Artikel - Autismus kann man hören

  • Ist das Dein Ernst, Ella? Warum glaubst Du, haben wir wohl seit sechs Jahren nix mehr gehört davon? Weil es ein totaler Schmarren ist ...
    Lass uns doch froh sein, dass das in der Versenkung verschwunden ist, und lass es da ...



    Die Menschen wollen immer am liebsten einfache Lösungen. Die wird es bei Autismus so nicht geben. Autismus ist nix, was mit einem Messinstrument erfasst, standardisiert erfragt oder maschinell seriell gefunden werden kann. Begriffe wie Autismus und AD(H)S gibt es seit wenigen Jahrzehnten, die neuronalen Ausstattungsformen Autismus und AD(H)S gibt es seit Jahrhunderttausenden und sind elementarer Teil menschlicher Vielfalt. Wir müssen uns alle aufeinander einlassen, in aller Verschiedenheit.DAS ist die einfache Antwort.


    Oder doch 42?

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

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  • Ist das Dein Ernst, Ella?


    Enscha, was soll mein Ernst sein?


    Ich habe davon noch nie gehört, dehalb habe ich nachgefragt. Ich fand das jetzt nicht ganz so abwegig, da ich einige autistische Kinder mit tiefer, kehliger Stimmlage kenne. Außerdem habe ich beobachtet, dass Kinder mit einem sehr hohen Muskeltonus oftmals eine sehr hohe Stimme haben, daher fand ich die Aussage, dass autistische Kleinkinder charekteristische Töne von sich geben, überhaupt kein Schmarrn.


    Meine eigenen Beobachtungen sind natürlich nicht hochwissenwissenschaftlich, daher kann es natürlich sein, dass sie nur Zufälle sind, aber durch diese Beobachtungen fand ich den Artikel nachvollziehbar und überhaupt kein Schmarrn.
    Du tust ja gerade so, als hätte ich irgendetwas Schlimmes verlinkt.


    Weil es ein totaler Schmarren ist ...


    Ist das deine eigene Meinung, oder gibt es dazu Aussagen von Fachmenschen, die das ebenfalls bestätigen, dass das Schmarrn ist?

  • Das ist meine eigene Meinung. Wenn Du dazu keine Aussage findest, weder von Fachleuten, noch von Autisten, dann kannst Du davon ausgehen, dass sie das zurecht ignoriert haben.
    (Wenn es nur einen, dazu alten, Artikel gibt, zumal in einem Magazin wie dem Focus, und kein seriöseres Medium dazu geschrieben hat, dann ist das allgemein ein ganz guter Hinweis darauf, dass es nix Relevantes ist).


    Findest Du das wirklich plausibel? :icon_eek
    Überlege mal, denkst Du wirklich, Kleinkinder, die so ein breites Spektrum im verbalen Ausdruck haben wie Autisten (mit und ohne Asoerger, mit und ohne Mutismus, mit und ohne verbaler Dyspraxie, mit und ohne Hypotonie, mit unterschiedlicher Wahrnehmung, mit unterschiedlichem Umfeld, ...), kann man am vorsprachlichen "Brabbeln" als Autistenerkennen, durch seriellen Vergleich von Sprachaufnahmen?


    was sehr wohl funktionieren würde: Statt die Kinder tagelang auf Tonband aufzunehmen, sich lieber zu Ihnen zu setzen als Forscher, genau die Kommunikation und Interaktion zu beobachten, dann würde man den Autismus problemlos schon recht früh sehen, denn DA ist er ja schon.



    Ich bin ein bisschen empfindlich bei solchen Dingen, mag sein.Aber aus gutem Grund. Ich lese seit Jahren recht viel, und da fällt dann eben auf, dass solche Ansätze, Autismus "einfach" zu finden, Autsmus auf die "Störung" zu reduzieren, oder auf ein Schema, oft aus Unwissen oder gar Intoleranz gespeist sind. In USA ist da zB Autism Speaks als Geldgeber der Forschung ein Thema.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
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  • (Wenn es nur einen, dazu alten, Artikel gibt, zumal in einem Magazin wie dem Focus, und kein seriöseres Medium dazu geschrieben hat, dann ist das allgemein ein ganz guter Hinweis darauf, dass es nix Relevantes ist).


