Artikel und Aktionen zu ABA

  • Ich hab mal den Link vervollständig.
    Komplette Texte kann ich leider nicht stehen lassen, wenn sie kopiert sind. Das gibt Probleme mit den Urheber- bzw. Lizenzrechten.


    PS: Nicht jeder Browser bzw. User verwendet automatisch die Google-Suchmaschine. Solltest du nochmal einen Problem mit einem Link haben, schreib bitte genauere Anweisung, damit das schneller und einfacher richtig machen kann. ;)

  • Hallo Dagmar,


    Zitat von Dagmar

    das Bei Autisten eine innere "Entwicklungsuhr " zu vermuten quasi einer Kindeswohlgefährdung gleichkäme , unter Grautöne nicht unterordnen , sondern um einseitige Panikmache.( Tut mir leid)

    Das habe ich nicht geschrieben, vermuten darf jeder was er will, aber zuwarten, bis Entwicklungen "von selber" eintreten, halte ich als allgemeinen Ratschlag für hoch problematisch. Von Kindswohlgefährdung habe ich nicht geschrieben, aber ich gebe zu, dass auch meine Formilierung von der unterlassenen Hilfeleistung zu polemisch war.


    Zitat

    Ich habe kurz Verhaltensanalyse gegoogelt, da gibt es nur das von Skinner und co.

    Eine Google-Suche ist jetzt keine echte Recherche, vielleicht spielt Dir da der Google-Algorhythmus einen Streich. Die Psychologie als Wissenschaft erforscht ja Verhalten, und selbstverständlich liegt der wissenschaftlichen Arbeit, aber auch der wissenschaftlich begründeten therapeutischen Praxis eine Verhaltensanalyse zugrunde, eine Analyse des Verhaltens. Das ist ein ganz allgemeiner Begriff, und auch heute noch wichtige Arbeitsgrundlage. Der Behaviorismus ist Teil der Wissenschaftsgeschichte der Psychologie, ist überwunden in der modernen Psychologie, es hat seitdem mehrere Paradigmenwechsel gegeben (Stichwort "drei Wellen" in der Geschichte der Psychotherapie). Wichtige damals geprägte Begriffe sind aber natürlich auch heute noch aktuell, denn sie beschreiben halt menschliches und tierisches Verhalten. Zb Verstärkung.
    Habe übrigens extra bei einer Psychologin nochmal nachgefragt. ;)


    Ist immer schwierig für uns Laien, für mich auch. Aber grade dann muss man eben versuchen, ganz genau zu lesen. Und deshalb finde ich es eben auch wichtig, für solche Artikel als Journalist eine Fachfrau/Fachmann zu befragen.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

    3 Mal editiert, zuletzt von Enscha ()

  • Hallo Enscha ,


    Mmhh, ich will mich jetzt gar nicht so dolle damit beschäftigen, warum der Begriff Verhaltensanalyse jetzt erst mal bei Google nur im Zusammenhang mit dem Behaviorismus auftaucht.
    Denkbar wäre, das ausschließlich der Behaviorismus verhältnismäßig einseitig das Modell " (vorhersehbare )Reaktion erfolgt auf Reiz ergibt Verhalten " zugrunde legt.
    Die andern Schulen der Psychologie sind da ja um einiges komplexer .
    Ich verlinke mal :
    https://www.planet-schule.de/w…die-hauptstroemungen.html
    Mit den drei Wellen kenne ich mich nicht aus, hab auch nie was davon gehört.
    Die Klassiker sind oben im Link inklusive Inhalt und Zeitverlauf.
    Die von mir verlinkte Methode der Rehistorisierung dürfte wohl dem Kognitivismus zuzuordnen sein, der vor allem die Subjektivität der Erfahrungen und Entwicklungen zugrunde legt.
    Natürlich fließen die Strömungen auch in die Pädagogik mit ein , und Therapieformen sind dann auch , je nach psychologischer Schule unterschiedlich.
    Die kognitive Verhaltenstherapie oder die Klienten zentrierte Gesprächstherapie nach Rogers sind dann auch eher da anzuordnen , wo das Subjekt in seinem Verhalten und seinen Empfindungen maßgeblich ist.
    Schade , das Du meinen Link nicht durchgelesen hast , denn dort wird der Unterschied der Sichtweisen deutlich.
    Das was wir grade erleben mit der Diskussion über ABA ist ja vorwiegend eine ethische Diskussion , eine fachliche kann es nicht wirklich sein, weil einerseits ja vorwiegend KEIN Fachpersonal diskutiert , also keine Psychologen , sondern ABA von jedem Hans und Franz angewendet werden darf , wenn ein Kurs bei den dubiosen Anbietern absolviert wurde.
    Das erschwert dann auch die Frage, was nun eigentlich ABA ist.
    Echtes ABA ist das von Loovas, soviel ist klar , und das ist ethisch nicht vertretbar!( Wird aber von den Anbietern , insbesondere Knospe übernommen.)
    Nimmt man allerdings die Geschichte der Psychologie , die sich aus der Philosophie entwickelt hat , dann wird die Diskussion über ABA eigentlich doch wieder durch ihre ethische Dimension dort fachlich , wo die Kritik eine ethische ist.
    Eine Meinung zu diversen Praktiken sollte daher erlaubt sein, auch Journalisten , sonst würde da tatsächlich so was wie der unter anderem kritisierte Sektenstatus von ABA um sich greifen, wenn das unerwünscht wäre.

