Team Wallraff hat verdeckt in einer GB Schule gefilmt

  • Eine Aussage im Artikel ist mir allerdings aufgestoßen:
    Zitat: "- Die in der Wallraff-RTL-Reportage dargestellte Menschenverachtung ist in dieser extrem rohen Ausprägung gewiß eine Ausnahme. Aber Menschenverachtung äußert sich in anderen, weniger offensichtlichen Formen im Alltagsleben und Arbeitsalltag – auch in den Werkstätten. Sie bleibt der Öffentlichkeit verborgen.


    Eine solche Aussage darf man gar nicht machen.
    Gerade hat man doch gezeigt wie menschenunwürdig es zugehen kann..... "NICHTS IST UNMÖGLICH" :!:
    Eine solche Aussage beunruhigt mich doch dann nur noch mehr. ?(




    Zu den Werkstätten (WfbM) muss ich ganz ehrlich sagen, ich kenne nur die Werkstatt unserer Tochter.
    Meine Tochter kann uns zum Glück ja sehr genau erklären/erzählen was da so abgeht.
    Klar ist, es steht und fällt mit dem Personal.
    Sie war zuerst in einer anderen Gruppe und kam dort mit der Gruppenleitung gar nicht zurecht.
    Aber sie konnte dann ausprobieren und hat sich ihre jetzige Gruppe ausgesucht. :thumbup:
    Wir haben einen sehr engagierten Gruppenleiter.


    Meine Tochter macht auch eine monotone Arbeit aber auch da kommt es auf den Klientel an.
    Ich empfinde die Arbeit als monoton, meine Tochter ist sehr zufrieden und auch stolz, auf das was sie leistet.
    Ich bin öfters mal da und in der Gruppe geht es immer harmonisch zu.
    Meine Tochter geht jeden Tag gut gelaunt aus dem Haus.
    Sie hat regelmäßig die Woche zweimal eine arbeitsbegleitende Maßnahme.
    Für sie wäre es eine Katastrophe, wenn man ihr sagen würde das sie nicht mehr in ihre Werkstatt gehen könnte. :icon_confused



    Meine Tochter würde sich sicher auch wünschen selber wählen zu dürfen:


    ZITAT von Inge:
    ..."für jeden Menschen mit Behinderung muss es ein gesetzlich verankertes Anrecht und eine Wahlmöglichkeit für eine geeignete Wohnforum und eine geeignete Tagesstruktur mit einem personengebundenen Budget ermöglicht werden. Dies kann in den bereits vorhandenen Einrichtungen der Eingliederungshilfe (Wohneinrichtungen, WfbM oder Tagesförderstätte) geschehen, oder in Eigenregie. Eine solche Wahlfreiheit würde auch bewirken, dass die Angebote sich entweder nach den Wünschen und den Bedarfen der behinderten Menschen ausrichten oder überflüssig würden. "....
    Team Wallraff hat verdeckt in einer GB Schule gefilmt


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Familie erhebt schwere Vorwürfe gegen Lebenshilfe Celle


    Mit schockierenden Enthüllungen über Misshandlungen von Behinderten bei
    der Lebenshilfe Leverkusen hat die RTL-Sendung „Team Wallraff“ vor einigen
    Wochen für bundesweite Aufregung gesorgt.
    Nun gerät auch die Tagesförderstätte der Lebenshilfe in Celle in die Kritik.
    Eine Familie aus Wathlingen macht der Einrichtung schwere Vorwürfe,
    weil sie ihren schwerbehinderten Sohn schlecht betreut habe....
    http://www.cellesche-zeitung.d…e-gegen-Lebenshilfe-Celle


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Ich empfinde die Arbeit als monoton, meine Tochter ist sehr zufrieden und auch stolz, auf das was sie leistet.


    Das glaube ich gerne, dass deine Tochter da stolz drauf ist.
    Ich bin überzeugt davon, das es viele Menschen gibt die genau so etwas tun wollen. Also eine Arbeit die für andere monoton und langweilig wäre.


    Problematisch finde ich es allerdings, wenn man gar keine Wahl hat. Deine Tochter muss die Wahl haben diese Arbeit immer wählen zu können, wenn sie das möchte. Aber genauso müssen alle anderen Menschen mit Behinderung auch die Wahl haben zu sagen, dass sie eben so eine monotone Arbeit auf keinen Fall machen möchten.
    Zu sagen das so eine Arbeit in einer Werkstatt (oder auch außerhalb) schlecht ist, ist eben auch falsch.


