Beiträge von michie

    Leute, die Party war mega-anstrengend, aber ein richtiger Erfolg! Die Kinder hatten alle Spaß, der kleine Prinz war immer dabei, er hat sogar ein bisschen mit seinen Kindergartenfreunden interagiert. Als er die Geschenke bekam meinte er: Voi cool! (ohne sie aufgemacht zu haben) Da hab sogar ich geschaut, und die Kinder haben sich echt gefreut, dass er das gesagt hat. Die Kindergartenfreunde sind alle kurz nach 17h abgeholt worden, aber der Jubilar wollte noch weiter tanzen. Die Nachbarin (1 Jahr älter) mit Mama war noch da, und da hatten sie nochmal echt viel Spaß, plus kleiner Fee, die kurz vor 17h mit der Oma kam um auch ein bisschen dabei zu sein. Am nächsten Tag wollte der Große gleich nach dem Frühstück wieder tanzen.
    Einer der Jungs hat übrigens bereits zu seiner Mama gesagt, wie cool es beim kleinen Prinzen war, und dass er ihn total gerne wieder mal besuchen würde! :)
    Eisbrechen war also wahrscheinlich erfolgreich! Allerdings müsste ich so einen Spielbesuch auch irgendwie "planen", habt ihr da Erfahrungswerte oder Tipps, Anregungen?
    So, jetzt muss ich noch den Rest der Party beseitigen. Ca. 4kg Kastanien aus dem Rasen holen .
    Überglückliche Grüße,

    Tja, noch diese Woche steigt die Party des kleinen Prinzen - und alle 5 Kinder haben zugesagt! Die Eltern haben mir beim Laternenfest sogar gesagt, dass sich die Kinder voll freuen darauf. Ich bin sooo gespannt und aufgeregt. Es gibt eine Schatzsuche, Piñata, Luftballonspiele bzw. Dosenumwerfen, und ein gemeinsames Abendessen. Wenn es dann noch passt, ein bisschen Kinderdisco, sowas gefällt dem kleinen Prinzen. Prinzipiell soll das Ganze aber nur 2,5h dauern, damit der kleine Prinz nicht an seine Grenzen kommt.
    Ein Kind hat den kleinen Prinzen beim Laternenfest direkt angesprochen, dass er sich schon sehr freut auf die Party. Natürlich hat der kleine Prinz nichts drauf gesagt. Ich hab mich dann mit der Pädagogin darüber unterhalten am nächsten Tag (als der kleine Prinz nicht dabei war natürlich), dass mir da der Junge irgendwie ein bisschen leid getan hat, weil er halt keine Antwort bekommen hat. Aber sie meinte, dass ich mir da überhaupt keine Gedanken machen brauche. Dass die Kinder den kleinen Prinzen gut kennen und wirklich mögen, dass sie es gar nicht irgendwie werten, wenn er nichts sagt und nicht antwortet, weil er halt einfach so ist. Ich freu mich so, dass wir so eine tolle Kindergärtnerin haben.


    Hoffentlich kann ich euch nächste Woche von einer gelungenen Party erzählen. :)

    Aus gegebenem Anlass denke ich schon eine ganze Weile nach, wie Inklusion im Kindergarten gelebt wird/werden sollte und dachte mir, vielleicht möchte sich auch jemand anderes an einer Reflexion darüber beteiligen.


    Bei uns ist es so, dass der kleine Prinz zwar erst mit fast 4 Jahren im Kindergarten anfangen konnte - davor mussten wir ob der Diagnose erst einmal unser Leben wieder auf die Reihe bekommen - aber ich weiß nicht, ob wir es überhaupt besser erwischen hätten können. Beim Aufnahmegespräch schon meinte die Leiterin, die auch die Gruppe des kleinen Prinzen leitet: "Jeder darf hier sein, wie er ist. Wir begleiten die Kinder und schauen, wo sie stehen. Da holen wir sie ab und versuchen, sie in ihrer Entwicklung zu fördern." Es handelt sich übrigens um einen Regelkindergarten.


