Beiträge von Lynkas

    Wir haben jetzt so einen grossen Wandkalender wo wir wichtige Ereignisse für L immer mit Bildern kenntlich machen und vor dem steht sie und geht ihn gedanklich ab.


    Da redet sie dann mit der Wand und das entlastet mich.


    Hört sich irgendwie schlimm an oder?


    Hallo Sigrid,
    nein, das hört sich nicht schlimm an im Sinne von "Mutter lässt Kind mit der Wand reden". Ich finde, dass es sich so anhört: Du hast sehr schön eine visuelle Orientierung für Deine Tochter geschaffen und Deine Tochter nimmt das auch an und kommt damit klar. Sie kann mit der Hilfe des Kalenders aussprechen, was sie in Gedanken bewegt.
    Das hilft ihr wahrscheinlich, die Welt, die Eindrücke, die Anforderungen zu ordnen.
    Das entlastet sie, das entlastet dich.
    Das ist nicht schlimm, das ist doch gut!
    Dieses "Aussprechen, was ich im Kopf gedanklich bewege", das mache ich übrigens auch viel, und habe ich schon gemacht, bevor ich mit Menschen gesprochen habe. Ich habe geredet und da wussten meine Eltern zumindest: das Kind kann reden. Ich redete mit dem Kochtopf (habe meine Eindrücke in den Kochtopf hineingesprochen :P ) oder ich redete mit einem Stofftier, das an meinem Bett befestigt war. Als ich dann schreiben konnte, habe ich immer sehr viel aufgeschrieben in Büchlein, die ich mit mir herumtrug. Mache ich heute auch noch. Und ich mache sehr viele Listen, Kalendereinträge (auch in mein Smartphone, tolle App gibt es da :) ), um mich zu orientieren. Und ich kommentiere viel, was ich tue, was ich machen werde. Dadurch werde ich, wenn mich die Welt überfordert, auch ruhiger.
    Dieses Reden ist nicht auf Kommunikation angelegt, sondern es ist für mich. Ehrlich gesagt ist es dann auch eher störend wenn jemand dann mitreden will und auf meine Selbstgespräche eingeht: "Was sagst du, was ist los?" Nichts ist los, ich "sortiere" mich, damit ich nicht durcheinander komme, damit der Alltag funktioniert, damit ich auch wieder zur zwischenmenschlichen Kommunikation fähig werde.
    Lynkas grüßt.

    ich finde das das auch nicht gut, wie die mit Dir umgehen.

    Ja, weiß ich. Ein Dank auch nochmal offiziell an Dich :) Ich weiß ja, dass Ihr hier solidarisch seid. Ist auch schwer, mir aus der Ferne etwas zu raten.
    Autworker habe ich übrigens kennen gelernt und es war leider so, dass man dort zu schwierig fand, dass ich nicht "nur" Autismus habe und außerdem evtl alles durch Schaden durch Frühgeburt entstanden sein könnte. Keine "richtige" bzw. keine "reine" Autistin also ;) Ich konnte auch das Geld, das Autworker für jede Beratung wollte, nicht zahlen. Ich fand es auch komisch, dass ich da gleich eine Fortbildung bei denen machen sollte namens "autistische Kompetenzen" und die war teuer.

