Offener Brief an die Lebenshilfe

AbilityWatch·Samstag, 15. April 2017
https://www.facebook.com/notes…=%7B%22tn%22%3A%22R%22%7D

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Bei den Lesermeinungen schreibt u.a.:

Lebenshilfe
Liebes Team von AbilityWatch, seit dem Bekanntwerden der Reportagen des Team Wallraff zu Übergriffen in verschiedenen Einrichtungen der Lebenshilfe wurden personelle und strafrechtliche Konsequenzen gezogen und Umstrukturierungen vorgenommen –darüber wurde in der Presse und den sozialen Medien berichtet.
Um die Menschen mit Behinderung, ihre Angehörigen und Mitarbeitende angesichts der Vorfälle zu begleiten, wurden in Leverkusen und Speyer Hotlines eingerichtet, externe Berater und Aufsichtsbehörden hinzugezogen und auf Bundesebene wird die Einrichtung einer unabhängigen Beschwerdestelle vorbereitet – auch dies findet sich in der Berichterstattung.
Viele Grüße, die Lebenshilfe
vor 18 Stunden

Gisela Maubach
Soll ich mal auflisten, wie oft und wen ich alles um Hilfe gebeten hatte, bevor ich meinen Sohn im vergangenen Sommer aus den Rurtalwerkstätten rausgeholt hatte? Die einzige Konsequenz war regelmäßig, dass man mir als Mutter vorgeworfen hatte, zu hohe Ansprüche zu haben . . . wenn ich denn überhaupt eine Reaktion erhalten hatte . . .
1 · vor 8 Stunden

Hier der von Gisela Maubach verlinkte Artikel:

Aachener Zeitung
Rurtalwerkstätten: Konsequenzen nach öffentlicher Schelte
28. März 2017,

..."Bereits jetzt gilt seitens der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit (BA) vorerst ein Zuweisungsstopp unter anderem für Abgänger von Förderschulen, solange der Betrieb seine Mängel insbesondere beim Bildungsauftrag nicht behebt."...

..."Definitiv solle die Individualförderung verbessert werden. Diese habe die BA infrage gestellt, weil zum Beispiel – wie im TV-Beitrag zu sehen war – mehrere Personen ein und denselben Großauftrag abgearbeitet hatten. „Das wird es nicht mehr geben“, sagt Nettersheim."....

..."Umstrukturieren müssen die RTW im Zuge der Bereichstrennung auch beim Personal. Im Berufsbildungsbereich der geistig Behinderten müsse der Betrieb nachbesetzen. Wie viele Stellen offen sind, sei noch unklar. Nettersheim unterstrich, dass der Vorwurf stimme, der Personalschlüssel würde bei der jetzigen Struktur generell nicht eingehalten."....

Rurtalwerkstätten: Konsequenzen nach öffentlicher Schelte - Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-zeitung.de…d=214596540#plx1426127592

Hallo zusammen,

Zitat

Zustände in zwei Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in Nordrhein-Westfalen
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,
der Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Herr Günter Garbrecht MdL, hatte mich auf Grundlage eines Schreibens der Regierungsfraktionen von SPD und Bündnis 9O/Die Grünen vor dem Hintergrund der RTL-Sendung "Team Wallraff - Reporter undercover" vom 20. Februar 2017 um einen Bericht gebeten.
[...] Die WfbM unterliegen gern. den Regelungen im SGB IX und der auf § 144 Abs. 1 SGB IX beruhenden Werkstättenverordnung (WVO) keiner gesetzlichen Aufsicht. [...]

Quelle und kompletter Text: Landtag NRW

Vielen Dank, Inge!

Ich habe es noch nicht ganz durchgelesen, aber das

Zitat

Seit dem 22. Februar 2017 hat die WfbM Leverkusen eine externe psychologische
Beratung für den Bereich herangezogen, um die Gruppenleiterlinnen in diesem sensiblen
Bereich zu begleiten, zu ergründen, was passiert ist, wie es dazu kommen
konnte und warum niemand beobachtetes Fehlverhalten anzeigte.

(Quelle: https://www.landtag.nrw.de/por…alle&wm=1&action=anzeigen)

wirft bei mir die drängende Frage auf, warum nur die Gruppenleiter/innen und nicht auch die Betroffenen in diesem sensiblen Bereich begleitet werden!
Denn wäre das so, würde es ja unter Massnahmen aufgefüht

Ich möchte diesen Thread ungerne im Sand verlaufen lassen. Dazu ist mir das Thema zu wichtig.
Weiß jemand wie der momentane Stand der Dinge ist?

