Spiegel-Artikel: Bluttest auf Downsyndrom könnte Kassenleistung werden

  • Es geht weiter. Bitte mal lesen:


    (Niederlande), Island als Vorbild, Down-Syndrom wird als psychische Erkrankung bezeichnet...


    http://www.imabe.org/index.php?id=2439


    (...)Dank der Methoden sog. nicht invasiver pränataler Diagnostik (NIPT)
    könne Down-Syndrom frühzeitig durch einen Bluttest erkannt und damit die
    Geburt von Kindern mit Behinderung vermieden werden, so Zuijderland.
    Der Philosoph, der bereits vor einigen Jahren öffentlich für eine
    Pflicht zur Abtreibung von behinderten Kindern eintrat (vgl. NRC, online, 6.11.2012),
    fordert zudem, dass Eltern, die sich freiwillig trotz festgestellter
    Behinderung für ihr Kind entscheiden, eine finanzielle Strafe zahlen
    sollten. Die Geburt eines Kindes dürfe nicht mehr dem Zufall überlassen
    werden, so Zuijderland.(...)



    ich denke in etwa dort wird es enden:


    Test werden verpflichtend.
    Wer sich gegen Abtreibungen wehrt, wird verpflichtet werden sämtliche Kosten selbst zu übernehmen.
    Ich frage mich, was dann mit einer Mutter passiert, die sich diesen Vorgaben verweigert!?


    J
    onna
    ~~~~~~~~~~
    mit Jesper und Felix *2006 (Down Syndrom PLUS, gehörlos und weitere Baustellchen...)




    2 Mal editiert, zuletzt von Jonna ()

  • Wer sich gegen Abtreibungen wehrt, wird verpflichtet werden sämtliche Kosten selbst zu übernehmen.


    Dazu gab es mal einen Bericht aus Israel:
    12 November 2014
    Gericht in Israel: Eltern hätten behindertes Kind abtreiben sollen


    ..."In Israel hat sich ein Ehepaar gegen eine Abtreibung entschieden und muss nun alle Aufwendungen für die Pflege des gelähmten Kind aus eigener Tasche bezahlen"...
    http://www.kath.net/news/48202


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • "Augerottet".....Da kann einem nur noch schlecht werden. <X
    Der Medizinethiker Zuijderland sieht Island als Vorbild: Dank vorgeburtlicher Detektion konnte dort laut dem isländischen Genetiker Kai Stefansson das Down-Syndrom zu fast 100 Prozent „ausgerottet“ werden, nur noch zwei bis drei Kinder pro Jahr kämen mit Down-Syndrom zur Welt. In den Niederlanden seien es noch rund 250 Kinder.
    http://www.imabe.org/index.php?id=2439

  • Ich bin sprachlos....
    Das einzige was mir dazu einfällt (und es tut mir leid, weil es nicht direkt Menschen mit Behinderung trifft):
    http://www.t-online.de/leben/f…gerschaftsabbruechen.html (Seelische Folgen von Abtreibungen)
    Denkt darüber mal jemand nach?!


    Keine Frage, ich bin absolut dagegen eine Minderheit auszurotten. Ist ja nichts anderes irgendwie als wenn sich so nen Diktator hinstellt und sagt alle Juden müssen getötet werden...
    Mir ist der Gedanke irgendwie so fremd und abschreckend, dass ich das in meinem Kopf echt nicht richtig erfassen kann. Tut mir leid.


    Das einzige was mir eben als erstes eingefallen ist (neben dem Erschrecken über die Idee als solches) ist eben die Folgen für die Mütter etc die durch so eine Abtreibung entstehen. Gruselig das darüber niemand nachdenkt.


    Ach... Und mir fällt noch Tim ein... Aber ich weiß nicht, ob das so richtig dazu passt... Aber ich vermute mal, das es mehr Kinder gibt, die ihre eigene Abtreibung überlebt haben.... *grusel* Wie kann man einem Menschen so etwas nur antun?!


  • Dazu gab es mal einen Bericht aus Israel:
    12 November 2014
    Gericht in Israel: Eltern hätten behindertes Kind abtreiben sollen


    ..."In Israel hat sich ein Ehepaar gegen eine Abtreibung entschieden und muss nun alle Aufwendungen für die Pflege des gelähmten Kind aus eigener Tasche bezahlen"...
    http://www.kath.net/news/48202


    Da kann ich mich auch noch dran erinnern , übel , das alles !

