Beiträge von Klara

    Guten Abend, ihr Lieben,


    ich habe mal eine Frage, die die rechtserfahrenen unter euch vielleicht beantworten können. Sie betrifft nur am Rande unser Themenspektrum, doch ich hoffe, dass euner von euch Bescheid was.


    Folgender Fall: vor ein paar Jahren starb ein Onkel im Pflegeheim. Der Nachlasspfleger bat uns um einen Erbschein und notarielle Nachweise, um das Ersparte des Onkels erben zu können. Eine nicht allzuhohe Summe - nach Abzug aller Kosten -, aber immerhin ein Monatseinkommen.


    Nun kam ein Schreiben eines Insolvenzverwalters des Pflegeheimes bzw. der übergeordneten Stiftung mit der Bitte kurzfristig eine Forderungsanmeldung zurückzunehmen. Dabei Kopien der Schreiben des damaligen Nachlassverwalters, wer der Erbe war und dass er - uns unbekannt - eine Forderungsanmeldung getätigt hätte, Geld aber von einer Versicherung erhalten hätte.


    Leider verstehe ich nicht, warum wir diese Forderungsanmeldung schriftlich zurücknehmen müssen und welche rechtlichen Konsequenzen das hat, bzw. was es bedeutet, wenn wir das nicht tun. Mir ist auch nicht klar, warum der Nachlasspfleger die Anmeldung nicht direkt nach der Auszahlung des Erbes selbst zurückgenommen hat.


    Kennt sich jemand von euch mit sowas aus? Mir ist das ganze ein Rätsel und ich habe Sorge, dass wir da - egal was wir tun -, rechtlich Probleme bekommen.

    Sorry, etwas später, ich vergesse immer auf "Absenden" zu klicken und klicke auf "Antworten" *kopfschüttel


    ... für uns war das ganz nomal. NIcht nachfragen, einfach machen, wir wissen ja alle, was der Schüler braucht *ironie off*


    Unser Sohn durfte nicht mit zur Klassenfahrt nach Köln, hatte sich wochenlang zusammen mit der SB darauf gefreut. Dummerweise nur, dass ihm das keiner gesagt hat, dass er nicht mitfahren soll. Erst auf Nachfrage, wann denn die Rechnung kommt, die man vorab bezahlen muss, kam das raus. Und anstatt dann wenigstens für den 14jährigen eine tolle Überraschung zu planen und ihn für die Wochen wenigstens in der Oberstufen mitlernen zu lassen, kam er genau in die Klasse, die ihn vorher immer schwer gemobbt und gequält hatte. Die spinnen und denken nicht mit. Bis heute ist diese Schmach bei dem Schüler nicht vergessen.

    Guten Abend, ihr Lieben,


    ich sammle noch ein paar Stimmen für Marie von Stein und ihre "Amtsschimmelflüsterer" bei der Community der Leipziger Buchmesse - es gibt auch etwas für eure Teilnahme zu gewinnen.


    Schaut mal:


    Oh, bitte, ein Gefallen für Marie von Stein: Sie macht bei der Aktion
    der Leipziger Buchmesse mit - ein "Autoren-Shelfie mit Deinem Buch". In
    ihren Geschichten wurden einige Erlebnisse aus meinem Tagebuch fiktiv
    erzählt. Das, was ihr und ich so täglich mit unseren Kindern mit den
    Behörden und in der Schule erleben, ist Thema der Sozialkrimi-Reihe.


    Nun geht es darum, ganz viele Sterne für die beliebstesten und
    ansprechendsten Fotos der Independent-Autoren und Blogger mit ihrem
    Buch vor ihrem Bücherregal zu erhalten. Um selbst bekannter zu werden
    und eine Chance auf die Teilnahme bei der Leipziger Buchmesse zu
    ergattern.


    Bitte seid so
    lieb und teilt und bewertet. So viele Freunde sind ja nicht auf der
    Freundesliste, doch Freunde von Freunden? Vielleicht geht da was ...


