Inklusion gestaltet sich schwierig

  • Hallo,
    ich hoffe ich bin hier richtig. Inklusion ist ein Dauerbrenner im pädagogischen Bereich. Fachkräfte kämpfen genauso wie ihr Eltern. Ich hatte schon einigen Ärger genügend Förderstunden für die Kinder zu bekommen. Es ist immer ein Staatsakt. Die Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten ist schwierig. Sie sehen nicht die Notwendigkeit mit uns zusammenzuarbeiten. Es ist wenig Interesse vorhanden.
    Unter diesen Umständen lehnen viele Kollegen die Inklusion ab, obwohl sie verpflichtet sind behinderte Kinder aufzunehmen.
    Vielleicht entsteht hier ein hilfreicher Austausch. Was wünscht ihr euch vom Fachpersonal?
    Ich kann leider nicht so oft im Forum sein. Ich versuche aber immer wieder mal mich zu melden.


    Eure Fritzi

  • Hallo Fritzi,


    Ich glaube viele hier im Forum haben bereits ihre Erfahrung mit der Inklusion und den Schwierigkeiten gemacht.


    Ehrlich gesagt würde ich mir persönlich wünschen, dass sich die Fachpersonen (Lehrer, etc.) mit den Eltern zusammen tun und gemeinsam gegen diese Sparpolitik angehen, die eine gute Inklusion für alle oft verhindert.
    Mein Eindruck ist leider, das oft an den falschen Fronten gekämpft wird. Sprich oft geht es Eltern / Schüler gegen Lehrer / Fachpersonen, anstatt das es dagegen geht, dass vom Staat genügend Mittel etc. zur Verfügung gestellt wird.


    Ansonsten kann ich dir empfehlen einfach mal hier im Forum zu lesen. Es gibt schon einige Diskussionen zum Thema Inklusion wo es nicht gegen Fachpersonen als solches geht, sondern gegen das System wie es derzeit läuft.


    LG Trixi

  • Ich finde das eine gute Idee, es mal ganz konkret zu besprechen. Was genau braucht es für gelingende Inklusion.


    da sind natürlich schon Konzepte da, und es gibt Schulen, die damit Erfahrung haben - lange Erfahrung inzwischen. ZB die Träger des Jakob-Muth-Preises.
    hier deren "7 Merkmale gelingender Inklusion":
    http://www.jakobmuthpreis.de/u…Sieben_Merkmale_final.pdf
    Konkrete Beispiele sind auch genannt, aber vor allem finde ich ganz zentral das hier: Haltung, Kompetenz und geeignete Rahmenbedingungen
    Haltung "kostet" nichts, aber sie entsteht sicherlich bei mehr Beteiligten, wenn sie in der Ausbildung bereits vermittelt wird. Das ist derzeit noch nicht der Fall. Auch Fortbildung findet Zuwenig statt.


    Eine Bekannte von mir ist eine engagierte Mutter in Südtirol, sie hat mir erzählt wie dort der Anfang gemacht wird: Am runden Tisch vor der Einschulung sitzen alle Beteiligten, es wird festgestellt, was das Kind braucht an baulichen, personellen Maßnahmen, welche Förderung es braucht usw. Und das wird dann umgesetzt. Ein Traum, aus bayerischer Sicht.
    Eine Freundin hat ihr frühkindlich autistisches Kind in NRW an der Regelschule mit Schulbegleitung.. Zunächst vorsichtshalber zieldifferent. Inzwischen hat das Kind zielgleiche Beschulung und lernt an der Realschule. Nötig war dafür vor allem Offenheit von Schule und Lehrkraft, die Mutter hat selber sonderpädagogische Erfahrung.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

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  • Haltung, Kompetenz und geeignete Rahmenbedingungen

    :thumbup:


    Auch Fortbildung findet Zuwenig statt.


    Fortbildung müsste verpflichtet sein.


    sie hat mir erzählt wie dort der Anfang gemacht wird: Am runden Tisch vor der Einschulung sitzen alle Beteiligten, es wird festgestellt, was das Kind braucht an baulichen, personellen Maßnahmen, welche Förderung es braucht usw. Und das wird dann umgesetzt. Ein Traum, aus bayerischer Sicht.


