Beiträge von Ella


    Dass es Sexualbegleiter/innen gibt, finde ich gut und wichtig, auch wenn die gesellschaftliche Akzeptanz immer noch gering ist. Sexualbegleitung ist sicher nicht als Patentlösung für jeden geeignet ist. Sie kann helfen, bestimmte Erfahrungen zu machen und eine ersten Zugang zur Sexualität zu finden, aber ein gleichwertiger Ersatz für eine Liebesbeziehung kann sie niemals sein, das muss man sich immer bewusst machen.


    Hallo Dario,


    das sehe ich ganz genauso.
    Für manche Leute ist eine Sexualbegleitung die einzige Möglichkeit Zärtlichkeit und Sexualität auszuleben. Ich sehe natürlich auch, dass Sexualbegleitung nicht alle Probleme lösen kann und in manchen Fällen auch problematisch sein kann. z.B. wenn sich die Menschen in die Sexualbegleitung verlieben, aber eine professionelle Sexualbegleitung weiß mit dieser Problematik umzugehen.


    Eine Sexualbegleitung bedeutet zudem nicht immer das Praktizieren von Sex. Sexualbegleitung beeinhaltet auch Aufklärung, Beratung und die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper, was im letzteren Fall kein Betreuer oder Elternteil übernehmen kann.
    Ich möchte, dass dieser Bereich enttabuisiert wird und es auch mehr Therapeuten gibt, die sich diesem Thema annehmen.


    Ich glaube, dass behinderte Menschen von vielen immer noch als asexuelle Wesen wahrgenommen werden und dieses Thema leider nicht ernst genug genommen wird. Glücklicherweise gibt es aber auch schon Bewegung und einige Einrichtungen setzen sich mit den Bedürfnissen ihrer Bewohner auseinander. Es ist und bleibt zur Zeit aber ein tabuisiertes Reizthema.


    Ich habe einen Artikel im Netz gefunden, der das gut auf den Punkt bringt.
    Eine Sexualität, die gelebt werden kann, ist manchmal besser für die Seele und den Körper als ein paar Stunden Ergotherapie:
    http://www.spiegel.de/panorama…chel-wotton-a-873002.html


    Ein absolut bitterer Nachgeschmack ist natürlich der hohe Preis. Viele können die Kosten dafür gar nicht aufbringen, oder müssen monatelang sparen. Somit bleibt eine Sexualbegleitung oftmals unerreichbar und die Menschen mit ihren Bedürfnissen und Fragen bleiben weiterhin alleine.


    Es müssten in diesem Bereich einfach mehr Angebote geschaffen werden.
    Warum bietet man nicht genügend Partnerbörsen oder Singletreffs für behinderte Menschen an?
    Es gibt sie vereinzelt, aber noch lange nicht in ausreichendem Maße.
    Warum gibt es nicht auch solche Angebote, die auch nichtbehinderte Menschen in Anspruch nehmen können?
    Weil behinderten Menschen eine Moral aufgezwungen wird, die nichtbehinderte Menschen selbst so niemals leben würden?

    Das ist eine sehr gute Diskussion. Die regionale Selbsthilfegruppe bei uns hatte vor geraumer Zeit sogar speziell einen Vortrag zu dem Thema organisiert. Ich treffe mich bestimmt wieder einmal mit der Leiterin der Gruppe und werde ihr, falls das okay ist, dieses Forum gerne empfehlen, damit sie hier mitdiskutieren kann. (Danke für eine kurze Rückmeldung.)


    Weitersagen erwünscht!

    Enscha, Danke! :)
    Dann meinte die Mitarbeiterin Variante 1. Die kannte ich bisher noch nicht und ich wusste nicht, dass es diese Form der Abrechnung bei den Zusätzlichen Betreuungsleistungen gibt.
    Ich dachte, dass man nur die Verhinderungspflege so abrechnet.
    Nun bin ich schlauer.


    Dass es Einzelfallentscheidungen bei Privatabrechnungen gibt, war mir bekannt. Weißt du, welche Voraussetzungen solch eine Einzelfallentscheidung begünstigen oder möglich machen?

