Strattera-Erfahrungen

  • Phila, danke für deine Nachricht. Das hört sich doch alles positiv an.


    Ich hoffe jetzt nur noch, dass es nach Ostern nicht heißt, er muss aber mehr machen (von Schulseite) und der Mist dann von vorne losgeht.


    Da würde ich frühzeitig mit der Schule das Gespräch suchen, am besten jetzt schon, damit es erst gar nicht wieder zu Situationen kommt, in denen dein Sohn überfordert wird.


    Nachdem Junior die Kapsel einfach nicht runter bekam, hatte ich mit den Ärzten zusammen beschlossen, erstmal das EEG abzuwarten.
    Das wurde nun gemacht, heraus kam aber nichts Behandlungsbedürftiges.


    Ist die Epilepsiediagnostik damit abgeschlossen?


    Wenn ich das so lese bekomme ich ein mega-schlechtes Gewissen und eine Wut auf mich selber, weil ich das nicht erkannt habe, bzw. auch selbst so hilflos und verzweifelt war, dass mir ein Medikament als einziger Ausweg erschien.


    Wir Eltern machen uns viel zu oft ein schlechtes Gewissen. Das kann sehr quälend sein.
    Wir sind leider auch nicht allwissend und hellsehend. Durch solche Erfahrungen entwickeln wir Eltern uns weiter. Manchmal treffen wir Eltern eben leider auch Fehlentscheidungen, weil der Druck von außen uns zu sehr unter Druck setzt. Eigentlich müssten die Menschen, die den immensen Druck auf uns und unsere Kinder ausüben ein schlechtes Gewissen haben, weil sie den Mensch und die Situation nicht in der Gesamtheit sehen und wir somit manchmal schlecht beraten werden.


    Natürlich lassen sich Medikamente nicht immer vermeiden und man sollte sie nicht von vornherein schlechtreden. Medikamente können auch ein Segen sein, aber man kann eine Einnahme in manchen Fällen vermeiden, wenn man es zulässt nach inviduellen Lösungen und Entlastungen zu suchen. Damit tun sich leider viele Schulen - und auch andere Einrichtungen - schwer.

  • Hallo Ella!


    Mit der Schule ist es so eine Sache... letztendlich wird es auf das ankommen, was alle Beteiligten beim runden Tisch Anfang Mai zusammentragen. Deshalb bin ich auch irgendwie froh, dass mein Sohn erstmal keine Medikamente bekommt, denn so ist es klar-es ist pure Überforderung, was zu diesen extremen Ausbrüchen führt!
    Die Kinderärztin will ich fragen, ob sie mir nicht ein paar Zeilen schreiben kann, oder auch der KJP, dass dieses Kind eben NICHT SO VIEL SCHAFFT WIE ANDERE. Vielleicht führt das bei der Schule eher zu Verständnis. Dass es eben dann WIRKLICH ok ist, wenn er in einer Stunde nur fünf Aufgaben gerechnet hat und nicht wie die Anderen, ein Vielfaches!
    Da geht's dann nämlich auch weiter- die anderen machen dann z.B. Sachkunde und Junior muss drei ! Std. rechnen, weil er in einer Std. zu wenig geschafft hat. Oder er muss die Hausaufgaben nachholen, während die anderen Unterricht haben.


    Wegen der Epi soll in 6 Monaten wieder ein Schlafentzugs-EEG gemacht werden. Jedenfalls wurde im EEG nichts gefunden, was meine nächtlichen Beobachtungen erklärt. Der Rolando Fokus jedenfalls ist es nicht und auch sonst war nichts Auffälliges zu finden.


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
    Sternchen im Herz 2008


    Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Ella, als Nachteilsausgleiche hat er mehr Zeit bei Mathearbeiten, wenn er Therapie hat reduzierte HA, Druckschrift statt Schreibschrift, andere Lineaturen.


