Familien von Kindern mit Beeinträchtigungen brauchen dringend Unterstützung

  • Zitat

    Sie finden in der öffentlichen Corona-Debatte so gut wie gar nicht statt, sind daher unsichtbar und nennen sich die „Unerhörten“. Dabei benötigen insbesondere die hochbelasteten Familien von Kindern mit Beeinträchtigungen dringend Unterstützung in der Corona-Pandemie. [...]
    Full-Time-Job ohne Pausen In der Öffentlichkeit ist oftmals nicht bekannt, wie belastend für Eltern die dauerhafte häusliche Rund-um-die-Uhr-Pflege ihrer beeinträchtigter Kinder ist. Je nach Beeinträchtigung und Pflegegrad umfasse allein die Grundpflege die Körperwäsche, das regelmäßige Wechseln der Inkontinenzvorlagen, das Anreichen der Mahlzeiten, den Transfer in und aus dem Rollstuhl und die Verabreichung von Medikamenten. „Zusätzlich müssen körperlich behinderte Kinder oftmals mobilisiert werden, Kinder mit geistigen Behinderungen sind häufig auf feste Tagesstrukturen angewiesen“

    Quelle und kompletter Text: Neue Woche

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • Das ist wirklich ein sehr, sehr großes Dilemma! Ich verstehe nicht, warum die Jugendämter/ Jugendhilfe sämtliche Hilfen eingestellt hat. Einerseits gibt es Notbetreuung in den Kitas und anderseits wird die überlebenswichtige Betreuung in den Familien mit schwerstbehinderten Kindern eingestellt. Ich verstehe das nicht. Dadurch werden die Familien in schwere Krisen hineingetrieben.


  • Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    2 Mal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Im Moment wird bei Twitter auch kritisiert , das Niedersachsen Förderschulenkinder , die sich nicht an Hygieneregeln halten können (ich geh mal von aus , da gibt es einige ) zuhause bleiben sollen. Ich würde da eher denken , das ich als Mutter die Gesundheit meines Kindes schützen will , und wäre froh , wenn keiner in die Schule gezwungen wird .

    Mit den Eltern , die immer so sehr nach Unterstützung rufen , hab ich auch ein Problem. ( Nicht das ich kein Verständnis hätte ) aber dieses lautstarke Einfordern von Hilfe wird dann oft verallgemeinert und den Eltern , die gut klar kommen unter die Nase gerieben , so nach dem Motto " behinderte Kinder machen erstens immer Probleme und zweitens Eltern von behinderten Kindern kommen nie klar.Ist aber nur meine Sicht auf die Dinge , weil ich diese Diskriminierung schlimm finde, wenn alle Eltern angeblich hilflos und alle behinderten Kinder angeblich schwierig sind.

  • Hallo


    Freue dich wenn du gut klar kommst. Ich fände mehr Unterstützung gut. Ich hatte im Januar die Verlängerung der EinzelfallHilfe beantragt und bewilligt bekommen. Diese 6 Stunden in der Woche sind die einzigen in denen mein Kind nicht von mir betreut wird.

    Ich arbeite Teilzeit im Homeoffice 20 Stunden, jetzt vor allem wenn mein Kind schläft. Wann die Schule wieder öffnet für mein Kind ist unklar.


    Ich weiß nicht wie lange ich das durchhalte. Mein Kind hat panische Angst vor Masken und hat gesagt das sie die öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr nutzen wird. Das verlassen der Wohnung wird immer schwerer sobald sie jemand mit Maske sieht ist es aus ...


    Wer diskriminiert dich denn durch welche Forderung?


    Nachdenkliche Grüße

    Sigrid

  • Ich sehe das im Zusammenhang mit der großen Lösung (Jugendhilfe anstatt von Eingliederungshilfe ) wo perse davon ausgegangen wird, das bei behinderten Kindern zwangsläufig Erziehungshilfe Bedarf vorliegt.

    Ich kann nur von mir aus sagen , das es mir unheimlich wäre , Fremde ins Haus zu lassen , meine Priorität liegt wirklich auf Gesundheitsschutz, was sicher daran liegt , das meine Tochter Risikogruppe ist .

    Wer Niemanden aus der Risikogruppe im Haus hat , mag das anderes sehen.

    Für mich ist es auch eher Alltag , umfangreiche Bürotätigkeiten in die frühen Morgenstunden zu legen , also so ab 4 Uhr.

    Von einer Arbeitszeitreduzierung würdest Du nichts halten ? Das fände ich sinnvoll.

  • Sigrid Ich hatte den gleichen Gedanken wie Dagmar. Könntest du Homeoffice reduzieren? Deine Tochter hat ja momentan eine hohe psychische Belastung. Eventuell könntest du daher die 10 Tage "Kind-krank" nehmen. Ich denke, wenn die Psyche der Kinder kränkelt, kann man ebenso diese Tage in Anspruch nehmen. Das würde dich dann zumindest vom Homeoffice für einige Zeit entlasten, damit du auch mal zur Ruhe kommst.