    Wo gibt es solche traumhaften Bedingungen in Deutschland? Gar nicht, oder nur sehr selten. Ich weiß, dass die Kinder meist ohne irgendwelche Vorbesprechungen in die Einrichtungen kommen, so nach dem Motto: `So, seht mal zu, wie ihr das macht".
    Letztendlich werden Eltern, Lehrer, Erzieher, Schulbegleiter und sonstiges Personal völlig alleine gelassen.


    Ehrlich gesagt würde ich mir persönlich wünschen, dass sich die Fachpersonen (Lehrer, etc.) mit den Eltern zusammen tun und gemeinsam gegen diese Sparpolitik angehen, die eine gute Inklusion für alle oft verhindert.


    Das würde ich mir auch wünschen, aber jede Gruppe kämpft meist für sich alleine.

  • Ohne Vorbesprechung kenn ich nur von Förderschulen. Die Variante " runder Tisch" , Abklärung von Maßnahmen und Notwendigkeiten kenne ich nur im Zusammenhang mit Integration , bzw. Inklusion.
    Der runde Tisch ist ja dann quasi der Grundstein , zur Weiterentwicklung sind je nach Bedarf weiter runde Tische erforderlich .

  • Hallo,
    ich hoffe ich bin hier richtig. Inklusion ist ein Dauerbrenner im pädagogischen Bereich. Fachkräfte kämpfen genauso wie ihr Eltern. Ich hatte schon einigen Ärger genügend Förderstunden für die Kinder zu bekommen. Es ist immer ein Staatsakt. Die Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten ist schwierig. Sie sehen nicht die Notwendigkeit mit uns zusammenzuarbeiten. Es ist wenig Interesse vorhanden.
    Unter diesen Umständen lehnen viele Kollegen die Inklusion ab, obwohl sie verpflichtet sind behinderte Kinder aufzunehmen.
    Vielleicht entsteht hier ein hilfreicher Austausch. Was wünscht ihr euch vom Fachpersonal?
    Ich kann leider nicht so oft im Forum sein. Ich versuche aber immer wieder mal mich zu melden.


    Eure Fritzi


    Hallo Fritzi ,


    ich denke auch , das es einigermaßen schwer sein kann , die relevanten Förderstunden zu bekommen , wenngleich die ja nach dem jeweiligen Förderschwerpunkt festgelegt werden. Was meinst Du denn mit Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten ?
    Meinst Du damit Gutachten für Bewilligungen ?
    Ich wünsche mir von Fachpersonal einen Kontakt auf Augenhöhe mit Eltern , einen empathischen , vorurteilsfreien Umgang mit dem Kind , eine gute Einschätzung von Stärken und Schwächen des Kindes , eine an den Stärken orientierte Förderung mit den notwendigen Nachteilsausgleichen zur Kompensation von Schwächen . Zuletzt schätze ich die Fähigkeit , wenn Fachpersonal die eigenen Fehler und Schwächen reflektieren kann und nicht auf Sündenbock Suche geht.
    L.G.

  • Die Variante " runder Tisch" , Abklärung von Maßnahmen und Notwendigkeiten kenne ich nur im Zusammenhang mit Integration , bzw. Inklusion.

    Das ist Luxus. Hier ist das definitiv nicht so. Es werden behinderte Kinder oft ohne "runden Tisch" aufgenommen. Oftmals gibt es keinerlei Unterstützung.


    Die Zusammenarbeit mit Ärzten und Therapeuten ist schwierig.


    Ist tatsächlich sehr schwierig und leider auch meine Erfahrung. Ärzte weigern sich oft mit den Einrichtungen zusammenzuarbeiten und spielen deren Problematik total herunter. Die Einrichtungen brauchen in der Inklusion aber eine professionelle Beratung und Begleitung.
    Gängiges Vorurteil: Einrichtungen, die einen Integrationsstatus einfordern, wollen eh nur ihre Stellen sichern. :icon_rolleyes Hier läuft etwas gewaltig schief im System.
    Und die Jugendämter sind leider auch keine große Hilfe. Die sind überfordert und dem allgemeinen Sparwahn unterworfen.