    Ihr Kind ist halt ein Spätzünder! Kennt ihr diesen Satz?


    Ich habe schon kurz nach der Geburt gemerkt, dass mit meinem Sohn etwas nicht stimmt. Er war ein sehr ruhiges Baby, schlief viel und entwickelte sich viel langsamer, aber die Ärzte nahmen mich nicht ernst.
    Selbst als mein Sohn mit einem Jahr seinen ersten epileptischen Anfall hatte, glaubte man mir als Mutter nicht.
    Erst als die Ärzte den vierten Anfall live miterlebten, nahmen sie mich ernst und mein Sohn bekam Medikamente.
    Allerdings wollten sie nichts von einer Entwicklungsverzögerung wissen, sondern sprachen immer nur von einem Spätzünder.
    Selbst der Neurologe sah keinen Handlungsbedarf.


    Später sprach ich die Ärzte immer wieder auf eine eventuelle geistige Behinderung an, aber auch hier verhallten meine Sorgen, bis wir dann zum Schuleintritt vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
    Anstatt uns aufzuklären und zu unterstützen, hat man uns im Regen stehengelassen.
    Um Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie musste ich damals anfänglich betteln. Kein Arzt hätte von sich aus die Therapie verschrieben. Das funktionierte nur mit unserer Hartnäckigkeit.


    Es war schrecklich gegen Wände zu rennen.
    Kennt ihr solche Erfahrungen?

    Hörgeräte sind meist sehr unauffällig und sie sollen nicht auffallen.
    Ist eine Hörbehinderung ein Makel und peinlich? Muss man eine Hörbehinderung verstecken? Warum nicht knallbunte schöne Hörgeräte tragen, statt dieser unaufälligen in langweiliger Hautfarbe?! Brillen trägt man doch auch in allen knallbunten Farben und Variationen.
    Dieser Artikel spricht mir aus der Seele:
    “Ohrenwischerei” in der Werbung – Hörbehinderung und Kommunikation
    http://leidmedien.de/aktuelles…g-hoerbehinderung-medien/

    Da ich ein paar Informationen über die Zusätzlichen Betreuungsleistungen brauchte, rief ich bei der Krankenkasse an.
    Im Verlauf des Gespräches meinte die Mitarbeiterin, dass manche Leute die Zusätzlichen Betreuungsleistungen privat mit dem Träger abrechnen und das Geld vorstrecken und es sich dann von der KK zurückholen.
    Ich hatte das Gefühl wir beide haben irgendwie aneinander vorbei geredet, oder ich habe etwas falsch verstanden, daher muss ich hier noch einmal nachfragen, ob das möglich ist?
    Ich habe die Mitarbeiterin darauf hingewiesen, dass der Träger ja Verwaltungskosten für den Aufwand der Abrechnung bekäme und ich nicht verstehe, warum ich dann als Privatperson noch dazwischengeschaltet werde. Der Träger wird doch dafür bezahlt, dass er mit der KK abrechnet. Genau dafür bekommt er doch das Geld.
    Durch die Privatabrechnung wird das Ganze ja nicht kostengünstiger. Der Stundensatz und die Anzahl der Stunden bleibt gleich hoch, daher verstehe ich nicht, warum einige Leute selbst abrechnen. Versteht ihr das?


    Für mich würde eine Privatabrechnung nur Sinn machen, wenn ich direkt mit dem Betreuer abrechne, also ohne Umweg über einen Träger, sodass keine Verwaltungskosten abgehen und dadurch mehr Stunden zur Verfügung ständen. So wie bei der Verhinderungspflege. Versteht ihr, was ich meine? Ist etwas wirr.


    Wie werden die Zusätzlichen Betreuungsleistungen bei euch abgerechnet?


    Ich denke es ist total verständlich wenn Eltern da ihre moralischen Grundsätze Vorleben und sich auch für das Kind wünschen.