  • Hi,
    ich glaube, ich verstehe, was Enscha mit unterlassener Hilfeleistung meint....
    Mir ging es immer wieder so, dass ich mir bei meiner "normalen" (HA!!!) Tochter keine Sorgen um die Entwicklung gemacht habe, weil ich mir sicher war, sie kommt.
    Bei den anderen drei (die ja alle autistische Verhaltensweisen haben), gibt es tatsächlich oft keine "Idee" oder "Anlage, oder wie auch immer frau es nennen will....
    Sie brauchen wirklich Hilfe und Unterstützung, sowie Anleitung und Begleitung um sich weiterzuentwickeln, um überhaupt Ideen zu bekommen, sozusagen eine Art Saat, die dann wenn es gut läuft und die Bedingungen stimmen, dann aufgeht.
    Wartet man/frau einfach ab, dann nimmt man den Kindern viele Entwicklungschancen.


    Ich glaube nicht, dass Enscha meinte, dass Kinder bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bestimmte Meilensteine erreicht haben müssen oder dass alle diesselbe Entwicklung nehmen sollten... (Diese Erwartung ist auch fatal, denn a) klappt einfach nicht alles und b) erzeugt das einen unglaublichen kontraproduktiven Druck.)


    Die Mütter, die ich kenne, die ABA betreiben, haben beide ein Problem mit der Aktzeptanz des Andersseins ihrer Kinder, beide leiden sehr unter dem Verhalten ihrer Kinder und versuchen immer wieder, dass das Kind "normale" altersgemäße Entwicklungsschritte erreicht zu unglaublichen Preisen (ja, nicht nur die Kinder leiden, auch die Erwachsene).
    ZB musste ein Kind über mehrere Wochen in einem Traininslager Fahrrad fahren lernen und nein, es hatte keinen Spaß dabei, kann es jetzt, fährt aber nur nach Aufforderung (inkl.angedrohter Konsequenz) und kann aber gar nicht wirklich selbstständig im Straßenverkehr fahren (nur auf dem Hof oder in Begleitung im Wald).


    FATAL finde ich ebenfalls, den Begriff der Autismus-Therapie, wobei mir selbst auch kein besserer einfiele, er suggeriert so ein bisschen Heilung etc.
    Für mich geht es aber mehr darum, zu verstehen, barrierefreier zu werden, mit der ASS den Alltag besser händeln zu können...


    LG, Finnja

  • Ich kann mir das gar nicht vorstellen, das es jemanden gibt , der sozusagen von innen heraus keinerlei Impulse setzt , also Vorlieben oder Fähigkeiten kommuniziert , an denen man lang fördern kann .


    Mir geht es ja nicht darum, ein Kind sich selber zu überlassen, sondern die Impulse aufzugreifen, die das Kind gibt und da dann zu gucken, wie man das aufgreifen kann.