    Ja, kenne ich von mir. Erst mit den Jahren habe ich mir zumindest beibringen können, nur eine bestimmte Zeit zu reden und dann abzubrechen mit dem Reden. Ich freue mich immer so wahnsinnig, wenn ich was reden kann....ich kann auch irgendwie nicht richtig verstehen, warum meine Begeisterung nicht auf andere übergeht, denn wenn andere Menschen sich unterhalten, dann scheinen die sich ja auch untereinander zu "begeistern".
    Jedenfalls rede ich dann halt so cirka 1 oder 2 Minuten und breche dann ab.
    Ob es angemessen ist oder nicht, wenn ich mit dem Reden anfange, weiß ich aber nie so richtig. Ich kann die Leute auch nicht anschauen beim Reden, weil ich dann wiederum gar nichts sagen kann. Also sehe ich auch nicht, wenn sie gähnen oder die Augen rollen oder irgendwelche Anzeichen von Langeweile zeigen.
    Ich gebe sozusagen meinen "Redebeitrag" ab und dann müssen halt die anderen sehen, ob er ihnen gefallen hat oder nicht. Wie eine Vorlesung in der Uni: ob die Studenten zuhören oder nicht kann ich nicht beeinflussen. Vielleicht ist aber jemand dabei, den es interessiert.
    Da ich sowieso schlecht im Interaktiven-Gespräch bin laufen meine Redebeiträge - egal ob Spezialinteresse oder ein anderes Thema - aber meistens auf monologische Form hinaus.
    Soziales Kompetenztraining hat für mich in diesem Fall auch nichts gebracht. Wenn es die anderen nicht interessiert, was ich sage oder wie ich es sage, kann ich noch so viel Kompetenztraining machen. Und über etwas reden, das mich nicht interessiert oder über das ich nichts weiß: wie soll das gehen? Damit kann ich die anderen doch auch nicht interessieren.
    Ich habe mir, als ich älter wurde, halt gesagt: okay, ich rede, über was ich will bzw. über was ich was weiß (nichts ist schlimmer, als Menschen, die reden ohne etwas zu wissen) und es darf nicht der aller unpassendste Moment für einen Monolog sein - das habe ich durch (auch schmerzliche) Erfahrung dann schon gelernt, dass es auch völlig unpassende Momente gibt - und ansonsten beschränke ich meine Redezeit.
    Wie gesagt: dazu musste ich aber älter werden und mir selber ein Konzept machen und auch selbst akzeptieren, dass ich halt manchmal anecke mit meinen plötzlich los rollenden Redelawinen.
    Lynkas grüßt.

    Danke Ella :) , tut mir auch mal gut zu lesen, dass noch jemand anderes das nicht gut findet, wie es läuft.

    Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal den Vorschlag gemacht, den Behindertenbeauftragten deiner Region zu kontaktieren.


    Ja, ich weiß....ich will das machen.
    Ich hatte aber Sorge, dass ich nur wieder höre, ich solle mich halt mehr anstrengen und als "Minderleisterin" sei es halt schwierig und ich sei gar nicht "richtig" behindert oder aber "zu komplex" behindert. Ich meine, seien wir ehrlich: ich bringe es doch definitiv nicht. Was habe ich mich da zu beschweren. Es kann ja niemand gezwungen werden, mir einen Arbeitsplatz einzurichten. Gebraucht werde ich nun mal nicht. Da kann auch eine Behindertenbeauftragte nichts machen. Und diese spezielle Form von Sozialpädagogin, mit der ich da zu tun habe: ich kenne solche Menschen schon mein ganzes Leben. Es ist immer meine Schuld gewesen, ein Missverständnis, ich fordere es heraus, ich "will" im Innersten so behandelt werden. Und jetzt ist ja alles (glücklicher Weise?) auf freiwilliger Basis. Ich kann jederzeit "schön gemütlich" meine 400 Euro Grundsicherung nehmen und mir "ein schönes Leben" machen ohne mich mit Menschen wie dieser SozPäd abzugeben.
    Naja, aber danke für Deinen Zuspruch. Ich werde noch mal weiter in mich gehen und überlegen, was ich noch machen kann.
    Lynkas grüßt.

    Hallo Enscha,

    hast Du mal überlegt, Dich mit dem Anliegen (Wechsel der betreuenden Sozialarbeiterin) an deren Vogesetzten zu wenden?


    Ja, ich habe (in diesem oder einem anderen Thema?) schon mal erwähnt, dass die Vorgesetzte dieser Frau eine Verfechterin von ABA ist. Ich habe auch freundlich schon mal gefragt, als "meine" SozPäd im Urlaub war, ob nicht auch mal eine andere Kollegin mit mir zusammenarbeiten könne. Aber es hieß, es hätte keiner Zeit, freie Kapazitäten oder traue sich nicht zu, mit mir zu arbeiten, weil man sich mit autistischen Behinderungen nicht so gut auskenne wie mit psychischen Krankheiten oder Substanzmittelabhängigkeiten.
    Und dann kamen schnell wieder so Zuschreibungen, dass ich halt so "unflexibel" und "fordernd" sei, dass ich ja diese Hilfsjobs wie Reinigung oder Küchenhilfe alle nicht gut gefunden hätte, dass ich mich ja so schnell "langweilen" würde und so "hohe Ansprüche" hätte. Und in meinem Kindergartenpraktikum hätte ich auf die Frage, wo es Probleme gegeben hätte, Probleme nennen können (z.B. dass ich einmal plötzlich von der Lautstärke in der Gruppe überreizt war und nicht mehr habe sprechen können). Daran hätte man ja gesehen, dass es nichts für mich gewesen wäre, mit Kindern zu arbeiten, denn es habe da ja offenbar Probleme gegeben :S .
    Es ist also sinnlos bei diesem Anbieter für Arbeitsintegration. Aber jetzt hinschmeißen kann ichs auch noch nicht, denn dann bekomme ich nie wieder irgendwas genehmigt. Ich versuche gerade parallel, noch einen Antrag für psycho-soziale Begleitung durchzubekommen. Vielleicht haben die da bessere Ideen, was ich arbeitstechnisch noch machen könnte. Aber so ein Antrag dauert, besonders, wenn Gutachter ihre Gutachten nicht zeitnah erstellen.
    Lynkas grüßt.