    Sigrid, das kann ich bis zum bestimmten Punkt verstehen und nachvollziehen. Für uns Eltern ist das keine einfache Situation. Wir sind ja selbst oft orientierungs- und hilflos und wissen nicht, was uns erwartet.
    Es gibt nicht viele Beratungsangebote und wir haben auch nicht so den Austausch zu anderen Eltern, wie Eltern von nichtbehinderten Kindern ihn haben.
    Wir schmoren sozusagen im eigenen Saft.
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir uns fragen sollten, ob das richtig und gut ist, dass wir und die Betreuer unsere Moralvorstellungen überstülpen.
    Klar, ich lebe meine Moralvorstellungen auch vor, denn sonst würde ich mich ja verbiegen, aber darf man sie den eigenen Kindern oder den Menschen mit Behinderungen "überstülpen", wenn deren Moralvorstellungen von den Moralvorstellungen der Eltern und Betreuer abweichen?


    Jeder Mensch hat eigene Vorstellungen von Sexualität und vom Ausleben dieser.
    Ich würde meinen Eltern einen Vogel zeigen, wenn sie mich mit ihren eigenen Moralvorstellungen behindern oder belasten und sich in meine Sexualität einmischen würden.
    Ich als nichtbehinderter Mensch konnte meine eigene Sexualität entwickeln und leben, so wie ich das wollte.
    Und darum geht es mir. Ich möchte, dass auch Menschen mit Behinderungen in ihren Wünschen und Vorstellungen ernst genommen und unterstützt werden.


    Auch Menschen mit einer schweren geistigen Behindunge haben sexuelle Gefühle, auch wenn sie das nicht selbst so deutlich artikulieren können.
    Was passiert? Wird der Mensch ernst genommen und wird ihm eine eigene Sexualität und das Ausleben von dieser Sexualität gestattet?


    Stichwort Sexualbegleitung:
    Ich weiß, dass Sexualbegleitung sehr umstritten ist, aber für manche Menschen ist sie die einzige Möglichkeit, ihre Sexualität zu erleben bzw. auszuleben, weil sie nie eine Partnerschaft eingehen können, oder ihnen nie jemand gezeigt hat, was sie mit ihrem Körper alles machen können.
    Zärtlichkeiten, Sexualität und eigenes Sexualerleben haben sie noch nie erlebt. Ist das nicht traurig? Ein Mensch ohne Sexualität und Zärtlichkeit, obwohl der Mensch sich danach sehnt.
    Sicher wird es auch Menschen geben, die kein Verlangen nach Liebe und Sexualität haben ud denen sollte man natürlich dieses Thema nicht aufzwingen, aber ich denke, die meisten haben das Verlangen danach.....wie eben auch der überwiegende Teil der nichtbehinderten Menschen.


    Darf man einem behinderten Menschen die Inanspruchnahme einer Sexualbegleiterin oder gar Prostituierten verbieten, weil es mir als Mutter, Vater oder Betreuer nicht passt, obwohl dies der Wunsch des behinderten Menschen ist?
    Man kann darüber sehr kontrovers diskutieren und davon halten, was man will, aber gerade deshalb sollten wir unbedingt darüber diskutieren.


    Artikel über Sexualbegleitung:
    http://www.sueddeutsche.de/leb…ttys-erstes-mal-1.2235045


    http://www.faz.net/aktuell/ges…esem-wunsch-11646434.html


    Darüber hinaus würde ich mir mehr Partnerbörsen und Paarberatungsstellen für Menschen mit Behinderungen wünschen.
    Das Thema steckt in den Kinderschuhen.....ach was.....in Babyschuhen.


    Wird das Thema Liebe, Partnerschaft, Sexualität, Verhütung in den Familien und Einrichtungen genügend thematisiert, oder lässt man die Menschen mit diesem Thema eher alleine?
    Was passiert in der Pubertät? Erhalten die Jugendlichen genügend Aufklärung und Beratung, oder wird dieses Thema ab einem gewissen Punkt ausgeklammert?


    Wie geht man mit Homosexualität um? Ermöglicht man den Menschen mit Behinderung, ihre Homosexualität auszuleben? Ich denke, dieser Bereich stellt ein noch größeres Tabu dar.