    Ich wünsche mir von Fachpersonal einen Kontakt auf Augenhöhe mit Eltern , einen empathischen , vorurteilsfreien Umgang mit dem Kind , eine gute Einschätzung von Stärken und Schwächen des Kindes , eine an den Stärken orientierte Förderung mit den notwendigen Nachteilsausgleichen zur Kompensation von Schwächen . Zuletzt schätze ich die Fähigkeit , wenn Fachpersonal die eigenen Fehler und Schwächen reflektieren kann und nicht auf Sündenbock Suche geht.


    Dem schließe ich mich an.

  • Das ist Luxus. Hier ist das definitiv nicht so. Es werden behinderte Kinder oft ohne "runden Tisch" aufgenommen. Oftmals gibt es keinerlei Unterstützung.


    .


    Das wundert mich . Im Normalfall gehört die Organisation von Gesprächen, runden Tischen und Förderplanevaluationen zu den Schwerpunktaufgaben der Förderpädagogen . Aber ich hatte ja schon mal in einem anderen Thread geschrieben , das Vorgehensweisen mancher Förderschulen , die intern nie hinterfragt werden , dann in der Inklusion negativ auffallen.

  • Das wundert mich . Im Normalfall gehört die Organisation von Gesprächen, runden Tischen und Förderplanevaluationen zu den Schwerpunktaufgaben der Förderpädagogen .


    Das ist richtig, aber wenn die Förderpädagogen genau dies wollen und dafür kämpfen, aber niemand mit ihnen an einem Strang zieht? Dagmar, es gibt durchaus engagierte Lehrer und Erzieher in der Inklusion, aber wenn die mit den Eltern allein auf weiter Flur stehen und keine Unterstützung erhalten, wird es wirklich schwierig.

  • Hi,


    Bei unseren fördeplangesprächen sind die Schulleitung der Klassenlehrer der schulbegleiter der sonderpädgoge die logo- ergo- und verhaltenstherapeuten die Ärztin aus dem spz und die hortnerin dabei und es ist für uns immer schön zu sehen wie alle daran arbeiten unsere Tochter in dem inklusive setting zu halten und sie optimal zu fördern. Diese termine sind für mich und meinen Mann immer auch sehr anstrengend, aber ich bin unendlich dankbar für diese Menschen.


    Vg sigrid

  • @Ella ,Ja , das kann es natürlich auch geben , das Regellehrer sich verweigern , das ist dann natürlich auch ganz übel !!
    Das meintest Du mit mangelnder Unterstützung ?
    Ich denke halt immer an Ressourcen , wenn ich Unterstützung lese.
    Wichtig ist halt die gute Haushaltung der Ressourcen , mit Verweigerung kann man dann natürlich nicht gut haushalten.

  • Bei unseren fördeplangesprächen sind die Schulleitung der Klassenlehrer der schulbegleiter der sonderpädgoge die logo- ergo- und verhaltenstherapeuten die Ärztin aus dem spz und die hortnerin dabei und es ist für uns immer schön zu sehen wie alle daran arbeiten unsere Tochter in dem inklusive setting zu halten und sie optimal zu fördern.


    Sigrid, genauso sollte es sein, ist aber leider nicht die Regel. Alle Leute, die mit dem Kind zu tun haben, tauschen sich aus. Gerade die SPZ mauern oft und machen nicht mit, dabei spielen sie eine zentrale Rolle. Wer organisiert die Förderplangespräche und wer lädt dazu ein? Die Schule oder das SPZ?


    Das meintest Du mit mangelnder Unterstützung ?


    Dagmar, ich meinte, dass Eltern, Lehrer und Erzieher in der Inklusion oftmals kaum Unterstützung erhalten, weil sich Jugendämter, SPZ, Ärzte usw. verweigern mit ihnen zusammenzuarbeiten.
    Bei Sigrid scheinen die Bedingungen sehr gut zu sein. Leider ist das nicht die Regel.

  • @Ella , ok , ich war jetzt vom runden Tisch ausgegangen , das das bei Euch Luxus ist. Ich denke mal , das es nicht immer einzurichten ist , das, wie bei Sigrid Ärzte vom SPZ teilnehmen, wenn zb. die SPZ 100 km entfernt sind, da gibt es in dem Fall dann Berichte , die in die Evaluation einfließen ,oder halt auch Berichte von Therapeuten. Darum meine Frage an Fritzi .Wichtig ist doch , und das meinte ich , das ein vernünftiger Förderplan erstellt wird , weil das die Handlungsgrundlage ist. Das kann kein Luxus sein ! Kostenträger , also Lk , sind ja nicht immer zwangsläufig beteiligt , nur bei Schulbegleiter und speziellen Therapien .