    Das hört sich so an, als wäre sie deine Bewährungshelferin, oder eine Behördenmitarbeiterin eines Überwachungsstaates. Auwei....
    Ist das echt eine Sozialpädagogin?


    :gruebel Habe mir ihre Studienabschlusszeugnis nicht zeigen lassen. Aber da sie dort arbeitet denke ich, dass es schon seine Ordnung haben wird. Ich glaube, dass sie aus der ehemalige DDR ist. Vielleicht hat sie deshalb diese Einstellung. Aber ich wundere mich auch immer wieder, was sie so von sich gibt. Ich dachte, sie könne mir mal helfen oder auf meiner Seite stehen. Ich bin echt dumm, sowas zu denken. Ich falle einfach immer wieder auf solche Leute rein, ich ziehe die geradezu an, obwohl ich mir viel Mühe gebe, dass es gut läuft. Aber es reicht einfach nicht. Ich habe irgendwie die falsche Einstellung und dann kracht es wieder. Schön blöd.

    Autismuskompetent und empathisch scheint die Sozialpädagogin jedenfalls nicht zu sein.
    Hast du ihr mal gesagt, dass dich das nervt?


    Ja. Sie sagte, sie "müsse" sich so verhalten. Ich habe nicht begriffen, warum.
    Aufklärungsmaterial habe ich ihr mehr als genug gegeben. Sie "strickt" sich daraus aber ihre eigene Realität. Sie versteht definitiv nicht, was da drinn steht. Ich habe gesagt, ich möchte, dass jemand anderes mit mir zusammenarbeitet. Sie meint aber, es sei okay, wie es wäre.
    Es wird wohl über kurz oder lang darauf hinaus laufen, dass ich nicht weiter mache und sie eine negative Beurteilung an die Sozialbehörde schickt, dass ich mich fehlverhalten hätte, nicht ordentlich mitgemacht hätte usw. und dann wird es wohl sehr schwer werden, in meinem restlichen Leben jemals wieder irgend eine Eingliederung genehmigt zu bekommen. :S

    Ich glaube aber nicht, dass es (selbst in einer noch so inklusiven Gesellschaft) jemals ein Projekt geben wird, mit dem man alle Bedürfnisse und alle unterschiedlichen Talente gleichermaßen unter einen Hut bekommt (RW), das halte ich für eine Illusion.


    Nein, das richtige Projekt für alle gibt es nicht. Aber für mich und manche andere gibt es eben gar nichts.
    Und Müller-Remus soll nicht den großen Autistenversteher, den sozialen Helden mimen. Er ist ein Unternehmer und er ist ein Wirtschaftsversteher. Punkt. Ansonsten kann ich nur den Eindruck gewinnen, er hält die Leute für blöd dass sie nicht merken, dass es ihm letztendlich eben um Wirtschaftsinteressen geht bzw. dass die anderen Unternehmer "seine Leute" sind, mit denen er solidarisch ist, und mitnichten die Menschen mit Behinderung. Klar, er engagiert sich in dem Bereich, in dem er sich auskennt. Okay soweit. Aber ich kann einfach nicht mehr hören, wenn es immer wieder darum geht, wie man die 120% Leistung, die Autisten ja angeblich bringen, am besten "zu Gold" machen kann und zwar zu "Gold", das anderen nutzt aber nicht unbedingt den Menschen mit Autismus. Dieses "der-Mensch-muss-genug-erwirtschaften-damit-sich-die-Investition-lohnt" findet sich sogar (das habe ich schmerzlich erfahren) im niedrigschwelligen Bereich wieder. Weil ich in der sogenannte Unterstützten Beschäftigung nicht genug Leistung erbrachte, flog ich da ganz schnell raus und wurde als chancenlos auf dem ersten UND zweiten Arbeitsmarkt eingestuft. Und an meinem Kopf lag es nicht. Währe ich geistig behindert aber vollzeit arbeitsfähig gewesen, hätte man mich "verwursten" können. Aber so bleibt mir zur Zeit nur ein Arbeitsprojekt (ohne konkrete Arbeit bisher), bei dem eine Sozialpädagogin mich zweimal die Woche zuquatscht und an mir herum erzieht und mir vorhält, ich solle mal nicht so hohe Ansprüche haben, ein anderes Gesicht machen, anders oder mehr reden, mein Lebenslauf sei hochnäsig etc. und bei mir um Verständnis für die Arbeitgeber wirbt, die sich schon durch meine Bewerbung überfordert fühlen wegen der "Berührungsängste". Die armen Leute ;) .
    Lynkas grüßt.