    Mal so als Beispiel , Frea war von der Sprachentwicklung mächtig eingeschränkt , ich habe aber durch Zufall ( und weil ich das in einem Buch gelesen habe ) rausgefunden , das sie anhand von den ABC Gesten im Affenzahn lesen konnte.


    Das wurde dann wieder von den altmodischen Pädagogen abgelehnt , weil die der Auffassung waren , jemand der nicht redet , braucht auch nicht lesen und schreiben.( Bzw. haben die ausgeschlossen , das Frea überhaupt über die Fähigkeit verfügt ,von daher bin ich äußerst skeptisch , wenn Kindern Fähigkeiten abgesprochen werden ! )


    Das wäre dann für mich wieder die Defizietbrille, wo sich an dem , was Kind nicht kann festgebissen wird, und nicht das gefördert wird, was es kann.


    Meine These ist daher, das es wichtig ist rauszufinden, was geht, und nicht ein Dogma aufzustellen, das wenn diverse Sachen nicht gehen, solange gefördert wird, bis es geht.


    Das kann ja dann dazu führen, das die Sachen nie gehen und die Fähigkeiten fallen hinten runter , bzw. werden verschüttet und es kommt dann dazu , das nix geht.


    L.G.

  • Wir sind da wahrscheinlich im Ansatz gar nicht soweit auseinander. Ich merke aber des öfteren, das Leuten die nicht so ein blockiertes Kind haben, sich das gar nicht vorstellen können: Dass vom Kind in einem bestimmten Bereich GAR NICHTS kommt. Und da sind eben zum Bespiel auch Asperger darunter, die halt von sich ausgehen, von ihrem Autismus, ihrer Art zu lernen. Und wer denkt, es käme alles von selber, nur im anderen Tempo, der kann leicht gegen Therapie sein.


    Hans lehnt neue Dinge ab, weil Neues für ihn neurologisch unangenehme Impulse verursacht (=meine Interpretation). Da muss man manchmal schon raffiniert und hartnäckig "anschieben", wenn es dann ein paarmal gut gelaufen ist, dann läuft es, dann greift er es auf. Manchmal dauert auch das ewig..


    Das geht von ganz simplen Dingen bis zu komplexen Lerninhalten. Wenn ihn eine neue Strecke interessiert, dann will er die lange Zeit nicht fahren, auch wenn ich es ihm anbiete. Wenn ihn ein neues Essen interessiert, dann kann er es lange nicht probieren, trotzdem. Wenn ihn etwas altes schon zu Tode langweilt, dann behält er es dennoch bei, weil sonst wieder die Neuronen feuern ... Das ist die Hyperkonnektivität..
    In den ersten Jahren hatten wir praktisch Stillstand, im Vergleich zu NT-Kindern.
    Ein bisschen kennen das, glaube ich, viele von uns: Wir sind doch alle Gewohnheitstiere. Neues ausprobieren ist erstmal für viele anstrengend
    Für manche hyperkonnektivierte autistische Kinder ist das nicht bloß ein bisschen anstrengend, sondern erstmal sehr unangenehm. Und da muss man ihnen drüberhelfen, wer da wartet auf die innere Uhr, der hat ein Kind, das viel viel viel zu wenig lernt.Das auch das Lernen nicht lernt, das nicht erfährt dass Übung zum Lernen gehört, das nicht erfährt dass es mehrere Möglichkeiten gibt, etwas zu tun, zu sagen ... Grundsätzliche Dinge fehlen da. Bei Hans immer noch. Aber das eine oder andere Aha-Erlebnis war schon dabei :)


    Ich habe ein ganz gutes Näschen für Impulse bei Hans. Das war lange Zeit nichts zum Aufgreifen da. Erst jetzt, wo viele um ihn herum seit Jahren ihm über diesen Anfangshürden drüberhelfen, wird das "Gefühl im Kopf" für ihn weniger abschreckend, und er traut sich peu a peu öfter was neues ... nach und nach zieht er das Lerntempo an.
    Mir ist nicht wichtig, dass er irgendwelche Meilensteine erreicht per se. Er soll für sich lernen. Perspektiven entwickeln.



