Ausgeschult - Gruppe InklusionsBeobachtung

  • wenn ich das lese, denke ich nur: völlig normal, einziger Unterschied zu uns ist nur, dass unser Kind ohne Schulabschluss zwangsausgeschult wurde, wie ich das begrifflich mal geprägt hatte. Es gab kein Ruhen der Schulpflicht, es gab nur Drohungen, die Polizei würde zwangsweise das Kind in die Schule bringen. Ängste wurden geschürt, Akten frisiert, so dass zum Schluss die Eltern die Kindeswohlgefährder waren, weil sie sich einer psychiatrischen Einweisung widersetzten.


    Heutzutage zucke ich nur mit den Schultern, wenn ich sowas lese. Vermutlich weil ich versuche, es ganz unbeteiligt zu lesen. Wenn ich aber die Abschnitte von "In Felix veritas" nachlese, die unsere Familie betreffen, dann kommt die Wut, die Angst und die Verzweiflung wieder. Noch heute laufen mir die Tränen über das Gesicht, ob der schlimmen Dinge, die unser Kind erdulden musste. Und uns Eltern lasse ich mal außen vor, denn wir konnten uns wehren, wenn auch der Ruf darunter geschadet hat. Doch ein autistisches Kind, das wehrt sich nicht. Das zeigt - vielleicht - unangemessens Verhalten, aber viel eher wird es depressiv. Das ist das Schlimmste bei all den Geschichten über Zwangsausschulung: die Folgeschäden sind vielfach irreparabel :(

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    Liebe Grüße von Klara


    "Das, was mich behindert,
    damit lerne ich zu leben.
    Der, der mich behindert,
    der lässt mich im Leben leiden."


    © Klara Westhoff