Beiträge von Enscha

    Also, ehrlich gesagt, für mich ist der „Theoriekram“ aus meinem Studium bis heute Handwerkszeug, und das geht offenbar hier einigen Pädagogen und „dergleichen“ ähnlich. Fände ich auch erschreckend, wenn die Ausbildung nicht fruchtet. Ich finde den Austausch so auch sehr spannend ... Vielleicht merke ich mir deshalb dann auch solche Begriffe leichter? Möglich.
    Ist das bei euch nicht so? (Sorry fürs Offtopic)

    Hallo,


    ui, Komplimente 8o Danke vielmals. Mein Gehirn merkt sich die wunderbarsten Sachen, leider habe ich auf die Prioritäten keinen echten Einfluss, es schmeißt also dafür Infos raus, die auch nicht unwichtig wären *hüstel*, die so in den Bereich Alltagsorga gehören :whistling:


    Also, ich bin in dem „Geschäft“ ja schon lang, und unter den Leuten, mit denen ich da so rede, sind allerlei Professionelle, und daher hatte ich in einer staubigen Ecke meiner Erinnerung noch eine Ahnung, wie das heißt. Das mit der Mutter, die da ersetzt wird, ist mir auch zu klassisch und zu freud-mäßig. Ich kenne auch nichtautistische Kinder, die überall ihr Viecherl dabei haben und unbedingt brauchen, und zwar auch, wenn Mama danebensitzt ... Aber der Rest passt. Vielleicht nutzen autistische Kinder sowas ja auch ein bisschen anders als nichtautistische, vielleicht mit weniger Kuschelfaktor, weniger personifiziert ...?
    Hans hat sowas übrigens nie gehabt, der hängt sich dafür an fixen Sätzen „auf“, bzw im KiGa-Alter an stererotypischen Handlungen (Tür auf, Tür zu) kann auch ganz schön anstrengend werden. :P
    Ich finde etwas, was autonom funktioniert, also ohne dass wer anders „mitspielen“ muss günstiger, sozial verträglicher, weniger konfliktanfällig.

    Hallo Michie,


    die Kaukette hätte auch ihre Nachteile. Mein Weg bei solchen Sachen war immer, drauf zu bauen, dass er es selber, von sich aus, aufhören kann,weil er es irgendwann nicht mehr braucht. Mir fällt da auch immer die Erzählung einer Mutter mit einem inzwischen erwachsenen Aspie ein: sie haben dem Kind mal einen unguten Tic abgewöhnt, mit ziemlich großem Aufwand, weil die Mutter dachte, der wäre zu auffällig, ausgrenzend. Hinterher hat ihr Sohn sich einen neuen Tic zugelegt, weit übler als der alte.
    Das Gefühl, aus EIGENEM ANTRIEB auf so eine „Krücke“ zu verzichten ist sehr wichtig, Selbstwirksamkeit, Autonomie, Selbstbestimmung.
    ich würde sagen: Lass es ihm, aber schränke es vernünftig ein, exakt genau so, wie du es eh schon machst. :thumbup:
    Am Tisch finde ich es okay zu sagen: Das Ding liegt auf der Bank, und braucht nicht auf den Tisch, denn auf der Bank hat er ja Zugriff, wenn er es braucht. Als Möglichkeit (um die geht es ja vor allem, oder?)


    Die Muffinform ist eigentlich nicht schlecht für die Funktion. Passt in die Hosentasche, ist ersetzbar, waschbar, und vergleichsweise unauffällig. Ich denke, dass es für einen Autisten tatsächlich eine große Hilfe sein kann, in einer Überforderungssituation oder auch bloß bei Unsicherheit eine vertraute taktile Wahrnehmung selbstbestimmt einsetzen zu können. Im Fachchinesisch heißt es übrigens Übergangsobjekt. Habe grade mal im Google-Output geblättert, witzig, da fehlt etwas in den diversen Artikeln, das sicherlich für sehr viele Kinder wichtig ist: wie beruhigend die sensorische Vertrautheit sein kann, Anfassen, Geruch, ... Das kennen wir Erwachsenen doch auch, zb mit einem Handschmeichler in der Hosentasche, oder dem Kaugummi, oder oder

    Hallo,


    also ich kenne eine Familie mit zwei autistischen Kids, wovon eins zeitweise im Rolli sitzt - die machen gerne Kreuzfahrten: die Kinder lieben Hochseeschiffe, die Mutter stillt ihre Skandinaviensehnsucht ...
    Auch sonst kenne ich weniger betuchte Familien, die sich mal als Higjlight eine Woche Aida leisten, zumal Kinder ja sehr günstig mitfahren.
    Klar sind das Wirtschaftunternehmen, klar wollen und müssen die Gewinn machen. Wenn es dazu interessant ist, mit Barrierefreiheit werben zu können, umso besser.
    mich persönlich könnte man übrigens jagen mit einer Kreuzfahrt ... die Geschmäcker sind ja gsd verschieden.



    dass Behinderung ein erhebliches Armutsrisiko mit sich bringt (wie auch Alleinerziehend sein, oder Kind von Alleinerziehenden, Rentnerin sein, u.a.), ist eine üble Ungerechtigkeit und muss von der Politik und Gesellschaft angepackt werden.

    Hallo


    Zitat

    Hat jemand eine Idee?

    Ja, ich würde sie einfach fragen, am einfachsten in der Facebook-Gruppe. Annette Kitzinger ist, wie die anderen Ukler auch, da eigentlich sehr unkompliziert und hilfsbereit.