    Was noch dazu kommt: Auch in der Kommunikation geschehen Entwicklungsschritte nicht automatisch, wie bei NT-Kindern. Bei manchen heftiger betroffenen Kindern fehlt damit auch die Basis, sich Kompetenzen selber anzueignen. Wenn angeleitet werden nicht geht wegen Blockaden, wenn Abschauen nicht geht wegen Dyspraxie, wie willst Du da lernen? Intelligenz entwickelt sich im Tun, in der Interaktion, in Kommunikation mit der Umwelt...



    Tatsächlich gibt es aber sicher eine ganze Menge autistische Kinder (wahrscheinlich die große Mehrheit auch der FKA?), die durchaus von selber lernen, und wo es vor allem wichtig ist, die eigenen Denkmuster und Konventionen mal beiseite zu lassen .... und wo genug Impulse da sind, zum Aufgreifen.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

    24 Mal editiert, zuletzt von Enscha ()

  • Hallo Enscha ,


    in Bezug auf ABA wäre es jedenfalls schon mal ein Fortschritt , wenn die nicht dogmatisch behaupten würden, JEDES ( behinderte) Kind wäre in der Form blockiert , das es ABA oder sonst welche Therapien bräuchte.
    Das wurmt halt viele zurecht einerseits und ob ABA die ( vor allem ethisch vertretbare )richtige Wahl wäre, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt.
    Meine Gedanken , warum Kinder blockiert sind , bzw. blockiert werden , schreib ich noch andermal.
    Die Behauptung von ABA Anhängern , behinderte Kinder hätten keine intrinsiche Motivation ist jedenfalls nicht haltbar !

  • ZB musste ein Kind über mehrere Wochen in einem Traininslager Fahrrad fahren lernen und nein, es hatte keinen Spaß dabei, kann es jetzt, fährt aber nur nach Aufforderung (inkl.angedrohter Konsequenz) und kann aber gar nicht wirklich selbstständig im Straßenverkehr fahren (nur auf dem Hof oder in Begleitung im Wald).


    Hallo Finnja,


    das ist ein gutes Beispiel einer (aus meiner Sicht) übertriebene Erwartungshaltung an Kinder, die ich nicht nachvollziehen kann.


    Ganz ernsthaft: Ist das Fahrrad fahren wirklich so existenziell wichtig, dass man ein Kind gegen seinen Willen dazu zwingen muss? :icon_rolleyes


    Es gibt Pflichten und Erwartungen an Kinder, die nachvollziehbar und gut begründet sind (z. B. die Schulpflicht), aber das Fahrrad fahren ist nicht zwangsläufig notwendig, wenn man in dieser Gesellschaft zurechtkommen und sich seinen Lebensunterhalt verdienen will.


    Natürlich ist Fahrrad fahren ein schöne und äußert praktische Freizeitbeschäftigung, aber was soll es bringen, ein Kind (egal ob autistisch oder nicht) unter Androhung von Strafen und Konsequenzen, dazu zu zwingen, wenn es das partout nicht mag oder sich damit vielleicht auch überfordert fühlt?


    Es kann doch niemanden wundern, wenn ein solches niemals Freude am Fahrrad fahren empfindet, sondern es als lästige Pflicht betrachtet, die es nur den Erwachsenen zuliebe tun muss. Ist es das wert? Warum muss man Kinder mit Gewalt in solche immensen Erwartungsschablonen pressen? :icon_rolleyes


    Warum lässt man dem Kind nicht einfach die Zeit, die es braucht, sich in seinem eigenen Tempo zu entwickeln? Wenn es älter wird, vielleicht entwickelt es später noch Lust und Interesse, das Fahrad fahren zu lernen. Warum muss man das unbedingt, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt, mit Zwang und Druck erzwingen?


    Als Kind wurde ich glücklicherweise nie mit ABA behandelt, aber auch mir hat man Erwartungen abverlangt, die fragwürdig fahren und für sie ich innerlich noch gar nicht bereit war. So wurde ich im Kinderheim z.B. gezwungen, mit anderen Kindern zu spielen, an Parties oder Karnevalsfeiern teilzunehmen, obwohl das für mich teilweise eine Qual war, der ich überhaupt nichts abgewinnen konnte. Gebracht hat mir diese „Zwangsbeglückung“ auf lange Sicht gar nichts, im Gegenteil: Bis weit ins Erwachsenenalter fiel es mir äußerst schwer, meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und eine eigenen Identität zu entwickeln, weil ich nur selten so sein durfte, wie ich wirklich bin.


