Team Wallraff hat verdeckt in einer GB Schule gefilmt

  • Misshandlung angezeigt - Verfahren eingestellt
    ..."
    Nach dem Bericht des Team Wallraff über Missstände in Behinderteneinrichtungen wurde von Einzelfällen gesprochen und argumentiert, dass man die Misshandlungen frühzeitig anzeigen hätte sollen. Ein Beispiel zeigt nun, dass solche Verfahren häufig ins Leere laufen"....
    http://www.kobinet-nachrichten…Verfahren-eingestellt.htm



    Prozess: Frau mit geistiger Behinderung geschubst – Verfahren eingestellt – Quelle: http://www.rundschau-online.de/26264670 ©2017
    27.03.17


    ..."Das Bensberger Amtsgericht hat ein Verfahren gegen eine 61 Jahre alte Pflegerin wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen ohne Auflagen eingestellt. Die Angeklagte sollte im Juli vergangenen Jahres vor einem Heim für behinderte Menschen in Refrath eine schwer geistig behinderte Frau so grob mit sich gezerrt haben, dass die Frau gestolpert und in große Angst geraten sein soll.


    Ein Kollege der Angeklagten hatte den Vorfall gemeldet.".....



    ..."Richter Reinhard Bohn entschied, dass der Fall „von Tatbestand her grenzwertig“ sei. Allerdings seien an der Frau, die nicht sprechen kann, keine Verletzungen gefunden worden."...


    http://www.rundschau-online.de…hren-eingestellt-26264670


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Hmm... Und wenn die Frau hätte sprechen können, wäre das Verfahren anders ausgegangen, oder wie?
    Wird da gerade ignoriert das eine Körperverletzung im juristischen Sinne gar nicht zwangsläufig eine offensichtliche Verletzung sein muss? Zumindest nachdem, was ich als Laie so weiß.


    Irgendwie ist das es ein echtes Armutszeugnis, das nur auf Grund der fehlenden Sprache des Opfers am Ende das Verfahren eingestellt wurde. Immerhin kann die Angeklagte ja viel erzählen. Das Opfer konnte sich ja gar nicht äußern!


  • Ich denke auch, dass die Betreuer ihr Verhalten nicht mehr als falsch wahrgenommen haben, denn sie haben ja scheinbar aus medizinischen und anderen Gründen so gehandelt. Hier noch einmal das Zitat:


    Kann es sein, dass Mitarbeiter, die in einem menschenverachtenden, geschlossenem System über längere Zeit arbeiten, die Quälereien nicht mehr als solche wahrnehmen? Werden die Grenzen mit der Zeit immer mehr verschoben, ohne dass es dem Personal auffällt?



    Hallo ,
    es ist im Grunde eine "was war zuerst da" Frage, also das Huhn oder das Ei. Ich würde schon denken, das zuerst mal ein abwegiges Menschenbild da ist , aus dem sich so ein System entwickelt , und das System dann wieder destruktive Verhaltensweisen befördert , aber die Grundlage für beides ist ein abwegiges Menschenbild, als für System und Verhalten.
    Und destruktives , bzw. oft auch konservatives Verhalten gibt es ja irgendwie in allen Institutionen , nur wird das breiter diskutiert , bzw. sind die Regeln klarer geworden.
    Zu meiner Zeit war es noch üblich in der Schule geknufft und geohrfeigt zu werden , oder in der Ecke zu stehen. So was dürfte heute strafrechtliche Konsequenzen haben, aber die Leute , die der Ansicht sind, das im Grunde eine Tracht Prügel nicht schadet, sterben so schnell nicht aus. Unterschwellig gibt es doch noch ganz viele Meinungen, die der Ansicht sind, gewaltfreie Erziehung würde nur zu Spaßpädagogik und Verwahrlosung führen.
    Wenn nun auch ein Gericht eine Misshandlung nicht sanktioniert , ist das auch wieder der Ausdruck eines völlig verrohten und abwegigen Menschenbildes. Schlimm, weil Behinderte quasi von rechts wegen zum Freiwild erklärt werden.
    Im Grunde möchte ich manchmal nur noch auswandern bei soviel von oben abgesegneter Behindertenfeindlichkeit.... :icon_confused

  • Im Grunde möchte ich manchmal nur noch auswandern bei soviel von oben abgesegneter Behindertenfeindlichkeit....


    Nach Schweden?
    Schweden - ein Traumland für Menschen mit Behinderung!?


    Allerdings seien an der Frau, die nicht sprechen kann, keine Verletzungen gefunden worden."...


    Es mag ja sein, dass keine körperlichen Verletzungen gefunden wurden, aber was ist mit den seelischen Verletzungen? Zählen die gar nicht?
    Ich mag gar nicht darüber nachdenken, was dieser Frau noch alles in ihrem bisherigen Leben passiert ist. Erzählen kann sie ja nichts. Das gibt dem Personal oft die Sicherheit für Grenzüberschreitungen.

