Beiträge von michie

    Bei uns ist das auch so. Der kleine Prinz ist irrsinnig feinfühlig und harmoniebedürftig. Wenn er bereits viel Energie für andere Dinge aufgebraucht hat, dann scheint er sich selbst auch nicht mehr so gut abgrenzen zu können und bezieht jegliche negative Gefühlsregung auf sich selbst. Ich muss mal beobachten, ob es bei Positivem dann auch so ist.

    Spannende Diskussion. Ich glaube schon auch, dass es viele Gefühle gibt, die bei einer Mehrheit der Menschen sehr ähnlich oder gleich in der Mimik reflektiert werden. Ich sehe meiner kleinen Tochter zu, und sie hat schon sehr viele sehr deutliche Gesichtsausdrücke auf Lager, die ihr bestimmt niemand vorgezeigt hat. Außerdem wage ich die Annahme, dass grundlegende Mimik wie freundlich oder abweisend, traurig und froh kulturübergreifend sehr homogen aufgefasst wird. Natürlich kann es in jedem zwischenmenschlichen Kontakt zu Missverständnissen kommen, das sieht man ja in der kleinen Familie bis hin zum großen Staat. Da ist einfach Kommunikation das Um und Auf, durch freundliches Nachfragen und Ansprechen würden viele Konflikte bereits im Keim erstickt, wäre da nicht das Problem des Aus-der-eigenen-Perspektive-Hineininterpretierens. Das ist etwas, wo ich mich selbst auch immer wieder bei der Nase nehmen muss.


    das wir im Grunde schon Weltfrieden haben müssten


    Da bin ich ganz anderer Meinung. Das Verhalten oder die Mimik oder die Gefühlslage haben in meinen Augen nicht direkt mit dem guten oder bösen oder eigennützigen Willen oder Absichten eines Menschen zu tun.

    Liebe Phila!


    Ich reihe mich ebenfalls unter die Kraftpaketschicker und hoffe, dass bald wieder alles besser läuft für deinen Sohn und dich.


    Ich glaube, in unserer SHG hat letztes Mal jemand gesagt, dass der Sohn Strattera nimmt. Ich werde mal dort nachfragen.


    Fühl dich gedrückt ...


    LG

    Hi Klara,


    ich glaube, dass man das gar nicht so pauschal sagen kann und dass das sehr von der diagnostizierenden Person abhängt. Der Sohn einer Bekannten war viel früher viel auffälliger als der kleine Prinz und hatte immer nur Asperger als Diagnose, A. Brauns hat hingegen glaube ich nicht gesprochen bis zum Schuleintritt oder so und hat trotzdem die Diagnose Asperger bekommen, der kleine Prinz jedoch "atypischer Autismus"...

    Danke für den lieben Eintrag, Enscha. Ich bin unheimlich stolz auf meine kleine special edition. Im Kindergarten wird wirklich gehalten, was sie versprochen hatten: hier wird jedes Kind angenommen, wie es ist. Die Pädagogin kann gut einschätzen, wann er eine Herumlaufzeit oder Gartenzeit brauchen könnte, und da er seine "eigene" Stützkraft hat, ist das auch immer möglich. Sie gehen jetzt sogar viel in den Schnee, das freut mich sehr und ich schätze es, weil das wirklich nicht selbstverständlich ist.


    Die Andersartigkeit des kleinen Prinzen fällt schon auf, denn er spricht oder spielt nicht mit den anderen Kindern, aber sie mögen ihn alle, das finde ich toll. Und das geht nur, weil sie es so von ihren Eltern und den Erzieherinnen vorgelebt bekommen. Die Eltern sind alle immer sehr lieb, grüßen den kleinen Prinzen, lächeln ihn an. Man merkt, dass sie ihn alle niedlich finden. Ist er ja auch. :love:


    Wenn der kleine Prinz z. B. jemanden sympathisch findet, läuft er auch direkt zu der Person hin und sagt irgendein Quatschwort. Das war gestern auf dem Kinderfasching (Karneval) auch wieder so. Ich finde das ja sowas von süß, aber die anderen Leute schauen schon manchmal etwas perplex. Dann bin ich gleich hinter oder neben ihm und versuche, für beide "Kulturen" zu "dolmetschen", ohne irgendwelche Diagnosen oder Schwächen zu nennen. "Mein Sohn quatscht immer die Leute an, die er sympathisch findet", bzw. bei Frauen "die ihm gefallen" ;-), dann freuen sich beide, manche Erwachsene spielen sogar mit.


