Hallo Lynkas,
ich freue mich, von Dir zu lesen. Und es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht.
Ich habe bei dem, was Du von derjenigen Person schreibst, bzw von Eurer Kommunikation, auch an Rosenberg gedacht.
Zitat
Wolfsprache ein missglückter Versuch, ein Bedürfnis auszudrücken.
Das ist der Kern. Ein kleines bisschen kenne ich das von meiner Mutter, wenn es mal Konflikte gibt. Etwas direkt anzusprechen bringt da niemals etwas, das habe ich mir abgewöhnt. Das ist, als ob es verschiedene Kulturen wären. Ich mit meinem akademisch geschulten Denken und Reden und einer Kindheit in den freien 1970ern, sie mit ganz wenig Schulbildung, und einer sehr autoritär geprägten Kindheit mit viel Streit.
Der Kern ist da bei ihr, dass nie gelernt wurde, Bedürfnisse auszudrücken, dass nicht gelernt wurde, dass es okay ist, eigene Bedürfnisse zu haben. Dass Meinungsverschiedenheit nicht als Diskurs, sondern nur negativ gewertet als Streit aufgefasst wird. Damit wird alles zum Angriff. Da kann man wahrscheinlich nur schwer aussteigen.
Ich habe gelernt, dass ich sie da nicht umbiegen kann. Was ihr gut tut, sind kleine Gesten, Achtsamkeit, Aufmerksamkeit, die ohne großen Text auskommen und ihr meine Wertschätzung zeigen. Dann kommt es auch sanfter/freundlicher von ihr. Also, was ich meine ist, ich versuche, ein positives gemeinsames „Mitschwingen“ hinzukriegen.
Das soll jetzt übrigens überhaupt nicht heißen, dass Du was verkehrt machst.
Grüße