Und was das schwierige Verhalten angeht kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass das früher so viel weniger war.
Ich denke, wir kennen doch alle noch aus unserer Schulzeit die Kinder, die in jeder Klasse waren und die irgendwie mitliefen. Die lernschwachen Schüler bekamen zusätzlichen Förderunterricht. Bei zweimaligem Sitzenbleiben ging es ab auf die Förderschule. Die verhaltensauffälligen Schüler wurden auch irgendwie mitgezogen.
Ich hatte in der Grundschule einen Klassenkameraden, der wirklich über Tische und Bänke ging. Die Lehrer waren oft überfordert, aber es gab halt nicht viele Möglichkeiten und Förderung. Die Kinder bekamen auch keinen I-Status. Sie waren einfach da und die Lehrer mussten klarkommen. Allerdings gab es damals auch nicht so viele Herausforderungen zu bewältigen. Der Druck auf die Lehrer war damals noch nicht so hoch und Lehrermangel gab es auch nicht.
In meiner Nebenklasse war ein Kind mit Leukämie. Das Kind wurde oft von der Mutter begleitet. Ein Kind im Rollstuhl gab es auch. Die Lehrer haben das Kind die Treppen hochgetragen, wenn es mal notwendig war und die Mutter hat das Kind in den Pausen versorgt. So lief das damals. Es gab damals noch keine Schulbegleiter.
Lehrer stehen heute vor vielen Herausforderungen, aber es wurde Seitens der Schulträger nie darauf adäquat reagiert. Auch wird immer wieder kritisiert, dass das Lehramtsstudium Lehrer nicht gut vorbereitet und die Inhalte veraltet seien.