Distanzlosigkeit

  • Das ist genau der Hauptgrund, warum wir solche Anstregungen in (Unterstützter) Kommunikation unternehmen.


    Ja Enscha, aber manchmal denke ich, dass nichtautistische Menschen auch ein wenig Nachhilfe in Unterstützter Kommunikation benötigen, nur andersherum. Wenn man weiß, dass man einen anders wahrnehmenden und anders denkenden Menschen vor sich hat, dann wäre es schön, wenn man dies zur Kenntnis nehmen und Verhaltensregeln im Umgang mit meinem Sohn beherzigen würde, so wie man das auch immer wieder von meinem Sohn verlangt, aber soweit reichen Toleranz und Verständnis nicht. Toleranz und Verständnis werden immer nur von uns verlangt und das ist auf Dauer sehr kräftezehrend und hat mit Inklusion nix zu tun.


    Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Nichtautisten bei solchen Dingen völlig unflexibel im Denken und Handeln sind. Von Autisten wird aber gerade das immer wieder verlangt.

  • Naja, Autisten und Nichtautisten gehen halt von ihrer eigenen Erfahrungswelt aus, da sieht jeder nur das, was seine Brille hergibt. Natürlich hast Du recht, aber das hilft ja Hans nicht, wenn ich sage "die anderen müssen auch", und sie tun es aber nicht.
    Wir sehen das vielleicht auch nur, weil wir autistische Kinder haben. Es gibt ein schönes Zitat von Anais Nin, "wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, sondern wie wir sind. Und bei Karl Marx heißt es mit Recht "Das Sein bestimmt das Bewusstsein". (Ha, heute lass ich mir wieder die Bildung raushängen - sorry, Klugscheissmodus aus :P )


    Die UK, so wie wir sie machen, hat eh einen Zweibahnstrassen-Ansatz. Deshalb heißt Castanedas Buch auch nicht "Autisten verstehen lernen", sondern "einander verstehen lernen". ;)


    Grüße

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

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  • Trixi

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