Urteil: Behinderte Menschen dürfen aus einem Pflegeheim in eine Wohnung umziehen

  • Menschen mit Behinderungen haben das Recht, aus einem Pflegeheim in eine Wohnung umzuziehen und vom Sozialamt die Übernahme der angemessenen Pflege- und Betreuungskosten zu verlangen

    Der Sozialhilfeträger darf den Antrag auf eine eigene Wohnung nicht mit der Begründung ablehnen, die Kosten seien erheblich höher als die Kosten der bisherigen stationären Betreuung.


    Sozialhilfe: Behinderte Menschen dürfen aus einem Pflegeheim in eine Wohnung umziehen
    Behinderte Menschen, die bisher in einer stationären Einrichtung gelebt haben und nun in eine private Mietwohnung umziehen wollen, haben Anspruch auf
    www.gegen-hartz.de

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • :klatsch :yeah


    Super Urteil, weiter so!

    Behinderte sind normale Menschen, ja sie haben Einschränkungen aber sie sind wegen denen nicht Minderwertig!

    Sie haben ganz normale Bedürfnisse wie wir alle und ja, nicht alles ist so einfach umsetzbar, wie bei nicht Behinderten, aber das gibt keinem das Recht nur über die Behinderten zu bestimmen, wo sie sein, Wohnen dürfen.


    Behinderte Menschen in irgendwelche Pflegeinrichtungen zu stecken ist einfach blöd. Ich arbeitete in Alters- und Pflegeheim. Da kam jedes Jahr eine junge Frau (25) zu uns, nur vorübergehend, weil ihre Mutter, die sie sonst zu hause Betreute, auch mal Urlaub brauchte. Es tat weh zu sehen wie sie genau wie die alten Menschen behandelt wurde, obwohl sie ihren Rollstuhl selber ganz langsam bewegen konnte, musste sie im Zimmer bleiben, sie durfte nicht mal in Cafeteria fahren.


    Mich hatte das so brutal gestört, dass ich gegen alle Regeln auch mal mit ihr in Cafeteria oder mal raus ging. Die Zeit die ich dabei nicht "gearbeitet" habe, holte ich am Abend nach. Putze die Rollstühle, oder füllte Material auf, etc, eben Dinge welche ich Nachmittags hätte machen sollen. Ja, so machte ich Überstunden, aber verlangte nie Geld dafür. Doch irgendwann schneite mir das eine Verwarnung rein.


    Wir sollen die Bewohner betreuen, ggf auch mal begleiten, mit ihnen spazieren gehen, etc. laut Vertrag, aber wenn man es tat, gab es eine Verwarnung.

    Ich blieb stur und machte trotz Verwarnung weiter, was mich in Teufels Küche brachte. Die Heimleitung wollte mir eine Geldbusse aufbrummen. Die junge Frau sprach mit der Stationsleiterin, mit der Heimleiterin, etc um mir zu helfen.


    Das Resultat, man hat ihr klar gesagt, wenn sie weiterhin möchte das ihre Mutter sich einmal im Jahr etwas entspannen könne, dann hätte sie sich an die Gegebenheiten zu halten, die alten würden ja auch keine Sonderregelung verlangen. Ich kriegte nach 5 Jahren, wo ich mehrere Verwarnungen einsammelte, etliche Diskussionen mit der Leitung hatte, die Kündigung, weil ich mich nicht an Arbeitszeiten halten würde.


    Die junge Frau und ihre Mutter suchten daraufhin einen anderen Ort wo sie hin konnte, während die Mutter mal zeit für sich hatte, sich erholen konnte. Ich war froh dass sie im neuen Heim raus durfte, mit Begleitung von Personal. In Cafeteria durfte sie alleine fahren. Als ich das vernommen hatte bewarb ich mich in dem Heim, wollte selber sehen wie es ist und ich kriegte die Stelle.


    Ihr hättet die Junge Frau sehen und vor allem hören sollen, als ich eines Morgens in ihr Zimmer kam, um ihr beim aufstehen zu helfen. Sie flippte aus, schrie, strahlte, heulte und wäre am liebsten aus dem Bett gehüpft. Wir haben uns immer gut verstanden, oft auch ohne Worte. Kein Wunder sie war nur 3 Jährchen älter als ich. Leider verstarb sie paar Jahre später, wegen einer sehr schlimmen Hirnhautentzündung.

    Genau in dem Moment, als die Raupe dachte,
    die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling.


    Autor Unbekannt