    Ich sehe ein großes Problem darin, dass aus eine sehr vielfältigen und bunten Gruppe von Menschen mit Einschränkungen / Behinderungen / Krankheiten eine einheitliche Gruppe gemacht wird. Alle werden einfach "nur" als Mensch mit Behinderung eingestuft und alle sollen das gleiche brauchen / toll finden. Ist zumindest so ein bisschen mein Eindruck.
    Klar, es ist sicher ein wenig überspitzt weil in vielen Fällen doch etwas individueller geschaut wird.


    Aber im Vergleich zu Menschen ohne Einschränkungen / Behinderungen / Krankheiten ist die Individualität doch stark eingeschränkt.

  • Fehler im System –
    Kommentar zu den Enthüllungen von Team Wallraff

    von Tobias Polsfuß (Wohn:sinn Plattform für inklusives Wohnen)


    http://wohnsinn.org/blog/ratge…llungen-von-team-wallraff


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • 03.03.2017, 11:35 Uhr
    Interviewanfrage von Caro Lobig (aus dem 'Team Wallraff') per Email:
    http://www.lebenshilfe-speyer-…_htm_files/2017_03_03.pdf


    06.03.2017, 12:54 Uhr
    Antwort (Lebenshilfe Speyer Schifferstadt) auf Interviewanfrage an Caro Lobig :
    http://www.lebenshilfe-speyer-…_htm_files/2017_06_03.pdf



    http://www.lebenshilfe-speyer-schifferstadt.de/presse.htm


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Wenn die die Missstände vorher bei der Lebenshilfe geoutet hätten, wären die Missstände nicht an die Öffentlichkeit gekommen.
    Das wäre natürlich sehr im Sinne der Lebenshilfe.
    Ich finde das kriminalisieren der Berichterstattung nach wie vor lächerlich. Für die herrschenden Missstände ist ausschließlich die Leitung der Lebenshilfe verantwortlich. Wenn die keinen Plan haben, was in den Einrichtungen läuft, müssen die den schwarzen Peter mal endlich bei sich selber suchen !

  • Dagmar, das stimmt schon.... Allerdings frage ich mich auch, ob ein veröffentlichen solcher Situationen das wichtigste Ziel sein muss, oder ob es nicht besser gewesen wäre, schon vorher innerhalb der Einrichtung ein Gespräch zu suchen.


    Für mich persönlich ist es irgendwie schon nachvollziehbar, das die Leitung jetzt kein Interview führen möchte. Vor allem wenn Ermittlungsverfahren laufen etc. Dass die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde, wurde ja schon recht früh bekannt gegeben. Warum bitte hat es dann so lange gedauert, bis sich Team Wallraff an die Leitung gewendet hat? Und warum wurde nicht einfach gleich alles Material an die Staatsanwaltschaft übermittelt?
    Diese Vorgehensweise von Team Wallraff gefällt mir wirklich nicht. Es wäre ja sicher kein Problem gewesen das Material an die Staatsanwaltschaft und die Leitung zu schicken....

  • Trixi, ich kann deine Gedankengänge schon nachvollziehen, allerdings hat Team Wallraff die Eltern SOFORT informiert. Das Team hat also reagiert und durch das fehlerhafte System und die Lügereien des Personals, die die Vorwürfe abstritten, konnten die Quälereien weitergehen. Man versicherte wohl, Lisa würde es in der Einrichtung gutgehen.
    Mich macht das wirklich fassungslos. Die Eltern wurden gnadenlos angelogen. Scheinbar wurden trotz schwerwiegender Vorwürfe keine weiteren Nachforschungen betrieben. Ich sehe das Versagen eindeutig beim Träger bzw. bei der Leitung der Einrichtung.
    Hätte das Team das Bildmaterial sofort zur Verfügung gestellt, hätten sie keine weiteren Beweise in der Hand und die Aufnahmen wären vermutlich nicht an die Öffentlichkeit gekommen.
    Es hätte keine Welle der Empörung gegeben und alle hätten weiter so gemacht wie bisher. Ich weiß nicht, ob das so hilfreich gewesen wäre.

  • Ella, ich denke ein großes Problem liegt darin, das eben nur die Eltern informiert wurden.
    Versteht mich bitte nicht falsch, das finde ich absolut richtig! Also das die Eltern informiert wurden.


    Aber mal ehrlich: Wer nimmt denn so etwas ernst? Die Eltern sind am Ende diejenigen gewesen die zur Lebenshilfe gehen mussten und dann sagen mussten sie haben die Information von XY.
    Also ich selber würde mir da sehr schwer tun X zu glauben, wenn X sagt das Y dieses oder jenes gesehen / gesagt hat. Informationen über solche Umwege traue ich persönlich einfach nicht. Es können genauso gut Gerüchte oder sonst was sein.



