ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.
Ich finde das ist mal ein ziemlich guter Artikel, der die Probleme der Sonderwelten benennt.
Natürlich nichts neues für diejenigen die sich mal ein bisschen damit beschäftigt haben.
:emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26::emojiSmiley-26:
Ich kann den Artikel zu 1000% unterschreiben.
Es ist nicht überall so - wir haben wirklich schon sehr gutes und anderes erlebt.
Aber die letzten 7 Jahre und durch meine Tätigkeit im Angehörigenbeirat unserer Großeinrichtung, habe ich viel gelesen, gehört und gesehen :emojiSmiley-22: .
Und ja, so traurig es klingt, das ist die Alltags-Realität
und: "Und oftmals – so berichten es Pflegekräfte und ehemaliger Bewohner – sind es die Engagierten, die gehen. Oder weggemobbt werden".
Auch das haben wir am eigenen Leib erlebt,
so sehr, dass uns in einem Gespräch regelrecht verboten wurde, den Namen des Mitarbeiters nochmals in den Mund zu nehmen.
Und gerade dieser Mitarbeiter war für uns eine Person, die engagiert war, die mit den Angehörigen Kontakt hielt, die Missstände beim Namen nannte, die klar von Überlastung geredet hat und die das verkörperte, was man unter Eltern- und Angehörigenarbeit versteht.
Sobald man nur irgendetwas in diesem Wohnhaus sagt, auch mal auf unschöne Dinge aufmerksam macht, fühlt sich jeder sofort angegriffen und der Spieß wird umgedreht bis hin zu einer Aussage: "Mit Ihrem Sohn kommen wir hier gut klar!" (stimmt - Nachsatzklang aus dem Gespräch heraus, wenn wir als Eltern nicht wären).
Ein Chef meinte dann mal aufgrund einer Situation die das Haus verbockte (mein Sohn ist abgehauen): "Es ist nie gut, wenn Eltern die Betreuung für ihr Kind übernehmen, wenn es 18 wird, man muss auch loslassen können"). Stimmt - Eltern und Angehörige schauen anders hin, sehen viel mehr, hören, nehmen wahr, weil sie näher an ihrem Kind sind - als ein Berufsbetreuer der 50 Betreuungen hat.
Ich könnte Euch Geschichten erzählen ..... - meinen Mund allerdings lasse ich mir von keiner Einrichtung verbieten. :emojiSmiley-36:
.....
Was allerdings in dem Artikel noch fehlt und ein großes Problem in Einrichtungen ist, das sind Medikamente die die Bewohnerinnen und Bewohner ruhigstellen und gefügiger machen, wenn sie wieder ausflippen, wenn es zu Spannungen und Konflikten kommt.
Die Spannungen und Konflikte sind beschrieben und die sind auch wahr - da wohnen z.T. 12 Personen in einer Gruppe miteinander zusammen, die nie vorher gefragt wurden wollt Ihr zusammenwohnen, könnt Ihr Euch überhaupt miteinander riechen?
Dann, bei viel zu wenig Ausgleich von Bewegung oder Hobbys, staut sich Frust auf wenn immer wieder der Personalmangel im Raum steht - und das führt zu Explosionen.
Da ist aber nicht der Bewohner schuld, sondern das System.
Und dann versucht man mit Medikamenten Ruhe in die Leute zu bringen - und leider spielen hier viele Kliniken mit, wenn Angehörige fehlen die dafür kämpfen dass keine Medikamente gegeben werden.
Traurige Alltagswelt.