Danke für eure Antworten! Das beruhigt mich ja schon einmal, dass es auf jeden Fall auch bei euren Kindern ein Thema ist/war. Ich übe mit ihm sogar so gewisse Frage/Antwort-Spiele à la "Wie heißt du?", "Wie heiße ich?", das klappt schon ganz gut, ist aber nur "auswendig gelernt", das ist mir schon bewusst.
Er imitiert gerade Sprache echt gut, vielleicht bringt ihm da auch der bevorstehende Kindergartenstart eine gute Vorlage. Ich stelle mir einfach immer die "neuronale Autobahn" vor und hoffe, dass sich es irgendwann "Klick" macht und er es automatisiert.
In einem anderen Forum hat mir auch ein Vater erzählt, dass der Sohn das Problem mit dem Schimpfen/Streiten hatte und lange nicht wusste, dass ihn gewisse Streitthemen ja selbst gar nichts angingen, sondern den großen Bruder. Kann das dann auch mit einem Streit zwischen den Eltern so sein, dass das autistische Kind das auf sich bezieht? Mehr noch als NT Kinder das ohnehin auch tun? Wenn mein Mann und ich einen eher unharmonischen Tag hatten miteinander, dann ist es für den kleinen Prinzen kaum auszuhalten, wenn dann nicht ich ihn ins Bett bringe, sondern der Papa. Kann das damit zusammenhängen?
Für die Handlungsfähigkeit versuche ich ihn ganz intensiv in die Hausarbeit mit einzubeziehen und kommentiere jeden unserer Handgriffe, allerdings "muss" er nur bei immer denselben Aktivitäten mitmachen, das stocke ich nur ganz langsam auf, damit ich ihn nicht überfordere. Ist das ein guter Ansatz, denkt ihr? Fräulein NT macht jedenfalls auch immer mit, von daher profitieren denke ich alle davon. Selbstwirksamkeit erfährt er ja auch, wenn er z. B. mit mir die Karotten/Möhren schält, oder seinen Teller nach dem Essen in die Küche zurücktragen muss, etc., oder? Vor wenigen Monaten noch war es hier praktisch undenkbar, dass er überhaupt irgendwo freiwillig mitmacht, und jetzt hat er sogar schon Spaß an gewissen Tätigkeiten, das freut mich irrsinnig. Nur wenn es um Kreativität geht, bin ich ihm eher lästig als dass ich ihm eine Freude machen würde... Zeichnen, Basteln ... mag er nicht wirklich. Ich tu es trotzdem ab und zu mit ihm und freue mich immer sehr eindrucksvoll über die Resultate.
Das Band zwischen dem kleinen Prinzen und mir ist wirklich sehr gefestigt, aber es fühlt sich eben schon beinah etwas telepathisch an, ich hätte das so gern expressiver. Vielleicht ist das auch viel zu viel erwartet und ich muss ihn mein Leben lang mit meinen Monologen zutexten, ohne richtigen Austausch mit ihm. Schulz von Thun habe ich glücklicherweise studienbedingt quasi verinnerlicht, aber trotzdem sind da meine Mutteremotionen stärker bzw. aufdringlicher als mein Verstand. Kann das ein Lernprozess sein, der mir einfach noch bevorsteht?
Schönen Abend allerseits & danke für den Raum, in dem man seine eigenartigsten Zukunftsängste reinwerfen kann!