Ich hoffe, der Titel passt so. Mir geht das schon seit einiger Zeit im Kopf herum und endlich finde ich Zeit, hier darüber zu schreiben.
Der kleine Prinz (4) und die kleine Fee (2) sind ein sehr harmonisches Geschwisterpärchen. Vom Charakter her sind die beiden grundverschieden. Die kleine Fee ist temperamentvoll und fordert sehr viel Aufmerksamkeit, der kleine Prinz überlässt ihr oft den Raum, wobei ich sehr darauf achte, ihn bloß nicht zu "übersehen". Sie: eine Kommandomaus mit ziemlich viel Selbstbewusstsein. Er: ein Ruhepol und verschmuster Träumer. Am Vormittag sind sie entweder im Kindergarten oder bei der Omi/dem Opa, damit ich arbeiten kann. Am Nachmittag sind wir immer zusammen, entweder bei uns im Garten (mit oder ohne Besuch), oder wir fahren mit dem Rad zum Spielplatz oder spazieren, oder jemanden besuchen (was eher selten ist). Therapien machen wir derzeit keine, da wollte ich dem kleinen Prinzen einmal eine Pause gönnen.
Nun haben wir einen Pool (so ein selbstaufstellendes Luftringteil) im Garten, und beide Kinder lieben es. Der kleine Prinz ist eine richtige Wasserratte, er taucht und so weiter, und ich kann mir vorstellen, dass er bald schwimmt, wenn es so weiter geht. Allerdings zieht er sich oft einfach ins Haus zurück. Ich kann das dann ganz schlecht einordnen - tut er das, weil es ihm zu heiß ist? Oder ist ihm seine Schwester bzw. teilweise auch die anderen Kinder zu wild? Wenn er im Wasser ist, spritzt und hüpft und planscht er auch mit den anderen Kindern gemeinsam, da hat er überhaupt kein Problem damit und auch sehr viel Spaß. Da die kleine Fee noch recht klein ist, muss ich im Wasser aber in ihrer Nähe bleiben, das ist mir sonst zu gefährlich. Es sieht dann meistens so aus, dass der kleine Prinz ganz alleine auf der Couch liegt und Musik hört oder mit dem iPad spielt, während wir anderen draußen im Wasser lachen und uns vergnügen.
Während ich diese Zeilen hier verfasse, beantwortet sich mir eigentlich auch meine Frage schon selbst. Es wird schon so sein, dass es für ihn in diesen Situationen einfach wichtig ist, alleine zu sein und seine Ruhe zu haben. Aber wie kann ich dieses Gefühl abstellen, ich würde ihn dann alleine lassen, vernachlässigen? Muss ich da noch so vieles lernen, oder geht es euch auch so? Er kommt dann häufig erst am späten Nachmittag ins Wasser, und dann passt es total für ihn, dann will er auch mit mir im Pool spielen und bittet mich so lieb darum (Bitte Mami, komm ins Wasser). Und genau dann müsste ich aber häufig das Abendessen zubereiten, was ich eh nie übers Herz bringe, weil ich ja auch mit ihm Zeit verbringen möchte und es total schön finde, mit ihm und der kleinen Fee gemeinsam im Wasser zu tollen. Ich werde wohl besser beginnen, das Abendessen schon nach dem Mittagessen zuzubereiten, damit ich es dann nur noch auftischen muss ...
Wie ist das bei euren Kindern? Brauchen sie auch sehr ausgedehnte Allein-Zeiten? Mir kommt da manchmal so ein Gedanke, dass er sich in diesen Situationen schon auch Gesellschaft wünschen könnte, es aber nicht ausdrücken kann? Und ich könnte mich auch gar nicht zu ihm setzen, weil es für die Kleine im Pool ja gefährlich ist. Und dann fühle ich mich ihm gegenüber ungerecht.
Kennt ihr das?
Danke für eure Gedanken!