Hi,
also wir sind an einer tollen Schule. Es ist eine Gemeinschaftsschule in der Kinder von der 1. bis zur 10 klasse gemeinsam unterrichtet werden. (Der Antrag auf Ausbau einer Oberstufe ist gestellt, aber so was dauert. Die Kinder die jetzt nach der 10. klasse gern Abi machen möchten gehen auf ein Gym mit dem eine Kooperation besteht)
Zu der Schule gehört auch noch eine Förderschule für Schwerstmehrfachbehinderte. Für diese Kinder gibt es Kleinklassen mit max 8 Kinder.
Da die Schule früher das Förderzentrum für den Schwerpunkt "Sehen" war ist sie baulich auch super. Fahrstühle, brailschrift am den Handläufen, super Farbgesaltung und auch der Fussboden hat im Schulhaus und auf dem Hof auch so ein Blindenleitsystem.
Duch diese Konstellation sind wir für Inklusion super geeignet. Es gibt Sonderpädagogen im Haus, viel Technik für die Sehbeeinträchtigten usw
Aber das wichtigste ist das Kollegium lebt Inklusion sie sind offen. Die Schule hat einen pool von Schulhelfern mit dem die Lehrer auch schon lange zusammenarbeiten was schon viele Abläufe vereinfacht.
Unsere Tochter kommt jetzt in die 5. Klasse. Die Regelklassen hat 20 Kinder wobei bei der Schulplatzknappheit im Moment die Klassenstärke in der Schulanfangsphase höher ist.
In die Klasse meiner Tochter gehen zwei Kinder mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, zwei mit Sehen und ein langzeit kranker ... ob es noch Soz/em-Kinder gibt weiß ich nicht. Die beiden GE-Kinder haben jeweils 20 h einen Schulhelfer - die sind nicht immer beide drinn sondern es wird aufgeteilt so dass immer mind einer da ist aber oft auch beide und sie helfen auch den andren I-Kindern sind also nicht Personenfixiert. Ich finde das gut da meine Tochter dann nicht so den Sonderstatus mit direkter Begleitung hat.
Alle Personen des Kollegiums machen was zu tun ist und sehen das auch. Also wenn meine Tochter Unterstützung beim WC-Gang braucht (nur Großes Geschäft) und der Schulhelfer nicht greifbar dann wischt auch der Lehrer des Pops ab. Das müssen sie nicht aber sie tun es und das zeigt Haltung.
Meine Tochter hat Fächer wie Keramik, Mobilität, Schwimmen von der 1. Klasse bis jetzt und sicher auch weiter. Sie hat Lebenspraktische Fertigkeiten (z.Z. Kochen) und Kulturtechnick (dort wird mit IntraAct Plus gearbeitet). Die Schule hat im Haus Ergo und Logo. Diese Fächer hat sie wenn Ihre "normalen" Mitschüler Englisch haben und auch jeweils in einer Mathe und einer Deutschstunde. Die Schule ist eine Ganztagsschule.
Manchmal muss L separiert werden - Verhaltensorginalität Aber dann wird das besprochen sie hat die Chance runter zu kommen. Manchmal erkennt der Schulhelfer bereits im Vorfeld das es gleich explodiert und dann gehen sie gleich in den Snozzelraum und können später wieder in den normalen Unterricht zurückkehren.
Die Kinder aus den Klassen für die Schwerstmehrfachbehinderten nehmen an allen Schulveranstaltungen teil. In L-Klasse ist beim Musikuntericht oft ein Kind aus so einer Klasse dabei.
Es gibt ein internes BUZ an das sich Regellehrer und Eltern bei Problemen wenden können. Da sind Sonderpädagogen drin und wenn die nicht helfen können haben sie die Kontakte zum bezirklichen BUZ (Beratungs und Unterstützungszentrum)
Klar ist nicht alles immer super und es gibt auch Klassenlehrer die schwerer als andere Klarkommen aber die Haltung und der Ansatz stimmen.
Es ist ein weiter Weg aber es kann klappen.
Soweit von uns
Sigrid