    Einen besonders herzerwärmenden Moment hatte ich beim Laternenfest diese Woche. Das Fest musste wettertechnisch im Bewegungsraum/Turnsaal abgehalten werden, und aus diesem Grund waren alle Lichter im Kindergarten aus, es standen noch viele Windlichter/Laternen herum. Eine schöne Stimmung, zumindest für Erwachsene. Für die Kinder war es ein bisschen mystisch, für den kleinen Prinzen anfangs sehr unheimlich. Er meinte gleich beim Betreten, dass er nicht auf das Fest gehen mag und wir heim fahren sollen. Ich nahm ihn an der Hand und sagte, dass ich bei ihm bleibe, dass wir da jetzt gemeinsam mitzumachen versuchen, und falls es wirklich nicht passt für ihn, soll er es mir sagen, wir können jederzeit gehen. Das war auch meine Überzeugung, dass wir einfach gehen würden, wenn die Dunkelheit für ihn nicht in Ordnung wäre, und ich habe das auch der Leiterin so kommuniziert. Daraufhin meinte sie: "Ganz sicher nicht. Wenn es für den kleinen Prinzen zu unheimlich ist im Dunkeln, dann drehen wir ganz einfach das Licht wieder auf."

    Kurzes Update: im Gespräch im Kindergarten zur praktischen Umsetzung des Plauderplans bin ich glücklicherweise auf sehr verständnisvolle Ohren gestoßen. Sowohl die Heilpädagogin, die einmal wöchentlich im Haus ist, als auch die Kindergartenpädagogin sehen es als absolut machbar und für die Gruppe bereichernd, das Plauderbuch so nebenbei einzusetzen, ganz ohne Zwang und ohne künstliche Situation. Nun bleibt mir nur noch zu hoffen, dass der kleine Prinz es als Mittel zur Kommunikation auch nehmen will. Es gibt ja auch immer noch die Option, dass er einfach lieber zuhört als erzählt...

    Hi Enscha, danke für deine Zeilen.


    Mein Denkfehler bzgl. Plauderplan hat da (zurecht) einen falschen Eindruck erweckt. Der Morgenkreis hat zB bei uns im Kiga nicht wirklich was Zwanghaftes, es wird viel gesungen und musiziert, das mag der kleine Prinz. Er bleibt von sich aus dort, muss aber zB nicht sitzen bleiben oder so. Er liegt da oft auf dem Teppich rum. Es gibt zwar Regeln, aber er muss nirgends mitmachen, wenn er nicht will. Vielleicht kommen meine Miss-Denker daher, dass ich zu viel nachdenke darüber, wie das Plauderbuch im Kiga funktionieren könnte. Hier daheim nehme ich es einfach und plaudere was vor. Der Gedanke mit dem Vorführen fühlte sich sowieso falsch an, irgendwie übergriffig.


    Ich hatte letzte Woche schon ein sehr nettes Telefonat mit einer (dir bekannten?) Dame von LifeTool in Linz. Unser Termin ist erst im Jänner, aber für Zuhause hab ich auch so schon tolle Tipps bekommen von ihr.


    Danke für den Austausch, ich stehe momentan etwas unter Strom :) und muss mich unbedingt gedanklich sortieren.


    Alles Liebe

    Ja, es ist schier enttäuschend, wie die Wahlen ausgegangen sind in Österreich. Man soll ja nicht den Teufel an die Wand malen, vielleicht schafft es der Nationalrat ja trotzdem, in die Richtung Inklusion etwas zu bewegen. Die SPÖ hatte das als ganz klares Ziel im Wahlprogramm, scheint ja nicht vielen wichtig zu sein. Das Problem ist eben diese "die anderen sind schuld"-Masche der Türkisen, und das, obwohl der Herr Kurz noch vor einigen Jahren sich gaaaanz anders zum Thema Migration geäußert hatte (wir brauchen mehr Willkommenspolitik, etc.). Da hängt einer das Fähnchen nach dem Wind, und weil er ein fesches Gesicht hat und die richtigen Phrasen auswendig gelernt hat, glauben ihm die Leute. Was soll's, die Hoffnung stirbt zuletzt, und aufgeben werde ich maximal einen Brief, aber nicht die Zukunft meiner Kinder ;-).

