Schwerstmehrfachbehinderte Menschen in der Inklusion

  • In vielen Diskussionen und Inklusionsideen dreht sich meist alles um die fitteren behinderten Menschen und um Menschen, die eine Arbeits- und Anpassungsleistung erbringen können. Doch wie steht es um die schwerstmehrfachbehinderten Menschen, die das nicht können? Sie werden bei den Diskussionen nicht bedacht. Sie werden ignoriert. Das ist aber nicht im Sinne der Inklusion.


    Ich bin der Meinung, dass alle Menschen inkludiert werden müssen. Keiner darf aufgrund einer schweren Behinderung ausgeschlossen werden. Ich möchte, dass hier Ideen gesammelt werden, wie die Inklusion schwerstmehrfachbehinderter Menschen gelingen und umgesetzt werden kann. Es sollen alle Bereiche bedacht werden, also nicht nur Schule, sondern auch Wohn,- Freizeit,- Arbeitsbereich usw.

  • Der erste Weg wäre, wenn erstmal im Behindertenbereich keine Exklusion gäbe.
    Dazu gehört allem voran eine vernünftige Bezahlung der Beschäftigten in den Werkstätten.
    Schwerstbehinderte, die die Anforderungen ("Mindestmaß an wirtschaftlicher Verwertbarkeit") der Werkstätten nicht erfüllen, muss trotzdem eine gleichwertige Teilhabe durch sinnvolle Beschäftigung, Bildung und Förderung geboten werden.
    Durch Außenarbeitsplätze und Kooperation mit Betrieben könnte viel nach außen getragen werden.

  • Meines Erachtens geht es schlicht und einfach um das Recht auf Selbstbestimmung und um das Recht auf die Gestaltung des eigenen Lebens. Also um das, was wir alle für uns selbst als völlig selbstverständlich ansehen.


    Für das Wohnen gilt in erster Linie Artikel 19 der UN-Behindertenrechtskonvention - insbesondere:
    Diese Maßnahmen sollen unter anderem gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen die Möglichkeit haben, ihren Aufenthaltsort zu wählen. Sie sollen weiterhin entscheiden dürfen, wo und mit wem sie leben und sind nicht verpflichtet, in besonderen Wohnformen zu leben.
    Es müss(t)en also für jeden behinderten Menschen mehrere geeignete Optionen zur Auswahl stehen. Und die Freiheit, unter mehreren Optionen die für den Menschen passende auswählen zu können, darf nicht von finanziellen Kriterien beeinflusst werden.


    Dann muss (müsste :icon_rolleyes ) für jeden Menschen mit Behinderung eine Wahlfreiheit der für ihn geeigneten Tagesstruktur mit einem personengebundenen Budget ermöglicht werden. Diese köntte in den bereits vorhandenen Einrichtungen der Eingliederungshilfe (WfbM oder Tagesförderstätte) wahrgenommen werden, am so genannten freien Arbeitsmarkt oder auch in Eigenregie.


    Auch für die Freizeit müssen die Betroffenen die Chance haben, zwischen verschiedenen Unternehmungen wählen zu können. Machen wir ja auch...

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • Zitat

    []In vielen Diskussionen und Inklusionsideen dreht sich meist alles um die fitteren behinderten Menschen und um Menschen, die eine Arbeits- und Anpassungsleistung erbringen können. Doch wie steht es um die schwerstmehrfachbehinderten Menschen, die das nicht können? Sie werden bei den Diskussionen nicht bedacht. Sie werden ignoriert. Das ist aber nicht im Sinne der Inklusion.


    Das ist natürlich nicht im Sinne der Inklusion, weil diese Angebote ( vergelichbares gibt es in einigen Kommunen oder Bundesländern) ihrem Grunde nach auch gar nicht inklusiv sind.


    Diese Angebote sind Nachselektionen/ Feinsortierungen mit der der Kostenträger die Menschen, die keine GB im klassischen Sinne haben, sondern auf einem, relativ hohen Niveau lesen, Schreiben, Rechnen, Kommunizieren, reflektieren , abstrahieren und sozial funktionieren können, statt in den kostenintensiven WfbMs versucht auf dem 1 Arbeitsmarkt unterzubringen.


    Den Unterschied kann man beim Projekt daran erkennen, dass Ausgangspunkt des Projektes nicht der einzelne Mensch ist, nach dessen Talenten , Wünschen und Bedprfnissen gefragt wird.
    Stattdessen impliziert das Projektdesign ein bestimmtes Leistungsniveau, ohne dass ein Mensch mit Behinderung gar nicht teilnehmen kann.


    Inklusiv wäre ein Projekt,
    dasden ganz fitten, die die beschriebenen Vorraussetzungen erbringen können so eine Ausbildung ermöglicht..
    UND
    das meinem Zwerg die Möglichkeit einer inklusiven Arbeitsstelle ,
    Inges Tochter die freie Wahl zwischen einer individuell gestalteten inklusiven Tagesstruktur und einem Platz in einer von mehreren inhaltlich unterschiedlich aufgestellten Betreuungseinrichtungen
    und meiner schwerstmehrfachbehinderten Nichte die Moglichkeit von wenigstens stunden- tageweisen Teilhabechancen zwischen ihren Krankenhausaufenthalten/ Krankheitsphasen
    bieten würde


    Träum weiter Birgit :icon_cry

    Schöne Grüße von Birgit, Mama vom

    • "Zwerg", geboren 2000 mit Tris21 und 'ner Reihe von Zusatzdiagnosen, gsd trotzdem topfit und zuckersüß
    • "Großen" ,gsd genauso topfit und zuckersüß (lässt sich aber leider seit längerem nur noch von wesentlich jüngeren Frauen knuddeln)

    3 Mal editiert, zuletzt von Birgit A ()

  • Immer wieder wird betont, dass die Inklusion realitätsfremd und gescheitert ist. ich finde, das ist der falsche Ansatz.
    Die Frage müsste heißen: Wie kann Inklusion gut gelingen? Aus diesem Blickwinkel heraus werden neue Ideen entstehen und natürlich braucht Inklusion Offenheit.

  • Oder noch besser: Wie gelingt Inklusion gut?
    Es gibt sie ja, die funktionierenden Beispiele, manchmal im ganz Kleinen... ein engagierter Lehrer... oder im Großen, eine Institution.


    Stattdessen wird immer behauptet, Inklusion ist nicht möglich und dann werden zur Untermauerung als Beispiele Schreckensbilder konstruiert.

  • Inklusion gelingt dann


    wenn man nicht diskriminiert wird aufgrund der Behinderung " ich war beschäftigt bei Werbeblättchen einlegen in ein Maschine , leider erklärte man mir nicht wie man richtige diese einlegte ,das ich wieder herum es einmal so probierte dann wieder andersterst, Fakt: Was ich machte oder wie ich es machte immer nur Kritik, ob wohl die Druckerei wusste das ich ein Behinderung hatte, zu mal auch ein behinderter dort auch arbeitete und nicht diskriminiert wurde.


    Noch in der Probezeit natürlich gekündigt, weil man behinderte nicht will.Inklusion ist nicht gewollt


    Ich muss jetzt illegal Arbeiten das ich überleben darf ,das ist gewollt.