Studieren trotz geistiger Behinderung

  • Ich finde das völlig in Ordnung. Denke es kommt auf den Studiengang an. Und vor allem auch auf die Art und Weise wie das Wissen vermittelt wird. Das gilt ja eigentlich für alle Menschen aber bei Menschen mit Lernschwierigkeiten ist das noch mal wichtiger.

  • Ich seh das ein bisschen gemischt. Sagen wir es so: ich bin auch dafür, allen Menschen lebenslanges Lernen zu ermöglichen, und Zugang zu Bildung zu verschaffen, ich bin auch der Meinung, dass viele Menschen länger brauchen, um ihre volle geistige Leistungsfähigkeit zu erreichen. Ich bin aber auch der Meinung, dass das Studieren dann ALLEN, die bis dahin zu wenig Lernchancen hatten, zustehen sollte - damit wären wir dann auch bei der Abschaffung sozialer Ungleichheit als Utopie und bei einer grundlegenden Reformierung des gesamten Bildungssystems. Bin absolut dafür.


    Inwieweit das nun für ein "Leuchtturmprojekt" ein Bachelor sein muss, inwieweit die Ausbildung in dem Tel Aviver Projekt vergleichbar ist mit einem Bachelor eines gewöhnlichen Studiums ... Inwieweit da Eingangs getestet wird, und wenn ja, was - weiss nicht.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

  • Ich bin aber auch der Meinung, dass das Studieren dann ALLEN, die bis dahin zu wenig Lernchancen hatten, zustehen sollte - damit wären wir dann auch bei der Abschaffung sozialer Ungleichheit als Utopie und bei einer grundlegenden Reformierung des gesamten Bildungssystems. Bin absolut dafür.


    Ich teile deine Meinung. Bleibt "nur" die Frage: Wie setzt man so etwas um und wie überzeugt man die Menschheit, neue Wege zu beschreiten?
    Ich denke, zurzeit gibt es noch dicke Mauern.
    Somit wäre auch das Gymnasium hinfällig.

  • Tja, im Moment geht es ja gesellschaftlich eher in die andere Richtung: MEHR Grenzen, mehr soziale Ungleichheit, mehr Armut und mehr Abgehängte (Man werfe zb einen Blick in den alljährlichen Armutsbericht)
    meine Hoffnung ist ein bisschen, dass über die Einforderung des Versprechens von Inklusion, von Umsetzung der UN-BRK, das Bildungssystem sozusagen "hintenrum" gerechter und weniger defizit- und leistungsorientiert wird.


    jedenfalls braucht die (gelungene/gelingende) Inklusion gaaaanz dringend mehr Multiplikatoren!


    Mal sehen, wo wir in zwanzig, dreissig Jahren stehen :)

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  • Das wäre schön, wenn es so kommen würde.


    Ich kann mir vorstellen dass durch die sozialen Probleme auch Probleme in der Inklusion entstehen.
    Weil es natürlich unfair ist wenn man wegen einer Behinderung Möglichkeiten bekommt die Andere nicht bekommen, obwohl sie eh schon benachteiligt sind durch ihre soziale Situation. Das kann zu Neid führen und das sich Menschen noch mehr schlecht fühlen. Was dann wiederum dann eben zu Wut und Hass führen kann.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Schulsystem komplett neu "erfunden" werden muss und das bisherige Schulsystem weg soll. Auch der Schulzwang in Deutschland sollte endlich in eine Bildungspflicht geändert werden, damit Kinder Zuhause lernen dürfen ohne das es eine Straftat ist.

  • Das wäre schön, wenn es so kommen würde.


    Ich kann mir vorstellen dass durch die sozialen Probleme auch Probleme in der Inklusion entstehen.
    Weil es natürlich unfair ist wenn man wegen einer Behinderung Möglichkeiten bekommt die Andere nicht bekommen, obwohl sie eh schon benachteiligt sind durch ihre soziale Situation. Das kann zu Neid führen und das sich Menschen noch mehr schlecht fühlen. Was dann wiederum dann eben zu Wut und Hass führen kann.


    Ich bleibe bei meiner Meinung, dass das Schulsystem komplett neu "erfunden" werden muss und das bisherige Schulsystem weg soll. Auch der Schulzwang in Deutschland sollte endlich in eine Bildungspflicht geändert werden, damit Kinder Zuhause lernen dürfen ohne das es eine Straftat ist.


    Natürlich müssen auch die sozialen Probleme gelöst werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sozial benachteiligte Menschen mit behinderten Menschen kokurrieren. Das birgt Gefahren.


    Eine Reformierung des Schulsystems ist längst überfällig, wird aber wohl aufgrund fehlender finanzieller Mittel nur in Minischritten erfolgen.

  • Ich denke nicht, dass das am Geld liegt. Es fehlt der politische Wille, es soll der jetzige Status quo gewahrt bleiben. Und es werden die Chancen nicht gesehen ...


    Es ist viel teurer, zuwenig Geld in Bildung zu stecken, grade für Deutschland. Und die Bildung ALLER Kinder würde viel besser werden, wenn zb mit mehr Differenzierung und prinzipiell stärkenoroentiert unterrichtet würde. Wenn nicht das Ideal wäre eine homogene Lerngruppe zu schaffen (Klasse), sondern eine vielfältige.

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  • Ich denke nicht, dass das am Geld liegt. Es fehlt der politische Wille, es soll der jetzige Status quo gewahrt bleiben. Und es werden die Chancen nicht gesehen ...


    Es ist viel teurer, zuwenig Geld in Bildung zu stecken, grade für Deutschland. Und die Bildung ALLER Kinder würde viel besser werden, wenn zb mit mehr Differenzierung und prinzipiell stärkenoroentiert unterrichtet würde. Wenn nicht das Ideal wäre eine homogene Lerngruppe zu schaffen (Klasse), sondern eine vielfältige.


    Da wirst du wohl recht haben, aber ich kann nicht verstehen,warum Deutschland nicht viel mehr bei der Umsetzung der Inklusion kontrolliert wird.
    Wenn jedes Land machen kann, was es will, dann wird so eine Konvention ja irgendwie auch hinfällig.
    Es scheint keine Vorgaben für die Länder zu geben, die sie bei der Inklusion zu berücksichtigen haben.


    Ohne Geld geht es nicht, ohne Wille noch viel weniger!

  • Deutschland wird schon kontrolliert, Vorgaben gibt's auch, ganz konkrete. Daran liegt's nicht. Es liegt schon daran, dass zuwenig Energie in die Umsetzung gesteckt wird. Bzw evtl gar nicht der Wille dazu da ist.
    http://www.institut-fuer-mensc…rt-mangelnde-umsetzung-d/

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  • Enscha, danke für den Link.
    Demnach wird Deutschland zwar kontrolliert und kritisiert, aber scheinbar folgen keine Konsequenzen.
    Meiner Meinung nach müsste es Konsequenzen geben, wenn die Inklusion nicht oder nur ungenügend voranschreitet und umgesetzt wird.
    Es müsste ein erkennbarer (Zeit-)Rahmen vorhanden sein, nach dem sich alle Länder richten MÜSSTEN.
    Wenn ein Land Olympia oder die Fußballweltmeisterschaften ausrichtet, können die Spielorte und die Infrastruktur ja nicht auch erst nach der Weltmeisterschaft fertig werden.
    Da gibt es Rahmen und Vorgaben, die eingehalten werden müssen.
    Warum nicht auch bei der Inklusion?


    Ist vielleicht jetzt ein merkwürdiger Vergleich, aber der Gedanke kam mir spontan.