    So ein blöder Artikel. Ich zitiere:
    „Viele Menschen mit Autismus sind im Arbeitsmarkt einsetzbar“.

    Bin ich eine Maschine oder ein Werkzeug? "Einsetzbar", was soll das? Ein Puzzleteil ist einsetzbar.


    „zurück in den Job“


    Man muss also schon einen Job gehabt haben? Und ist „Arbeit“ nicht etwas anderes, als „nur“ ein Job? Ich will nicht einen Job, ich will Arbeit.


    „Autisten sind durch ihre verschiedenen Stärken und Spezialinteressen gut im Arbeitsmarkt einsetzbar.“
    Wie so ein Werkzeug, oder was? Das ist so unkonkret. Was meint er mit den "verschiedenen Stärken und Spezialinteressen"? Jeder Mensch hat doch verschiedene Stärken und (Spezial) Interessen.


    „Für jeden Autisten, den wir in Arbeit bringen, spart der Staat etwa 20.000 Euro im Jahr, weil Leistungsempfänger zu Leistungszahlern werden. Wenn wir beispielsweise in sieben Jahren tausend Jobs schaffen würden, dann wäre das für die Gesellschaft eine Ersparnis von 40 Millionen Euro.“

    Oh, Entschuldigung, dass ich das teure Geld des Staates und der Gesellschaft durch meine Existenz verbrenne. Da muss man unbedingt was tun.


    „Alles was mit Strukturierung und Optimierung zu tun hat, mit Konsistenzprüfung und Qualitätsmanagement, Entwicklung, Design, Recherche oder Analyse sind optimale Aufgaben für Autisten.“ <X


    Wen will Herr Müller-Remus mit ins Boot holen? Den
    „Autismus-Verband“
    Klar, die stehen gaaanz bestimmt auf der Seite der Autisten, dass ich nicht lache.
    Und natürlich die


    „Hochbegabtenvereine“ :icon_rolleyes


    Und dann
    „schulen wir sie zwei Monate lang in Methoden- und Sozialkompetenz.“ die Autisten.
    Genau, man muss die nur richtig erziehen, dann funktionieren die auch. Und: Juhuu, in zwei Monaten ist es geschafft!


    „Die Bereitschaft, Menschen mit Autismus zu akzeptieren und zu respektieren, ist hoch.“
    Blödsinn. Die Bereitschaft, Menschen mit Autismus oder überhaupt irgendwelchen Behinderungen zu akzeptieren war - so ist MEINE Erfahrung der letzten Jahre - noch nie schlechter.


    Bin grad auf Krawall.
    Wer es gut finden will, soll es gut finden. Ich finde es doof, was Müller-Remus da faselt.
    Lynkas grüßt.

    Ja den Beitrag der Autistin auf der Aktion Mensch Seite finde ich wirklich gut! Wenn sie schreibt: "Damit sich Menschen mit und ohne Autismus besser verstehen, müssten die Menschen weniger selbstbezogen sein", da kann ich nur nicken. Das fällt wieder unter die Rubrik: Inklusion erfordert, dass sich beide "Seiten" Mühe geben und das jeder versucht, über seinen Horizont hinaus zu blicken oder zumindest in Erwägung zu ziehen, dass es vielleicht noch mehr gibt, als auf den ersten Blick zu sehen ist.