  • Hallo,
    ich habe mich in den letzten Wochen viel mit Fachkräften ausgetauscht. Mehrheitlich waren sie der Meinung, dass sie durch Kinder mit Autismus und Verhaltensauffälligkeiten am meisten belastet werden und es für diese Aufgabe nicht genügend Unterstützung gäbe. Die meisten bemängelten die ungenügende Personalausstattung. Es wird eine durchgängige 1 zu 1 Betreuung gefordert und benötigt. Die gibt es aber nicht. Mehrere Einrichtungen lehnen die Betreuung autistischer und verhaltensauffälliger Kinder ab. Solange es keinen Kläger gibt, können die Einrichtungen die Inklusion verweigern und selbst entscheiden, welche Kinder ihnen genehm sind. Es gibt zu wenig Eltern, die vor Gericht klagen.
    Je weiter die Inklusion voranschreitet umso mehr kristallisiert sich heraus, dass verhaltensauffällige Kinder in dem System nicht willkommen sind. Viele Kollegen können mit Verhaltensauffälligkeiten nicht gut umgehen.
    Die Arbeit mit Kollegen, die Inklusion ablehnen, gestaltet sich schwierig, weil viel Energie dadurch verloren geht. Man muss ständig motivieren und sie mitziehen. Die Energie würde ich sehr gerne in die eigentliche Arbeit stecken.


    Gruß von Fritzi :)

  • Hallo!


    Aber ist es nicht eher so das gerade verhaltensauffällige Kinder von Inklusion profitieren könnten?


    Manchmal denke ich, dass gar nicht immer unbedingt eine 1 zu 1 Betreuung notwendig ist, sondern das einfach ein Umdenken im System schon ausreichen würde.
    Gerade wenn man innerhalb einer Klasse auf Kinder mit Autismus und / oder AD(H)S eingeht und einfach für alle z.B. gute Strukturierungshilfen anbietet, dann fällt nicht mal auf, wer eigentlich darauf angewiesen ist


    Ich denke immer noch dass das größte Problem nicht unbedingt die fehlenden Resourcen sind, sondern oftmals auch die innere Einstellung.



    LG Trixi

  • Das ist auch meine Erfahrung . Wir können sogar noch viel weiter unten anfangen , an der Förderschule GB meiner 3 Kinder fehlt es schon einmal an den grundlegendsten Eigenschaften , nämlich der emotionalen Intelligenz der Pädagogen . Fortbildungen werden hier ( Niedersachsen ) regelmäßig gemacht , mitten in der Woche an mindestens 2 aufeinanderfolgenden Tagen , an denen dann darum gebeten wird die Kinder doch bitte zu Hause zu betreuen .
    Da meine Autisten wie viele ihrer Art Veränderungen gar nicht mögen und dies zusätzlichen Stress bedeutet , lasse ich sie natürlich bei mir . Ob das aber so ratsam ist bei Kindern die eh einen erhöhten Förderbedarf haben wage ich zu bezweifeln .
    Ausserdem mache ich seit Jahren die Erfahrung das von Pädagogen Seite immer alles in Frage gestellt wird was ich sage. Eine Zusammenarbeit ist das bei weitem nicht . Die Leidtragenden sind wieder einmal die Kinder .
    Wenn ich jetzt wenigstens die Erfahrung hätte das mir die sonderpädagogen mit fachlicher Kompetenz imponieren könnten ? Weit gefehlt ! Die Folge davon ist für mich , das ich mich fast überhaupt nicht mehr einbringe da ich einfach zu müde bin ständig für die Rechte meiner Kinder zu kämpfen . Ich mache es nur noch wenn es gar nicht anders geht . Außerdem kann es auch nicht richtig sein , das man in Gesprächen mit sonderpädagogen immer mindestens zu 6 geht ! Wohlgemerkt 6 Pädagogen ! Das man als Eltern da überstimmt wird liegt ja auf der Hand . Also es ist schon bei den grundlegendsten Dingen soviel was nicht vernünftig läuft ...
    da hilft eigentlich nur alles ganz von neuem aufzubauen . Es sind zu viele festgefahrene Gleise , die Schulen haben sich zu sehr verselbständigt und werden nicht kontrolliert