Team Wallraff - Reporter undercover
· 22. Juni um 08:34 ·

Heute ist unsere Sendung über Missstände in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
Thema im Bundestag in Berlin. Die Beauftragten für Menschen mit Behinderung haben unsere
Reporterin Caro Lobig und den Pflegeexperten Claus Fussek hierzu als Fachleute eingeladen.
Caro überreicht den Politikern bei dieser Gelegenheit dicke Mappen mit Euren Mails, Hinweisen,
Beschwerden und Anregungen, die wir natürlich vorher anonymisiert haben. Sie belegen, dass
unsere Recherchen nur die Spitze des Eisbergs dokumentiert haben und dass in der alltäglichen
Versorgung von Menschen mit Behinderung noch viel verbessert werden muss.....
https://www.facebook.com/team.…ff/posts/1339403986107448

Speyer, 27.6.2017
Neue Geschäftsleitung der gGmbH und Leitung der Einrichtung Speyer

http://www.lebenshilfe-speyer-…iles/VorstellungGF_EL.pdf

Mannheimer Morgen
Margarita Mayer übernimmt Pädagogische Geschäftsführung bei der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt
http://cc.bingj.com/cache.aspx…jK3FSGLoc-QSh1Z4Z9Ow25xqG

Mittwoch, 21. Juni 2017

Pfalz-Ticker
Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt: Es wird nur noch gegen einen Ex-Betreuer ermittelt

http://www.rheinpfalz.de/lokal…en-ex-betreuer-ermittelt/

Danke, dass du dir die Mühe machst diese Infos mit uns zu teilen !

Ermittlungen gegen Ex-Lebenshilfe-Mitarbeiter eingestellt
http://www.arcor.de/content/ak…-eingestellt,content.html

Was soll man dazu sagen?

Petition - Neuigkeit zur Petition Lebenshilfe Speyer: Behinderte gedemütigt - Verfahren eingestellt
"Beleidigung und Misshandlungen behinderter Menschen in Wohnheimen eine Bagatelle?"
https://www.change.org/p/kein-…derte-menschen/u/20993548

Mal aus dem Text rausgeholt :"Behinderte Menschen werden noch immer von einigen als geringwertige Mitglieder der Gesellschaft betrachtet, als Objekte, nicht Subjekte". Es ist leider eine traurige Wahrheit in Deutschland!
Deswegen muss jeder einzelne von uns gegen diese Ungerechtigkeit kämpfen!

7. Jahrgang (2017)

EDITORIAL

Team Wallraff: Der Boulevard als Rächer behinderter Menschen

Werkstatt-News SEITE 3:
http://werkstaetten.lebenshilf…t-News/02_17_web_news.pdf

http://werkstaetten.lebenshilfe-forchheim.de/625.html?&L=

..."Wir ärgern uns über Günter Wallraff,"....
https://de-de.facebook.com/leb…m/posts/10155454209907173

Monika, danke für den Link.
Die Taten werden weiterhin heruntergespielt Ich deute die Aussage so, dass die Lebenshilfe meint, das dürfe zwar nicht wieder passieren, aber alles nur halb so schlimm. Die Lebenshilfe ist der Meinung, dass Herr Wallraff unseriösen Journalismus betreibt und durch ungünstige Filmschnitte werden Menschenrechtsverletzungen dargestellt, die in Wirklichkeit eigentlich gar keine sind. Deute ich das richtig?

Ella, ich glaube ganz so ist es nicht gemeint.
Ich hatte damals ja schon bedenken wegen der Sendung. Ich kann mir schon vorstellen, dass manches etwas verzerrt dargestellt wurde durch den Schnitt und so.
Ich glaube nicht, das es darum geht zu behaupten, dass es grundsätzlich keinerlei Vorfälle gab. Aber die Art und Weise fand ich eben damals schon bedenklich.

