Hallo Ella,
das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht, genau so ist es!
Wobei man sagen muss, auch eine Sexarbeiterin erwartet etwas von mir, nämlich dass ich sie für ihre Dienste bezahle. Und dass ich pünktlich zu den Terminen erscheine bzw. absage, wenn mir etwas dazwischen kommt. Das sind aber sehr eindeutige und transparente Erwartungen, die von Anfang an klar kommuniziert werden.
In einer richtigen Partnerschaft werden die gegenseitigen Erwartungen selten so klar und eindeutig kommuniziert, wie das in einer professionellen Beziehung der Fall ist. Ich habe zwar keine Beziehungserfahrung, aber nach allem, was ich weiß, führen ja gerade die unausgesprochenen Erwartungen (die nicht klar kommuniziert werden) in vielen Ehen und Partnerschaften zu Missverständnissen und Krisen. Oder nicht?
Dieser ganze Beziehungsstress fällt bei einer professionellen Sexarbeiterin weg, was es gerade für Autisten (zumindest für mich) deutlich einfacher macht, sich darauf einzulassen. Und wie du selbst sagst: Schon der Prozesss des Kennenlernens bietet in normalen Beziehungen unzählige Fallstricke und Fettnäpfchen, in die man treten kann. Bei einer Sexarbeitern ruft man einfach an oder schreibt eine Mail, schildert kurz das Anliegen und bekommt einen Termin. Nicht viel anders als wenn sich z.B. einen Arzttermin holt.