    Glauben manche Pädagogen wirklich, man könnte Kinder auf diese Weise zu ihrem Glück zwingen? Begreifen kann ich eine solche Erziehungsmentalität nicht. Obwohl, vielleicht ist in solchen Fällen gar nicht ABA das primäre Problem, sondern die übertriebene Erwartungshaltung der Erwachsenen, denn die wäre wahrscheinlich auch ohne ABA vorhanden.

  • http://www.staff.uni-marburg.de/~rohrmann/Gewalt/Landau.html


    Ich wollte eigentlich den Link im Ueckermünde Thread setzen , aber hier passt er auch.
    Ich zitiere mal :
    Das mit der Konstruktion von Symptomen meine ich im vollen Ernst: Je schwerer geistige Behinderung ist, desto häufiger Verhaltensauffälligkeiten. Dies ist begründet in den mit zunehmender organischer Beeinträchtigung zunehmend eingeschränkten Möglichkeiten, Alltagssituationen zu kompensieren und nicht als Gewalt wahrzunehmen (vgl. Jantzen 1998 a,b). Je häufiger Verhaltensauffälligkeiten, desto häufiger aversive Verfahren im Bereich sog. therapeutischer Strategien. In der mit der "Schwere von Störungen", mit der "Anormalität" von Individuen steigenden Gefahr für das Personal, pädagogisch oder therapeutisch zu scheitern, liegt der wahre Grund für den Griff nach (trivialisierenden) Verfahren, die häufig ohne jeglichen empirischen Nachweis ihrer Wirksamkeit (vgl. Detterman und Thompson 1997, Störmer 1989) benutzt werden. Die Palette reicht über das gesamte Spektrum der Techniken von der Verhaltenstherapie über das Snoezelen bis hin zur Festhaltetherapie und natürlich unter Einschluß des medizinischen, insbesondere des psychopharmakologischen Instrumentariums. Je schwieriger die Situation um so eher wird ungeprüft auch das benutzt, was irgendwo einmal etwas genutzt hat, ob real oder phantasiert. Diese Nutzung selbst - so Thurnbull (1988) bezogen auf den Bereich schwerer geistiger Behinderungen - ist meist mit einem "Hauch von Fanatismus" verbunden. Und selbst wenn die Wirksamkeit bewiesen ist: Ist der Effekt nicht sehr oft mit einer Wirkung vergleichbar, welche die geschlossene Einrichtung auf die Unterwerfung der ihrer Ordnung entsprechenden Insassen hat?



    Jetzt bezieht sich Jantzen erstmal nur auf geistige Behinderungen. ich bin aber der Meinung , das man seine These ,das ,je stärker eine Behinderung ausgeprägt ist , um so häufiger Alltagssituationen nicht kompensiert werden könnten und als Gewalt erlebt werden , kann man durchaus auch auf Autismus übertragen.


    L.G.

  • Guten Morgen,


    da ist viel Wahres dran, Dagmar. Deshalb setzen wir hier auch ganz zentral auf Kommunikation,auf gegenseitiges Verstehen. Und deshalb, wegen solcher "pädagogischer Vorannahmen" kommen manche Leute mit Hans von Anfang an gar nicht zurecht (was ihn dann in schwieriges Verhalten treibt), und andere haben zwar vereinzelt schwierige Situationen mit ihm, aber weit überwiegend ein zugängliches freundliches Kind ... (ist jetzt vereinfacht, weil der Stress mit dem einen natürlich auch den Umgang mit den anderen beeinflusst, und Überreizung auch eine Rolle spielt, ist aber ein seeeehr wichtiger Punkt hier).


    Ich habe grade einen sehr interessanten, differenzierten Artikel des Guardian über ABA gelesen, ist zwar englisch,aber verständlich geschrieben.
    https://www.theguardian.com/so…dren-or-impose-conformity


    AAC heißt auf deutsch übrigens UK, Unterstützte Kommunikation ...

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

    4 Mal editiert, zuletzt von Enscha ()

  • Trixi

    Hat das Label Autismus hinzugefügt.