Beiträge von Enscha

    Also für mich als Bürgerin Bayerns ist das nix Neues. Hier wird Förderschulen vom KuMi das „Profil Inklusion“ angetragen, Top-Down quasi, und die heften sich das dann ans fast völlig inklusionsfreie Revers (der homöopathiemässig verdünnte Inklusionsanteil sind zb Partnerklassen, mäßig gut bis schlecht gemachte, das Mutterhaus ist 100% Sondersystem) ... ganz normaler Irrsinn ?

    Hallo Anni, was genau interessiert Dich? Habe grade in‘s Inhaltsverzeichnis geguckt, mir scheint, das weißt Du schon alles, was da drin steht? Ist wohl so ein einführender Überblick. Oder täusche ich mich?

    Bei BR24 muss der Fall Nenad - der ein Beispiel ist für krasse Diskriminierung von Menschen anderer Kultur, aber eben nicht von Behinderten (Nenad hat ja keine Behinderung) - herhalten als Illustration für eine komplette Fehlinterpretation von Inklusion: Die Autorin bemängelt, dass Kinder auf der Förderschule landen, die dort „nicht richtig“ sind. Falsche IQ-Tests usw. Für die Inklusion derer, die dort „richtig“ sind, interessiert sie sich nicht. Ich glaube, sie hat gar nicht verstanden, dass es um ALLE, also auch um die geht. ??

    https://www.br.de/nachrichten/…ibt-eine-illusion,RAmPygK


    Mann, mann ...

    Vielleicht hat jemand Lust zu kommentieren, da steht bisher nur Unsägliches ...

    Hallo Ella,


    naja, Hawking war ja erst als Erwachsener so schwer behindert. Wenn man dann schon mal Professor ist, schaut’s wahrscheinlich sogar in Deutschland ganz gut aus mit Assistenz und Hilfsmitteln ...


    Ich weiß gar nicht, ob ich wissen will wie viele Leute, die keine Lautsprache haben, bei uns, aber auch in anderen Ländern total unterschätzt und entsprechend vernachlässigt werden.


    Viele können ja ihr vorhandenes Intelligenzpotential gar nicht erst entwickeln, wenn sie keine passende Förderung erhalten.

    (Das gilt aber nicht nur bei Behinderung)


    Für Taubblinde gibt es in D immerhin einige gute Einrichtungen, und viel gute UK. Mit Inklusion dürfte es allerdings nicht so rosig ausschauen ...

    Natürlich, das ist ja auch nicht nur ein Empfinden, sondern das sagen auch Soziologen, Philosophen, und andere, deren Job die Analyse von Gesellschaft ist. Und es gilt nicht nur für Deutschland, das ist ein Trend in vielen westlichen Ländern, wenn nicht global. Aber das Schöne ist: es ist (noch) nichts verloren, man kann etwas tun. Demokratie ist kein Selbstläufer, sie muss jeden Tag verteidigt werden. Vielleicht braucht es dafür wieder mehr Bewusstsein. Wir geben uns Mühe, oder? ✌️


    Ich glaube inzwischen, dass wir nur mehr Inklusion erkämpfen können, wenn wir dabei nicht nur die Teilhabe Behinderter anvisieren, sondern die ALLER in der Gesellschaft Benachteiligten. Also quasi auch da: Inklusion. ?

    Ja nun, es ist ja nicht nur die BRK, die nicht umgesetzt wird, sondern wir haben ja auch sonst allerorten wachsende staatlich betriebene soziale Ungerechtigkeit. Wir schicken Hunderttausende zu den Tafeln zum Betteln, weil HarzV nicht zum Leben reicht, wir kümmern uns nicht um die Eindämmung von Kinderarbeit, prekären Arbeitsverhältnissen, wir ignorieren die Kritik der UNESCO an der strukturellen sozialen Ungerechtigkeit unseres Schulsystems, ... usw. Wir stellen das Wohl der Autoindustrie und aller möglichen Lobbyisten über einen zukunftsfähigen Umbau der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit ... Die Ausbremsung der Inklusion ist da nur EIN Teil des Ganzen.

    Mir scheint auch, dass Greta Thunberg da ganz gelassen reagiert, gefällt mir.