    Wir waren ja gestern 2 Stunden lang auf diesem Fest, es war irrsinnig heiß (wusste ich und habe die Kinder entsprechend ge/ver-kleidet), die Musik war laut, es wurden Spiele gemacht ... Der kleine Prinz und die kleine Fee haben mit meiner Unterstützung mit vollem Elan mitgemacht. Da hat bei ihnen das südamerikanische Temparament durchgeschlagen. Sie haben mich fix und fertig getanzt, schlimmer als 2h Workout war das :icon_eek aber lustig! Als es dem kleinen Prinzen zu viel wurde, hat er es mir gezeigt, und wir sind nach Hause gefahren. Ein perfekter Nachmittag! Was mir auch gefallen hat: so klein unser Nest auch sein mag, auf dem gestrigen Fest waren mindestens 6 Personen (vom Kleinkind bis zum Erwachsenen) mit einer sicht- und merkbaren Behinderung, und alle wurden in sämtliche Aktivitäten mit einbezogen, da gab es keine Berührungsängste. Fand ich cool.

    Gerade fällt mir noch eine Auffälligkeit ein: der kleine Prinz hat bei Aufregung und Freude immer mit seinen Händen gewedelt, ich würde sagen so zwischen 1 und 3. Jetzt ist er 4 und macht das überhaupt nicht mehr, dafür tippt er mit den Händen oft gegen den Mund oder seine beiden Hände gegeneinander. Sein Onkel meinte immer, das Wedeln hätte er sich von Pocoyo (so eine Sendung für kleine Kinder) abgekuckt. Zusammen mit der Ich-Du-Vertauschung waren das bei uns rückblickend die ersten Anzeichen für Autismus.

    Natürlich wäre es eigentlich so, dass die Diagnosekritrien erst einmal nur in den US verwendet werden, allerdings gab es ja "drüben" im anderen Forum auch eine TE, die davon erzählte, dass der KJP sich mit seiner Diagnose bereits auf die DSM5 berufen hat und das Kind nur die soziale Kommunikationsstörung erhielt...


    Zum Thema "Schweregrade" bin ich gerade auf einen genialen Eintrag gestoßen, den ich hier gerne teile: https://butterblumenland.wordp…em-und-schwerem-autismus/.

    Ich finde eigentlich grade gut, dass die Schweregrade nicht klar sind, denn das können sie gar nicht sein,finde ich.


    Ich meinte eher, müssen die überhaupt da rein? Würde es nicht reichen, einfach von einem Spektrum zu sprechen, ohne diese Einteilungen? Wenn man den Eltern sagt, Schweregrad 3 z. B., vielleicht sehen sie dann gar nicht das ganze Potenzial, das beim Kind aber da wäre, weil sie so traurig und zermürbt sind ...


    Das ist mir durch den Kopf gegangen, als ich diesen Teil gelesen habe.


    Und ja, ich finde es genauso schlimm, dass man da - wohl aus Kostengründen - Menschen aus dem Spektrum ausgliedert, die trotzdem einen gewissen Grad an Unterstützung brauchen, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

    Gestern ist mir wieder sowas aufgefallen, was mit der Selbst-Andere-Differenzierung zusammenhängt.


    Der kleine Prinz hatte bereits Saft (aktueller Favorit: Mangosaft), und ich fragte die kleine Fee, ob sie denn auch ein Glas Saft haben möchte, vielleicht Erdbeersaft? Daraufhin ärgert sich der kleine Prinz total und meint, nein, er möge keinen Erdbeersaft, sondern Mangosaft (den er ja schon hatte, und ich hatte die kleine Fee extra beim Vornamen angesprochen, weil ich ihn ja schon kenne).