    Guten Morgen!


    Da die expressive und vor allem kommunikative Sprache des kleinen Prinzen noch einiges an Unterstützung brauchen kann, habe ich nun den Kindergarten "soweit", dass auch dort in einem kleinen Rahmen mit UK begonnen wird. Die Idee ist ein Plauderbuch für tägliches Erzählen, das mir von zwei UK-Fachleuten aus Wien für unsere Situation empfohlen wurde.


    Es handelt sich um zwei A5-Ringordner (einen für daheim, einen für den Kindergarten), in dem sich 8 Seiten befinden. Auf jeder Seite rechts oben kann der UK-Nutzer das ausgewählte Kärtchen platzieren, die Kärtchen zur Auswahl (entweder 3 oder 6) befinden sich darunter.


    Ich habe nun alles soweit vorbereitet, zahlreiche Symbole ausgedruckt, laminiert, mit Klettstreifen versehen. Es handelt sich jeweils um Situationen aus dem Alltag des kleinen Prinzen zu Hause bzw. im Kindergarten, und auch von Erwachsenen (damit gemodelt werden kann).


    Hier zu Hause "erzähle" ich nun jeden Tag beim Abendessen etwas mit dem Plauderbuch. Die kleine Fee ist da total aktiv dabei, der kleine Prinz sieht sehr oft zu, manchmal aber auch nicht. Der Kindergarten möchte, dass ich ihnen vorzeige, wie wir das machen, damit ein roter Faden da ist. Das finde ich auch sehr gut. Morgen ist dafür vereinbart. Meine Frage: momentan erzähle ja nur ich und hoffe, dass der kleine Prinz mal aus eigener Motivation beginnt, ebenfalls etwas zu erzählen. Wäre es eine Möglichkeit, wenn ich vorerst einen Aspekt aus dem vorhergehenden Tag hernehme und mit ihm vorbereite und ihm quasi "seine Hand führend" vorzeige, wie ER das machen kann? In der Regel wissen die Betreuerinnen und ich ja, was ihm am besten gefallen hat.


    Was haltet ihr von dieser Vorgehensweise?

    Ja, Enscha, du hast Recht. Das werde ich auch bei der Anmeldung noch einmal klar herausstreichen...


    Heute war der kleine Prinz übrigens zum ersten Mal bei einer Kindergeburtstagsfeier eingeladen. Es waren insgesamt 5 Kinder aus dem Kindergarten, es gab eine Hüpfburg, Luftballons, Kuchen, Würstchen. Der kleine Prinz war auf seine Art dabei, und man hat gemerkt, dass die anderen Kinder ihn nehmen und mögen, wie er ist. Obwohl er eher neben ihnen ist als mittendrin. Mit mir haben die Kinder auch voll lieb gespielt, mit Luftballons abgeschossen und so, total offen und einfach lustig. Mein kleiner Prinz ist das mit ihnen gehüpft und hat gelacht. So schön! Nach 2,5h mussten wir dann allerdings fahren, da merkte ich, dass es für ihn jetzt Zeit ist. Aber es hat voll gepasst für ihn - und für mich - und für die anderen Kinder plus Eltern. Er hat sogar auf die völlig fremden Eltern reagiert und ihnen teilweise geantwortet, mit der Mutter des Geburtstagskinds hat er sogar gespielt, sie an der Hand genommen. Ich war total gerührt, sie auch.

    Kurzer Nachtrag zum Thema. Wir haben die Übungen der RIT-Therapeutin damals konsequent 6 Monate gemacht, praktisch täglich. Ich glaube schon, dass sie was gebracht haben, aber ganz sicher sagen kann man's nicht, der kleine Prinz ist nun zunehmend mutiger in seiner Motorik, das wird aber ja mit allgemeiner Weiterentwicklung auch zu tun haben.