    Dass man Autisten nicht instrumentalisieren könne, stimmt halt aber nicht. Mit Zwang hat Instrumentalisierung ja nicht zu tun. Jemand, der Schwächen in der Dekodierung der Motive anderer hat, lässt sich leichter instrumentalisieren als jemand, der andere leichter durchschaut. Das trifft zumindest viele autistische Kinder, vermutlich auch noch Erwachsene. Ich bin nicht der Meinung, dass das bei Greta Thunberg so ist, ich möchte mich nur gegen diese Argumentation wenden. Eine Idealisierung von Autisten („immer 100% ehrlich, gerecht, objektiv, immer friedliebend - aus Notwendigkeit wegen der Hyperempathie - ...) wie sie manchmal im Netz anklingt, hilft der Aufklärung auch nicht ...


    Und das klingt auch manchmal an in der Berichterstattung über Thunberg. Als wäre ihr Einsatz wertvoller, WEIL sie Aspergerin ist.

    Natürlich ist mir das noch lieber als Shitstorm, aber wirklich hilfreich ist es auch nicht.


    Autisten sind ja nicht die besseren Menschen, sondern einfach genauso Menschen wie alle anderen auch. DAS ist doch Diversity.

    Hallo,


    diese Aussage, „man kann Vielfalt nicht verordnen“, da kann ich nur noch den Kopf schütteln. Ich hätte eigentlich gedacht, es wäre Teil einer elementaren Schulbildung, zu wissen, dass Vielfalt ein ganz wesentlicher Aspekt des menschlichen Daseins auf Erden ist, und des Lebens überhaupt. Da fehlt‘s ja an den Grundlagen ... Man muss offenbar echt bei Adam und Eva anfangen. Ne, noch früher... *augenroll* ?

    Was mich jetzt grade auch aufregt, ist die Formulierung „für dumm erklärt“ als Synonym für „geistige Behinderung zugeschrieben“. Wer geistig behindert ist, ist nicht dumm. „dumm“ ist ein massiv abwertendes Wort, eine Beleidigung.

    Da hat es der Redaktion des WDR definitiv an Feingefühl gefehlt.

    Guten Morgen, Anni! Mach ruhig weiter hier. Ich persönlich finde es gut, wenn es einen fortgeführten Thread gibt. Wenn es ein Buch ist, wo sich eine Diskussion entwickelt, macht sich ein eigener Thread natürlich auch gut.

    Hallo,


    Mit 18 ändert sich etwas in den Richtlinien, deshalb.
    Der tägliche Hilfebedarf muss bei Erwachsenen mindestens 2 Stunden betragen. Bei Kindern wird anders bewertet. (Kannst Du nachlesen in den Versorgungsmedizinischen Grundsätzen).
    Da nützt das Versorgungsamt manchmal die „gute Gelegenheit“ ... Oft zu Unrecht. Wenn der Hilfebedarf weiter da ist, dann muss das MZ bleiben. Siehe dazu Urteil des Sozialgerichts Aachen (Aktenzeichen S 12 SB 642/16 vom 19.09.2017): Wenn weiterhin die gesundheitlichen Voraussetzungen vorliegen ist das Merkzeichen H weiter zu gewähren.


    Psychologe hat weniger Gewicht, Facharzt wäre besser. Und halt gut und sauber begründen, dazu auch die entsprechenden Stellen in den versorgungsmedizinischen Grundsätzen genau lesen. ;)

    Hallo,


    habe Eure interessante Diskussion jetzt erst entdeckt ...


    Ich hätte, das gebe ich offen zu, als Beobachterin der bayerischen Nixklusion schon Angst, wenn das Sondersystem schnell zurückgefahren würde, und Junior ins hiesige Regelschulsystem müsste - Junior hätte nicht den Hauch einer Chance, wenn Kinder und Lehrer Inklusionsneulinge wären. Das lässt sich in der Nachbarschaft zb klar beobachten. Leute mit Leistungsdenken, mit hohen Tellerrändern, mit inneren (!) Vorbehalten lassen ihn leider eher seine schlechten Seiten zeigen (und das schaukelt sich dann auf), während entspannte Diversitätsfans null Probleme haben. Das heißt für mich, Inklusion muss von Grund auf, von klein auf begonnen werden.
    Wahrscheinlich tu ich mich mit Behinderung an sich nur so leicht, weil ich mit einem Jungen mit Sinnesbehinderung aufgewachsen bin, den ich immer für seinen Witz und seine Kreativität bewundert habe. Wer solche Prägung nicht hat, fremdelt halt mehr mit Behinderung. Mit Intensivkindern zb hatte ich noch nie zu tun, wer weiß, wie ich da danebenliegen würde...
    Die Katze beißt sich leider ein wenig in den Schwanz.


