Greta Thunberg

  • Natürlich sind solche Einlassungen gegen Greta Thunberg nicht besonders respektvoll, aber offene Behindertenfeindlichkeit konnte ich da bislang nicht herauslesen. Dass Greta an Asperger mit diversen Co-Erkrankungen leidet, war Steinhöfel & Co wahrscheinlich gar nicht bewusst.

  • Die meisten Kommentare bestehen wirklich nur aus Polemik, da hätte ich von Twitter auch nichts anderes erwartet. Wobei es ja - auf allen Seiten- auch nachdenkliche Stimmen gibt. Ich kann diejenigen Verstehen, die darauf hinweisen, dass Greta einfach nur die Wahrheit ausspricht, die viele Erwachsene in dieser Klarheit nicht sehen wollen. Ich kann aber auch diejenigen verstehen, die sich fragen, ob das Mädchen nicht teilweise auch für Zwecke vereinnahmt wird, die sie (behinderungsbedingt und durch ihr jugendliches Alter) nicht immer zu 100% durchschauen kann.

  • Die letzten drei Links sind natürlich anderes Kaliber und gehen eindeutig zu weit. Das konnte ich aus dem ersten Link noch nicht so eindeutig erkennen, worauf es hinausläuft.

  • Ich finde es schlimm, was da auf Twitter abgeht und frage mich bei solchen Diskussionen immer wieder, ob man solchen rechtsdrehenden Leuten, die keinerlei Interesse an einem Austausch haben, Aufmerksamkeit schenken soll.

    Ich bin der Meinung, man sollte sie öffentlich ignorieren, aber im Auge behalten und beobachten, damit man die Entwicklung solcher Strömungen jederzeit im Blick hat. Durch die große Aufmerksamkeit können sie ihren Müll großflächig weiterverbreiten und andere Gleichgesinnte, die bisher eher zurückhaltend waren, mitreißen.

    Jede Aufregung ist Werbung für diese Leute. An Diskussionen sind die eh nicht interessiert.

  • Weiß jemand, ob diese aggressive Kampagne speziell in Deutschland solche Auswüchse annimmt? Oder bekommt sie in ihrem eigenen Land genauso viel Gegenwind?


    Was sich in Deutschland und anderen fremdsprachigen Ländern an Hass gegen sie richtig, wird Greta vielleicht (oder hoffentlich!) nicht mitbekommen, aber was in ihrem eigenen Land passiert, wird bestimmt nicht spurlos an ihr vorbeigehen, fürchte ich.

  • So weit ich weiß , beschränkt sich die Attacke auf eine deutsches , rechtes Spektrum.

    Ich denke schon , das Sie damit klar kommt , weil der Zuspruch und die Unterstützung für Sie sehr groß ist und mittlerweile an Schulschwänzdemos jeden Freitag mittlerweile 100000ende Schüler und Studenten länderübergreifend teilnehmen.


    In Deutschland wäre Sie wahrscheinlich tatsächlich schon zwangseingewiesen worden , schulpflicht mäßig......

  • http://www.spiegel.de/wissensc…-interview-a-1251288.html

    Anders als ich befürchtet hatte, scheint Greta Thunberg erstaunlich gefasst mit den persönlichen Anfeindungen umzugehen. Es scheint sie sogar eher noch mehr anzuspornen, so mein Eindruck. Was auch positiv ist: SPIEGEL ONLINE ist meines Wissens das erste große deutsche Medium, das endlich mal mit ihr spricht statt immer nur über sie; egal wie man inhaltlich zu ihr steht.

  • Auf Facebook wurde das auf einer Seite erklärt, warum das keine Instrumentalisierung von Greta sein kann oder irgendein Zwang von Eltern oder politischen Gruppen. Für uns Eltern von autistischen Kindern und Erwachsenen eigentlich völlig klar: man kann einen autistischen Menschen nicht zu etwas zwingen, wenn er sich verweigert. Man kann Greta nicht ans Rednerpult schubsen, wenn sie nicht selbst den Wunsch gehabt hätte, das zu tun, was sie tut.