Ebenfalls bedenklich finde ich, wie wenig die Medien inzwsichen darüber berichten und wie wenig objektiv es eigentlich die ganze Zeit war. Also für mich persönlich fand ich es eben nicht so richtig objektiv, weil eben von Seiten der Lebenshilfe, der Mitarbeiter etc. keine wirklichen Aussagen kamen und ich eben gleichzeitig die bedenken hatte ob das alles genau so passiert ist.
Sorry, hab grad bisschen Schwierigkeiten das zu erklären was ich meine.

Ich will auf jeden Fall nichts verharmlosen oder klein reden oder sagen das eigentlich nichts passiert ist. Denn das denke ich trotz allem nicht.

Liebe Monika,

danke ein weiteres mal für wieder einen deiner wichtigen links:

Trixi ich kann deine prinzipiellen Schwierigkeiten mit diesem Journalismus sehr gut verstehen.

Die Lebenshilfe Forchheim schreibt von " tendenziöse Inszenierung, suggestive Befragung , manipulativer Bildschnitt und unterstellende Kommentare " - mmmmmhja, stimmt schon , das habe ich durchaus auch alles wahrgenommen...Das ist nun mal tatsächlich wirklich kein Qualitätsjournalismus.

ABER
darum geht es doch gar nicht, ob das nun guter Journalismus war oder nicht. Das ist mir eigentlich egal. Es geht doch um die Inhalte, um das, was in dieser Reportage gezeigt wurde.
Diese - zugegeberweise nicht besonders eleganten - journalistischen Stilmittel wurden verwendet, um die in den gezeigten Einrichtungen vorhandene Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung deutlich zu machen.

Ella schreibt:

Zitat

Die Taten werden weiterhin heruntergespielt Ich deute die Aussage so, dass die Lebenshilfe meint, das dürfe zwar nicht wieder passieren, aber alles nur halb so schlimm. Die Lebenshilfe ist der Meinung, dass Herr Wallraff unseriösen Journalismus betreibt und durch ungünstige Filmschnitte werden Menschenrechtsverletzungen dargestellt, die in Wirklichkeit eigentlich gar keine sind. Deute ich das richtig?

Liebe Trixi, ich muss dir da jetzt ganz entschieden widersprechen - doch genau so verstehe ich das auch und so ist das ja auch gemeint. Was um Himmels willen sollte denn sonst gemeint sein?

Wenn die Lebenshilfe Forchheim behauptet, es

Zitat

.... wurden aus Marginalien kurzerhand Menschenrechtsverletzungen konstruiert.

dann sollte sich deshalb meiner Meinung nach eigentlich schon wieder der nächste Staatsanwalt mit dieser Verharmlosung von Verbrechen gegen die Menschenwürde beschäftigen! Zur Erinnerung: „Marginalie“ bedeutet Nebensächlichkeit. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marginalie

Erinnert Euch und Erinnere du dich Trixi doch mal, welche angeblichen "Nebensächlichkeiten " zu sehen waren.. ein paar Beispiele:

• Anschreien von Menschen mit Behinderung, weil der Tisch nicht schnell genug abgeräumt ist.
• Beschäftigung oder Kuchen verweigern, weil ein Mensch behinderungsbedingt nicht aus dem Glas trinken oder Urin halten konnte
• Abfälliges Reden über die behinderungsbedingten Einschränkungen von Menschen
• sexuelle Herabwürdigung von Schutzbefohlenen

Und die allerschlimmsten Übergriffe ....die tätlichen Angriffe auf wehrlose behinderte Menschen mit "Stolpern lassen", "mit Gewalt auf Stuhl drücken" und "in Dunkelhaft nehmen" habe ich da jetzt mal an dieser Stelle absichtlich nicht aufgezählt..( weil vielleicht so enorm Widerwärtiges sogar von der LH Forchheim nicht mehr als nebensächlich verharmlost werden sollte)

Wir alle - und ganz, ganz dringend die Lebenshilfe Forchheim- müssen uns doch vor allem klar machen:
Gewalt gegen Menschen mit Behinderung beginnt in der alltäglichen Übergriffigkeit, in der systemischen Verweigerung von Selbstbestimmung, in der Nichtwahrung der Würde von Menschen nur weil diese -behinderungsbedingt- diese selbst nicht wahren können bzw die Verletzung ihrer Würde noch nicht einmal feststellen können.

Und ganz ehrlich: ich fürchte es gibt viel viel viel mehr Gewalt gegen Menschen mit Behinderung als wir uns das wagen vorzustellen.

