Beiträge von mina1980

    Die Idee ihm mal bei den HÜs zu helfen und ihm die Ergebnisse zu sagen würde ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Da er die Rechnungen ja kann, denke ich liegt das Problem woanders. Dass er überfordert ist, ist ja offensichtlich.


    Meine Tochter hat in Mathe z.T. auch so ihre Probleme, einerseits eine getestete HB, selbst aber sagt sie Mathe sei ihr Haß-Fach (sie geht jetzt in die 1. Klasse Mittelschule), bei den HÜs sitzt sie oft ewig. Sie kann es ja, braucht aber oft für die einfachsten Aufgaben unwahrscheinlich lange. Helfe ich ihr allerdings oft bei den ersten Aufgaben funktionieren die restlichen dann plötzlich problemlos. Seltsamerweise scheint es in der Schule auch besser zu klappen, besonders wenn sie unter Zeitdruck steht, also z.B. bei Tests. Warum sie gerade in Mathe verweigert kann ich nicht sagen. Aber hier ist die Konzentration eindeutig am schlimmsten.


    In Deutsch oder Englisch funktioniert das besser, beim Schreiben selbst ist sie nur nicht die schnellste.


    Arbeiten am PC werden aber z.B. viel besser angenommen. Wobei ich mir da auch schon Gedanken gemacht habe, ob es zum Teil mit dem handschriftlichen Schreiben zusammenhängt. Eine Taste zu drücken oder am Tablet zu arbeiten erleichtert doch einiges.


    Da würde ich vielleicht auch mal probieren die Aufgaben am PC machen zu lassen, vor allem wenn er am IPad gerne arbeitet. Also die Rechenaufgaben nicht handschriftlich vorschreiben, sondern ihn selbst am PC arbeiten zu lassen, dort die Aufgaben aufschreiben und rechnen lassen - bei uns ist PC Arbeit immer ein besonderer Anreiz und wird wesentlich lieber erledigt.


    Ist dann natürlich nur die Frage inwieweit die Schule da mitspielen würde.

    Die Verwandtschaft ... ein gute Thema.


    Nein Unterstützung hab ich nicht wirklich. Früher ein wenig von meinen Eltern, aber seit meine Mama selbst schwer erkrankt ist auch nicht mehr.


    Als wir die Diagnose Asperger bekommen haben, wollte es in der nahen Verwandtschaft so keiner richtig wahrhaben. Meine Tochter ist ja normal. Erst mit der Zeit haben sich viele eingestanden, dass sie doch anders ist. Meine Mama zB hat länger gebraucht um zu akzeptieren, dass meine Tochter einen Behindertenausweis hat, sie sei ja nicht behindert. Erst als sie die ersten Wutanfälle (welche heute gsd nur noch selten vorkommen) mitbekommen hat wurde ihr klar, dass ich nicht alles erfinde.


    Unterstützung selbst hab ich keine ... auch kaum von meinem Mann, da bin ich Großteils auf mich alleine gestellt.


    Allerdings kam dann mit der Diagnose heraus, dass in der Familie auch andere ähnliche Symptome zeigen, wie meine Schwester oder mein Papa als er jung war, zum Teil heute noch.


    Heute bin ich froh, dass meine Tochter mit 10 schon so selbständig ist, sonst hätte ich sicher größere Probleme, besonders was die Betreuung betrifft. Alle Wege die zu erledigen sind bleiben an mir hängen, alles nicht immer leicht unterzubringen, da ich ja noch Vollzeit arbeite. Der Stresslevel ist bei mir daher meist doch ziemlich hoch.


    Andererseits sehe ich dann aber auch wieder in meiner Verwandtschaft meine schwerst behinderte Cousine - sie benötigt rund um die Uhr Betreuung (sie ist schon an die 50), sitzt im Rollstuhl, kann gar nichts alleine, weder Essen, noch aufs WC oder sonst was, ständig auf Hilfe angewiesen und das seit ihrer Geburt...im Vergleich dazu bin ich froh, dass es uns nicht härter getroffen hat.


    Trotzdem manchmal wäre etwas mehr Unterstützung wünschenswert.

    Adam - Eine Geschichte über zwei Fremde ... fällt mir noch ein, der war bei uns in den Kinos bzw. hab ich das erste Mal gesehen ca. 1 Jahr nachdem wir die Diagnose bekommen haben. In dem Film geht es um einen Asperger Autisten.

    Obwohl Anja wirklich nur leicht betroffen ist hat sie mit den Routinen auch so ihre Probleme. Im Kindergarten war das ganz extrem, da hat jede Kleinigkeit die anders gewesen ist einen Wutanfall ausgelöst. Und wenn es nur die andere Straßenseite war auf der wir gegangen sind. Nachdem sie die Diagnose erhalten hat, hab ich immer wieder versucht diese Routinen zu durchbrechen, auch wenn es dann in einen Anfall geendet hat.


    Heute ist sie so, dass sie mit Änderungen ganz gut zurecht kommt. Dennoch hat sie ihre täglichen Routinen und ist der Tagesablauf anders wird sie unruhig - zwar keine Wutanfälle mehr, aber unruhig ist sie trotzdem, das zeigt sich bei ihr dann ganz besonders, dass sie dann viel sinnloses redet. Aber es kommt zu keinen so heftigen Anfällen mehr wegen irgendwelchen Kleinigkeiten die anders sind.


    Ich frag mich immer wieder, was wäre, wenn ich den Kreislauf nicht irgendwann durchbrochen hätte und ihr alle auch nur noch so kleinen Routinen durchgehen hätte lassen - hätte sie sich dann so gut weiterentwickelt wie es heute ist? Sicher war es teilweise hart, weil sie oft nur schwer zurecht gekommen ist. Aber ich bin der Meinung es hat ihr sehr geholfen, dass sie zwar im Tagesablauf ihre Routinen behalten hat dürfen ich aber ständig für Abwechslung gesorgt habe, besonders was die vielen oft für uns unscheinbaren Kleinigkeiten betroffen hat.

    Die richtigen Stellen bei einer Autismus-Diagnostik sind sehr wichtig. Nicht jeder kann die Diagnose stellen. Man sollte sich auch im vorhinein schonmal über Diagnose-Möglichkeiten informieren.


    Beim ersten Diagnose-Versuch meiner Tochter wurden zB Fragebögen verwendet die für ihr Alter nicht geeignet waren (diese waren ab einem Alter von 6 Jahren - auch eher allgemein und sie war damals erst 4,5) und gerade in dem Bereich muss man sehr darauf achten an Fachpersonen zu geraten.


    Als wir dann ein Jahr später die Diagnose bekommen haben hieß es plötzlich, dass genau die Auffälligkeiten, wo man uns anfangs erklärt hätte das hat nichts mit Autismus zu tun gerade typisch für Asperger-Autisten sind.


    Wobei ich sagen muss, dass ich mich erst monatelang mit dem Thema beschäftigt habe, bevor ich mich an eine neue Diagnostik herangewagt habe. Hätte ich es nicht getan, würde meine Tochter heute einfach als HB Kind mit schweren Bindungsstörungen gelten, hervorgerufen durch Vernachlässigung im Elternhaus. X(


    Deswegen...wenn man sich sicher ist, und vor allem wenn man meint eine Diagnose ist falsch gestellt worden, dann kann ich nur empfehlen unbedingt eine Zweitmeinung einzuholen.