Das wird wohl kaum jemanden wundern, dass der Wallraff-Beitrag nur die Spitze des Eisbergs ist.
Und da laut Lebenshilfe ja stets alles Bestens ist und in allen Einrichtungen das Paradies auf Erden herrscht, besteht eben auch kein Handlungsbedarf!

Dass die Lebenshilfe sich eben nicht in der Verantwortung sieht, für das Wohl der ihr anvertrauten Menschen zu sorgen, hat sie ja mehrfach betont!
Es kann nicht sein, dass die -oft völlig hilflosen- Menschen einer Institiution komplett ausgeliefert sind, die alles schön redet und jegliche Verantwortung von sich weist!

Daher ist es zwingend notwendig, dass es eine unabhängige und funktionierende Kontrollinstanz für die Lebenshilfe und andere Einrichtungen gibt.

Landesamt:
Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt darf vorerst keine neuen Bewohner aufnehmen
http://www.rheinpfalz.de/lokal…d-auflagen-vom-landesamt/
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07.04.2017
Brief an Mitglieder der Lebenshilfe e.V. sowie Freunde, Förderer und Gremien
http://www.lebenshilfe-speyer-…_htm_files/2017_07_04.pdf

Dienstag, 11.04.2017,

Für das RTL-Magazin „Extra“ hat Team Wallraff zwei Monate
nach Ausstrahlung der Recherche-Ergebnisse geschaut,
was sich seitdem verändert hat......
http://www.focus.de/kultur/kin…vermutung_id_6935030.html

https://www.facebook.com/EXTRA…240069078/?type=3&theater

Hallo zusammen,

Zitat von Ella

Nicht nur die Lebenshilfe. Es ist doch absurd, dass man nun auch noch dafür kämpfen muss, dass Verbände sich bewegen und entwickeln und die Interessen der behinderten Menschen vernünftig vertreten.

In unserer Region läuft es mit der Lebenshilfe eher gut, dafür bremst ein anderer Einrichtungsträger bessere Bedingungen für die behinderten Menschen. Und die einzige "Lebenshilfe", über die ich vor einigen Jahren öfters negative Rückmeldungen bekommen habe, gehört diesem Dachverband an. In dessen Einrichtungen gab es auch schon öfters Misshandlungen, die in den Medien veröffentlicht wurden. Das war auch der Hintergrund für meinen Beitrag weiter vorne. Ich zitiere mal daraus:

Zitat

Für mich besteht dabei jedoch immer die Gefahr, dass diese Geschehnisse - wie es so oft geschieht - schnell und unsachlich hochgekocht werden und dann ganz schnell wieder in der Versenkung verschwinden. Eine grundlegende Änderung kann dadurch leider nicht erreicht werden. Und gerade das wäre doch so wichtig!

In dieser Einrichtung scheint jetzt also alles bestens zu sein, denn man liest nichts mehr darüber. Die Realität ist jedoch eine andere, denn die Bedingungen für Bewohner und Mitarbeiter sind auch dort einfach grenzwertig.

An was liegen also die z.T. miesen Bedingungen in den Einrichtungen?
Bisher habe ich bemerkt, dass die einzelnen Verbände sehr unterschiedlich engagiert sind. Mich würde interessieren, wer bei diesen jeweiligen Ortsvereinen im Vorstand und in der Geschäftsführung - also in der täglichen Verantwortung für die Strukturen der Einrichtung ist. Sind es sozial engagierte Menschen mit Fachkenntnis und/oder persönlicher Betroffenheit? Oder sind es Finanzfachleute, die ausschließlich nach den Zahlen gucken?

Zitat von Inge

An was liegen also die z.T. miesen Bedingungen in den Einrichtungen?
Bisher habe ich bemerkt, dass die einzelnen Verbände sehr unterschiedlich engagiert sind. Mich würde interessieren, wer bei diesen jeweiligen Ortsvereinen im Vorstand und in der Geschäftsführung - also in der täglichen Verantwortung für die Strukturen der Einrichtung ist. Sind es sozial engagierte Menschen mit Fachkenntnis und/oder persönlicher Betroffenheit? Oder sind es Finanzfachleute, die ausschließlich nach den Zahlen gucken?

Da sprichst du ein ganz wichtiges Thema an!
Ich habe mal ein wenig gegoogelt, weil mich das Thema sehr interessiert und habe schon bei den ersten Treffern gesehen, dass zum Teil auch Poltiker in den Vorständen sitzen z.B. in der Lebenshilfe Hamburg, München und in der Lebenshilfe Bayern.
Eigentlich ist das ja keine Überraschung. Wie wir wissen ist Uwe Schummer Landesvorsitzender der Lebenshilfe NRW.
Mal ´ne ganz doofe Frage: Entstehen da nicht Interessenkonflikte?

Zitat von Monika

Für das RTL-Magazin „Extra“ hat Team Wallraff zwei Monate
nach Ausstrahlung der Recherche-Ergebnisse geschaut,
was sich seitdem verändert hat......
focus.de/kultur/kino_tv/focus-…vermutung_id_6935030.html

facebook.com/EXTRA.RTL/videos/…240069078/?type=3&theater

Hat jemand gestern die Sendung gesehen? Ich habe sie gerade in der Mediathek gesehen.
Die Eltern von Lisa (Noemi) und die Schwester von Thomas (Matthias) kommen zu Wort, aber auch eine ehemalige Mitarbeiterin, die die Zustände schon vor einiger Zeit gemeldet und deswegen gekündigt hat und ein Mitarbeiter, der anonym bleiben will, prangerte die Missstände ebenfalls an.
Unfassbar wie die Lebenshilfe reagierte und immer noch reagiert.
Schaut euch die Sendung an!

