Beiträge von michie

    Hallo ihr!


    Wahrscheinlich haben einige von euch auch den Beitrag im anderen Forum gelesen.


    DSM-5: soziale (pragmatische) Kommunikationsstörung: wenn keine restriktiven, repetitiven Verhaltensweisen/Interessen gezeigt werden, ist die Diagnose einer ASS nach DSM-5 nicht erfüllt (z. B., atypischer Autismus).


    Was haltet ihr davon?


    LG
    michie

    Ein interessantes Thema, danke Ella! Du eröffnest wirklich so coole Threads!


    Bei uns ist ja nur mein Teil der Familie direkt greifbar, die Seite meines Mannes wohnt fast gänzlich in Südamerika. Eine seiner Cousinen studiert und lebt gerade in Wien, mit ihr treffen wir uns ab und zu, aber auch nicht wirklich regelmäßig. Wenn sie allerdings da ist, dann spielt sie super mit den Kindern, und beide Kinder mögen sie und ihren Mann total gern. Wann immer männliche Verwandte meines Mannes zu Besuch sind oder wir dort, dann sind das richtige "Heros" für meinen Sohn. Keine Ahnung, was es damit auf sich hat, aber die mag er alle sofort, mit denen spielt er sofort, mit denen spricht er sofort.


    Meine Mutter: pensioniert, sehr hilfsbereit, leider ein wenig tollpatschig im Umgang mit dem kleinen Prinzen. Ich denke, sie wird sich da auch nicht mehr ändern können. Es wirkt und klingt bei ihr alles so gekünstelt, so aufgesetzt. Das nervt mich persönlich schon seit Ewigkeiten, aber ich komme damit meistens klar. Meinem Sohn ist das aber zu schwammig, zu wenig authentisch, das mag er nicht. Ich versuche, auf beiden Seiten die nötigen Sachen zu sagen, damit die Beziehung wachsen kann. Mögen tun sie sich, da bin ich sicher.


    Mein Vater: der persönliche Held des kleinen Prinzen. Er ist eher der ruhige Typ, der meinen Sohn wirklich abgöttisch liebt und ihn als ganz besonderen Menschen sieht. Das spürt der kleine Große natürlich, und bleibt problemlos beim Opa. Meine Eltern sind geschieden. Gesundheitsbedingt war mein Vater jetzt eine Weile nicht einsatzbereit, aber ich werde das langsam wieder aktivieren, vielleicht darf ihn der Opa ja auch mal vom Kindergarten abholen.


    Meine Schwestern: ich habe 3 davon, eine ist nur 8 Minuten und eine 10 Jahre älter, die andere nur 11 Monate jünger als ich. Bruder gibt's leider keinen. Meine Zwillingsschwester wäre eigentlich vom kleinen Prinzen auserwählt, springt aber leider überhaupt nicht auf diesen Zug auf. Sie ist alleinerziehend (1 Sohn mit 8 Jahren), und arbeitet 25h, und mehr kann und will sie nicht. Vor dem KiGa-Start hatte ich sie einmal gebeten, ob wir bei ihr "Verabschieden" üben könnten 1 x wöchentlich, war ihr nach ein paar Mal einfach zu viel. Die andere, jüngere Schwester ist die Taufpatin meiner Kinder, sie ist leider extrem unsicher im Umgang mit dem kleinen Prinzen. Die größere Schwester lebt ein bisschen weiter weg und arbeitet in der psychischen Krankenpflege, analysiert und kommentiert vieles vom Verhalten meines Sohnes in eine Richtung, die mir nicht taugt, weil sie in meinen Augen vor lauter "typisch Autismus" das "typisch [NamedeskleinenPrinzen]" einfach nicht sieht.


    Aufpassen oder so kommt nur meine Mutter, meine Schwestern haben insgesamt 5 Mal auf meine Kinder geschaut, als mein Mann und ich eine Eheberatung in Anspruch genommen haben. Seither haben wir nie wieder etwas zu zweit unternommen...

    Dafür brauchen wir viel mehr kompetente Therapeuten


    Da bin ich absolut deiner Meinung! Unsere Autismustherapeutin ist z. B. eine wirklich nette Person, die ich persönlich gerne mag, aber wirklich kompetent finde ich sie nicht. Da fehlt der Weitblick (noch?). Ich hatte nämlich bei uns die ärztliche Leitung des Entwicklungsambulatoriums um eine ärztliche Verordnung für UK gebeten. Diese hat dann bei meiner Autismus-Therapeutin angerufen um nachzufragen, ob das denn wirkilch nötig sei, weil mein Sohn ja prinzipiell spricht. Daraufhin hat die Autismus-Therapeutin mich kontaktiert, und ich musste sie mit Youtube-Videos von Castañeda erst einmal überzeugen...


    Ganz anders die Ergotherapeutin, die selbst auch viel von dem Ansatz mit visueller Unterstützung hält.