    Mir ist bewusst, dass der Focus nun keine hochwissenschaftlich intellektuelle Zeitschrift ist. Ich bin beim Googeln darauf gestoßen und ich bin der Meinung, dass es legitim ist nachzufragen, wenn einem etwas interessiert und man noch nie damit konfrontiert wurde. Ich möchte nicht für Fragen abgewatscht werden und ich finde es sehr wichtig, dass jeder seine Fragen entspannt stellen kann, ohne als naiv oder nichtwissend hingestellt zu werden. Nicht jeder kann alles wissen und nachfragen bildet bekanntlich ja.
    Außerdem wurde hier noch darüber berichtet:
    http://www.wissenschaft.de/hom…_content/56/12054/991667/
    Ich habe jetzt extra gegoogelt, um zu vermeiden, dass ich hier eine womöglich böse Zeitschrift verlinke. Ich konnte nichts entdecken, daher gehe ich davon aus, dass der Link nichts Anrüchiges an sich hat.


    Findest Du das wirklich plausibel?


    Ich hatte es doch schon geschrieben, dass ich es aufgrund meiner Erfahrungen mit verschiedenen autistischen Kindern und ihrer tiefen, kehligen Stimme nicht als abwegig empfand.
    Warum darf deiner Meinung nach an den Beobachtungen nichts dran sein? Nur weil darüber nicht weiter berichtet wurde, heißt das doch nicht, dass das Humbug oder unseriös sein muss. Ich kann mir bis jetzt darüber noch kein Urteil erlauben, weil ich viel zu wenig darüber weiß, daher rührte ja auch meine Nachfrage und mein Interesse.


    Es wäre doch gut, wenn man ein Diagnoseinstrument hätte, was Autismus frühzeitig im Kleinkindalter sicher diagnostizieren könnte. Das Kind könnte dann frühzeitig die Förderung und Annahme seiner Persönlichkeit erhalten, die ihm zusteht und die Zweifler, die den Familien das Leben schwer machen z.B. die Jugendämter, hätten keine Chance mehr mit dem Anzweifeln der Diagnose Leistungen zu verweigern oder den Eltern Erziehungsunfähigkeit vorzuwerfen.
    Wir wissen doch daher alle, wie wichtig eine frühe Diagnose ist.
    Und um weitere Missverständnisse zu vermeiden: Ich meine mit sicheren und frühzeitigen Diagnoseinstrumenten KEINE Bluttests!!!!!!!!


    ch bin ein bisschen empfindlich bei solchen Dingen, mag sein.Aber aus gutem Grund. Ich lese seit Jahren recht viel, und da fällt dann eben auf, dass solche Ansätze, Autismus "einfach" zu finden, Autsmus auf die "Störung" zu reduzieren, oder auf ein Schema, oft aus Unwissen oder gar Intoleranz gespeist sind.


    Das kann ich ja verstehen, aber an dem Artikel fand ich jetzt überhaupt nichts schlimm, auch wenn er dem Focus entstammte.


    In USA ist da zB Autism Speaks als Geldgeber der Forschung ein Thema.


    Autism Speaks lehne ich auch ab, aber mir als normalsterblicher Mensch ist es einfach nicht möglich, mehrere Stunden zu recherchieren, welche Studien Autism Speaks fördert, oder wo Autism Speaks seine Finger mit im Spiel hat. Für Hinweise wäre ich aber sehr dankbar, da ich dann natürlich solche Links meide.

  • Moin ,



    ich schleich mich mal so rein und schreibe mal ,was ich in einem sehr modernen und guten Buch einer Sprachwissenschaftlerin über Sprachentwicklungsstörungen gelesen habe.
    Da stand drin , das Kinder mit Sprachentwicklungstörungen in der Tat bereits ganz früh auch anders weinen , bzw. schreien. Weniger melodiös , bzw. monotoner mit weniger Nuancen.
    Jetzt weiß ich nicht ob man das allgemein auf Autismus übertragen kann , aber ganz abwegig finde ich es jetzt nicht. :icon_redface:icon_redface
    Außerdem bliebe es dann ja auch kein Kriterium für Autismus, weil ja die Sprachentwicklungsstörungen da mit rein fallen würden.

  • Natürlich darfst Du hier reinstellen, was Du willst, aber Du darfst es dann auch aushalten, wenn ein wenig Kritik kommt, finde ich.
    und Du hast Deine Überschrift und Deinen Text so formuliert, als sei das ein Fakt, dass so "eine frühe Diagnose ermöglicht" wird.


    Zitat

    Außerdem bliebe es dann ja auch kein Kriterium für Autismus, weil ja die Sprachentwicklungsstörungen da mit rein fallen würden.

