Zitat
Für mich stehen Schulen für Schutz, Fürsorge und dafür, dass man sich in besonderer Weise bemüht, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Ein Ort, wo man versucht, auf alle Kinder einzugehen und sie in besonderer Weise zu fördern. Ein Ort, wo man Kindern mit mehr Wärme und Menschlichkeit begegnen kann, als im heutigen Schulalltag mit seinem rigorosen Anpassungs- und Leistungsdruck.
...merkt ihr was?
Ich habe in Dario's Text einmal Sonder, zweimal behindert weggelassen; einmal diese durch alle , einmal normal durch heutigen ersetzt und schon steht da die perfekte Beschreibung eines inklusiven Schulsystems wie ich es mir für alle Kinder - gemeinsam wünschen würde...
Ein Schulsystem übrigens, das auch von vielen Fachleuten für durchaus realisierbar und finanzierbar gehalten würde und das auch nicht auf Wissensvermittlung und Leistungswille verzichten muss und soll
Aber mal weg von dieser unseeligen Schuldiskussion, ... ( Schule ist ja nur ein Mosaikstein, das ganze Leben muss inklusiv werden)
Wo bleibt dann der notwendige Schon- und Schutzraum für Kinder mit Behinderung?
Wo bleibt denn der Schutzraum für Frau Maubachs Sohn in der Sondereinrichtung? Wurde denn da seinen Bedürfnissen Rechnung getragen?
Separierte Sondereinrichtung heißt eben NICHT ZWANGSLÄUFIG UND AUTOMATISCH , dass den jeweiligen Bedürfnissen der einzelnen Menschen mit Behinderung Rechnung getragen wird.....wenn man Glück hat, dann ja vielleicht. ...
Aber garantiert IMMER ist eine Sondereinrichtung ein Platz in der die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung im jeweiligen Segment ( Schulbildung, Wohnen, Arbeiten usw....) eben NICHT in der Gemeinschaft aller anderen sondern in einem abgetrennten Raum der Gesellschaft erfüllt werden. (wenn sie denn überhaupt erfüllt werden s.o.)
In welchem Naturgesetz ist denn festgelegt, dass sich Menschen mit Behinderung entscheiden müssen,zwischen Hilfe, Unterstützung, Förderung, Erfüllung ihrer Bedürfnisse einerseits oderdem Leben mitten in der Gesellschaft anderseits?
Mein Sohn z.B. ist ein Ninja-Turtle-Fan und es stimmt:
... er kann seinen Schutzraum mit sich herumtragen. Jedenfalls dann, wenn man ihn lässt und wenn man ihm überall, wo er auftaucht die Möglichkeit für diesen "Schutzraum" gibt.
In seinem Fall reicht oft schon ein wenig Verständnis und die Bereitschaft sich auf sein Tempo einzulassen,
Andere Menschen mit Behinderung brauchen aufwendigere Schutzräume... aber auch diese sind prinzipiell "transportabel".. die Tochter einer Freundin wurde hier von mehreren Förderstätten als zu aufwendig "wegberaten" ....sie nutzt stattdessen jetzt eine intensiv begleitete Tagesstruktur , die ihre Eltern mit Hilfe des pB gestaltet haben und die inBetrieben des ersten Arbeitsmarktes lokalisiert ist...
Vor 2-3 Jahren haben wir beide Mütter noch gehofft, dass das Recht auf Selbstbestimmung auch für Menschen mit gB entscheidende Fortschritte macht, bis unsere Kinder erwachsen sind
aktuell zittert Die Familie im Hinblick auf die gsetzlichen Änderungen, ob diese selbstbestimmte Lösung weiter finanziert wird... und wenn wird es so wie es jetzt ausschaut niemals eine Rechtsicherheit für solcheLösungen geben.. Ist das inklusiv?
Manchmal verstehe ich einfach gar nicht, was daran so schwierig zu verstehen und was es eigentlich zu diskutieren gibt:
egal ob Wohnen , Arbeiten, Freizeit, usw....
Was und wo auch immer gelebt wird, da sind auch ALLE Menschen mit Behinderung und zwar ohne Einschränkung !!!!! willkommen und ihren Bedürfnisse wird ganz selbstverständlich Rechnung getragen...Und zwar OHNE dass die Menschen mit Behinderung ein Mindestmaß an Leistung oder Anpassungsfähigkeit erbringen müssten...So muss eine inklusive Gesellschaft ausschauen.
Die Stabhochsprungvereine unserer Republik würden trotzdem nicht von tausenden Schwerstmehrfachbehinderten gestürmt werden, die einen geregelten Trainingsbetrieb verhindern, weil sie von den dortigen Sportlern verlangen würden, die Latte auf genau 1 cm Höchsthöhe zu legen, damit sie alle problemlos mit ihren E-Rollis darüberrollen können
Ich frage mich immer , woher dieseÄngste nur kommen? kein einzige Mensch mit einer kognitiven Behinderung würde ernsthaft anstreben Flugcaptän oder Gehirnchirurg zu werden.
aber im Kino könnte es schon mal passieren, dass der Nebensitzer anhaltend an den falschenStellen und das dann auch ein bisschen zu laut lacht.... ...ja soviel " Risiko" muss eine Inklusive Gesellschaft dann schon tragen, wenn man das ernst meint!
in SO EINER Gesellschaft müssten sich dann Mütter von Kindern mit Behinderung auch nicht mehr zuerst in der Beratung anderer Eltern so vorbildlich engagieren, dass sie das Bundesverdienstkreuz (völlig zuRecht) verliehen bekommen...
..und anschließend müssten sie dann aber den wertlosen Orden auch nicht mehr aus Protest wieder zurückgeben, weil die Gesellschaft nicht bereit ist, einem Menschen, der eben nicht über ein" Mindestmaß an Leistungsfähigkeit" " verfügt genügend Geld zur Verfügung zu stellen, so dass dieser Mensch selbstbestimmt seine eigene Lebenssituation gestalten kann anstatt sich einer standartisierten und kostenoptimierten Sonder-Betreuung in einer stationären Einrichtung zu unterziehen...
SORRY für den langen Beitrag , aber ich halte jetzt auch wieder den Mund musste eh schon x mal editieren, weil immerwieder zig Fehler aus dem nichts auftauchen
Herzlichste Grüße an alle von Birgit,die in diesem Forum eigentlich NICHT diskutieren wollte und schon gar nicht über Inklusion und ganz sicher nicht über Inklusion in der Schule
aber die sich auch schon millionenmal darüber aufgeregt hat, was angeblich alles inklusiv ist
jetzt erst wieder auf einem Tag der offenen Tür in einer neueröffneten Einrichtung der Behindertenhilfe war und da sich von einer freudestrahlenden Mitarbeiterin anhören musste, wie toll das ist, dass bei diesem Neubau Hinterausgang der Werkstatt und Eingang der Stationäre Wohnstätte keine 10 Meter auseinanderliegen., also nix mit 2 Millieus...
.....Aber alles sei ja SOOO INKLUSIV weil das ganze Ensemble nicht auf der grünen Wiese liegt sondern am Ortsrand direkt ans Gewerbegebiet anschließt....