Zitat von Ella

Hat jemand gestern die Sendung gesehen?

Zitat von Ella

Schaut euch die Sendung an!

Extra vom 10.04.17
Thema u.a.: Die Eier-Frage: Heute u.a. mit diesen Themen: \r\n+ Lisas neues Leben: Das Team Wallraff deckte auf, wie sie in einer Behinderteneinrichtung schikaniert wurde. Wie es dem Mädchen heute geht. + Die Eier-Frage: Woher kommen die Supermarkt-Eier? ...
RTL, 46 min

http://www.sendungverpasst.de/rtl

Ab 0:28:15 beginnt die Reportage.

Habe eben auf Punkt 12 den (wahrscheinlich gekürzten?) Bericht gesehen.
Ich finde es gut, dass die Eltern so mutig sind und in die Öffentlichkeit gehen, um die Dinge gerade zu rücken!

Die Eltern von "Lisa" haben klar gesagt, dass sie nach dem Anruf von Team Wallraff alle Hebel in Bewegung gesetzt und die Lebenhilfe informiert habe. Die Lebenshilfe hat noch einmal bekräftigt, sie hätten davon nichts gewusst- gesagt, die Eltern hätten "nur" den Werkstattleiter informiert.

Hier ist der Link zur Sendung:
http://www.tvnow.de/rtl/extra-…-ua-die-eier-frage/player

Constantin Grosch · 9. April um 10:05
https://de-de.facebook.com/con…ch/posts/1431997743489873

Zitat von Ella

Mal ´ne ganz doofe Frage: Entstehen da nicht Interessenkonflikte?

die Frage ist ganz und gar nicht doof, denn genau so ist es...

Zitat von Ella

Mal ´ne ganz doofe Frage: Entstehen da nicht Interessenkonflikte?

Zitat von Inge

die Frage ist ganz und gar nicht doof, denn genau so ist es...

Dann frage ich mich, warum es zugelassen wird, dass Politiker solche Ämter bekleiden dürfen, wenn die Gefahr von Interessenkonflikten besteht
Irgendetwas läuft da doch gewaltig schief!

Hier in der der Lebenshilfe-Kreisvereinigung ist der Vorstandsvorsitzende auch ein Politiker.

Das ist wirklich ein Skandal!

Ich wundere mich, warum es hier von öffentlicher Seite keinen großen Aufschrei nach Aufdeckung der Missstände gibt. Wo sind Stellungnahmen von (Nicht-Lebenshilfe) Politikern, von Parteien, von Ämtern.

Den Aufschrei sehe ich nur von Team Wallraff ausgehend und von den Behindertenverbänden.
Ansonsten kann ich nur "kleinreden" erkennen. Kein Wunder mit dem Hintergrundwissen, dass die Politik da so eng verwoben ist...

Da ich das Thema sehr spannend finde, habe ich mal wieder gegoogelt und bin auf diese Seite gestoßen:
Corporate Governance Kodex der Lebenshilfe 2016
https://www.lebenshilfe.de/wDa…Governance-Kodex-2016.pdf
Unter den folgenden Punkten kann man dort etwas über den Umgang mit Interessenkonflikten erfahren: 3.3.5.; 3.4.5.; 5.2. Interessenskonflikte
Dort steht, dass Interessenkonflikte zu vermeiden sind und falls vorhanden, offenzulegen sind. Ich frage mich, warum man dann Politiker in die Vorstände und Geschäftsführungen nimmt, obwohl es dadurch durchaus zu Interessenkonflikten kommen kann.

Welchen Vorteil bringt es für die Lebenshilfe und für ihre Mitglieder, wenn Politiker in den Vorständen und in der Geschäftsführung sitzen?
Aus welchen Gründen übernehmen Poltitiker, die eh schon mit ihrer politischen Arbeit und oftmals noch weiteren Ämtern und Nebenjobs voll ausgelastet sind, solch ein anspruchsvolles und zeitaufwändiges Amt? Soll der Job dem Wähler soziales Engagement signalisieren?

Hallo Ella,

Zitat von Ella

Welchen Vorteil bringt es für die Lebenshilfe und für ihre Mitglieder, wenn Politiker in den Vorständen und in der Geschäftsführung sitzen?

das kann von Vorteil sein, wenn Politiker Erfahrungen in dem entsprechenden Bereich haben (durch Ausbildung, Beruf, persönliche Betroffenheit), engagiert sind, Einfluss haben und ihre politische Position im Sinne des Ehrenamtes einbringen wollen.
Diese "Spezies" ist allerdings äußerst rar. Für viele Politiker ist ein solches Ehrenamt nur die soziale Komponente in ihrem Lebenslauf...

Zitat von Inge

Diese "Spezies" ist allerdings äußerst rar. Für viele Politiker ist ein solches Ehrenamt nur die soziale Komponente in ihrem Lebenslauf...

Im Klartext heißt das also, dass es dieser Gruppe von Politikern im Prinzip gar nicht in erster Linie um die Belange behinderter Menschen geht, sondern darum, sich mit einer sozialen Tätigkeit zu schmücken und Wählerstimmen abzugreifen.

Anlage 1:
Zustände in zwei Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in NordrheinWestfalen

Ánlage 2:
Lebenshilfe - Werkstätten Leverkusen

Stellungnahme zur Vorlage
im Ausschuss Arbeit, Gesundheit und Soziales
der Landesregierung NRW

https://www.landtag.nrw.de/Dok…v/Dokument/MMV16-4807.pdf

Ich finde es gut, dass über die aktuellen Ereignisse weiter berichtet wird und die Angelegenheit nicht gänzlich aus der Öffentlichkeit verschwindet, so wie es sonst meist passiert. Erst kommt der Aufschrei und dann folgt die Stille.