Tagesspiegel - Förderschulen müssen aufgelöst werden

  • Nur indirekt, Ella,


    sie haben sich einfach verweigert, die Schulpflicht einzuhalten und einfach Unkenntnis der Sachlage geheuchelt. Erst vor Gericht erfuhr ich vom Richter, dass wir mit sonderpädagogischen Förderbedarf all die Probleme nicht gehabt hätten. Die hatten wir vor rot/grün auch nicht. Das kam erst da. Der Förderbedarf war ja aufgehoben worden, damit Junior überhaupt auf dem Gymnasium bleiben durfte - als er damals in die Fünfte kam. Mit so.päd. ging das wohl damals nicht und er brauchte diese seltsamen zwei Stunden der Sonderschullehrerin auch nicht. War eh nur die Direktorin der Förderschule und die hat nur sich bei den Lehrern vorgestellt, pädagogsich etwas gemacht oder Hilfen angeboten, das hat sie nicht.


    Dann kam Inklusion und Junior wurde klammheimlich zwangsausgeschult und eigentlich wäre er heute in einer Werkstätte oder verrentet. Das fand ich so unsagbar krank an unserer Geschichte und der von vielen anderen jungen Menschen hier in NRW und vermutlich auch anderswo.


    Ach, wer weiß, wofür das alles gut war. Jedenfalls musste Junior nie wieder in diese unsägliche Förderschule und heute sind wir frei von Behörden - noch. Mal sehen, was irgendwann das Gerichtsurteil für Fallstricke bringt. Ich möchte die ganzen privat gezahlten Schule- und I-Hilfekosten eigentlich gerne zurück. ;)

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    Liebe Grüße von Klara


    "Das, was mich behindert,
    damit lerne ich zu leben.
    Der, der mich behindert,
    der lässt mich im Leben leiden."


    © Klara Westhoff

  • Ich bin auch für die Abschaffung der Förderschulen . Die Menschen die in diesen Einrichtungen arbeiten , sind extrem abgestumpft . Als Eltern denkt man ganz banal gerade dort würde man Verständnis bekommen aber das Gegenteil ist der Fall . Wenn ich in das Mitteilungsheft meiner Kinder schreibe , erhalte ich grundsätzlich inkompetente und freche Antworten . Kritik wird überhaupt nicht geduldet , die Pädagogen scheinen nicht dankbar für konstruktive Kritik zu sein um ihr Verhalten und oder ihre Arbeit zu evaluieren !
    Man kommt noch nicht einmal dazu über pädagogische Inhalte zu sprechen . Die eh behinderten Kinder werden grundsätzlich als Lügner dargestellt .
    Auch scheint niemand zu wissen das ich als Mutter emotional reagieren darf und es die Aufgabe der Pädagogen währe , mit fachlicher Kompetenz zu begegnen.
    Diese Verhaltensweisen erlebe ich nun bereits seit Jahren mit 3 unterschiedlichen Kindern . Solange ich keine Ansprüche stelle oder etwas hinterfrage läuft es so la la , aber wehe ich fordere etwas ...So viele Länder sind fortschrittlicher . Mit dem Erhalt der Förderschulen hat man nichts womit man angeben kann , im Gegenteil . Man zeigt das man immer noch trennt und Probleme aus dem Auge schafft um sich nicht damit beschäftigen zu müssen . Wie viele 40 jährige gesunde nicht behinderte Männer leben heutzutage noch bei Mutti , bei denen sich keiner wagt dies in Frage zu stellen und die Eltern zu kritisieren .

