Ja den Beitrag der Autistin auf der Aktion Mensch Seite finde ich wirklich gut! Wenn sie schreibt: "Damit sich Menschen mit und ohne Autismus besser verstehen, müssten die Menschen weniger selbstbezogen sein", da kann ich nur nicken. Das fällt wieder unter die Rubrik: Inklusion erfordert, dass sich beide "Seiten" Mühe geben und das jeder versucht, über seinen Horizont hinaus zu blicken oder zumindest in Erwägung zu ziehen, dass es vielleicht noch mehr gibt, als auf den ersten Blick zu sehen ist.

Oh ja! Dieses ständige sich wieder und wieder erklären müssen!

Ich habe auch nur einen GdB von 40 bekommen und meinem Rücken sieht man nichts an, wie schon vor der OP auch nicht, wenn ich keine enge Kleidung trage. Aber, 10 versteifte Wirbel schränken auch ein wenig ein.
Bei der Arbeit brauche ich häufiger eine Assistenz, als andere Kolleginnen, einfach, weil ich durch die ständige statische Zwangshaltung wahnsinnige Schmerzen bekomme. (ich arbeite beim Zahnarzt und mache hauptsächlich Zahnreinigungen) Es gibt Tage, da geht es besser und Tage, da geht es schlechter. Speziell eine Kollegin sieht es aber als Schikane und verbietet sogar den Azubis und Anderen, mir zu helfen. Leider tun meine Arbeitgeber nichts dagegen. Auf der anderen Seite sind diese aber sehr verständnisvoll mir und meinem Sohn ggü. und ich habe in der Hinsicht keine Probleme. Außerdem, wer nimmt mich denn, alleinerziehend, behindertes Kind, keine Oma die mal einspringen kann, Mitte 40, durch meinen Rücken nicht belastbar, nicht in der Lage Vollzeit und noch mehr zu arbeiten??? Also halte ich den Mund und lebe weiter mit meinen Existenzängsten. Mich nahm und nimmt nie eine BU-Rentenversicherung, aktuell noch ein BS-Vorfall in der HWS, drei BS kurz vorm durchgehen plus noch andere Macken in der WS. Aber ich hab ja nix. Außer nicht alle Latten am Zaun...
Der Hammer war mal bei uns in der Praxis: ich wollte zum Arzt, weil ich unglaubliche Schmerzen hatte. "was ist denn...? ...ach, eeehrlich jetzt?" so die Frage einiger Kolleginnen, die wissen wollten warum ich zum Arzt wollte.
Als ich eine Stunde später zurück kam mit Halskrause, Tränen in den Augen von den zehn Einstichen und den Rücken voller Pflaster wurde ich plötzlich bedauert!
Klar, DAS konnte man ja auch sehen...

Ja Ella, ich hatte Widerspruch eingelegt, aber leider erfolglos. Für weitere Schritte (Klage) fehlte mir damals die Kraft.
Wobei mir das im Beruf auch nichts helfen würde-ich hätte den SBA auch nicht um denn Hals hängen...
Es ist das Denken in den Köpfen der Menschen und das ändert man nicht so schnell. Wer glaubt, dass es gar nicht so schlimm ist, der würde das auch glauben, wenn ich GdB 50 hätte.
Meinem Junior sieht man ja auch nix an und selbst Leute, die Bescheid wissen erwarten oft gewisse Dinge, die er aber nicht kann.