    Natürlich erkläre ich es ihm immer wieder in aller Ruhe, dass ich da nicht ihn meinte, sondern seine Schwester, aber das hilft gar nicht. Kann man da visuell etwas machen? Hat jemand eine Idee? Ich arbeite mich ja gerade seeehr langsam in GTN etc. ein, aber vielleicht ginge das dort?

    Klara, wie lange hat das gedauert, bis er dich auch mit Handtuch auf dem Kopf als seine Mama erkannte? Hat er geschrien des Schreiens Willen, oder konntet ihr da einen Anlass erkennen? Der kleine Prinz fängt ja damit erst jetzt an (4), aber ich sehe zwei unterschiedliche Motivationen: 1) er will eine vorhersehbare Reaktion haben (=> bitte hör auf zu schreien), oder 2) er macht es "einfach so", kommt auch vor bei uns. Wann lernte dein Sohn das Sprechen? Der kleine Prinz "kann" ja sprechen, aber er wendet es halt nicht sehr oft kommunikativ an. Gekrabbelt ist er, wenn auch nur kurz. Da versuche ich jetzt, viele Krabbelspiele mit den beiden zu machen, damit vielleicht sein Gehirn noch ein bisschen was nachholen kann an seitenübergreifender Vernetzung. Gelaufen ist er mit fast genau 1.
    Der kleine Prinz war einfach ein auffällig unauffälliges kleines Kind. Er war immer mit sich und der Welt und mit allem zufrieden, hat immer alle angegrinst, nie viel geweint. Meine Schwester meinte immer - der ist viel zu gut mit euch. ;)

    Klara, wie habt ihr das mit dem fehlenden Hormon herausgefunden? Das finde ich extrem spannend.


    Enscha, die DryNites sehen echt super aus! Spiderman, das wär was für den kleinen Prinzen. Da muss ich mich an Silvester 2015 erinnern, als er zum Schlafengehen einen Batman-Pyjama, DARÜBER eine Superman-Unterhose und nochmal DARÜBER ein Spiderman-Shirt anziehen wollte :-D.
    Die Windel stört ihn aber überhaupt nicht, er braucht sie glaube ich einfach noch als "Puffer", als "Sicherheitsanker", weil er es ja selber nicht mag, wenn er sich nass macht. Meine Überlegung ist, das jetzt mal so weiterlaufen zu lassen und eventuell in den Sommerferien nochmal auf meine "Anschieben-Liste" zu setzen.

    Danke für eure Antworten :)


    Also, das mit aufs Klo tragen hätte ich ja auch versucht, aber mein kleiner Prinz wacht dann trotzdem auf und kann nachher nicht mehr einschlafen. Die Windel war heute wieder trocken, er musste sofort nach dem Aufwachen aufs Klo und hat trotzdem nicht in die Windel gepinkelt, sondern gewartet. Er wird dann total hampelig und wälzt sich hin und her, wartet aber, bis ihn frage, ob er muss, bevor er geht (mit mir). Er war eigentlich schon soweit, alleine zu gehen. Naja, wird schon wieder werden.


    In der Zeit, in der er regelmäßig ins Bett gemacht hat, habe ich auch versucht, seine persönliche "Bettbieselzeit" (*rofl*) herauszufinden, aber das war total unterschiedlich. Mein Ansatz war dann, ihn aufs Klo zu tragen, sobald ich ins Bett gehe, was eh immer relativ spät ist. Aber dann ist er mir eben immer aufgewacht und nicht mehr eingeschlafen.

    Ja, für mich klingt es auch positiv. Allerdings glaube ich auch, dass es nicht so easy werden wird und vor allem glaube ich nicht, dass es so schnell gehen wird. :rolleyes:


    Ob oder wie es in der Steiermark ist, weiß ich nicht. Ich kenne nur eine Familie mit einem Asperger-Autisten, und die hatten immer große finanzielle Eigenbelastung hinsichtlich der Schulbegleitung. Hoffentlich läuft das alles schon einfacher, wenn es für den kleinen Prinzen soweit ist. Ich bin ohnehin jetzt schon hellhörig, was Schulen angeht, und für mich ist auch eine Förderschule kein Problem, solange er im richtigen Ausmaß gut gefördert und gefordert wird.


