Hallo!
Das Problem kommt mir recht bekannt vor.
Ich habe auch sehr viele Routinen und viele Dinge die immer so und nicht anders ablaufen müssen. Für mich bedeutet es Sicherheit und es kann zu großen Problem bzw. zu massiver Unsicherheit führen, wenn da etwas falsch läuft.
Ich habe mich dann, weil ich ja psychiatrische Diagnosen habe, mit dem Thema Zwänge und Zwangserkrankung beschäftigt. Und habe festgestellt, dass das auf mich nicht zutrifft. Viel eher finde ich mich bei diesem "Problem" im autistischen Bereich wieder.
Allerdings habe ich die Vermutung, das manche Routinen auch zu Zwängen werden können. Das was du eben als Korsett beschreibst. Es ist nicht einfach, den Unterschied zu erkennen, weil der Übergang oft auch sehr fließend ist.
Was mir hilft ist, mich ab und zu wenn es mir gerade recht gut geht, mich bewusst gegen eine Routine zu entscheiden. Wenn ich die Entscheidung treffe merke ich recht schnell ob es in Ordnung ist, oder ob es mir schlecht geht nur weil ich die Entscheidung getroffen habe (ohne die Routine selbst überhaupt schon geändert / weggelassen zu haben).
Für mich ist es extrem wichtig immer wieder auch positive Rückmeldungen zu bekommen. Darüber das ich eine Routine ändern / weglassen konnte. Und um überhaupt so weit zu kommen brauche ich ein 100% stabiles Umfeld. Anders geht es einfach überhaupt nicht.
Ich kann auch von mir bestätigen das es zu großen Schwierigkeiten führt, wenn von außen zu viele Anforderungen gestellt werden. Dann blockiert bei mir alles und es geht gar nichts mehr. Oft auch nicht mal die Dinge die sonst problemlos geklappt haben.
Vielleicht könnt ihr mal das Gespräch mit euren Kindern suchen, wenn die allgemeine Verfassung gut ist und mit Abstand über gewisse Routinen sprechen. Ich kann natürlich nicht von der ferne einschätzen in wie weit das möglich ist.
Liebe Grüße, Trixi