Menschen mit Behinderung und deren Angehörige sind in der Regel von Ämtern und Behörden abhängig, weil sie auf Hilfen und Unterstützung angewiesen sind. Die Abhängigkeit und die damit einhergehenden Kämpfe um Leistungen und Unterstützung sind sehr belastend. Diese Kämpfe kosten Kraft und rauben Energie. Ich weiß, dass diese Kämpfe nie enden werden. Sie sind übergriffig und oft auch entwürdigend. Es macht mürbe.
Oft träume ich von einem Leben ohne diese Abhängigkeit. Es fühlt sich dann so gut und normal an. In diesen Träumen sind wir frei, müssen nicht kämpfen, müssen uns nicht ärgern über Ignoranz und Inkompetenz. Und manchmal frage ich mich - wenn ich so träume - ob ein Leben mit Behinderung auch ohne Ämter und Behörden möglich sein könnte. Ich weiß, das hört sich verrückt an, denn schon alleine die Kosten für Schulhelfer, Eingliederungshilfen aller Art und die Werkstatt/ die Förderstätte sind für Normalverdiener unerschwinglich, ganz zu schweigen von dem Wohnplatz. Ich möchte trotzdem nicht aufhören mit dem Träumen. Wollen wir mal zusammen spinnen und träumen, ob und wie es möglich werden könnte, zumindest etwas unabhängiger zu werden?! Wie muss das System organisiert/ reformiert werden? Komplette Unabhängigkeit wird es nicht geben, aber ein kleines bisschen.....ein klitzekleines bisschen nur......