    Nachlesen könnt ihr das hier - von einer ganz tollen Frau, die absolut unaufgeregt versucht, ihren Mitmenschen Autismus näherzubringen:


    https://www.facebook.com/VonAu…/2193750754223583?__xts__[0]=68.ARBgFHCtguq2athtUiNhEggILWASaaVBF3_FgXRlJHZ0yKeFdDWcnjHreUF6wdn5Ynnq5kzbKdsJ6xMEIkaraG69sSVsTkkejcVgXwb6laR_tkCmg5cjaeXRYJLiuEk7J_jfaMGx6nccCsgGiFCl0NCt34JyFoiOe0ayDu0wSkiQRMAW99zfPipnw7YrVDZ_-p0gmxYiac1EyNlJM-R0SYhUSeFpt4SuBLr5CF74Yns_1mQvAMTLY_1QOwlx5qS7c7pst-QGl7LWI_H7vV1D5NZswM5qrzem4QbqPIBfeD2LveBlCcHoeINQl44l8lLHI9-XMAq-6F54Vu4NpBylTRGtn14Es2BscjIUyIWEdB5O2U1XxDfMTp0yHnc8cc6uZQ6g8VLjGrmaKZ0ntnL-sjvhvZTERoCQGbF3ZZEtRAVHXe_i0x8J4fphymjWqiFodnhzp5XZsEz3KX0CiihaE3Fsdf49wyGhkDn9HiW3hYLvN1STKz-jt_2ea8VZ&__tn__=-R

    ........................................
    Liebe Grüße von Klara


    "Das, was mich behindert,
    damit lerne ich zu leben.
    Der, der mich behindert,
    der lässt mich im Leben leiden."


    © Klara Westhoff

  • Mir scheint auch, dass Greta Thunberg da ganz gelassen reagiert, gefällt mir.


    Dass man Autisten nicht instrumentalisieren könne, stimmt halt aber nicht. Mit Zwang hat Instrumentalisierung ja nicht zu tun. Jemand, der Schwächen in der Dekodierung der Motive anderer hat, lässt sich leichter instrumentalisieren als jemand, der andere leichter durchschaut. Das trifft zumindest viele autistische Kinder, vermutlich auch noch Erwachsene. Ich bin nicht der Meinung, dass das bei Greta Thunberg so ist, ich möchte mich nur gegen diese Argumentation wenden. Eine Idealisierung von Autisten („immer 100% ehrlich, gerecht, objektiv, immer friedliebend - aus Notwendigkeit wegen der Hyperempathie - ...) wie sie manchmal im Netz anklingt, hilft der Aufklärung auch nicht ...


    Und das klingt auch manchmal an in der Berichterstattung über Thunberg. Als wäre ihr Einsatz wertvoller, WEIL sie Aspergerin ist.

    Natürlich ist mir das noch lieber als Shitstorm, aber wirklich hilfreich ist es auch nicht.


    Autisten sind ja nicht die besseren Menschen, sondern einfach genauso Menschen wie alle anderen auch. DAS ist doch Diversity.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

    3 Mal editiert, zuletzt von Enscha ()

  • Hallo, Ingrid,


    gewertet hat die Beitragserstellerin den Einsatz und die Art von Greta nicht. Es ging allein darum, dass es nicht möglich sei, einen autistischen Menschen zu zwingen. Sie ist eben keine von den erwachsenen Autisten, die immer diese Schiene "wir sind besser und ehrlicher und sonstwas als andere. Ganz im Gegenteil. Sie hat einen völlig unaufgeregten fairen Blick auf ihr und das Verhalten anderer Autisten. Das erklärt sie wunderbar auf ihrer Seite. Sie hat auf den fiesen niederträchtigen Gegenwind reagiert, der in dem Beitrag aufkam, den sie verlinkt hatte. Nur darauf war der Bezug.


    Um das Instrumentalisieren allein ging es auch nicht, da kam ich wohl falsch rüber. Dass das möglich ist, das ist klar und wird auch in den Kommentaren zu dem Beitrag erläutert. Aber eben den Zwang etwas zu tun. Das würde Verweigerung hervorrufen. Und die Argumentation kann ich sehr wohl nachvollziehe.


    Es ging wohl eher darum, aufzuzeigen, dass zuerst der Wunsch von Greta da war, ihr Spezialinteresse und ihre Überzeugungen an die Öffentlichkeit zu bringen und sich diese Mediengeschichten anzutun und sich zu überwinden. Erst danach kam von anderen der Hinweis auf ihre Andersartigkeit.


    Ich finde Gretas Vorgehen interessant, Sympathie empfinde ich ihr gegenüber nicht, für mich strahlt sie Kälte aus. Aber so ist das eben mit Menschen in all ihrer Vielfalt (der Begriff gefällt mir wesentlich besser). Den einen mag man, den anderen nicht. Durch die letzten 25 Jahre konnte ich noch viel dazu lernen zu dem, was auch schon die 25 Jahre davor in mir geschlummert hat.

    ........................................
    Liebe Grüße von Klara


    "Das, was mich behindert,
    damit lerne ich zu leben.
    Der, der mich behindert,
    der lässt mich im Leben leiden."


    © Klara Westhoff