    derzeit sehe ich aber eh schwarz für den Fortgang der Inklusion, denn Diversität hat es zunehmend schwerer, statt leichter. Die Menschen spüren zuviel Druck, haben zuviele Ängste, der Wandel macht Angst. ... Kinder wie meins - mit Aggressionen, mit Echolalien, machen auch Angst, das merkt man zb auch an dem unsäglichen bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz.
    die lange Separation hat ihre Spuren hinterlassen in der Gesellschaft.
    umso wichtiger dass wir nicht aufgeben. Never. 8)

    Hallo,


    wenn man man an manchen Stellen doch allgemeine Info braucht (zb wenn mich hier im Umfeld Pädagogen aus dem Kindergarten fragen), dann verweise ich zb auf diese Webseite:
    https://autismus-kultur.de/aut…rum-was-ist-autismus.html


    Was ich auch gut finde, ist der Artikel über Autismus auf der Kinderseite http://www.helles-koepfchen.de
    Das passt auch für Erwachsene ganz gut, die sich nicht durch einen Fachartikel lesen wollen (den Artikel hat Silke Bauerfeind geschrieben von Ellas Blog).
    ansonsten je nach Einzelaspekt halt einschlägige Blogs, zb der Blog von Sabine Kiefner, Innerwelt von Maedel, Ellas Blog samt tollen Gastbeiträgen, Butterblumenland, Steinzeitplanet, .... irgendwo haben wir doch mal die Blogs gesammelt?


    Zur Notwendigkeit von alternativer Kommunikation (UK) und Modelling hat Claudio Castaneda auf YouTube Erklärvideos eingestellt. Kommunikation ist ja eigentlich immer der Schlüssel beim Lernen über Autismus



    Wenn jemand so gar nix checkt, dann laufen Texte und mündliche Erklärungen ins Leere. Da kann man vielleicht mit Übungen arbeiten, wie sie in Fortbildungen gemacht werden. Zb alle stehen im Kreis. Wechselnd wird einer ausgesucht, der eine Nachricht empfangen und verstehen soll,. Der Kursleiter spricht diese, gleichzeitig sprechen aber alle anderen auch, scheinbar ungefragt,ganz verschiedene Texte. Da verstehst du Wörter und Satzfetzen, aber keinen Zusammenhang , und du kiregst in kurzer Zeit die Krise wegen Überforderung und Reizüberlastung.
    Das funktioniert auch mit drei Radios oder CD-Playern nebeneinander, die verschiedenes gleichzeitig abspielen.
    Man kann den sozialen Druck dabei erhöhen (schließlich spüren Autisten den ja auch), wenn man vorher drauf hinweist, dass dass eine kurze Zusammenfassung des Gehörten im Anschluss blabla und zb was von Zeitknappheit sagt, ...
    So schafft man den Perspektivwechsel dann leichter, weil man dann eben tatsächlich in der Haut des Gestressten steckt .

    Hallo,


    Autismus kurz und knapp erklären - geht nicht. :P
    Wenn ich auf ahnungslose Fachleute treffe, die aber denken, sie hätten Ahnung, bin ich eher geneigt, es woanders zu versuchen, als zu erklären. Deshalb treibe ich lieber größeren Aufwand, zu guten Fachleuten zu kommen, fahre weiter, suche länger, ...


    Ansonsten hab ich für Privatleute schon auch mal Flyer verfasst, überwiegend erkläre ich aber nicht mehr Autismus, sondern einzelne Besonderheiten vom Junior, die halt grade relevant sind. Sonst wird es den Leiten schnell zuviel und die verlieren den Überblick ;)
    Solche Einzelaspekte kann man oft gut mit Blogbeiträgen illustrieren.


    grüsse