    Jedenfalls habe ich nun über das INPP-Netzwerk noch jemanden gefunden in unserer Nähe, und wir hatten dort bereits die ersten Termine. Der kleine Prinz geht super offen auf den Therapeuten zu, ich finde es auch angenehm, dass es mal ein Mann ist. Nur konnten leider bei der Austestung einige Reflexe gar nicht überprüft werden, weil der kleine Prinz einfach nicht Meister im "Mitmachen-bei-unbekannten-Sachen" ist. Positiv fand ich, dass der Therapeut mir dann viel weniger verrechnet hat als vereinbart, obwohl wir fast zur Gänze die reservierte Zeit auch in Anspruch genommen haben.


    Wir haben auch schon die erste Übung bekommen. Nur: der kleine Prinz hat meistens einfach keine Lust drauf, und richtig zwingen dazu will ich ihn nicht, das fühlt sich falsch an. Ich werde heute am Nachmittag mal versuchen, die Übung in eine Kitzel-und-Herumtoll-Runde einzubetten. Kennt das von euch auch jemand? Wie würdet ihr damit umgehen? Jemand Tipps? Klara vielleicht?


    LG

    So, ich melde mich wieder mal mit einem kleinen Update, da ja nun länger Sommerferien waren und wir nun ins zweite Kindergartenjahr starten.


    Ursprünglich hatte ich den kleinen Prinzen auch für die Ferienbetreuung angemeldet, aber dann fand ich, dass er schon auch Ferien haben muss, zum Entspannen und damit alles, was er so toll gelernt hat, auch sickern kann. Therapien hatten wir auch über den Sommer kaum welche, wir waren nur 3 x Reiten. Der Kindergarten kam mir zum Glück auch entgegen (bei uns muss man das eigentlich schon im Februar buchen, und dann wär das fix). Meine Eltern haben mir da großartig geholfen, und davon haben alle Beteiligten extrem profitiert. Einmal wöchentlich war der kleine Prinz ganz alleine bei Opa, und meine Mutter hat sich sogar beide zugetraut, ziemlich regelmäßig. Die kleine Fee war ja ohnehin immer schon vormittags bei ihr gewesen, während der kleine Prinz im Kindergarten war. Hat alles super funktioniert! Auch die fehlende Struktur, die vielen unterschiedlichen "Betreuungsmodelle", alles kein Thema gewesen. Ich habe alles am Wochenplan visualisiert, und 8 Tage vor dem Kindergartenbeginn habe ich ebenfalls den bevorstehenden Start täglich vorangekündigt und die verstrichenen Tage (auf einer selbst gezeichneten Raupe) von den Kinder abwechselnd markieren lassen.


    Die kleine Fee geht ja nun auch in den Kindergarten, nur leider in einen anderen, weil kein Platz frei war. Nächstes Jahr kann sie dann in denselben Kindergarten wie der große Bruder, und gestern beim Elternabend kam das Thema auf, was denn besser sei: beide in derselben Gruppe, oder jeder in einer anderen Gruppe? Für mich hätte beides Vor- und Nachteile, allerdings denke ich sie könnten sich wohl individueller entwickeln, wenn sie nicht in einer Gruppe sind. Die kleine Fee fühlt sich sonst vielleicht oft leid daran, dass der große Bruder nicht mitspielt, wenn sie mit anderen spielt? Obwohl sie ihn ja extrem gut kennt (und liebt), und das wahrscheinlich eh besser akzeptieren kann als sonst jemand. Eher noch, dass sie ihn zu viel rumkommandiert. Ich weiß es nicht ... Im Kindergarten wird nun jedenfalls versucht, den kleinen Prinzen auch bei gemeinsamen Aktivitäten im Bewegungsraum mehr zum Mitmachen zu motivieren, da er im ersten Jahr vorrangig zugeschaut und sich eher drausgehalten hat. Die Stützkraft und die Pädagoginnen haben da aber ein ganz tolles Gespür für ihn, da haben wir großes Glück.