  • Liebe Lexa,
    ich gebe dir Recht. Das was du mit deinen Kindern durchmachst, habe ich auch in der Sonderschule meines Kindes durchgemacht.Man kam nie dazu über pädagogische Inhalte zu sprechen. Themen, wie Kochen, Waschen Putzen waren an erster Stelle. Wie sollen behinderte Menschen für ihre Rechte kämpfen wenn man ihnen nicht mal das Lesen und Schreiben beibringt? Diese kinder können auch nie zur bildung kommen. Sie haben nicht mal Schulbücher!Meinem Kind wurde in der Sonderschule nicht Mal die Stifthaltung beigebracht. Was mein Kind in der Schule so machte war mir meistens ein Rätsel. Die Pädagogen gaben sich nicht Mal die Mühe im Mitteilungsheft einzutragen was mein Kind während des "Unterrichts" machte. Sie weigerten sich regelrecht. Es hieß immer ich solle zum Gespräch zur Schule kommen, wenn ich was haben möchte. Man hat die Eltern müde gekriegt, damit sie irgendwann aufgeben. Das hätte ja heißen sollen, dass ich für jedes Arbeitsblatt meines Kindes zur Schule gehen soll.
    Thema Förderplan war für die Sonderschule meines Sohnes ein Fremdwort. Wenn ich Pädagogen danach fragte fingen sie schon an zu "hyperventilieren". Sie wurden unruhig.Sie wurden patzig mir gegenüber oder sie ignorierten dies. Musste sogar einen Anwalt einschalten, den sie ebenfalls ignorierten.Sie machten die "Opossum-Pädagogik". Sie stellten sich Tod.
    Das ist leider die Sonderschul-Diktatur, die wir in Deutschland haben!!!!!

  • Hallo zusammen,


    die Abschaffung von Fördereinrichtungen halte ich für den falschen Weg, denn es wird für viele Menschen - gewollt oder ungewollt - keine Alternative geschaffen werden. Zudem gehen viele behinderte Menschen gerne in ihre Einrichtung und würden bei einer Schließung auf der Strecke bleiben. Es kann und darf auch nicht Ziel sein, dass die Betroffenen keine Möglichkeiten haben und selbst etwas in die Wege leiten müssen.
    Meine (oft wiederholte) Forderung: für jeden Menschen mit Behinderung muss ein gesetzlich verankertes Anrecht und eine Wahlmöglichkeit mit einem personengebundenen Budget ermöglicht werden. Dies kann in den bereits vorhandenen Förderschulen bzw. Einrichtungen der Eingliederungshilfe (WfbM oder Tagesförderstätte) geschehen oder in der "freien Wildbahn". Eine solche Wahlfreiheit würde auch bewirken, dass die aktuell vorhandenen Angebote sich entweder nach den Wünschen und den Bedarfen der behinderten Menschen ausrichten oder überflüssig würden.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

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  • Die Förderschulen arbeiten zu eigenständig . Sie werden nicht kontrolliert und können daher machen was sie wollen . Da in unserem Lande immer noch gerne aussortiert wird , möchten viele die Förderschulen behalten weil diese dann die arbeitsaufwendigeren Kinder abnehmen . Es währe so in Ordnung wenn man als Eltern dieser Schüler nicht ständig die Erfahrung machen müsste das man sich rechtfertigen muss , das hinter meinem Rücken Sonderpädagogen mit unserer behandelnden Kinderneurologin telefonieren natürlich ohne meines Wissens . Das man in Gespräche geht an denen mindestens 5 Pädagogen teilnehmen , die einem dann den Kopf waschen . Da hat man als Elternteil keine Chance . Das es einfach irgendwie in Ornung ist ob das Kind einen SBA hat oder eben nicht . Gut genug für die Förderschule ist das Kind dann aber trotzdem . Das die Zeugnisse eher einem Roman gleichen und sich auch noch wie ein Kochbuch lesen , als das sie auch nur annähernd etwas über den aktuellen Leistungsstand des Kindes aussagen . Das unsere Förderkinder immer nur untereinander verglichen werden . Na vielen Dank auch ! Da soll man dann noch dankbar sein wenn man der einäugige unter den Blinden ist . Ein Vergleich zu Gleichaltrigen Regelschülern währe angebracht um eben den wahren Unterschied festzustellen. Das unsere Kinder obwohl sie kochen in der Schule haben , eben nicht dazu in der Lage sind außerhalb der Schule, da sie eben immer noch nicht den Unterschied zwischen 100 und 250 g , Liter und Mililiter und was noch alles kennen . Sie sind weiterhin auf Hilfe angewiesen und eben in den lebenspraktischen Angelegenheiten längst nicht ausreichend selbständig . Sehr gerne wird meinen Kindern auch der floh ins Ohr gesetzt das sie gut lesen können . Nun , wer es hören könnte , wüsste das es längst nicht ausreicht gerade in der heutigen Zeit in der sehr viel gefordert wird . Meine Tochter meint dann nicht mehr üben zu müssen , sie währe ja gut genug laut sonderpädagogen .