Ich glaube nicht mehr an die Mär vom Einzelfall: Seit diese Reportage gelaufen ist, bin ich inzwischen von 3 (!) Menschen angesprochen worden, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe gearbeitet haben oder es noch tun und alle 3 haben mir erzählt, dass sie selber solche und ähnliche Szenen in ihrem Arbeitsalltag erlebt haben...

..und wenn im Leitartikel der LH Forchheim die gezeigten Übergriffigkeiten als aufgebauschte Nebensächlichkeiten dargestellt werden, dann will ich erst gar nicht wissen, wie in den dortigen Einrichtungen im Alltag die Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung gelebt wird...

Es gruselt mich, wenn ich über all das nach denke!

Liebe Birgit,

danke!

Zitat von Birgit A

..und wenn im Leitartikel der LH Forchheim die gezeigten Übergriffigkeiten als aufgebauschte Nebensächlichkeiten dargestellt werden, dann will ich erst gar nicht wissen, wie in den dortigen Einrichtungen im Alltag die Haltung gegenüber Menschen mit Behinderung gelebt wird...

Das waren auch meine Gedanken.
Leider findet keine wirkliche Aufarbeitung dieser Vorfälle statt. Weiterhin wird die Schuld beim Sender gesucht. Es ist ja auch einfach, weil man mit dem Argument des unseriösen Journalismus von der eigenen Schuld gut ablenken kann: "RTL ist unseriös und da können wir unmöglich die Bösen sein."
Scheint ja auch zu funktionieren.

Hmm...
Wahrscheinlich ist es nur meine eigene Art Dinge wahrzunehmen, die gerade nicht so ganz mit kommt.

Danke auf jeden Fall Birgit, dass du das alles nochmal so deutlich zusammen gefasst hast. Wahrscheinlich ist es wirklich einfach nur mein Problem mit der Art und Weise von Team Wallraff, die mir hier gerade so Schwierigkeiten bereitet.

Was mich an allem allerdings doch etwas stört: Das Thema des Missbrauchs von Menschen mit Behinderung wird irgendwie gar nicht erwähnt. Das wird weiterhin unter den Teppich gekehrt. Aber gerade wenn eben solche Zustände so normal sind (was sie ja gar nicht sein sollten) sind es doch gerade die perfekten Strukturen um überhaupt so eine Form des Missbrauchs zu ermöglichen.

Es ist raurig, dass wir überhaupt ein Team-Wallraff brauchen. Diese Berichterstattung wäre nicht nötig gewesen, hätte die Lebenshilfe ihre Aufgabe ernst genommen und Strukturen geschaffen, in denen solche Taten von Anfang an aufgedeckt werden, oder - noch besser - gar nicht erst begangen werden können. Wer hat hier weggeschaut? Wer trägt die Verantwortung für diese schweren Taten und Übergriffe? DIE LEBENSHILFE! Wirklich......mich schüttelt es, dass hier niemand die Verantwortung übernehmen will. Das macht die ganze Sache noch schlimmer. Wie muss es den Betroffenen und Angehörigen gehen? Ich wäre so furchtbar ohnmächtig, wenn ich solche Statements lesen würde. Das bin ich ja schon als Außenstehende.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was an den Filmausschnitten missverständlich sein soll? Wer hat denn Lisa ein Bein gestellt? Wer hat sich auf Lisa raufgesetzt? Wer hat den behinderten Mann bestraft, weil er nicht richtig trinken konnte und eingenässt hat? Wer hat die demente behinderte Frau schikaniert? Wer?
Selbst wenn die Ausschnitte ungünstig dargestellt wurden, ändert es für mich nichts an der Tatsache, dass es sich hier um Menschenrechtsverletzungen handelt. Die Taten waren eindeutig zu sehen.

Zitat von Trixi

Was mich an allem allerdings doch etwas stört: Das Thema des Missbrauchs von Menschen mit Behinderung wird irgendwie gar nicht erwähnt.

Trixi, wir alle wissen, dass auch Missbrauch in den Einrichtungen stattfindet. Ja, auch dieses Thema wird viel zu selten thematisiert. Es muss endlich begriffen werden, dass solche abgeschotteten Systeme Missbrauch und andere Taten begünstigen. Die Träger und die Politik sind doch nicht wirklich an Veränderungen interessiert. Hier beginnt schon das Übel.