    Was Dagmar dazu schreibt, lasse ich mir eingehen. Aber es gibt sehr viele sprachverzögerte oder sprachauffällige Kinder (inkl. derer, die beim KiA unter "verwächst sich" laufen, und bei denen sich das tatsächlich ohne Extra-Förderung verwächst). Mag sein, es gibt eine Schnittmenge von denen mit autistischen Kindern, aber es gibt sicherlich auch mehr als genug nicht autistische Kinder, die in der Sprachentwicklung weit voraus sind. Und mehr als genug sprachauffällige nichtautistische Kinder.
    Das sind einfach so Ansätze, alle Jahre wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben, Oxytozin, männliche Hormone, Sprachaufnahmen, bildgebende Verfahren, Genetik - immer mit dem Ziel, Autisten und Nichtautisten sauber exakt trennen zu können mit einem einfachen Test.
    Und das entspricht eben nicht dem, worum es geht. Es wäre wichtiger, endlich die KOMMUNIKATION der Kinder genauer anzuschauen, es wäre wichtiger, eben grade ganzheitlich und differenziert denkende Diagnostiker auszubilden, anstatt abstruse Versuche, Autismus "per Knopfdruck" festzustellen indem man auf einen bestimmten Aspekt verkürzt.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
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  • Natürlich darfst Du hier reinstellen, was Du willst, aber Du darfst es dann auch aushalten, wenn ein wenig Kritik kommt, finde ich.


    Ich habe mit Kritik null Probleme. Es kommt aber darauf an, wie man sie äußert und ich fühlte mich von dir etwas....nun ja....als dumm hingestellt. Da habe ich ehrlich gesagt keine Lust drauf und das hemmt mich dann auch in eine weitere Kommunikation mit dir zu gehen, weil ich das Gefühl bekomme, dir das Wasser eh nicht reichen zu können und tierisch aufpassen muss, dass ich nicht ins nächste Fettnäpfchen trete.


    und Du hast Deine Überschrift und Deinen Text so formuliert, als sei das ein Fakt, dass so "eine frühe Diagnose ermöglicht" wird.


    Ich habe als Überschrift die Überschrift des Artikels gewählt und das auch so gekennzeichnet "Artikel - Autismus kann man hören"
    Die Erklärung unter der Überschrift war eine Aussage aus dem Text, die ich mit meinen eigenen Worten wiedergab.

  • Hallo Ella,


    es war ganz sicher nicht meine Absicht, Dich als dumm hinzustellen, das tut mir leid, wenn das bei Dir so ankam. Ich finde allerdings in meinen Posts nichts, was ICH als "Abwatschen" sehen könnte.


    Du sollst hier einstellen können, was Du möchtest, aber ich soll auch meine Meinung schreiben dürfen ohne des Abwatschens bezichtigt zu werden.


    Ich wünsche mir hier im Forum, dass wir sehr bewusst damit umgehen, dass über Autismus eine Menge Unsinn und Verdrehtes geschrieben wird, und dass da eine Menge Leute ihr Süppchen kochen, und manchesmal muss man genau hinschauen, um das zu erkennen. Und ich finde es eben wichtig, zu zweifelhaften Ansätzen Distanz anzuzeigen, schon beim Posten. Auch wenn es "Studie" oder "Forschung" heißt.
    Das muss gar nicht viel sein, wenn Du die Schlagzeile als solche gekennzeichnet hättest (also zb mit Gänsefüßchen), und den Post zb mit "Laut einer US-Studie ..." begonnen hättest, und eben grade NICHT die Kernbehauptung der Studie als Fakt in eigenen Worten, hätte ich nur an der Studie, nicht am Post herumgemäkelt ;)


    Grüße

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

    3 Mal editiert, zuletzt von Enscha ()

  • Enscha, danke, dass du hier noch einmal auf meinen Beitrag antwortest.


    es war ganz sicher nicht meine Absicht, Dich als dumm hinzustellen, das tut mir leid, wenn das bei Dir so ankam.


    Danke! :)


    Das muss gar nicht viel sein, wenn Du die Schlagzeile als solche gekennzeichnet hättest (also zb mit Gänsefüßchen), und den Post zb mit "Laut einer US-Studie ..." begonnen hättest, und eben grade NICHT die Kernbehauptung der Studie als Fakt in eigenen Worten, hätte ich nur an der Studie, nicht am Post herumgemäkelt


    O.k. die Kritik nehme ich an. Ich formuliere lieber immer mit meinen eigenen Worten, weil ich das Urheberrecht fürchte. ;( Irgendein Fettnäpfchen steht halt immer bereit. :/
    Vielleicht sollte ich auch immer mit dazu schreiben, dass die verlinkten Artikel nicht immer meine eigene Meinung und Ansichten wiedergeben.

  • Trixi

    Hat das Label Autismus hinzugefügt.