    Auf jeden Fall finde ich es gut, dass es diesen Ansatz gibt. Ich kann mich erinnern, dass zu meiner Grundschulzeit innerhalb des Schulgebäudes (war ein kleines Dorf) eine Sonderschulklasse war, und das habe ich als sehr ausgrenzend in Erinnerung. Das war für niemanden optimal - für die Kinder in der Sonderschulklasse nicht, und für die anderen auch nicht. Damit erzeugt man dann Grenzen oder Berührungsängste in den Köpfen, schon bei den ganz Kleinen.


    Ich seh das auch, wenn die Lebenshilfe ins öffentliche Hallenbad kommt, da haben viele Leute Angst, weichen zurück oder meiden sogar das Becken. Und ich denke, das Problem ist ganz alleine, dass man von klein an mit sämtlichen Facetten des Homo Sapiens in Berührung kommen sollte, im Optimalfall. Hoffentlich wird das irgendwann so.

    Danke, Ella. Wie alt war dein Sohn, als er nachts trocken war? Ich glaube, mein Sohn möchte auch noch nicht nachts alleine aufs Klo gehen müssen. Aber meine Versuche, ihn zu wecken und mit ihm zusammen zu gehen, sind leider schiefgegangen, weil er danach einfach nicht mehr einschlafen kann... Ich werde das Thema einmal ruhen lassen und schauen, ob die Eigenmotivation wieder kommt.

    Liebe Autismus-Expert/innen,


    mein Sohn (4) ist seit er ca. 2,5 Jahre alt ist, tagsüber windelfrei. Anfangs sind noch ab und zu Hoppalas passiert, in letzter Zeit aber mit einer Ausnahme nicht mehr.


    Nachts sieht es da aber anders aus. Er hatte es schon einmal über einen wirklich längeren Zeitraum, ein halbes Jahr würde ich sagen, ganz ohne Windel geschafft, aber dann begann er, einzunässen. Seit mehreren Tagen hat er jetzt wieder eine Windel, nachdem es über Wochen praktisch jeden Tag ins Bett ging. Und siehe da - seit der die Windel anhat, ist die wieder jeden Tag trocken!


    Kann es sein, dass ihm die Verantwortung, der Druck irgendwie zu viel sind und er die Windel einfach nur als Sicherheit braucht? Kann es sein, dass er sich ohne Windel irgendwie so hineinsteigert und befürchtet, es könnte was passieren, dass es dann auch passiert?


    Wie war/ist das bei euren Kindern?


    LG

    Hi Enscha,


    wäre es möglich, mit ihm einfach das Geschrei zu thematisieren? Also quasi ganz offen darüber gemeinsam zu rätseln, welche Möglichkeiten es gibt, warum das Kind schreit, vielleicht könnte man in die Antwortmöglichkeiten auch was Absurdes einbauen, sowas findet der kleine Prinz dann meistens lustig und lässt sich aus einer Negativschleife rausholen. Zwar nicht immer, aber oft.


    Also konkret meine ich das so: Kind schreit. Hans schwingt da mit, es beschäftigt ihn. Dann macht man es zum Thema: "Da weint ein Kind. Dann ist es ja gerade so richtig traurig/wütend", was auch immer. "Was meinst du, warum es weint/schreit? Vielleicht hat es ..." und so weiter. Wenn ich dann beim kleinen Prinzen sowas bringe wie: "Was glaubst du, ist das Kind sauer, weil es ein Pinguin sein will?" oder "Weint das Kind, weil es eine violette Straßenbahn sehen will", irgendwas halt. Dann schaut er mich in der Regel an, grinst und sagt: "Geh!" [gä], und dann mache ich weiter irgendwelche lustigen Bemerkungen, und ziehe ihn so da raus. Dieses [gä] sagt man bei uns in der Region, wenn man etwas nicht glaubt oder für Schmarrn hält, auch in witzigen Kontexten.


    War so eine Idee, die mir bei deiner Frage gekommen ist, vielleicht hilft sie euch ja weiter.


    LG