    Ansonsten finde ich es aber auch lächerlich, dass jetzt die Lebenshilfe damit anfängt es wäre kein Vertrauen da...

  • Trixi, aber genau das ist doch eines der Probleme, des Systems. Nämlich, dass Eltern nicht ernst genommen werden, Angst haben müssen, etwas anzukreiden usw.
    Genau deshalb war es leider (!!) so wichtig, öffentlichen Druck aufzubauen. Wenn das nicht passiert wäre, würde es sich die Lebenshilfe noch gemütlicher machen und die "Einzelfälle" schön unter den Teppich kehren.
    Man sieht doch, wie wenig Verantwortung sie schon MIT dem großen öffentlichen Druck übernimmt.

  • Natürlich ist das ein Problem, dass die Eltern nicht ernst genommen werden.
    Aber niemand weiß was genau den Eltern gesagt wurde.
    Und ich finde es natürlich auch vollkommen richtig, dass das an die Öffentlichkeit gekommen ist und jetzt eigentlich die Chance besteht die Fehler im System zu beseitigen.


    Ich bleibe trotzdem dabei, das ich persönlich mich sehr schwer tun würde, wenn mir irgendwas von Dritten gesagt wird und das über solche Umwege geht.
    Sie war als Praktikantin dort und hätte auch als Praktikantin die Vorfälle melden können. Vor allem weil sie keine Angst haben muss, keinen Job mehr in dem System zu bekommen, weil sie bereits einen Job hat. Und dazu hätte sie ja nicht mal die Videos zeigen müssen.... Das meine ich.

  • Das sehe ich anders!
    Die Lebenshilfe tut ja so, als hätte ihnen nur jemand bescheid geben müssen über die Vorfälle und dann wären die Missstände sofort bereinigt worden. Das ist ja nun faktisch falsch, da ja eben die Eltern genau das gemacht haben und eben genau gar nichts passiert ist.


    Zudem ist Team Wallraff ja auch in diese Einrichtungen gegangen, weil Bewohner/Angehörige/Mitarbeiter (das wurde nicht so ganz klar differenziert, wenn ich mich richtig erinnere) ihnen eben diese Misstände gemeldet haben und zwar NACHDEM sie sich erfolglos vor Ort beschwert haben.


    Warum also, sollte eine Praktikantin ernst genommen werden, die ein paar Tage in der Einrichtung verbracht hat und darauf hin alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, wenn sonstige Beschwerden anscheinend grundsätzlich ignoriert werden!


    Für mich ist das eine reine Schutzbehauptung und ein Verschieben der Verantwortung von der Lebenshilfe. Nicht mehr und nicht weniger.
    Das passt genau zu der Taktik, dies als Einzelfälle abzutun und jegliche eigene Verantwortung von sich zu weisen.
    Sie sollten es mit dem alten Sprichwort halten und mal vor ihrer eigenen Haustüre kehren bevor sie irgendjemand verurteilen.



    Fakt ist, dass das Leid der Bewohner nur deshalb Gehör gefunden hat, WEIL Team Wallraff dort war!

  • Aber niemand weiß was genau den Eltern gesagt wurde.


    Doch Trixi, man weiß, was den Eltern gesagt wurde, denn das Telefongespräch wurde im Film gezeigt. Ich weiß allerdings nicht, ob das Telefonat eine Aufzeichnung war oder im Original gezeigt wurde.


    Das Personal muss, als es mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, so hemmungslos und überzeugend gelogen haben, dass die Eltern denen mehr Glauben geschenkt haben, als dem Anrufer.


  • Das Personal muss, als es mit den Vorwürfen konfrontiert wurde, so hemmungslos und überzeugend gelogen haben, dass die Eltern denen mehr Glauben geschenkt haben, als dem Anrufer.


    ... ich sehe das ganz genauso:


    man kann ja von den Methoden eines solchen effektheischen Entdn hüllungsjournalismus, der schon wegen des Sendetermins alle 8 Wochen einen neuen Skandal aufdecken muss, halten was man will und da gibt es sicher auch einiges zu kritisieren....


    Wenn aber die betroffenen Lebenshilfe Einrichtungen jetzt meinen
    sich mit der Kritik an diesem Journalismus statt mit der Tatsache, dass LH-Mitarbeiter - über Monate wenn nicht Jahre - Menschen mit Behinderung systematisch physisch und psychisch misshandelt haben
    beschäftigen zu müssen...