    Es gibt seit diesem Jahr in diesem Kindergarten auch eine zweite I-Gruppe, weil ein kleiner Junge mit Down-Syndrom angefangen hat. Die Leiterin hat beim gestrigen Elternabend wieder betont, dass jeder genauso angenommen wird, wie er ist, dass es in diesem Haus ein absolutes Miteinander ist. Ich finde das sehr schön, aber es ist trotzdem auch schade, dass es immer vom Wesen der Leitung abhängt, also im Grunde von einer Person, ob Inklusion funktionieren kann oder nicht. Jedenfalls ist das mein Eindruck.

    Hallo allerseits,


    ich lese regelmäßig die spanische Tageszeitung El País und bin auf einen sehr traurigen Artikel gestoßen.


    In Argentinien musste ein Asperger-Junge den Klassenverband verlassen, weil die Eltern der Mitschüler immensen Druck auf die Schule ausgeübt haben, die Kinder nicht mehr zur Schule schickten z. B.
    Als der Klassenwechsel fix war, feierten die Eltern ihren "Sieg" in einer WhatsApp-Unterhaltung, die danach an die Öffentlichkeit kam. In dem Artikel wird angesprochen, dass die anderen Kinder und Eltern unbedingt entsprechend geschult hätten werden müssen...

    Ich muss offen zugeben, dass ich vor der Diagnose des kleinen Prinzen auch nicht wusste, dass es das gibt. Seither versuche ich zwar, die Menschen in meinem Umfeld zu sensibilisieren, und habe immer im Hinterkopf, dass andere nicht wissen können, was ich mir in nächtelanger, monatelanger Recherche nach und nach angeeignet habe.

    Hi Lynkas!


    Mir tut das richtig leid, dass bei dir zu Hause offenbar nicht so wirklich bekannt ist, wie deine Reizverarbeitung funktioniert bzw. warum du häufiger deine Ruhe brauchst.


    Bei diesem Beispiel:

    In meiner Familie gilt Rückzug und wenig sprechen (können) als Anzeichen von Bösartigkeit und "den Anderen manipulieren wollen"


    Es wäre erst dann vielleicht böse, wenn du dich zurück ziehen würdest, weil du jemanden damit bestrafen oder ähnliches willst. Das tun meiner Meinung nach aber nur die wenigsten Menschen.


    musste ich daran denken, dass sie vielleicht annimmt, dass du deswegen irgendwo anders hingehst, weil du auf jemanden sauer bist und dann erwartest, dass dir dieser jemand nachläuft und herausfindet, was er falsch gemacht hat? Das fände ich persönlich zwar ziemlich weit hergeholt, würde es aber trotzdem in meiner Familie auch dem oder wohl besser gesagt DER einen oder anderen zutrauen, das so zu interpretieren. Meiner Meinung nach sollte zwar gerade in der Herkunftsfamilie von Seiten der Eltern angestrebt werden, das Kind besser zu verstehen und nicht umgekehrt, aber vielleicht würde es ja helfen, wenn ihr mal außerhalb so einer Situation darüber sprecht? Oder gab es ohnehin schon Versuche, ihnen zu sagen, dass du deine Auszeiten aus anderen Gründen benötigst und dass du damit sicher nicht ausdrücken möchtest, dass andere etwas getan hätten, das dich sauer gemacht hat?


    Das hier:

    Also mir z.B. hilft es gar nicht, wenn jemand meint, er müsse - sobald ich in Auszeit gehe - hinter mir her kommen und mich bequasseln "jawasistdennnunjetztkommdochmal".


    ist für mich total hilfreich, danke!!! Das bestätigt mich nur in meiner Annahme, dass der kleine Prinz wirklich in diesen Momenten einfach alleine sein möchte. Er kommt ja glücklicherweise dann auch immer wieder zu mir und bittet mich zu sich, wenn es für ihn wieder passt. Ich hatte nur immer wieder mal so eine eigenartige Angst, dass er vielleicht doch einsam ist und sich außen vor fühlt, wenn er sich so zurückzieht.


    Ganz liebe Grüße, Lynkas.

    Ich hoffe, der Titel passt so. Mir geht das schon seit einiger Zeit im Kopf herum und endlich finde ich Zeit, hier darüber zu schreiben.