  • Hi


    Unsere Einzelfallhelfrin ist Studentin und hat nur unsere Tochter. Sie betreut ohne Maske.


    Du hättest es lieber wenn die Hilfen von der Krankenkasse statt vom JA kämen? Da kann ich mitgehen aber mich über diese Dinge vorher Hilfe kommt und woher sie eigentlich kommen sollte aufzuregen, fehlt mir die Kraft.


    Gut das es Menschen gibt die da auf Fehler im System hinweisen können.


    Vg sigrid

  • Hi


    Ich werde meine Stunden so lange es geht nicht reduzieren. Ich arbeite gern und bin froh diese Arbeit zu haben. Wir haben auf Arbeit gut zu tun und es ist die einzige Zeit wo mein Kopf geistig was zu tun hat und ich Erwachsenen Gespräche führen kann. Das brauch ich um nicht verrückt zu werden und Kraft und Hoffnung zu haben. Nur dann kann ich die Geduld und seelische Stärke aufbringen um meiner Tochter gerecht zu werden.


    Meine große Tochter gehört zur Risikogruppe ich kenne also auch diese Ängste und den HygieneAufwand den wir hier zu Hause treiben.


    Bleibt gesund an Körper und Seele

    Sigrid

  • Sigrid Ok, das kann ich verstehen. Behinderte Kinder können in Berlin übrigens auch die Notbetreuung in Anspruch nehmen. Wusstest du das? Vielleicht kommt das in Frage für euch.


    Zitat

    Die Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf „Geistige Entwicklung mit Förderstufe II“, „Körperliche und motorische Entwicklung mit Förderstufe II“ und „Autismus mit Förderstufe II“ soll vorrangig von den Erziehungsberechtigten in Anspruch genommen werden, die für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens unabdingbaren beruflichen Tätigkeiten (systemrelevante Berufe) nachgehen und keine alternative häusliche Versorgung organisieren können.

    Eine Notbetreuung für diese Schülerinnen und Schüler ist gegebenenfalls dann möglich, wenn Erziehungsberechtigte ohne systemrelevante Berufe glaubhaft versichern, dass eine alleinige häusliche Versorgung nicht sichergestellt werden kann.

    Die Personensorgeberechtigten reichen einen formlosen Antrag bei der Schulleitung ein, den diese an die regionale Schulaufsicht weiterleitet. Die regionale Schulaufsicht prüft den Antrag und entscheidet über die Anspruchsberechtigung.

    https://www.berlin.de/sen/bjf/…s/aktuelles/notbetreuung/

  • Sigrid , das jemand eine Einzelfallbetreuung nur für sich alleine hat , ist ja eher die Ausnahme. Für Euch dann sicher ein privilegierter Zustand, aber es gibt ja dann trotzdem , wenn die Studentin sich aus Rücksicht auf Deine Tochter weder selbst noch Deine Tochter schützt , die Möglichkeit das sie entweder das Virus in Eure Familie schleppt oder sich bei Euch was weg holt und privat weiter verbreitet. Das Risiko könnt natürlich nur Ihr einschätzen und dann halt privat aushandeln.

    Ich vertrete schon die Auffassung , das Kontakte , wenn es irgend möglich ist , vermeiden werden sollten.

    Wo es nicht anders geht , also in Krankenhäusern , Pflegeheimen oder ambulante Pflege sind die Menschen nun mal vollständig auf Hilfe von Personal angewiesen (um zu überleben).

    Und es ist im Grunde schlimm , jetzt mal davon abgesehen , wie viele Menschen in Pflegeheimen bereits gestorben sind , wie viele Pflegende und Ärzte bereits erkrankt und auch gestorben sind.

  • Ah , das hab ich jetzt erst gelesen. Bei mir wäre das genau umgekehrt , wenn ich das Gefühl hätte , die im Haushalt wohnende Risikogruppe wäre nicht zu 100 % geschützt , würde ich wohl keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Ich hab allerdings auch nie das Gefühl , das ich nicht eigenständig gegen kognitive Verwahrlosung angehen könnte, Eher im Gegenteil :)

  • Hi


    In die Notbetreuung in Berliner Schulen dürfen nur Kinder mit Förderstufe 2 oder wenn man einen Antrag stellt das man es allein nicht mehr schafft, der dann vom JA und Schulamt geprüfte wird ...... Aber Danke für den Hinweis ella


    Soweit runter mit der Kraft bin ich dann doch noch nicht ....


    Dagmar - den Begriff kognitive Verwahrlosung finde ich als Antwort auf mein Schreiben sehr von oben herab. Sollte vielleicht ironisch oder lustig sein, aber mich hat er verletzt.


    Zu den Einzelfallhelferin das sind hier oft Studenten und die haben immer nur einen zu betreuen. Ich kenne niemanden der keinen Studenten hat. Studenten haben halt den Nachteil irgendwann fertig zu sein mit dem Studium und dann muss man sich wieder an jemand neuen gewöhnen.


    Vg sigrid

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.