Da mich immer noch die Frage beschäftigt, warum die Grünen sich bei der Abstimmung zum Bundesteilhabegesetz enthalten haben, habe ich im Netz nach einer Begründung oder Erklärung gesucht.
Ich bin auf die Seite der Grünen gestoßen und frage mich nun noch mehr, warum sich diese Partei enthalten hat.
Jurist Alexander Drewes
vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben Düsseldorf
schreibt dazu bei Forsea:
Alexander Drewes
4. Dezember um 10:22
Nachdem mich der hessische Landtagsabgeordnete Marcus Bocklet von Bündnis 90/DIE GRÜNEN auf den folgenden Beitrag in der Art angegangen ist, ich solle mich nicht so haben, schließlich seien politische Niederlagen das normalste von der Welt, schließlich könne man auch nicht die Interessen jedes Einzelnen berücksichtigen, ansonsten bedürfe es dafür 80 Mio. Parteien in diesem Land und Heulsusen wie mir müsse man auch keine Träne nachweinen, will ich dem geneigten Publikum meinenUrsprungsbeitrag dazu nicht unterschlagen:
"Ich bin eben auf einer Seite von Bündnis 90/DIE GRÜNEN gefragt worden, weshalb ich im August 2015 aus der Partei ausgetreten bin. Hier meine dort gegebene Antwort:
'Relativ einfach: Die Fraktion auf Bundesebene geht mittlerweile jeden denkbaren Kompromiss ein (indem sie z.B., wie vor drei Tagen, mit Enthaltung beim BTHG stimmt, wo sie eindeutig mit "Nein" hätte stimmen müssen), sie verrät dem Grunde nach mittlerweile jedes Mal ihre Ideale hinsichtlich des Gleichheitsgrundsatzes, dem sie genderspezifisch regelmäßig - völlig zurecht - huldigt (da käme nie ein/e grüne/r Abgeordnete/r auf die Idee, bei einer sachpolitischen Frage mit "Enthaltung" zu stimmen, nur weil man der Ansicht ist, man dürfe sich nicht gegen die KollegInnen in den Ländern positionieren).
Natürlich greift in der Regierung vielfach die sog. normative Kraft des Faktischen, das hat man bei rot-grün schon bei der Agenda 2010 gesehen (und ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob Fischers Argumentation hinsichtlich des Kosovo-Einsatzes, dass damit ein neues Auschwitz verhindert würde, wirklich nicht letztlich auch eine reine Machtfrage war), das ist im Bund so, das ist in den Ländern so (die Kollegen hier in Hessen oder in Baden-Württemberger tun sich damit vielleicht ein wenig leichter, andere Landesverbände täten sich vermutlich - zunächst - damit etwas schwerer). Wenn ich aber meine, immerhin 10% der Bevölkerung nur deshalb verraten zu müssen, weil mir die Kollegen in den Ländern signalisieren, dass sie ansonsten (und das ist jetzt die freundliche Sichtweise, die unfreundliche wäre, die machten das wirklich freiwillig) Probleme mit dem oder gar den Koalitionspartner/n bekämen, stand für mich nicht mehr infrage, einer Partei angehören zu wollen, der gleichberechtigte Teilhabe beeinträchtigter Menschen immer dann ein minderes Anliegen zu sein scheint, wenn es um den Machterhalt geht.'"
https://de-de.facebook.com/groups/502521076548655/
Hier auf dem Blog von Alexander Drewes gibt es weitere Beiträge zum BTHG:
SOZIALRECHTLICHES
DAS VORLIEGENDE BLOG BESPRICHT SOZIALRECHTLICHE ENTSCHEIDUNGEN
UND NIMMT ZUR SOZIALRECHTLICHEN GESETZGEBUNG UND ZUM VERWALTUNGSHANDELN
AUS JURISTISCHER SICHT STELLUNG.
https://sozialrechtundanderes.…00%2B01:00&max-results=17