    Das momentane Modell, dass er selbst entscheiden soll, wie viele HA er macht bzw. ob überhaupt, das läuft quasi als Versuch, aber erstmal nur bis zu den Osterferien. Dann wird beim runden Tisch entschieden, wie es weitergeht, ob es dann so weiter läuft, oder ob er ein Minimum schaffen muss, oder eine begrenzte Zeit...whatever...
    Es geht hierbei darum, dass diese Wahnsinnsaggressionen aufhören. Sobald man nur die HA erwähnte, ging hier ja schon die Post ab.
    Und das ist nun wirklich DEUTLICH besser geworden! OHNE Medikamente!
    Heute in der Schule ein verbaler Ausraster, aber da ging es mal wieder um das Thema "Pausenende-Unterricht beginnt was Sohnemann trotz Ankündigung und Visualisierung mal wieder nicht beachten wollte.


    Ich fürchte schon, dass er nicht mitkommt, wenn er weiterhin so wenig HA und Übungen macht. Schlechte Noten und eine "Ehrenrunde" drehen, wäre für mich kein Problem, aber ich habe die Befürchtung, dass er dann gar nix mehr macht und quasi resigniert.Das sind meine Bedenken.
    Aber wir hatten ja schon alles-reduzierte Aufgaben, Belohnungssystem, zeitlich begrenzte HA, aber die Ausraster wurden trotzdem immer schlimmer. Das ist nun gar nicht mehr der Fall.


    Ich hoffe einfach nur, wenn es so weiter läuft und diese Aggressionen ausbleiben, dass die Schule dann nicht nach den Ferien sagt "jetzt ist es ja gut, jetzt muss er wieder" Dann geht das Theater nämlich von vorne los!


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
    Sternchen im Herz 2008


    Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Lieb, dass Du fragst!


    Tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte, ich war schon ein paar Tage nicht mehr hier.


    Diese schlimmen Wutanfälle sind bis jetzt nicht mehr wieder aufgetreten! :tanzen
    Ich kann gar nicht beschreiben WIE SEHR ich mich darüber freue!!!


    Nach wie vor macht Junior mal Hausaufgaben- mal nicht, wenn, dann seeeeehr wenig! Üben, lernen-Fehlanzeige, aber trotzdem geht's sogar noch von den Noten her. Allerdings ist mir das auch nicht so wichtig. Ich freu mich über gute Noten, aber schimpfen wegen schlechten Noten sicher nicht.

    Somit ist auch erstmal das Thema Medikamente vom Tisch. Sollte die Schule das so nicht weiter mitmachen, wird sich unser Kinderarzt einschalten.
    Wie das weitergeht entscheidet sich dann nach Ostern, beim HPG.


    Ich bin wirklich froh, dass er das Ding nicht runtergekriegt hat-jeder von uns hätte die Besserung auf das Medikament zurückgeführt!


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
    Sternchen im Herz 2008


    Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Phila, danke für deine Nachricht. :)


    Diese schlimmen Wutanfälle sind bis jetzt nicht mehr wieder aufgetreten!
    Ich kann gar nicht beschreiben WIE SEHR ich mich darüber freue!!!


    :thumbup: Die Freude kann ich wirklich sehr gut nachvollziehen. :thumbup: Das freut mich wirklich sehr.


    Somit ist auch erstmal das Thema Medikamente vom Tisch. Sollte die Schule das so nicht weiter mitmachen, wird sich unser Kinderarzt einschalten.


    Schön, dass euch der Kinderarzt unterstützt. Das ist soooo viel wert.


    Ich wünsche euch weiterhin alles Gute! <3

  • Dankeschön, das können wir gut gebrauchen! :)
    Verbal entgleist er zwar schon noch öfter mal, aber alles in allem, geht es hier viiieeel entspannter zu.


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
    Sternchen im Herz 2008


    Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Das momentane Modell, dass er selbst entscheiden soll, wie viele HA er macht bzw. ob überhaupt, das läuft quasi als Versuch, aber erstmal nur bis zu den Osterferien. Dann wird beim runden Tisch entschieden, wie es weitergeht, ob es dann so weiter läuft, oder ob er ein Minimum schaffen muss, oder eine begrenzte Zeit...whatever...


    Phila, wie ging denn eure Geschichte weiter? Läuft es weiterhin so gut bei euch?