    Was ich mir bei Ellas Sohn gut vorstellen könnte: einen Kalender mit zwölf Blättern zerlegen (bzw ich würde tatsächlich den aus Annis Link nehmen, Metacom-Bilder sind einfach gut). Und jeweils den aktuellen und den kommenden Monat nebeneinander an die Wand pinnen.
    wir haben das gemacht, allerdings nicht mit Monaten, sondern mit Wochen, das hat sehr viel gebracht, sehr übersichtlich fürn Hans.

    Hallo Trixi,


    also, ohne jetzt zu wissen, worums konkret geht: für drei Jahre im Voraus würde ich keine Schweigepflichtentbindung unterschreiben.
    manchmal gehts nicht gut ohne, weil sonst zb das Amt mauert. Kommt also ein bisschen drauf an, was du von denen willst. Aber versuchen sollte man erstmal ohne, anbieten, die Unterlagen zu bringen, kannst ja auch anbieten, dass der Arzt zb auflistet, welche Befundschreiben da sind, dass also das Amt sieht, dass nix fehlt. Usw.
    aber drei Jahre, ne.

    Ich hoffe, bis Hans in dem Alter ist, gibt es auch Plätze in solchen inklusiven WGs für Leute mit höherem Hilfebedarf. Ein paar Jährchen haben wir ja noch. Anziehen zb wird Hans alleine schaffen, aber wenn ein Knopf fehlt oder die Hosenbeine verwurschtelt sind, bricht der Stress aus. Duschen/Baden wird er bis dahin wohl auch alleine schaffen, aber jemand muss drauf achten, dass er dabei auch sauber wird. Und so.

    Also, nachdem die preisgekrönte Schule sich auf GE-Schüler als (Förder-)Zielgruppe eingeschossen hat, geh ich schon davon aus, dass sie mit verhaltensoriginellen Kindern umgehen können. Kommt in dem kurzen Bericht nicht raus, aber bei so wenig Raum für Berichterstattung kann es daran liegen, dass man grade diese Kinder nicht gern in einem 5-Minuten-Filmchen zeigen will, weil die Zuseher sich allzu leicht bloß ihre Vorurteile bestätigen lassen. Auch wenn keiner in die Ecke pinkelt :P
    Also wenn die Schule hier um die Ecke wäre, und auch schon für Fünfte aufwärts, würde ich Hans glatt mal schnuppern lassen ...

    Ich denke, die Ablehnung des Konzeptes "Schulbegleitung" ist so gemeint, dass die Schule eben alle Ressourcen zur Verfügung stellt, dass die Kinder keine Schulbegleitung brauchen. Weil genug Personal, die nötigen Räumlichkeiten und das nötige Wissen/Erfahrung eh vorhanden sind.
    http://www.lag-bw.de/PDF/Schulbegleitung.pdf
    Wenn der Schulleiter ernst macht damit, dass an seiner Schule jedes Kind das bekommt, was es braucht, dann müssten ja auch für autistische Kinder Lösungen gefunden werden. In einer Schule ohne Mobbing, wo sich alle kennen, und rücksichtsvoll leise sind beim Arbeiten, passt es dann ja auch für Autisten.

    Hallo Michie,


    schwierige Sache, hier auch. Gewalt beim Medizin nehmen ist ungünstig, das setzt sich fest.


    Mein Mann hat Hans mal als Kleinkind die Haare mit Gewalt gewaschen, drauf hatten wir jahrelang damit zu kämpfen, dass er gar nicht mehr in die Wanne wollte.
    Dann lieber verbal forscher. Günstig ist immer, etwas zeitlich so zu platzieren, dass man dem Kind den Schwarzen Peter zuschieben kann. Evtl mit einer „Erst-dann-Karte“ (Erst Medizin, dann zur Oma fahren, oder erst Medizin, dann Schokolade, visualisiert), die man hinlegt. Und dann einfach warten :D Es passiert einfach nix, solange die Medizin nicht drinne ist. :P Und man muss gleichzeitig nicht soviel Aufmerksamkeit aufwenden, ist ja kontraproduktiv, das Gezimpel ...
    Hat den Vorteil, dass das Kind sich AKTIV entschließen muss, überwinden muss. Damit übt es das ein, und du kriegst nicht dauerhaft den Job zugewiesen, das ins Kind reinzukriegen.
    vielleicht wird’s auch leckerer auf einem Stück Zucker?
    Oder du lässt ihm die Nipperei, entkoppelst das aber von Mama. So, dass er das alleine durchziehen kann/muss.


    Alles leichter gesagt als getan- möchte ich da noch dazusagen. Das ist hier heute noch eine Baustelle, und bei vereinzelten Schmerzzäpfchen habe ich doch auch das Modell „kurzer Prozess „ genommen.


    gute Besserung für den kleinen Prinzen!!

    Hallo Michie,


    wenn du in der Suchmaschine „Hochziehen oder Schnäuzen“ eingibst, siehst du schnell, dass beides seine Vor- und Nachteile hat, Hochziehen aber jedenfalls nichts Schlimmes ist, wenn auch nicht sehr appetitlich. Allerdings finde ich es unter Kiga-Kindern eigentlich „appetitlicher“ und hygienischer, als dauernd überall die schmierigen Taschentücher und die von Taschentüchern schmierigen Hände ...


    Wenn du es also aushalten kannst, dann lass ihn einfach diesen Winter noch hochziehen, wenn ihm das schon selber besser liegt. Nächsten Winter kannst du weiter sehen ...
    Wir haben über die Jahre auch herumprobiert mit diesen Absaugern usw, alles nix für Hans, der im Gesichtsbereich sehr berührungsempfindlich ist; das ist sehr ungut für ihn, wenn ihm da jemand an der Nase herumfummelt...


    Hans kann immer noch nicht schnäuzen :icon_eek Immerhin kann er seit zwei Jahren popeln :D Da war ich echt froh 8o
    Gottseidank ist er fast nie erkältet ...