  • Die Aussage von einigen Leuten setzt sich also durch: "So was muss es heute doch wirklich nicht mehr geben".
    Vor einigen Jahren habe ich schon mal geschrieben:


    In solchen „Angeboten“ spiegelt sich ein medizinisch-technologischer Machbarkeitswahn und die Idee, bestimmte Erkrankungen am Ort der Entstehung zu erkennen und dann (mitsamt dem entstehenden Menschen) „ausmerzen“ zu können. Das ist ein medizinisch verbrämter ideologischer Größenwahn…
    Dazu kommt noch die fehlende Unterstützung und die massive Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Hierzu zählen u. a. der zermürbende Kampf gegen die Regelbedarfsstufe 3 und die Kindergeldabzweigung im deutschen „Sozial“staat, der endlose Einsatz um einigermaßen normale Lebensbedingungen (von Inklusion ganz zu schweigen), sowie der bürokratische Irrsinn von Behörden und Institutionen.
    Eine werdende Mutter (und die evtl. dazu gehörige Familie) wird es – falls überhaupt – gut überlegen, ob sie in diesem eiskalten Klima ein behindertes Kind zur Welt bringen will und wird.
    Ist die erzeugte Eiszeit in der Sozialpolitik Zufall oder Berechnung?!?


    Man könnte dahinter auch eine Art Versuch zur Lösung künftiger (volkswirtschaftlicher) Probleme sehen. Genau deshalb wird auch die Diskussion zum Thema „Sterbehilfe“ immer zu „Krisenzeiten“ stark forciert.
    Ich befürchte, irgendwann wird das Recht auf eine vorgeburtliche Untersuchung zur Pflicht werden – und das Recht auf den eigenen Tod bei (unheilbaren) Krankheiten oder…. ebenfalls zur Pflicht.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • Ich hoffe, dass passt hier in diesen Thread:



    Dieser Videobeitrag scheint zwar einen christlichen Hintergrund zu haben, ist aber trotzdem ein schöner Film über ein wunderbares Mädchen. :)


    Bin durch Zufall auf ihn gestoßen.

  • Dario, danke für den Link. Tolles Mädchen, tolle Familie. :)
    Die Familie hat die Sonderpädagogin in der Schule selber finanziert. :eek Der Film ist von 2005.
    Mich hat der weitere Lebensweg von Sophie interessiert und ich habe einen weiteren Film, in dem Sophie 20 Jahre alt ist, gefunden.

  • Danke für die Infos, ich wusste gar nicht, dass Sophie über so lange Zeit vom Filmteam begleitet wurde. Sie scheint tatsächlich ihren Weg gefunden haben in ein erstaunlich selbstständiges Leben. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Menschen mit Down-Syndrom so positiv entwickeln können!


    Wer weiß, vielleicht gibt es ja nach weiteren 10 Jahren eine Fortsetzung darüber, wie sich Sophie als Erwachsene weiterentwickelt hat. Interessieren würde es mich schon. :)

  • Ein Vater erzählt wie ihn seine Tochter mit Down Syndrom positiv verändert hat.
    Hätte er es vor der Geburt gewusst würde sie heute wahrscheinlich nicht leben, sagt er....
    https://de-de.facebook.com/inklussion/posts/978148609023657


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Ärzte Zeitung online, 26.07.2018


    …"Es ist klar, dass es nicht bei dem Trisomie-Test bleiben wird." Weitere Tests seien bereits in der Pipeline.


    "Wir könnten in eine Situation kommen, in der alle vorgeburtlich vermessen werden", warnt Henke. Die aus seiner Sicht nicht wünschenswerte Folge wäre, dass Frauen – auch unter Verweis auf Kostenaspekte – in Erklärungsnot kommen, weil sie sich für die Geburt eines "nicht geprüften" Kindes entscheiden."...


    https://www.aerztezeitung.de/m…-07-27.Frauengesundheit.x


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Ich würde gern zu der üblichen Thematik in der zetgemäßen Diskussionsformuliereng einen Gedanken verlieren:


    "Bluttest auf Downsyndrom könnte Kassenleistung werden(...)"


    es stellt sich, nach der Machbarkeit, scheinbar nich mehr die Frage des "OB (er angewand werden sollte).