  • Lieb, dass Du fragst!
    Letzte Woche gab es einen runden Tisch zu dem Thema.
    Es lief soweit ja ganz gut, die vorletzte Mathearbeit war eine zwei. Vorletzte Woche gab es dann eine weitere Arbeit zurück-eine vier, auch in Mathe.
    Für MICH gar kein Problem-lieber nur Vieren, als ein hochaggressives Kind zuhause! Nur, von heute auf morgen entschied sein Lehrer, dass er ab sofort Mathe immer komplett haben muss, da er sonst nicht mitkäme.
    Ergebnis: die Schulbegleitung wurde wieder bedroht von meinem Kind, übelste Ausraster in der Pause, ebenso, als in der HA Zeit ein anderer Lehrer meinte, er erwartet, dass Junior HAs macht, ging dieser sofort auf die Ihilfe los. Er geht leider immer nur auf mich oder seine Begleitung los-niemals auf Lehrkräfte, da nickt er es ab und der nächstbeste von uns darf es ausfressen.


    Jedenfalls hat diese überdeutliche Reaktion, bzw. unsere Schilderung dessen quasi einen Aufschub erwirkt-bis zu HPG in vier Wochen.
    GsD sind Autismusfachkraft und Therapeuten, da gute Unterstützer gewesen.
    Leider hat nun der SB im JuA gewechselt und man weiß ja nie, wie der jetzige entscheidet.


    Junior hat schon noch Ausraster, aber eben nicht mehr täglich wegen den HA.


    Ich hoffe einfach, dass es noch eine Weile so weitergehen darf!


    Unser Lehrer hatte das so schön zusammengefasst-immerhin hat er doch gut 50% der gesamten geforderten Aufgaben in der Zeit erledigt, also doch eigentlich gar nicht so schlecht, oder?


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
    Sternchen im Herz 2008


    Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Danke für deine Antwort.


    GsD sind Autismusfachkraft und Therapeuten, da gute Unterstützer gewesen.


    Das ist Gold wert! Ich hoffe, du kannst dich weiterhin auf sie verlassen.


    Für MICH gar kein Problem-lieber nur Vieren, als ein hochaggressives Kind zuhause! Nur, von heute auf morgen entschied sein Lehrer, dass er ab sofort Mathe immer komplett haben muss, da er sonst nicht mitkäme.


    Was würde passieren, wenn man dem nicht Folge leistet? Eine sechs? Ich weiß nicht, wie sich Lehrer das so immer vorstellen. Ich glaube, die haben überhaupt gar keine Ahnung, wie so eine Hausaufgabensituation aussieht und was das mit Kind und Eltern macht.
    Der Zeitraum ist doch sicher noch zu kurz, um beurteilen zu können, ob er tatsächlich nicht mitkommt, oder ob er sich dann "nur" im Dreier- oder Viererbereich bewegt.
    Mir wäre ein Kind mit Vieren auch lieber, als ein dauergestresstes und hochaggressives Kind, aber der Lehrer muss seine Entscheidungen ja leider nicht ausbaden. Sollte dein Sohn wirklich noch weiter absacken, muss halt wieder neu verhandelt werden.
    Was sagt denn die Autismusfachkraft dazu? Ignoriert der Lehrer ihre Aussagen?


    Wenn sich alle bewegen und gemeinsam an einem Strang ziehen, bin ich sicher, dass es eine Lösung geben kann. Die Schule muss aber bereit sein, sich auf individuelle Lösungen einzulassen.
    Liegen die Nachteilsausgleiche im Ermessensspielraum der Lehrer bzw. der Schule?

