Zitat
Für Kinder stelle ich mir das sehr schwer vor, da ja auch die ganze Denkweise völlig anders ist und vieles einfach noch nicht gelernt wird.
Deswegen ist es wichtig das man Eltern hat, die einen da unterstützen.
Sehe ich auch so. Solche Strategien und auf der Metaebene die Einstellungen dazu, das "Konzept" von der Welt, das sich entwickelt bei den Kindern - das prägt alles die Art und Weise, wie das Kind umgeht mit seinen Stärken und Schwächen, mit der Umwelt.
ein Glücksfall ist bei uns natürlich die Tatsache, dass mein Sohn eine Schwester hat, die nicht viel jünger ist und sehr viel normales Leben ins Haus bringt, auch Sachzwänge - das hat ihn sicherlich flexibler gemacht. Zb hatte er Routinen und Interessen entwickelt daraus, dass wir die Schwester, als sie klein war, bei ihren Freunden und Freundinnen abgeholt haben bzw sie hingebracht haben. Mein Sohn hat sich dann Orte im Haus dieser Leute gesucht, die ihn fokussieren, die Musikanlage, das Display am Herd, und hat sich mit einigen der Mütter angefreundet, auch mit der Musiklehrerin der Tochter. Das hat ihm viel gebracht an Erfahrungen, an Kontakten.
auch die Tatsache, dass wir eine entspannte Nachbarschaft haben, wo mein Sohn seine eigenen Erfahrungen machen kann, Smalltalk üben (mit SEINEN Themen) ist ein Glücksfall.
Das Arbeiten am Tisch, das angeleitete Basteln und Bauen, da haben wir hier ziemliche Defizite, und Abwehr, die auch damit zu tun haben, dass ich da in der Kleinkindzeit zu sehr auf annehmen & akzeptieren, und zuwenig auf fordern & fördern gepolt war. Das sitzt nun tief.
Es ist nicht leicht, finde ich, den Grat zu erwischen als Eltern: Genug Ruhe und Routine im Alltag zu haben, die das autistische Kind braucht. Andererseits genug (und an den richtigen Stellen) zu "schieben", damit es eine breite Palette an Strategien entwickelt, wie man mit den verschiedenen Situationen umgeht, wie man Flexibilität ins Leben bringt.
Grüße