    Hallo Dagmar.
    Ich will es mal so sagen: Dieser Schrieb will irgendwie zu viel. Das sieht man schon an der wahllosen Aufzählungen von Therapien.
    Wertschätzung ist das aber nicht. Das ist doch eher so, dass hier die "Helferlobby" vor lauter "Pseudowertschätzung" jede Menge "Behandlung" ausfindig gemacht hat, um den armen "kranken" Autisten zu "helfen".
    Das Wort „Therapie“ wird mir auch etwas zu oft genannt. Alles sehr „störungsbasiert“.
    Ich zitiere nur mal einen kurzen Absatz, der mir spontan ins Auge springt:


    „Wissenschaftler und klinisch Tätige sind sich einig, dass eine frühe Diagnostik anzustreben ist, um eine frühe Intervention veranlassen und somit den Verlauf der Störung positiv beeinflussen zu können
    Wird die Autismusspektrumstörung erst im Erwachsenenalter diagnostiziert, sind dennoch spezifische Therapiemaßnahmen möglich.“ und "auch bei Erwachsenen sind spezifische Maßnahmen noch sinnvoll".


    Intervention, Störung, Maßnahmen. Was ist eine „positive Beeinflussung“? Wohin wird beeinflußt? Selbst Erwachsene sollen noch „spezifisch“ therapiert werden? Na dankeschön.
    Dann nochmal auf die "Vielfalt" des autistischen Spektrums hinzuweisen, ist für mich einfach auch nur ein weiterer Aufzählungspunkt, der abgearbeitet wird. Sich wirklich mit dem Thema zu befassen sieht anders aus.
    Elektroschocktherapie geht für mich weder für psychiatrische Patienten und schon mal gar nicht für Autisten. Autisten sind nicht krank und ihr Hirn muss nicht umgepolt werden.
    Medikamente sind notwendig, aber nicht "gegen Autismus". Medikamentengabe bei psychischen Erkrankungen sind wohl kaum der Kompetenzbereich von "Autismus Biberach".


    Klar, es scheint ja die Folie eines Vortrags gewesen zu sein, also fehlt natürlich der Kontext, in dem das ganze präsentiert wurde.
    Aber ich bleibe dabei: mir gefällt das nicht.
    Lynkas grüßt.

    Hallo,
    also das mit dem "neurotypischen Syndrom" ist vielleicht ganz witzig (ich kannte diese Satire allerdings schon), aber ansonsten ist dieses Pamphlet für mich nicht tragbar: ABA, Medikamentenempfehlungen, Elektrokonvulsionstherapie :icon_eek (und da verstehe ich KEINEN Spaß, das ist ein No-Go!), dann wieder diese Liste mit den berühmten Persönlichkeiten, die alle eventuell das Asperger Syndrom gehabt haben könnten, ein Bild von einem Baby mit Schnurrbart ?( ... Die Beispiele, die gleich am Anfang genannt werden, was haben die z.T. mit Autismus zu tun: Jemand im Maßregelvollzug wegen sexueller Übergriffe, ein Junge, der sich "in die Augen bohrt". Dann folgt eine wahllose Aufzählung von allen möglichen Therapien, von ABA über Horch- und Klangtherapie, ein Quatsch wie "Festhaltetherapie" , am Ende noch Yoga. So einen Blödsinn ins Internet zu stellen :thumbdown: .
    Na, also mir gefällt das nicht. Da kann auch der Witz über das neurotypische Syndrom nichts retten.


    Lynkas grüßt.

    Hallo, ich will mal - wo es mit der Grundsicherung bei mir bisher ja etwas schräg gelaufen ist - noch die beiden positiven Ereignisse des 28. Februar berichten :)
    1) Es wurde am 28. Februar schon mein Geld für März überwiesen, so dass mein Konto diesmal nicht ins Minus gekommen ist und
    2) ich muss ab jetzt weniger für meine Fahrkarte bezahlen, weil mir endlich eine Sozialkarte genehmigt wurde.
    Vielleicht klappt es ja ab jetzt reibungsloser, klopf-auf-Holz.
    Lynkas grüßt.

    Hat diese Frau nicht einen Vorgesetzten?


