Artikel - Klage um Finanzierung eines Gebärdendolmetschers

  • Ich bin mal wieder fassungslos. Die gehörlose Melissa besucht mit Erfolg die Regelgrundschule, doch um die Finanzierung eines Gebärdendolmetschers wird gestritten.
    Die Behörden behaupten trotz des erfolgreichen Regelschulbesuches, dass Melissa auf einer förderschule besser aufgehoben sei.
    Mir bleibt echt der Bissen im Hals stecken bei so viel Behördenarroganz.
    Welchen Wert hat eine UN-Behindertenrechtskonvention, wenn sich deutsche Ämter und Behörden ungestraft darüber hinwegsetzen können?


    Süddeutsche Zeitung
    Klage um Finanzierung eines Gebärdendolmetschers
    http://www.sueddeutsche.de/bil…l-in-die-schule-1.1422726

  • Ja, ja, die haben wohl die "Amtsschimmelflüsterer" gelesen - so war das aber nicht gedacht, dass die Behörden den nachspielen ;(


    Aber das ist doch der Normalfall - immer erstmal ablehnen oder auf andere Kostenträger und Budgets abwälzen. Ob wohl schon mal jemand seinen Antrag ganz problemlos durchbekommen hat? Also, ich zweifle daran.


    Noch vor kurzem galt, wenn die Schulaufsicht die Beschulung in der Regelschule angeordnet hat, dann hat sich das JA/SA daran zu halten und muss die Möglichkeiten vor Ort finanzieren. Das wird sich sicher mit den neuen Gesetzen, wenn alle zum JA müssen ändern. So einen Passus hatte ich in dem neuen Gesetz gelesen :( Da ist man ja froh, dass man so schnell wie möglich durch die Schulzeit kommt. Was für eine Verschwendung von Freude, Freundschaft und Wissensdurst für unsere Kinder, wenn sie immer nur ungewollt durch die Schulzeit getrieben werden.

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    Liebe Grüße von Klara


    "Das, was mich behindert,
    damit lerne ich zu leben.
    Der, der mich behindert,
    der lässt mich im Leben leiden."


    © Klara Westhoff

  • *pfeif* Ihr habt aber schon gesehen, dass der Artikel von 2012 ist, oder?
    Wobei ich es ehrlich gesagt beschissen finde, dass da nicht auf etwas aktuelles verlinkt wird. Wäre schon interessant zu wissen, ob und wie der Fall ausgegangen ist!

  • klar, Trixi, gelesen, doch es hat sich bisher, laut meinen Recherchen für "Amtsschimmeflüsterer II", nichts geändert, leider :(


    Ich habe auch nur das, was öffentlich im Netz steht gefunden: https://www.kestner.de/n/versc…Frankfurt-Regelschule.pdf

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    Einmal editiert, zuletzt von Klara ()

  • Aufregen hilft mir schon lange nicht mehr - wenn ich mal wieder einen kreativen Schub habe, dann mache ich solche Sachen öffentlich und mache mich bei "meiner" Ministerpräsidentin mal wieder unbeliebt. Die reagiert mittlerweile schon gar nicht mehr - ihr fällt wohl nichts mehr ein, mit dem sie mich diffamieren kann. Also, ich finde immer wieder was Neues im Gegenzug, um ihr zu zeigen, dass in ihrem Land mal wieder was gewaltig schief läuft. Wenn sie es nicht wissen will, ihr Problem. Ich hoffe inständig auf die Wähler im Mai 2017 in NRW. Wer dieses unsägliche "Wir lassen kein Kind zurück" im Umfeld der Sozialbehörden auch nicht mehr hören kann, muss überlegen, was er dagegen tun kann. Jedenfalls brauchte ich in der Neujahrsansprache 2016 den Unsinn nicht mehr hören. Lag sicher nicht an mir, dass sie das rausgenommen hat - freut mich aber trotzdem :)

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  • Ihr habt aber schon gesehen, dass der Artikel von 2012 ist, oder?


    Danke für den Hinweis. Auf das Datum habe ich nicht geachtet.


    Ich hoffe inständig auf die Wähler im Mai 2017 in NRW.


    Ich bitte um Vorschläge. Ich weiß nämlich nicht, welche Partei noch wählbar ist. ?(
    Die Grauen Panther?


    Wie wäre es mit einer neuen Partei? Kann ja nicht so schwer sein.

  • Ich brauche keine neue Partei, denn ich weiß wie es vor einigen Jahren in NRW gelaufen ist. Da hatten es behinderte Menschen bzw. behinderte Schüler leichter, sich gegen Behörden durchzusetzen, da die Ministerien viel schneller eingegriffen haben. Doch das ist eine andere Geschichte.


    Was mir zu der Klage noch einfällt und was mir bei den Recherchen für Frau von Stein noch untergekommen ist, Thema Gebärdendolmetscher:


    http://www.verbavoice.de/


    Ist leider im Krimi nicht thematisiert worden, doch die Idee finde ich wirklich toll. Hat das schon mal jemand beantragt?

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    © Klara Westhoff

  • tja... uns hat man ja sogar die Annahme auf den FÖRDERZENTREN Hören und Kommunikation komplett verweigert...
    und ich glaubte, man könne die Voraussetzungen dafür wohl kaum 100 Prozentiger erfüllen als Gehörlos und ohne Sprache und Gebärden zu sein...
    nicht einmal einen gebärdenkompetenten Schulbegleiter gab es... und am Ende sogar nicht einmal einen nicht gebärdenkompetenten...


    J
    onna
    ~~~~~~~~~~
    mit Jesper und Felix *2006 (Down Syndrom PLUS, gehörlos und weitere Baustellchen...)




  • genau, es interessiert keinen. Keine Fachleute, keine Medien, keine unbeteiligten Mitmenschen. Das ist das große Trauerspiel. Und dann braucht man nur noch die Familie diskreditieren und schon - tatatataaa: da glaubt einem auch keiner mehr.


    Das ist ewas, was ich mir nicht gefallen lassen möchte und irgendwann werden wir, wir Eltern, endlich angehört. Ich glaube da fest dran. Irgendwann kriegen die, die für diese Ausgrenzung und dieses Desinteresse mit verantwortlich sind, ihre Strafe. Auf welche Weise auch immer. So ein dauerhaft schlechtes Gewissen ist ja auch nicht gerade angenehm ...

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