  • Nix da weg. :neinnein


    Hiergeblieben. Weiter Mund aufmachen, steter Tropfen ..., Ihr wisst schon ;)
    Die Lebenshilfe ist auch so ein alter Löwe, der beizeiten einen Dorn im A***** braucht, damit er sich bewegt

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

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  • Enscha, hast ja recht, aber ich beame und träume mich doch so gerne weg, um dem ganzen Scheiß wenigstens in Gedanken mal zu entkommen. :jaja
    Ich weiß ja, dass es in der Realität eh kein Entrinnen gibt. Absurdistan hat dicke Mauern. Reinkommen ist kein Problem, aber das Rauskommen ist schlichtweg nicht möglich und da helfen abgehobene Träumereien manchmal ganz gut, um sich über Wasser zu halten und Schwedisch......kann ich eh nicht. Also, weitermachen!


    Die Lebenshilfe ist auch so ein alter Löwe, der beizeiten einen Dorn im A***** braucht, damit er sich bewegt


    Nicht nur die Lebenshilfe. Es ist doch absurd, dass man nun auch noch dafür kämpfen muss, dass Verbände sich bewegen und entwickeln und die Interessen der behinderten Menschen vernünftig vertreten. Eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein, denn dafür sind sie da......ist es aber leider nicht.

  • Die Lebenshilfe ist auch so ein alter Löwe, der beizeiten einen Dorn im A***** braucht, damit er sich bewegt


    Hmm.. Enscha... Ist ein Dorn nicht ein bisschen klein? Also ich glaube das tut zwar schon so nen bisschen weh, aber nen Dorn kann man doch leicht entfernen.
    Wenn ich so drüber nachdenke, dann muss es eigentlich eher was größeres als ein Dorn sein, damit sich da was bewegt.



    Im übrigen frage ich mich... Was ist mit den ganzen Menschen aus der Behindertenhilfe geworden, die dort früher gearbeitet haben? Ich meine, die Nazi-Zeit ist ja jetzt noch nicht ewig her und auch danach gab es noch sehr, sehr viele Probleme in Behinderteneinrichtungen usw.
    Natürlich hat sich seit dieser Zeit einiges geändert. Aber wenn eben noch viele Menschen aus dem alten System noch in dem Bereich arbeiten, ist es irgendwie recht schwierig. Man kann gerade ältere Menschen ja nicht so einfach ändern. Und ich frage mich gerade auch, in wie weit die Ausbildungen entsprechend angepasst wurden. Das ist mir irgendwie auch noch nicht so klar, ob sich da überhaupt was geändert hat...

  • Hier im verlinkten Videobeitrag....
    Theele-Visionen: Der Traum von einer barrierefreien Stadt
    Theele-Visionen: Der Traum von einer barrierefreien Stadt


    ....geht es ab der 22:42 Min. um das Thema Team Wallraff/Lebenshilfe.


    Raul Krauthausen sagt u.a.:
    ..."Ich habe jetzt gehört von mehreren Journalisten und das ist eigentlich auch ein Skandal,
    das sie bei Interview-Anfragen bei der Lebenshilfe oder bei Wünsche Einrichtungen zu besuchen,
    nicht mehr Willkommen sind in diesen Einrichtungen.
    Und das sie auch keine Praktikanten mehr einstellen.
    Das heißt die Lebenshilfe schottet sich ab.......


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    Falls die Lebenshilfe wirklich so agiert, wird und muss das Misstrauen doch immer größer werden :!::?::thumbdown:


    Allerdings bestätigt dieses Vorgehen auch unsere Erfahrungen.... :icon_confused


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Falls die Lebenshilfe wirklich so agiert, wird und muss das Misstrauen doch immer größer werden


    Ich denke, die Lebenshilfe wird nun ganz aktuell von unabhängigen Stellen beraten. Dass trotzdem ein Abschotten möglich sein soll, verwundert mich sehr.
    Eine offizielle Stellungnahme gibt es vermutlich nicht dazu, oder? Mich würde interessieren, ob die Lebenshilfe sich tatsächlich abschottet und weder Medien noch Praktikanten ins Haus lässt.

  • Hmm.... Ich überlege gerade, ob diese ganze Diskussion nicht doch etwas bewirkt hat....
    Ich wohne nun schon seit 7 Jahren in dieser Straße. Am anderen Ende der Straße ist eine Werkstatt der Lebenshilfe und auch ein Wohnheim...
    Heute gab es für alle Anwohner Post von der Lebenshilfe. Eine Einladung zum Tag der offenen Tür der Lebenshilfe. Bzw. wenn ich das richtig verstehe sind es sogar 2 Tage.