    Der kleine Prinz (4) und die kleine Fee (2) sind ein sehr harmonisches Geschwisterpärchen. Vom Charakter her sind die beiden grundverschieden. Die kleine Fee ist temperamentvoll und fordert sehr viel Aufmerksamkeit, der kleine Prinz überlässt ihr oft den Raum, wobei ich sehr darauf achte, ihn bloß nicht zu "übersehen". Sie: eine Kommandomaus mit ziemlich viel Selbstbewusstsein. Er: ein Ruhepol und verschmuster Träumer. Am Vormittag sind sie entweder im Kindergarten oder bei der Omi/dem Opa, damit ich arbeiten kann. Am Nachmittag sind wir immer zusammen, entweder bei uns im Garten (mit oder ohne Besuch), oder wir fahren mit dem Rad zum Spielplatz oder spazieren, oder jemanden besuchen (was eher selten ist). Therapien machen wir derzeit keine, da wollte ich dem kleinen Prinzen einmal eine Pause gönnen.


    Nun haben wir einen Pool (so ein selbstaufstellendes Luftringteil) im Garten, und beide Kinder lieben es. Der kleine Prinz ist eine richtige Wasserratte, er taucht und so weiter, und ich kann mir vorstellen, dass er bald schwimmt, wenn es so weiter geht. Allerdings zieht er sich oft einfach ins Haus zurück. Ich kann das dann ganz schlecht einordnen - tut er das, weil es ihm zu heiß ist? Oder ist ihm seine Schwester bzw. teilweise auch die anderen Kinder zu wild? Wenn er im Wasser ist, spritzt und hüpft und planscht er auch mit den anderen Kindern gemeinsam, da hat er überhaupt kein Problem damit und auch sehr viel Spaß. Da die kleine Fee noch recht klein ist, muss ich im Wasser aber in ihrer Nähe bleiben, das ist mir sonst zu gefährlich. Es sieht dann meistens so aus, dass der kleine Prinz ganz alleine auf der Couch liegt und Musik hört oder mit dem iPad spielt, während wir anderen draußen im Wasser lachen und uns vergnügen.


    Während ich diese Zeilen hier verfasse, beantwortet sich mir eigentlich auch meine Frage schon selbst. Es wird schon so sein, dass es für ihn in diesen Situationen einfach wichtig ist, alleine zu sein und seine Ruhe zu haben. Aber wie kann ich dieses Gefühl abstellen, ich würde ihn dann alleine lassen, vernachlässigen? Muss ich da noch so vieles lernen, oder geht es euch auch so? Er kommt dann häufig erst am späten Nachmittag ins Wasser, und dann passt es total für ihn, dann will er auch mit mir im Pool spielen und bittet mich so lieb darum (Bitte Mami, komm ins Wasser). Und genau dann müsste ich aber häufig das Abendessen zubereiten, was ich eh nie übers Herz bringe, weil ich ja auch mit ihm Zeit verbringen möchte und es total schön finde, mit ihm und der kleinen Fee gemeinsam im Wasser zu tollen. Ich werde wohl besser beginnen, das Abendessen schon nach dem Mittagessen zuzubereiten, damit ich es dann nur noch auftischen muss ...


    Wie ist das bei euren Kindern? Brauchen sie auch sehr ausgedehnte Allein-Zeiten? Mir kommt da manchmal so ein Gedanke, dass er sich in diesen Situationen schon auch Gesellschaft wünschen könnte, es aber nicht ausdrücken kann? Und ich könnte mich auch gar nicht zu ihm setzen, weil es für die Kleine im Pool ja gefährlich ist. Und dann fühle ich mich ihm gegenüber ungerecht.


    Kennt ihr das?


    Danke für eure Gedanken!

    Kurzes Update: seit längerer Zeit klappt es wieder völlig problemlos. Der kleine Prinz wird im Fall des Falles nachts wach und bittet mich, mit ihm aufs Klo zu gehen, sogar obwohl er jetzt mit der kleinen Fee (die auch schon völlig windelfrei ist!) im eigenen Zimmer schläft. ;)