    Sie hat eine Vorgesetzte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Vorgesetzte mich eben gerade nicht in ihrem Projekt haben will.
    Die Unterstützte Beschäftigung, die ich vorher gemacht habe, ist auch dort versucht worden, und damals klang das immer so, als würde diese Chefin mich als ungeeignet ansehen.
    Mir wurde von meiner damaligen Integrationsberaterin berichtet, dass die Chefin Ansichten hatte, die sich anhörten, als müsse man mich nach der ABA Methode "behandeln" - was natürlich so lächerlich ist wie nur was.
    Ein weiteres Problem ist, dass ich ja nicht arbeiten "muß". Es ist sogar sehr teuer, dass ich eine Arbeitsassistenz möchte/brauche.
    Ich sollte eigentlich zuhause bleiben, Grundsicherung bekommen - denn es ist beruflich nie gelaufen bei mir, daher auch die Einstufung als "voll erwerbsgemindert".
    Ich kann nicht einfach mal "irgendwas Ehrenamtliches" oder "irgendeinen Mini-Job" machen. Nur mit Unterstützung, Assistenz. Aber es konnte mir niemand einen anderen Anbieter für unterstützte Arbeit nennen - klar, warum auch. Kostet ja alles was. Besser, ich weiß von nichts.
    Für Kinder besteht Schulpflicht, da ist es notwendig, dass Eingliederung läuft (mit allen Schwierigkeiten, die dann auch wieder auftreten).
    Aber ich bin ein nerviger Kostenfaktor. Mit Grundsicherung kommt man bei mir sehr billig weg, da ist es ausgesprochen störend, wenn ich mehr will.
    Wer hat davon, mich zu "inkludieren"? Niemand. Insbesondere dann nicht, wenn ich nicht wieder nur den Putzwagen durch die Flure schieben will.
    Und wenn ich einfach nur noch || bin durch diese endlosen Rechtfertigungen und Anstrengungen, dann sagt man mir:
    siesde, würde ja eh nicht gehen, mit der Arbeit, bleib mal lieber zuhause, ist doch schön, dann kannst du machen was du willst den ganzen Tag :(

    Hallo,

    Vielleicht hilft es dir aber trotzdem, einen Brief zu schreiben? Dann kannst du für dich zumindest die Sache sortieren, reflektieren und deine Meinung los werden.


    Ja, das ist eine gute Methode. Das tue ich, seit ich denken kann: erst im Kopf, sobald ich schreiben konnte wirklich schriftlich. Ich hätte all die Jahre gar nicht emotional überlebt, wenn ich nicht immer und immer fast alles aufgeschrieben hätte, denn mit dem Sprechen mit anderen Menschen war es (und ist es oft immer noch) ganz schlecht. Dadurch habe ich natürlich oft Dinge schon stark reflektiert, die anderen noch gar nicht bewusst geworden sind. Und meine Schreibkompetenz spiegelt absolut nicht meine verbale Kommunikationskompetenz wieder.
    Leider ist diese Frau nicht irgendeine Sachbearbeiterin sondern meine Arbeitsassistenz bzw. Integrationsberaterin. Sie soll mit mir zur Arbeit gehen, für mich "Networking" machen. Tja, bei den Voraussetzungen eher suboptimal.
    Lynkas grüßt.

    Hallo,
    Ihr seid nett, wie Ihr schreibt, danke :)


    Hast du mal überlegt einen Brief an diese Frau zu schreiben?


    Tja, sie mag nicht so gerne etwas lesen. Sie sagt, sie mache sich ungern ein "Bild" von mir aus "Geschriebenem". Sie mache sich gerne "ihr eigenes Urteil" sagt sie. Man nennt's wohl "postfaktisch" oder "Pipi-Langstrumpf Prinzip" (ja, das war jetzt böse, ich böser Mensch) :evil:
    Lynkas grüßt.

    ich schäme mich schon wieder für meinen Berufsstand, wie so häufig


    Ach nein, Finnja, Du musst Dich nicht fremdschämen. Schämen sollte sich eher die konkrete Sozialpädagogin die mir heute sagte, sie würde verstehen, wenn die Mitarbeiter in einem Kindergarten Angst vor dem potentiellen Gewaltpotential einer Frau mit Autismus hätten :( , denn zu ihr sei ich ja auch so unterschwellig aggressiv ?(:( . Ich hätte am liebsten geweint. Ich kann aber nur selten weinen. Bin eher verstockt, wie mit Eis gefüllt. Musste dann erstmal bisschen spazierengehen. Ich muss das jetzt ganz schnell vergessen, einfach weiter machen. Weiß gerade nicht, ob ich wirklich mit dieser Frau zusammen"arbeiten" will, aber ich habe keine Alternative.