Beiträge von dagmar neo frea



    Hallo Enscha ,


    Mein Ideal Zustand ist authentisch sein :)
    Ich bin ohnehin ein eher sehr ruhiger Mensch und es dauert lange , bis ich unruhig werde :)
    Also bei mir ist ohnehin sehr viel Luft nach oben........
    Und wenn ich ärgerlich bin( natürlich muß dann auch ein tatsächlicher Grund vorliegen ) , bin ich ärgerlich und nicht wohlwollend.
    Das Gefühl möchte ich dann auch transportieren.
    Wenn ich einen scharfen Tonfall anschlage passiert das eher nicht, weil ich dann am Rad drehe , oder nicht mehr geduldig sein kann , ich WILL dann nicht mehr geduldig sein.
    Meiner Ansicht nach ist es wichtig , die Gefühle auch zu transportieren, weil die anderen dadurch selbstverständlich auch das Recht haben, begründet ärgerlich zu sein!
    Ein dauerhaft wohlwollendes Klima würde ich wohl eher belastend finden, da hätte ich die Angst, das Gefühle untergehen oder verdrängt werden und dann irgendwann anderswo kanalisiert werden.


    Nee , unser Hund suhlt nicht, was ja dann auch wieder erfreulich ist.
    Möglicherweise gibt es da auch unterschiedliche Vorlieben bei Hunden :):)
    Die anderen Erziehungsmethoden, die Du hingeschrieben hast, verstehe ich nicht so ganz , wir haben aber auch nur einen ganz normalen Goldie , der ohne Coach aufgewachsen ist.
    Ich würde mal sagen, ein ganz normaler , ruhiger und zuverlässiger Hund :):)

    Hallo Enscha ,


    das hört sich interessant an.....
    Ich muß allerdings gestehen, das es mir bei aller gewaltfreien Kommunikation auch immer wichtig ist, das ich authentisch bleibe.
    Ich würde das für meinen Teil wenig sinnvoll finden, wenn ich meinen Unmut , vorausgesetzt , jemand schrammt mit deutlicher Kontinuität an meinen Grenzen rum , im warmen Tonfall vortrage :rolleyes: .
    Ich finde das hat was von doppelter Botschaft ( double binding )
    Mein Gegenüber sollte schon eine Ahnung davon bekommen, welche Gefühle ich da grade anspreche.
    Wichtig ist mir immer , auseinander zu klamüsern, wer mein jeweiliger Ansprechpartner ist, und das kein anderer davon betroffen ist.
    Das heißt für mich, das Konflikte mit dem einen nicht vor einem anderen ausgetragen werden.
    Nur zur Beruhigung , ich schreie nie , aber mein Tonfall kann kurzfristig schon mal etwas schärfer werden.
    Unser Hund würde , wenn er in warmen Tonfall drauf hingewiesen wird, das er jetzt möglichst nicht einen toten vergammelten Maulwurf , den er im Wald gefunden hat auffressen soll, freundlich zurückwedeln und den Maulwurf nicht ablegen. Das Kommando muß dann kurz und deutlich sein.
    Längere wörtliche Erklärungen versteht er eher nicht :D:D Aber kann eine deutliche Unterscheidung im Tonfall vornehmen :):)


    Wie ist das bei Eurem Hund?

    Moin ,



    ich schleich mich mal so rein und schreibe mal ,was ich in einem sehr modernen und guten Buch einer Sprachwissenschaftlerin über Sprachentwicklungsstörungen gelesen habe.
    Da stand drin , das Kinder mit Sprachentwicklungstörungen in der Tat bereits ganz früh auch anders weinen , bzw. schreien. Weniger melodiös , bzw. monotoner mit weniger Nuancen.
    Jetzt weiß ich nicht ob man das allgemein auf Autismus übertragen kann , aber ganz abwegig finde ich es jetzt nicht. :icon_redface:icon_redface
    Außerdem bliebe es dann ja auch kein Kriterium für Autismus, weil ja die Sprachentwicklungsstörungen da mit rein fallen würden.