  • "ich habe mich in den letzten Wochen viel mit Fachkräften ausgetauscht. Mehrheitlich waren sie der Meinung, dass sie durch Kinder mit Autismus und Verhaltensauffälligkeiten am meisten belastet werden und es für diese Aufgabe nicht genügend Unterstützung gäbe. Die meisten bemängelten die ungenügende Personalausstattung. Es wird eine durchgängige 1 zu 1 Betreuung gefordert und benötigt. Die gibt es aber nicht. Mehrere Einrichtungen lehnen die Betreuung autistischer und verhaltensauffälliger Kinder ab. Solange es keinen Kläger gibt, können die Einrichtungen die Inklusion verweigern und selbst entscheiden, welche Kinder ihnen genehm sind. Es gibt zu wenig Eltern, die vor Gericht klagen.
    Je weiter die Inklusion voranschreitet umso mehr kristallisiert sich heraus, dass verhaltensauffällige Kinder in dem System nicht willkommen sind. Viele Kollegen können mit Verhaltensauffälligkeiten nicht gut umgehen.
    Die Arbeit mit Kollegen, die Inklusion ablehnen, gestaltet sich schwierig, weil viel Energie dadurch verloren geht. Man muss ständig motivieren und sie mitziehen. Die Energie würde ich sehr gerne in die eigentliche Arbeit stecken.


    Gruß von Fritzi[/quote]


    liebe Fritzi, ich kann aus der Erfahrung, die ich bei meinem Sohn gemacht habe, der von der Sonderschule auf einer Regelschule gewechselt hatte schreiben.
    Viele Pädagogen in Hamburg bemängeln ebenfalls die ungenügende Personalausstattung. Ich bestreite es als Mutter nicht, dass Einrichtungen mehr Personal brauchen.
    Das was alle Einrichtungen, die mit behinderten Kindern arbeiten ist in erster Linie QUALIFIZIERTES PERSONAL.
    Wenn meine Waschmaschine kaputt geht hilft mir nicht wenn ich fünf Handwerker habe die nicht mehr als die Qualifikation eines Lehrlings haben. Sie können vielleicht einen Maitanz um meine Waschmaschine führen, mehr aber auch nicht! Das wären dann die einzigen Umdrehungen, die meine Waschmaschine zu sehen bekäme....und ich auch ;-)(entschuldigt den blöden Vergleich).
    Ich habe bei meinem Sohn in der Regelschule die Erfahrung gemacht, dass genau die Pädagogen einen Bogen um meinen Sohn gemacht haben, die wenig Ahnung von Autismus hatten. In Hamburg werden seit einem halben Jahr Pädagogen aus Regelschulen(Fachlehrer) zur Fortbildung geschickt... was nicht immer gerne von Pädagogen angenommen wird. Keiner drängelt sich dahin!Man will diese Kinder so oder so auf Regelschulen nicht haben!!!!!!
    In Schulen fehlt es an Pädagogen, weil Deutschland sie leider NICHT hat. Wie ich in einen anderen Beitrag geschrieben habe, es wurden in der Vergangenheit keine ausgebildet, weil man die Notwendigkeit in einer Sonderschul-Diktatur nie gesehen hatte.Und so steht Deutschland ohne Personal da.
    Deutschland braucht qualifizierte Pädagogen.Was nutzt es meinem Kind mit Autismus, wenn es zehn Pädagogen um sich hat, die keine Ahnung haben was Autismus bedeutet.Wir hatten in Hamburg zum Beispiel zu Integrationszeiten mehr Personal in Regelschulen gehabt. In jeder Klasse soll ein Sonderpädagogen während des gesamten Unterrichts mitgewirkt haben. Auch in diesen Zeiten hat man behinderte Kinder in Regelschulen abgelehnt .Mehr Personal in Einrichtungen sagt nichts aus.
    Das ist auch der Grund in Deutschland weswegen bei manchen behinderten Kindern der Wechsel auf Regelschule scheitert und Politiker (CDU) dann in die Welt unverschämt mit stolz posaunen" Behinderte Kinder kehren zurück zur Sonderschulen".Als ob das ein Grund für deutsche Politiker wäre um stolz darüber zu sein! Es zeigt einfach nur das die Schulpolitik der Vergangenheit und die der Gegenwart einfach nur versagt hat!!!
    Solange man Pädagogen nicht zwingt Fortbildungen zu machen, kann Inklusion nicht funktionieren! Solange wir in Deutschland Politiker haben, die Inklusion aufs Eis legen, kann Inklusion nicht funktionieren! Pädagogen sehen diese Politiker als "Retter", die sie von der "Last" befreien.Deutschland braucht zu diesem Thema in der Politik Solidarität, und das ist leider in Deutschland nicht vorhanden.Man will es nicht!!!!
    Zum Thema Anwalt. kann ich ebenfalls aus Erfahrung schreiben, dass es meistens nichts bringt!
    Ich habe bevor Inklusion in Hamburg eingeführt wurde mit Anwälte gekämpft . Diese Anwälte waren sogar darauf spezialisiert. Jeder Brief den sie an die Schulbehörde und Schulen geschickt haben kostete mich zwischen 250-300 Euro. Es hat uns damals finanziell aus der Bahn gerissen, weil es unzählige davon waren.Man hat sich sehr oft nicht Mal die Mühe gemacht uns zu antworten. Welche Eltern können sich das leisten ? Dadurch dass viele ihre behinderten Kinder pflegen, nicht berufstätig sein können und sogar viele alleinerziehend obendrauf sind, leben viele auf Hartz vier Niveau. Es ist leider wie ein Teufelskreis aus dem man nicht rauskommt.
    LG Emma