    ...dann sollte man ihnen vielleicht schlicht und einfach die Heimerlaubnis entziehen! :cursing:


    Wenn ich die sogenannte Stellungsnahme lese, die hier verlinkt war und in der die LH sschwerpunktmäßig die Kritik am Team Wallraff thematisiert , dann kriege ich hier echt die KRISE ...

    Schöne Grüße von Birgit, Mama vom

    • "Zwerg", geboren 2000 mit Tris21 und 'ner Reihe von Zusatzdiagnosen, gsd trotzdem topfit und zuckersüß
    • "Großen" ,gsd genauso topfit und zuckersüß (lässt sich aber leider seit längerem nur noch von wesentlich jüngeren Frauen knuddeln)

    4 Mal editiert, zuletzt von Birgit A ()

  • Das Personal hat Lisa weitergequält, obwohl sie annehmen mussten, dass irgendjemand von diesen Dingen wusste und sie ausplauderte.
    Das muss man sich mal vorstellen. Nicht mal nach der Konfrontation mit den Vorwürfen haben sie Lisa in Ruhe gelassen, sondern haben die Quälereien fortgesetzt.
    Das Personal fühlte sich scheinbar trotz allem absolut sicher.

  • Ich finde es sowieso bemerkenswert, dass es überhaupt keine Hemmungen bei den Mitarbeitern zu geben scheint. Selbst wenn eine neue fremde Praktikantin für einige Tage ins Team kommt, sorgt man sich anscheinend nicht und verhält sich so.
    Diese Atmosphäre der Sicherheit muss man erstmal erschaffen!

  • Tut mir leid. Dann kann ich mich nicht mehr an das Telefonat erinnern. Ich weiß nur noch, das angerufen wurde, aber nicht was im Gespräch selber gesagt wurde.


    Auf jeden Fall habt ihr aber recht, dass die Lebenshilfe nicht richtig reagiert in dem sie jetzt auf Team Wallraff los geht.



    Mariaa... Ehrlich gesagt bin ich bisher gar nicht auf den Gedanken gekommen, den du da formulierst.... Hmm... Aber was wäre, wenn sich die Mitarbeiter vielleicht tatsächlich zurück gehalten haben und die Misshandlung ansonsten noch schlimmer sind?

  • Ich finde es sowieso bemerkenswert, dass es überhaupt keine Hemmungen bei den Mitarbeitern zu geben scheint. Selbst wenn eine neue fremde Praktikantin für einige Tage ins Team kommt, sorgt man sich anscheinend nicht und verhält sich so.
    Diese Atmosphäre der Sicherheit muss man erstmal erschaffen!


    Die Betreuer scheinen gar nicht mehr realisiert zu haben wie abartig ihr Verhalten gegenüber hilflosen Menschen ist.
    Ansonsten kann man sich doch unmöglich in der Gegenwart von Gästen (Praktikanten) so dermaßen daneben benehmen. :thumbdown:



    Mariaa... Ehrlich gesagt bin ich bisher gar nicht auf den Gedanken gekommen, den du da formulierst.... Hmm... Aber was wäre, wenn sich die Mitarbeiter vielleicht tatsächlich zurück gehalten haben und die Misshandlung ansonsten noch schlimmer sind?


    Das möchte ich mir gar nicht erst vorstellen :icon_sad


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Die Betreuer scheinen gar nicht mehr realisiert zu haben wie abartig ihr Verhalten gegenüber hilflosen Menschen ist.
    Ansonsten kann man sich doch unmöglich in der Gegenwart von Gästen (Praktikanten) so dermaßen daneben benehmen


    Ich denke auch, dass die Betreuer ihr Verhalten nicht mehr als falsch wahrgenommen haben, denn sie haben ja scheinbar aus medizinischen und anderen Gründen so gehandelt. Hier noch einmal das Zitat:

    Zitat:" So sei beispielsweise den rund zehn Mitarbeitern vorgeworfen worden, die zwölf Bewohner nicht ordnungsgemäß zu betreuen. „Das konnte geklärt werden: Die Mitarbeiter haben uns erklärt, warum sie aus medizinischen oder anderen Gründen so handeln“, berichtet Thorn."
    rheinpfalz.de/nachrichten/tite…wuerfe-gegen-lebenshilfe/


    Kann es sein, dass Mitarbeiter, die in einem menschenverachtenden, geschlossenem System über längere Zeit arbeiten, die Quälereien nicht mehr als solche wahrnehmen? Werden die Grenzen mit der Zeit immer mehr verschoben, ohne dass es dem Personal auffällt?

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