    Die Frage bezieht sich einzig auf die KASSENLEISTUNG, die durch ihre noch durchgängigere Anwendung zu einer "sozialimplizierten" Abtreibung führen könnte.
    Ich stelle mir allerdings -nach wie vor- die OB-Frage.


    Wir hatten -theoretisch gedacht- den sozialen Schutzraum erst 3 Tage vor der Geburt
    -einen Hinweis, samt "schneller" Bestätigung .


    Ich habe immer Wert darauf gelegt, dass ich auch im 3. Monat NICHT anders entschieden hätte!


    Dieses "das muss doch heutztage nicht mehr sein" verstärkt sich schon duch die Möglichkeit der Feststellung und Freigabe mit Ausschluss der Gefährdung.


    Wenn es EINZIG die Frage der Kostenübernahme von Testverfahren ist, würde das künftig ein nochmals erhöhtes Unverständnis für eine Pro Entscheidung bedeuten. Würde ein nicht erfolgter Test ausschließlich an einer Finanziebarkeit durch die Eltern hängen, wird das Down-Syndrom künftig auch eine doppelte Stigmatisierung erfahren.


    Down-Sybdrom-Kind= niederer sozialer Status der Familie.


    ...weil die Fragestellung nach dem OB noch mehr in den Hintergrund gedrängt wird und die "soziale" Akzeptanz dieser Entscheidung erneut abnehmen dürfte.


    Statt einem Gruß hier- nur mein unübertragbares Empfinden hinzugedacht.


    J
    onna
    ~~~~~~~~~~
    mit Jesper und Felix *2006 (Down Syndrom PLUS, gehörlos und weitere Baustellchen...)




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  • 5. Feb. 2019

    https://twitter.com/IngeRosenb…tatus/1092747891943329792



    Mareice Kaiser

    Pränataltest

    "Nehmen wir dieses Kind?"

    https://chrismon.evangelisch.d…/2019/42745/praenataltest




    Merle Weidemann hat in ihrem Leserpost auf ihre Blogbeiträge verwiesen:

    ZITAT:

    …"Es wäre schön, wenn Sie meinen Blogbeitrag aufgreifen und weiterverbreiten oder einfach auch über das Leben mit dem Down-Syndrom berichten könnten. "....

    https://www.der-netzwerk-blog.de/fragt-uns/

    https://www.der-netzwerk-blog.de/?s=down+syndrom




    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    Einmal editiert, zuletzt von Monika ()

  • 19. September 2019

    …"Heute hat der Gemeinsame Bundesausschuss entschieden, den Bluttest auf Trisomie 13, 18 und 21 im Rahmen einer Änderung der Mutterschafts-Richtlinie in bestimmten Fällen zur Kassenleistung zu machen"...

    https://www.eu-schwerbehinderu…/1391-beitrag-20190919-03


    Gemeinsamer Bundesausschuss - Pressemitteilung:

    https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen/810/




    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • https://www.fr.de/wissen/blutt…behinderung-13015192.html



    Zitat :

    "Sie stellen keine Diagnostik dar, sondern sind Hochrechnungen. Sie ersetzen also nicht die invasiven und mit einem Fehlgeburtsrisiko verbundenen Verfahren wie Fruchtwasseruntersuchungen, diese sollen zur Bestätigung bei einem positiven Ergebnis weiterhin durchgeführt werden."




    Die Tests werden aber in der Öffentlichkeit genau unter dem falschen Aspekt beworben , als ersetzen sie die invasiven Tests .

  • Aber den invasiven Test wird man dann nur noch machen, wenn das Ergebnis positiv bzw. falsch positiv ist. Also um Zweifel zu beheben oder wenn es um Beendigung der Schwangerschaft geht.

    Die allermeisten müssen die invasive Untersuchung dann nicht mehr machen. Also ersetzt der neue Test sie in den meisten Fällen doch .


    Worauf es doch ankommt, ist, dass diese Untersuchungsmethode nicht zur Reihenuntersuchung wird. Für mich liest sich das so, als sollte der Test nur bei entsprechender Indikation angewendet werden dürfen.

    Ich finde, das ist doch ein Kompromiss - ggf. konkretisierungsbedürftig.

  • Die Indikation ist wahrscheinlich „spätgebärend“ also ab 35, bei denen ist der Test dann regulär (und das sind viele!), ich schätze aber da werden viele Jüngere dann halt danach fragen, und dann findet sich schon eine Indikation.

    So Entscheidungen schaffen Realitäten.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."