  • Deutschland braucht qualifizierte Pädagogen.Was nutzt es meinem Kind mit Autismus, wenn es zehn Pädagogen um sich hat, die keine Ahnung haben was Autismus bedeutet.


    Emma, da hast du natürlich recht. Beides ist wichtig: Genügend Personal UND eine gute Qualifikation. Was natürlich auch nicht fehlen darf: Empathie.

  • Vieles ist eben auch einfach nur Augenwischerei. Mein jüngster ist in einer sogenannten koop klasse . Davon habe ich mir am Anfang wirklich etwas versprochen , aber denkste. Die Kinder sind zwar in den Räumen der Regelschule , und er sitzt auch bei Mathe Deutsch und co mit in der Regelklasse , allerdings nur um dann mit einer extra Betreuung der sonderpädagogen seine Arbeitsblätter zu bearbeiten . Diese sind natürlich weit unter dem der anderen Schüler . Also er sitzt mit in der Regelklasse und das war es . Da mein Kind still ist und nicht über Tische und Bänke geht , kann es überhaupt nur toleriert werden . Kontakt zu Regelschülern hat er aber nicht . Spielen in der Pause ist dann wieder nur mit Mitschülern der Förderklassen.
    Von den Regelschullehrern habe ich noch nie etwas über meinen Sohn erfahren . Er sitzt halt nur mit in der Klasse ansonsten sind komplett die sonderpädagogen für ihn und mich zuständig .
    Das lustige ist nun , das mich natürlich erst recht die Meinung der Pädagogen Regelklasse interessieren würde. Aber die halten sich komplett raus . Tja ?! Mich persönlich macht das Dillie dillie ...es ist nichts halbes und nichts Ganzes . Genau so passiert es regelmäßig das die fördrrschüler einen Ausflug oder Sportveranstaltung machen , während die koop klasse zum lernen in der Schule bleiben. Es ist nicht so das ich meinem Kind die Ausflüge nicht gönne , aber ich verstehe eben nicht das die Kinder mit erhöhtem förderbedarf weniger zum lernen angeregt werden . Und dann frage ich mich , wo fängt Inklusion an , wo hört sie auf ? Für mich sind die Förderkinder geduldet und das war es auch schon . In diesem 3 Schuljahr hat die Regelklasse Englisch , daran nimmt mein Kind wieder komplett gar nicht Teil ...Wer es besser versteht als ich , kann mir hier ja mal die Augen öffnen ?(