    Interessant vielleicht nochmal die Entwicklung in einer der klagenden Städte:
    http://www.ruhrnachrichten.de/…iesst-2016;art937,2492944


    Die Beschlüsse der Landesregierung, die Regelschulen für Förderschüler freizugeben, haben die Anmeldezahlen der Förderschulen schrumpfen lassen. Vor allem die Schulen mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotionale Entwicklung verzeichneten deutlich weniger Anmeldungen. Alleine im Förderbereich Lernen haben sich 60 Prozent der Eltern im Kreis entschieden, ihre Kinder in der Regelschule anzumelden.
    Auch ohne einen Beschluss zur Schließung sei die Schule nicht mehr überlebensfähig, so das Gutachten. „Selbst ein sogenannter Teilstandort ist im Prinzip bereits ab 2017 nicht mehr tragfähig“, schreibt Gutachter Dr. Heinfried Habeck. Dessen Erkenntnisse am Dienstagabend den Leitungen der Schulen vorgestellt wurden.


    http://www.kreis-unna.de/haupt…s/222/foerderschulen.html
    Im Link die Förderschulen im Kreis Unna

    Moin ,


    ich zitiere mal aus Trixis Link :



    "Damit diese Kinder am Regelunterricht teilnehmen können, müssen sie von Inklusionshelfern betreut werden", erläutert Kevelaers Sozialdezernent Marc Buchholz. Aktuell arbeiten an der Gesamtschule und den Grundschulen in Kevelaer 34 solcher Helfer. Weil weitere Kinder mit Förderbedarf aufgenommen werden, wird die Zahl in 2017 auf 45 steigen. Aktuell fallen dafür für die Stadt Kevelaer bereits 360.000 Euro an Zusatzkosten an, für 2017 kalkuliert Buchholz mit 540.000 Euro. Sollte die Entwicklung so weitergehen, geht Buchholz auf dauer von Kosten von einer Million Euro zusätzlich aus.


    Im Gegenzug zahle das Land an Kevelaer lediglich 35.000 Euro Investitionskostenzuschuss und 9000 Euro für Personal. "Das deckt nie und nimmer unsere tatsächlichen Kosten", sagt der Sozialdezernent. Er könne genau benennen wie hoch der Aufwand der Kommune für die Inklusion ist. Diese Kosten wolle man vom Land zurück bekommen.


    Zitat Ende


    Ich finde auch , das es hier deutlich um die Kosten geht , das Konnexitätsprinzip besagt , das Aufwendungen, die die Kommunen massiv überlasten , vom Land übernommen werden müssen !


    Die Frage , die sich halt stellt , ist ob sich das so rechnen lässt , wie die Kommunen das jetzt einklagen wollen.


    Ich verlinke mal , auch wenn ich weiß , das das jetzt keiner liest , den Bericht vom Landesrechnungshof :


    http://www.lrh.nrw.de/LRHNRW_d…etrieb_Foerderschulen.pdf


    Hier wurde erfasst in welcher( unglaublichen ! ) Form und Weise mit sonderpädagogischen Mitteln umgegangen wird , es wird hier berichtet von Gruppendiagnosen ohne ! Überprüfung und daraus folgender Zuweisung sonderpädagogischer Mittel usw....
    Eine kostenverschlingende , zudem rein rechtlich nicht nachvollziehbaren Misswirtschaft zum Vorteil der Förderschulen.
    Laut den letzten Berichten wächst ja die Anzahl der" Inklusionskinder" an den Regelschulen , jedoch bleibt die Anzahl der Schüler an den Förderschulen nahezu identisch.
    Ist klar, das die Kommunen das finanziell nicht wuppen können , wenn die Ressourcen weiterhin auch in die Förderschulen fließen.
    Das hat aber wahrscheinlich weniger mit einer drastischen Unterversorgung zu tun als viel mehr mit der Doppelbelastung durch die Doppelstruktur.
    Es ist ja auch bei der Eingliederungshilfe so , das c.a. 80 % der in der Tat nicht unerheblichen Kosten in stationäre Maßnahmen und nicht in ambulante Maßnahmen fließen .
    Da wird die Reibung sicher auch noch lange bleiben , denn weder die Förderschulen noch die stationären Einrichtungsbetreiber werden ihre Geldquellen kampflos aufgeben.
    Und man darf natürlich auch nicht vergessen, das durch die mangelhafte Entwicklung der ambulanten und inklusiven Settings weiterhin Förderschulen und stationäre Angebote attraktiv bleiben.
    So beißt sich halt unveränderlich die Katze in de Schwanz.