  • Liebe Ella,
    ich weiß nicht, was passieren würde, wenn wir dem nicht Folge leisten.
    Unser Lehrer ist eigentlich ein ganz Lieber, er sagt selbst, er kann sich das nicht vorstellen, weil Junior gegen keine Lehrkraft bisher derart aggressiv war und am NM ist er nicht da, wenn die HA in der Schule erledigt werden.
    Er mag meinen Sohn eigentlich sehr, er sagt, er hat Angst, dass er die Klasse wiederholen muss und sie Klasse in die er dann käme, wäre nicht gut für ihn-eine schwierige Klasse mit vielen Problemen. Die jetzige Klasse ist wirklich ein Glückstreffer und unser Lehrer sagt oft, es sei jeden Tag wieder eine Freude, diese Klasse zu unterrichten.
    Was er leider wohl nicht versteht, ist, welche Probleme mein Sohn WIRKLCH hat-er ist intelligent, ja, zweifellos, aber er wird überschätzt in dem was er leisten kann. Intelligenz bedeutet nämlich nicht grenzenlose Belastbarkeit. Dadurch, dass Junior sich Dinge gut merken und eins zu eins wiedergibt, entsteht dazu oft der Eindruck, er habe es verstanden. Vor allem, wenn er bei Erklärungen "abwesend" wirkt und dennoch genau die Worte des Lehrers wiedergibt. Das heißt aber noch lange nicht, dass dem so ist. Und die Menge, die andere Schüler schaffen, packt er bei aller Intelligenz dennoch nicht.
    Dass der Zeitraum noch viel zu kurz ist, sagten sowohl die Autismusfachkraft wie auch die Therapeutin. Das lässt unser Lehrer auch gelten, er hat sich ja auch drauf eingelassen, beim HPG wird dann eben wieder verhandelt.
    Es ist auch schwer, mein Sohn vermittelt NULL den Eindruck einer Beeinträchtigung. Eher wirkt er mal ungezogen oder "hampelig".
    Ich glaube unser Lehrer muss selber immer mal wieder "testen" ob "das auch wirklich so ist". Klingt jetzt blöd, aber ich weiß es gerade nicht besser auszudrücken.
    GsD braucht's ja aber auch schon ein bis mehr als eine vier im Zeugnis, um in der Grundschule eine Ehrenrunde zu drehen.
    Unser Lehrer hat Angst, dass Junior nicht mehr mitkommt. Er hat nur noch nicht verstanden, dass man hier mit herkömmlichen pädagogischen Maßnahmen nicht weiterkommt.


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
    Sternchen im Herz 2008


    Ich bin nicht auf die Welt gekommen, um so zu sein, wie andere mich haben wollen!

  • Unser Lehrer hat Angst, dass Junior nicht mehr mitkommt. Er hat nur noch nicht verstanden, dass man hier mit herkömmlichen pädagogischen Maßnahmen nicht weiterkommt.


    Dieses Problem gibt es leider sehr häufig. Lehrer und anderes pädagogisches Personal müssen lernen umzudenken.
    Ich fürchte, da helfen immer wieder nur Gespräche und Fort- und Weiterbildungen zum Thema.
    So wie du den Lehrer beschreibst scheint noch nichts verloren zu sein. Es gibt also durchaus noch Chancen auf Veränderung. So liest sich das für mich jedenfalls, oder?

  • Auf jeden Fall ist er noch lernfähig!
    Er hatte bisher kein Kind mit bekanntem Autismus, alles ist Neuland für ihn, er probiert natürlich immer mit seinen herkömmlichen Methoden, aber bis jetzt war er immer offen für Alles, sperrt sich nicht, fragt nach, hört zu und lässt sich durchaus auch vom Gegenteil seiner Meinung überzeugen.


    So meinte er Anfangs auch, es sei Quatsch, dass Junior sich getrennt von den anderen Kindern im Sport umziehen soll. Das Ergebnis war, dass sich immer mehr Frust aufbaute, weil Junior nie fertig war zu Beginn und Ende der Stunde, Erklärungen am Anfang der Stunde nicht mitbekam, daraus resultierten Fehler, Junior bekam Ärger... es stellte sich keinerlei Verbesserung ein, Junior hatte immer nur wenig von der Pause, weil er am Ende wieder zu lange zum Umziehen brauchte-eine Endlos-negativ-Spirale!
    Als ich dem Lehrer aber erklärte wie das zuhause läuft, hat er zugestimmt, dass Junior sich wieder allein umziehen darf und siehe da-es läuft!
    Er nimmt solche Dinge also durchaus an, allerdings will er es immer erst auf seine Art versuchen.
    Er hat jetzt auch einen Termin mit der Autismusfachkraft ausgemacht, dass diese nochmal zum Unterricht dazu kommt.
    Er gibt sich schon Mühe mit Junior, da bin ich auch sehr froh drüber!


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    Liebe Grüße von Phila


    Sohn *2008 HFA / ADHS
    Mama *1972 operierte Skoliose
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