    LG

    Diese Diät kannte ich noch gar nicht. Musste erst einmal googeln.
    Habt ihr davon schon gehört?


    Ich kenne das nur aus einem anderen Forum, dort hat eine Mutter geschrieben, dass der erste Tag der Diät der erste Tag war, an dem es einen Dialog mit ihrem Sohn gab ... Ich bin sehr skeptisch, zumal bei uns der gf/cf-Versuch eher gescheitert ist. Aber ich merke bei uns schon, dass mein Sohn ein wenig auffälliger ist, wenn er gerade verdaut. Ich kann mir vorstellen, dass das etwas mit der Körperwahrnehmung zu tun hat.


    Zum Thema GAPS, da kommt extra eine Ärztin aus Deutschland nach Wien und trifft sich mit der Familie. Empfohlen wurde das Ganze von einer anderen Ärztin aus der Steiermark. Die Familie wird mir von den Fortschritten berichten.


    LG

    Hallo,


    wir haben Ergotherapie mit sensorischer Integration, letztere haben wir mittlerweile vollständig für zu Hause übernommen, bzw. Interaktionstraining. Unsere sehr motivierte Ergotherapeutin hat eine Motopädagogik-Kleingruppe auf die Beine gestellt, in der unser Sohn mit 5 anderen (NT) Kindern Interaktion und das Soziale lernen und üben kann. Reiten gehen wir auch 1x pro Woche, Ende Oktober startet die Musiktherapie, und bis vor KiGa-Start hatten wir auch noch 1x wöchentlich ESDM-Therapie. Im Sommer gab es eine Mini-Turngruppe im Entwicklungsambulatorium, und wir gehen zusätzlich alle 2 Wochen in den Musikgarten mit beiden Kindern.


    Wir haben 2 Monate lang die gf/cf-Diät probiert, das hatte bei uns allerdings recht negative Auswirkungen auf das Essverhalten unseres Sohnes, also haben wir das vorerst wieder sein lassen. Aus der SHG möchte eine Familie jetzt mit GAPS starten.
    Innerhalb der SHG werden wir 14-tägig eine Spielerunde organisieren, mal sehen, wie das funktioniert.


    LG

    Bei uns ist das vielleicht noch etwas früh, aber ich habe für den kleinen Prinzen ein paar Busy Bags mit Holzbuchstaben in "Schleim" (Duschgel) drin, mit denen er seinen Namen zusammenschieben kann. Das findet er sensorisch super, er riecht auch gern dran. Für die Zahlen bzw. das Zählen habe ich ein paar TEACCH-Sachen gebastelt, die ich hin und wieder mit ihm spiele, und sonst baue ich das alles möglichst in den Alltag ein, zähle alles Mögliche und zeige ihm Buchstaben bzw. frage ihn welcher Buchstabe dies und das ist. Er freut sich immer sehr, wenn er etwas weiß, das ich ihn frage. Prinzipiell finde ich HABA-Spielsachen super, die kaufe ich auf dem online-Flohmarkt und brauche bald einen extra Raum ... :whistling:

    Der kleine Prinz wedelt jetzt gar nicht mehr so häufig mit den Händen, aber er hat ein sehr "anstößiges" Stimming, das er zum Glück mittlerweile nur noch zu Hause macht. Er nennt es "caballito" (Pferdchen reiten), liegt auf dem Bauch, Knie nach oben hin angewinkelt und stimuliert sich so. Das macht er schon sehr lange ab und zu wieder mal, manchmal öfter, manchmal weniger oft. Offenbar haben das in der Familie meines Mannes ALLE Jungs als Kinder gemacht, deshalb fanden wir es früher auch nicht weiter komisch.


    Enscha,
    wenn du schreibst, er

    hatte ein deutlich vermindertes Schmerzempfinden


    Heißt das, heute ist das anders?


    Liebe Grüße,

    Hach, ich muss mal in die Runde heulen. Jetzt hat es schon so richtig toll geklappt im Kindergarten, und was nun? WINDPOCKEN! Bitte drückt mir die Daumen, dass es auch danach wieder so super funktioniert. Ich bin ja irgendwie ganz positiv gestimmt, weil er wirklich jeden Tag sagt, dass er wieder hin will...

    Und um diese Feinheiten zB bei Autismus zu sehen, muss man halt teils schon ziemlich nah dran sein am Kind.


    Naja, mein Mann war eigentlich der Haupt-Kinderbetreuer, bis ich mit knapp 3 feststellte, dass in der Entwicklung meines Sohnes irgendetwas anders lief, in ein tiefes Loch fiel, mich irgendwie doch wieder rauszog, meine Lehraufträge zurückzog und ihn auf Arbeitssuche schickte. Deshalb enttäuscht es mich ja umso mehr, dass er eigentlich kein "echtes" Verständnis hat für seinen Sohn. Oder zumindest fühlt es sich für mich so an. Der kleine große Prinz bleibt schon im Kindergarten, in der Interaktionsgruppe der Ergotherapeutin, bei seinem Opa und teilweise bei seiner Oma, aber wenn ich ihn bei seinem Papa lassen will, und sei es nur um duschen zu gehen, den Rasen zu mähen oder sonst was, dann weint er bitterlich und kommt mich suchen...