    Ich bin mir jetzt nur noch nicht ganz so sicher, was ich von dem ganzen halten soll.
    Wie gesagt, bisher gab es noch nie so etwas...

  • Ich bin mir ganz sicher, dass die Lebenshilfe nun etwas für ihren Ruf tun muss!
    Ein Tag der offenen Tür ist ja ganz nett, aber ich denke kaum, dass an den zwei Tagen dann offen Misshandlungen geben wird.
    Gleichzeitig schottet sie sich von der Öffentlichkeit ab (s. Monkas letzten Link)


    Die Lebenshilfe agiert meines Erachtens in die falsche Richtung und beinah heuchlerisch, das muss sie auch, wenn sie sich weiterhin völlig aus der Verantwortung nimmt.
    Alternativ wäre zu sagen, ja, es gibt Probleme und wir müssen schauen, was nötig ist, dass so etwas nicht vorkommt!


    Aber da die Lebenshilfe als Einrichtung ja keinerlei Schuld oder Verantwortung hat, gibt es ja auch nichts, was sie tun oder verbessern können, ausser sich vor den bösen, bösen Praktikanten zu schützen :icon_rolleyes

  • Ich bin auch der Meinung das die Lebenshilfe unbedingt etwas tun muss.
    Leider habe ich das Gefühl das sie es ganz falsch angehen.
    Sie schieben die Vorwürfe ganz weit von sich weg statt sie ernst zu nehmen.


    Hier vor Ort die Kreisvereinigung der Lebenshilfe hat den ganzen Skandal mit keinem
    einzigen Wort auf ihrer Internetseite und/oder Facebook-Seite erwähnt.
    Man hat es nicht einmal für nötig gehalten die Standard-Stellungsnahme
    der Bundesvereinigung-Lebenhilfe (so wie manch andere Lebenshilfevereine
    es gemacht haben) zu verlinken.


    Offener Umgang, Diskussionskultur usw sind echt Fremdwörter für diesen Verein,
    jedenfalls für unseren Ortsverein.... :icon_confused


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------



    Übrigens gibt es eine aktuelle Presseerklärung:
    05. April 2017:
    Zum Rücktritt von Michael Thorn als
    Geschäftsführer der Lebenshilfe Speyer Schifferstadt e.V.
    und der Lebenshilfe Speyer Schifferstadt GmbH

    http://www.lebenshilfe-speyer-schifferstadt.de/presse.htm

    http://www.rheinpfalz.de/nachr…hrer-thorn-tritt-zurueck/


    http://www.morgenweb.de/mannhe…urueck-_arid,1027933.html


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • So, so , aus rein privaten und gesundheitlichen Gründen ist er zurückgetreten .
    Das glauben wir selbstverständlich alle !
    Ich hab manchmal das Gefühl, das die Leute , die da arbeiten irgendwie so dolle im eignen Saft schmoren , das die davon ausgehen, alle Menschen sind geistig behindert und lassen sich über den Tisch ziehen. :icon_rolleyes
    Danke Monika für Deine Berichterstattung.

  • Lebenshilfe · 18 Std. ·
    5.4.2017


    Nach dem Bericht von #teamWallraff schauen wir noch
    genauer hin, um Lücken in der Qualitätssicherung zu schließen.....


    https://www.facebook.com/leben…636040761/?type=3&theater


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Gerade im Radio:
    Stand: 7.4.2017,


    Ermittlungen bei Lebenshilfe Speyer


    Aufnahmestopp nach Misshandlungsvorwürfen


    Nach Misshandlungsvorwürfen in einem Wohnhaus der Lebenshilfe Speyer-Schifferstadt
    nimmt der Verein für ein halbes Jahr keine neuen Bewohner auf.
    Für ein weiteres halbes Jahr geht das nur mit Zustimmung einer Behörde.


    Und zwar mit Zustimmung des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV). Das teilte die Behörde des Sozialministeriums am Freitag mit. "Wir sind dankbar für diese Regelung“ sagte der Vorsitzende der Lebenshilfe Gerhard Wissmann dem SWR.....

    ..."Neue Vorwürfe stehen im Raum

    Das LSJV spricht nun von neuen Vorwürfen, die per Brief von RTL an die Lebenshilfe herangetragen wurden. Dabei gehe es zum Beispiel um die Ernährung der Bewohner. Außerdem beträfen sie eine nicht einheitliche Zahlung des Weihnachtsgeldes und die Dienstplanerstellung. Alle Abläufe und Prozesse bei der Lebenshilfe würden überprüft, erklärte das LSJV genauso wie der Lebenshilfe-Vorsitzende Wissmann. Die Lebenshilfe wolle außerdem versuchen, einen Betriebsrat zu installieren."....


    Kompletter Beitrag:
    http://www.swr.de/swr1/rp/nach…1533608/waa1wo/index.html



    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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