    Naja, er kompensiert inzwischen in der Schule ganz gut. Das ist einerseits erfreulich, weil er viel mehr lernt, und weil es zeigt, dass er mehr Soziales wahrnimmt, und da auch bestehen möchte. Andererseits bekommen wir damit eben die Problematik die ich von Aspergern kenne: Zuhause flippt das Kind, auswärts schluckt es zuviel.
    Ist halt auch schade, wenn es eigentlich gut läuft in der Einrichtung, und dann wegen einer oder zwei pädagogischen Randfiguren alles ausgebremst wird ...



    Und zu einem professionellen Ansatz gehört ein moderner pädagogischer Ansatz, also ein verstehender, ja wohl dazu.
    Ich weiß, die Bezahlung ist teils schlecht, das Personal oft überlastet, aber man sollte doch den Druck nach oben weiter geben, nicht nach unten ...



    Im günstigsten Fall lernen die Kinder ihre Bedürfnisse oder Kritik angemessen an den Mann oder die Frau zu bringen ( vor Ort). Bei nonverbalen Kindern oder Kindern , die da einen sehr langen Übungsweg vor sich haben, sind die Kinder dabei auf die Unterstützung der Fachkräfte und Eltern angewiesen.
    Kompensieren als einzige Möglichkeit finde ich zu kurz gedacht.

    Moin ,


    ich komme nochmal auf die Defizitbrille zurück.
    Wenn einer die aufhat ,dann sieht er die Fehler immer nur bei anderen und versucht die eigenen Anteile an Problemen unter den Tisch zu kehren .
    Aber erst bei einer gründlichen Fehleranalyse bei sich selbst( und anderen) und der Reflexion kann man dann auch konstruktive Vorgehensweisen entwickeln.
    Dabei geht es ja dann auch nicht darum , irgendwen bloßzustellen oder nieder zu machen , sondern darum geeignetere Ideen zu entwickeln.
    Manchmal wünschen sich Leute ja auch Pauschalrezepte , ich würde nicht ausschließen, das es Fachleute gibt , die ein sehr hohes Niveau an Strukturen und Methoden entwickelt haben und die dann auch reibungslos anwenden können , aber der Austausch und die Reflexion ermöglichen immer auch eine Rückmeldung und ein Korrektiv .
    Es gibt Fachleute , die das ungemein schätzen.
    @ Finchens Mum ,


    Empathie ist die halbe Miete , aber Pädagogik ist zum großen Teil auch echtes Handwerk , und die Vorgehensweisen fallen nicht vom Himmel :)
    Ich denke , es geht auch nicht darum , Fehler auszuschließen, sondern wenn welche passieren , die auch zuzugeben.
    Das geht ja auch in der völlig normalen Erziehung. Was anderes ist es schon , wenn Klientel oder Kind auf ganz bestimmte Dinge angewiesen ist , da läuft ja dann teilweise für Eltern zusätzlich Beratung und Therapie , um Konfliktpotential zu reduzieren.
    Oder man tauscht sich wie Enscha mit der Ergo oder erwachsenen Autisten aus , um Verständnis zu entwickeln.

    Ich hatte mal eine Mediation in zweiter Instanz , aber Mietrecht.
    Die Mediation wurde allerdings vom Gericht vorgeschlagen , wie das beim Sozialgericht läuft , weiß ich nicht.
    Frag doch mal beim Gericht nach.
    Unsere Mediation war sehr gut , die hat auch eine Richterin gemacht , und das vorherige Urteil aus erster Instanz in einem Kompromiss zu unseren Gunsten umgewandelt.
    Wie ist es bei Euch denn jetzt weiter gegangen, der Beitrag ist ja schon etwas älter?

    Hallo Enscha ,


    das was Du beschreibst würde ich jetzt so die Defizitbrille nennen.
    Es ist jedenfalls Lebensqualität beeinträchtigend , wenn man auf die Defizitbrille stößt .
    Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht , das man Leute , die die Brille tragen , überzeugen kann , die abzunehmen.
    Die haben das zugehörige Menschenbild internalisiert , und empfinden sich wahrscheinlich selber defizitär , verdrängen das und wälzen es auf andere ab.
    Manchmal ist so eine Defizitbrille auch irgendwelchen Überforderungen geschuldet , das welche die ganze Zeit " müssen" , obwohl sie lieber was anderes machen würden.
    Ich denke , man muss auf jedem Fall mit sich selber im reinen sein , um die " Stärken stärken " Brille aufzusetzen.
    Jetzt mal so dahin philosophiert............. :icon_rolleyes