Erste Tagklinik für Menschen mit hochfunktionalem Autismus

  • Erste Tagklinik für Menschen mit hochfunktionalem Autismus


    Angebot für Störungen der sozialen Interaktion 7. März 2017


    Mitte April eröffnet deutschlandweit die erste Tagklinik für Störungen der sozialen Interaktion auf dem Campus des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie (MPI). Ein Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Erwachsenen mit hochfunktionalem Autismus. Aber auch Personen mit psychischen Erkrankungen, die ebenfalls durch Probleme mit der sozialen Interaktion charakterisiert sind, werden aufgenommen.....
    https://www.psych.mpg.de/22596…linik-soziale-interaktion


    http://www.sueddeutsche.de/bay…n-funktionieren-1.3636985


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Es nervt mich, dieses "wir müssen die Autisten therapieren", "juhuu, endlich ein Therapieangebot um die Autisten so zu machen wie alle anderen". Zwangsbeglückung durch eine spezielle Autismus Klinik. Nein danke. Was hältst du denn davon, Monika? Stellst du das hier unkommentiert rein, weil du das gut findest? Aber ich bin es leid, über dieses "wir müssen die Autisten durch Therapie anpassen" zu diskutieren. Es kommt doch bestenfalls nur "ja wir meinen es doch gut, ihr wollt es doch auch, ihr Autisten habt doch schließlich wirklich psychische Probleme durch euren Autismus". Es soll lieber etwas für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen getan werden. Die Probleme, die für Menschen mit Autismus auftreten, sind zu einem großen Teil durch die Gesellschaft verursacht, die eben absolut nicht bereit ist, Anderssein zu tolerieren. Kliniken, wo Autisten quasi aus der Gesellschaft raus sind, bis man sie gesellschaftskonform gemacht hat: was soll das. Ich treffe tagtäglich Menschen, die KEINEN Autismus haben und verdammte Probleme mit der sogenannten "sozialen Interaktion" haben. Ärzte, die meine körperlichen Krankheiten nicht (mehr) behandeln, weil ich ihnen nicht in die Augen sehe und weil ich mich mit diesem "komischen Aspergersyndrom" rausreden will. Familienangehörige, die mir nicht erlauben, 10 Minuten allein in der Küche zu sein. Fremde Menschen, die mich in der S-Bahn beschimpfen, weil ich "so ne dumme Fresse" mache. Sozialarbeiterinnen, die andere Sozialarbeiter/innen vor mir warnen, so dass meine Eingliederungsanträge abgelehnt werden ("wir haben da so einen Anruf von Ihrer ehemaligen Eingliederungshilfe bekommen...." :icon_eek ) Gehen die in eine Therapie? Nein. Das muss ich so hinnehmen. Solche Menschen gibt es nun mal. Aber ich soll mal (wieder!) in eine "Klapse", die jetzt - ach wie toll (Ironie) - extra für welche wie mich gemacht wurde! Jetzt kann ich nicht mehr sagen, mir würde keiner helfen! Ich brauch ja bloß in diese verdammte auf mich zugeschnittene Klapse gehen. Danach bin ich endlich so wie alle anderen und funktioniere im System, so dass das Geld, das ich jetzt durch meine 750,- Euro Grundsicherung verbrate, in der Staatskasse verbleiben kann X(
    Ende der Ansage.
    Lynkas grüßt.

  • Hallo,


    Lynkas, ich glaube, Du hast Monikas Post "in den falschen Hals" bekommen, so war er sicherlich nicht gemeint.
    Tatsache ist, dass viele Autisten therapeutische Hilfe suchen und brauchen - nicht weil Autismus per se therapiert werden muss, sondern weil sie bis zu dem Zeitpunkt in Schule, Arbeitsleben uva schon derartig schlechte Erfahrungen angesammelt haben, zB Sozialphobien oder Depressionen komorbid entwickelt haben. Natürlich ist es dann gut, wenn es spezialisierte Hilfeformen gibt.


    ich denke, wo es gut läuft, da geht Autismus NICHT automatisch mit Therapiebedürftigkeit und auch nicht mit Teilhabebeeintröchtigung einher. Leider läuft es vielerorts nicht gut, die Situationen allein an den Schulen ist schlimm genug, und sehr viele gehen da eben schon seelisch "beschädigt" heraus (nicht nur Autisten, und andere Nichtneurotypische, die aber besonders)


    Grüße

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

  • Tatsache ist, dass viele Autisten therapeutische Hilfe suchen und brauchen - nicht weil Autismus per se therapiert werden muss, sondern weil sie bis zu dem Zeitpunkt in Schule, Arbeitsleben uva schon derartig schlechte Erfahrungen angesammelt haben, zB Sozialphobien oder Depressionen komorbid entwickelt haben. Natürlich ist es dann gut, wenn es spezialisierte Hilfeformen gibt.


    Genau so habe ich diesen Artikel in der SZ verstanden ;)
    und deshalb habe ich die Info über die Tagesklinik hier verlinkt.
    http://www.sueddeutsche.de/bay…n-funktionieren-1.3636985


    Das Angebot in unserer Ambulanz für Störungen der sozialen Interaktion richtet sich an erwachsene Personen,
    bei denen derartige Beschwerden bestehen und/oder bei denen bereits der Verdacht auf hochfunktionalen Autismus,
    chronische Depression bzw. soziale Phobie besteht. Aber auch Personen in der Übergangsphase vom Jugend- zum
    Erwachsenenalter
    können gegebenenfalls Termine erhalten....
    http://www.psych.mpg.de/2032580/soziale-interaktion


    http://www.psych.mpg.de/tagklinik-soziale-interaktion



    Auf "Ellas Blog" gibt es übrigens ein Interview:

    Soziale Interaktion und Neurowissenschaften – Interview mit Dr. med. Leonhard Schilbach


    Beim Autismus-Fachtag am 12. November 2016 in Rosenheim hatte ich die Möglichkeit,
    seinen Vortrag zu hören und konnte ihm im Anschluss einige Fragen stellen:
    http://ellasblog.de/soziale-in…r-med-leonhard-schilbach/


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    Einmal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Trixi

    Hat das Label Autismus hinzugefügt.