    Wir leben in einer übersexualisierten Welt. Überall wird man mit Sex, nackten Frauen und Männern konfrontiert und in dieser übersexualisierten Welt ist die Sexualität behinderter Menschen immer noch ein Tabuthema. Warum?

    Das Thema Liebe und Sexualität im Behindertenbereich ist leider noch ein absolutes Tabuthema.
    Ich denke, das muss sich ändern, weil auch Menschen mit einer Behinderung eine selbstbestimmte Sexualität leben möchten.
    In vielen Fällen wird ihnen das jedoch vorenthalten, weil Eltern und Betreuer unsicher sind und Angst vor Schwangerschaft und Missbrauch haben.
    Oft ist es so, dass Eltern, Betreuer und Kostenträger den Menschen mit Behinderungen ihre eigenen Moralvorstellungen überstülpen, sodass das Ausleben einer selbstbestimmten Sexualität verhindert wird.
    Manchmal ist es so, dass Menschen aufgrund ihrer Behinderung es schwerer haben einen Partner zu finden und nach anderen Möglichkeiten suchen, ihre Sexualität auszuleben.


    Man findet kaum einen öffentlichen Austausch und so bleiben viele Menschen mit Behinderung, Eltern und Betreuer alleine mit ihren Fragen und Bedürfnissen.
    Ich möchte, dass sich das ändert, denn es ist ein sehr wichtiges Thema. Sexualität ist ein Grundbedürfnis.
    Eine Diskussion wäre schön!


    Hier gibt es Informationen:
    Leichte Sprache
    https://www.familienratgeber.d…rung.php?variante=einfach


    Alltagssprache: https://www.familienratgeber.d…ung.php?variante=standard

    Klara, hier findest du Informationen zur Grundsicherung und Studium.
    Grundsicherungsempfänger haben nur geringe Chancen ein Studium zu realisieren. Es gibt Härtefallregelungen.
    http://www.studentenwerke.de/d…rbsminderung-nach-sgb-xii



    ich mag nicht wieder alles preisgeben. Ich bin es so leid, mich von Ämtern abhängig zu machen.


    Das kann ich gut verstehen und mir geht es exakt genau so! Nur leider kann man der Abhängigkeit nicht immer aus dem Wege gehen, weil wir weder Gates noch Rockefeller heißen.
    Hinzu kommt, dass die Behindertenindustrie sich den Braten auch nicht entgehen lässt und verkauft überteuert ihre Leistungen. Das kann sich kein Normalsterblicher leisten.
    Mir macht die Abhängigkeit auch schwer zu schaffen und unser Leben könnte weitaus entspannter und gesünder ohne Ämter sein.

    Die Nachricht, dass ein Kind mit Behinderung im Bauch einer Schwangeren heranwächst, löst oftmals ein großes Gefühlschaos hervor.
    Wie geht es weiter?
    Immer wieder liest man, dass die Familien nicht gut beraten und mit ihren Sorgen, Nöten und Fragen alleine gelassen werden.
    Eine Aufklärung über Hilfen und finanzielle Leistungen findet oftmals nicht im ausreichenden Maße statt.
    Die Familien trauen sich nicht, ein Kind mit Behinderung zu erziehen, weil die Hürden und Belastungen zu groß erscheinen.


    Welche Unterstützung und Möglichkeiten benötigen Familien, um sich für ein Kind mit Behinderung zu entscheiden?
    Was muss sich in Politik und Gesellschaft verändern, damit die Familien es leichter haben?

    Wenn ein Mensch - egal ob Kind oder Erwachsener - psychisch erkrankt, stellt dies die Angehörigen oftmals vor eine große Herausforderung und es kommen viele Fragen auf:
    Wie geht es weiter?
    Wie gehe ich mit Menschen mit psychischer Erkrankung um?
    Wo gibt es Hilfen?
    Wer hilft mir/ uns?
    Welche Leistungen können beantragt werden?


    Hier können sich die Angehörigen und natürlich auch Selbstbetroffene, deren eigene Erfahrungen und Sichtweisen ausdrücklich erwünscht sind, austauschen, gegenseitig Tipps geben, Anlaufstellen nennen und vieles mehr.....