    Dieser Thread ist eine richtige "Schatzgrube". Ich finde da so vieles von meinem Sohn wieder!


    Auffällig war noch, dass mein Sohn nie Trotzanfälle hatte und absolut pflegeleicht war.


    Das war beim kleinen Prinzen exakt genauso. Mein Vater meinte immer: "Wahnsinn, der Kerl weint einfach nie." Ich war natürlich immer so zufrieden und sogar ein bisschen stolz, dass ich so ein "glückliches" Kind hatte, dem alles immer passte. Ich erinnere mich noch gut daran, dass wir beide immer in der Badewanne lagen und gechillt haben, das war so gemütlich, so ruhig. Sowas gäbe es mit der kleinen Fee nie im Leben. Manchmal denke ich mir schon, ich hatte doch ein Brett vor dem Kopf.


    Haben bei euren Söhnen denn die Stereotypien irgendwann einfach aufgehört?


    Wenn zu mir jemand sagt, dass irgendwas irgendein anderes Kind auch macht, dann versuche ich immer, es von deren Perspektive aus zu sehen. Wahrscheinlich meinen die es ja nur gut, keiner kann sich wirklich so vorstellen, wie es ist, ein autistisches Kind zu haben.

    Ich finde es auch gut, dass das Thema auf verschiedenste Weise aufgegriffen wird. Natürlich muss ein Spielfilm z.B. auch Unterhaltungswert haben, damit er angesehen wird, eine Comedy muss entsprechend überzogene Charaktere "schnitzen", damit die Leute sie lustig finden etc. Gerade bei TBBT finde ich, dass in der Essenz ja vermittelt wird, dass Sheldons Freunde ihn wirklich mögen und schätzen, so kompliziert es auch sein mag mit ihm.


    Die

    Zitat

    vielfältige mediale Präsenz des Themas Autismus

    ist mir in den letzten Wochen auf einem ganz anderen Kanal als TV negativ aufgefallen, da es wirklich sehr viele Impfgegner auf Facebook gibt, die ständig posten, Autismus sei eine Folge von Impfungen.


    LG

    Ein interessanter Thread, danke Ella!


    Bei uns war es so, dass beim kleinen Prinzen eigentlich immer alles völlig im Rahmen verlief. Gestillt habe ich ihn 14 Monate. Erst mit rund 2,5 Jahren merkte ich, dass er nicht so viel spricht/kommuniziert wie Gleichaltrige und auch nicht viel Kontakt zu anderen Leuten sucht, vor allem Kindern. Gerade die Sprache haben wir und die "Experten" lange auf die Zweisprachigkeit geschoben. Immerhin hatte er mit 9 Monaten angefangen zu sprechen, und zwar in beiden Sprachen. Er hat die Geschichten, die er schon kannte, immer wieder sich selbst laut in Babysprache vorgelesen, in beiden Sprachen.


    Unser Kinderarzt meinte auf meine besorgten Fragen immer nur: Kindergarten ist nötig. Kindergarten ist Kommunikation und Interaktion. Aber ohne Stützkraft hätte das mein Sohn niemals geschafft.


    Ich habe unendlich viele Videos von früher, und ich habe mir diese auch immer wieder angesehen. Jetzt im direkten Vergleich mit der kleinen Fee fallen mir schon viele Unterschiede auf. Der kleine Prinz war schon immer ein eher ruhiger Typ, der gerne kuschelt und "chillt", die kleine Fee hingegen hat viel mehr Hummeln im Hintern. Sie hat einen richtigen Trieb Dinge zu entdecken, ihr Bruder eigentlich nicht, den schubse und schiebe ich immer ein wenig, damit er auch vorankommt. Außer irgendetwas interessiert ihn besonders, das übt er dann von sich aus. Er war schon sehr früh ein extremer Bücherwurm. Allerdings hat das wieder aufgehört, leider. Das Flattern mit den Händen war auch sehr bald da, kurz nach dem Laufen. Soziales Lächeln hatte er eigentlich gleich, allerdings lächelte er z.B. noch nie wirklich in die Kamera, was die kleine Fee schon tut. Bei ihm muss man sich da einen Trick einfallen lassen und es irgendwie aus ihm rauskitzeln.


    Die Echolalie hat bei ihm eigentlich erst angefangen, als wir die Diagnose bereits hatten. Ich weiß nicht, ob das bei euch auch so war, dass gewisse Dinge später dazugekommen sind?


    LG