Ich fände es ungeheuer wichtig, dass das Walhrecht reformiert wird.
Natürlich müsste man sich auch mit der Möglichkeit des Wahlbetrugs durch Betreuer/ Eltern beschäftigen. Auszuschließen ist ein Betrug sicher nicht, aber soll man deshalb ALLE bestrafen, nur weil es ein paar schwarze Schafe gibt?
Mein Mann oder ich sind mit unserem Sohn gemeinsam in die Wahlkabine gegangen.
Vorher haben wir über die verschiedenen Parteien gesprochen. Mein Sohn wollte auch immer wissen, was auf den Wahlplakaten stand, sodass es öfter kleinere Diskussionen gab. Interesse war also vorhanden.
Themen wie z.B. Grundsicherung, Werkstattbesuch und noch andere politische Themen interessieren ihn. Also ist ein Wahlrecht wichtig für ihn, aber das hatte er ja bisher glücklicherweise seit seiner Volljährigkeit, da er nur in einigen Bereichen eine Betreuung benötigt und nicht komplett unter Betreuung steht.
Er selbst hat entschieden, wo sein Kreuz hin soll. Natürlich hat er die Kreuze auch selber gesetzt, nachdem ich ihm den Wahlzettel vorgelesen habe.
Es gibt aber immer wieder Leute, die sich wundern, dass auch mein Sohn ein Wahlrecht hat, da sie behaupten, dass er die komplexen Zusammenhänge nicht verstehen würde.
Doch er versteht, wenn man ihm das verständlich erklärt.
Mir ist bewusst, dass es auch schwerstbehinderte Menschen gibt, die nichts mit einem Wahlzettel anfangen können, oder nicht wissen, was Parteien überhaupt sind, geschweige denn ein Kreuzchen setzen können.
In diesem Fall bin ich dafür, dass dann eben die Eltern eine Stimme mehr haben, um im Interesse ihres Kindes zu stimmen.
Tja, und was passiert, wenn fremde Betreuer im Sinne ihrer Betreuten stimmen sollen? Das wissen wir nicht, aber ich denke, mit diesem Risiko müssen wir in einer Demokratie leben.
100% Sicherheit gibt es in KEINEM Bereich.