    Zitat Leipziger Buchmesse: "Am Ende der Aktion werden unter allen
    Abstimmern noch einmal 5 literarische Überraschungspakete verlost."
    https://www.facebook.com/perma…0008126955759&pnref=story

    Hallo, ihr Lieben,


    ich schließ mich hier mal Ella an. Sämtliche Broschüren zum Thema müsste ich schon haben, allein der Wille der Dozenten fehlt mir ;)


    Hoffentlich verzieht Ella mir, dass ich ihren Beitrag für meine Probleme mit "Studieren mit Behinderung" nutze. Einen ganz neuen Thread wollte ich nicht eröffnen, werde hier aber alles verlinken, was ich noch zum Thema habe.


    Zuerst aber mein Dampf-Ablassen hier in der Shoutbox:


    Montag, 10:24
    Wir haben so wunderbares Frühlingswetter, wir haben unser
    riesiges Grundstück mit tollen, großen Bäumen geschmückt und ein
    bisschen Säulenobst noch dazu
    ... und ich bin gefrustet, weil die Semesterprüfung meines
    Sohnes letzte Woche voll schiefgelaufen ist. Er hatte so was von keine
    Chance und ich habe ich noch ermutigt, es doch zu versuchen
    ... bei den Profs wird er es nie schaffen
    Er hatte null Unterstützung, durfte noch nicht einmal wie die
    Komillitonen einen großen Spickzettel bei der mündlichen dabei haben.
    ... Professor: "Wenn er so was da drauf schreiben würde,
    müsste er durchfallen, so was schreibt man nicht auf den Zettel. Boah,
    ich hätte den echt Zusammenfalten können ... Ignorant und Unwissender


    Hier das Problem, das mich derzeit belastet: Semesterabschlussprüfung in einem Informatik-Modul - facebook.com/WerbeWortBuero/posts/1914598048783912


    Natürlich habe ich mich umfassend informiert und auch die Behindertenbeauftragte der Uni informiert. Es gibt ja auch eine Akkreditierung des Studiums und drei große Punkte, die dafür laut Kommission zu beachten sind:


    Zitat aus einem Referat von Herrn Schwan dem Beauftragten des 'Studiums mit Beeinträchtigung' in Marburg zu den Aufgaben des Akkreditierungsrates "Der Akkreditierungsrat ist also nicht nur ein ganz entscheidendes Gremium, sondern auch ein sehr starker Bündnispartner für behinderte Studierende, deren Belange besonders mit diesen drei „Kriterien“ wahrgenommen werden:


    Kriterium 5 für die „Durchführung des Studiengangs“:
    „Die Belange von Studierenden werden berücksichtigt.“


    Kriterium 6 für das „Prüfungssystem“:
    „Ein Anspruch auf Nachteilsausgleich hinsichtlich zeitlicher und formaler Vorgaben im Studium sowie bei allen abschließenden oder studienbegleitenden Leistungsnachweisen und im Rahmen von Eignungsfeststellungs-Maßnahmen ist sichergestellt.“


    Kriterium 7 für „Transparenz und Dokumentation“:
    „Die Anforderungen hinsichtlich Studiengang, Studienverlauf und Prüfungen einschließlich der Nachteilsausgleichs-Regelungen für Studierende mit Behinderung sind durch geeignete Dokumentation und Veröffentlichungen bekannt. Die Studierenden werden durch fachliche und überfachliche Beratung unterstützt.“


    ... So, jetzt erklärt mir bitte, ob ich spinne, oder ob für den Studenten, den ich betreue, es in diesem Fach nicht ganz mit rechten Dingen zuging. Von fachlicher Beratung habe ich bei den beiden zuständigen Professoren für das Fach wenig gemerkt, außer: "Gibt's nicht!"

    Klara, es ist wahnsinnig, was ihr immer wieder auf Dauer leisten müsst. Wie schafft ihr das
    Ihr Eltern habt ja kaum noch ein eigenes Leben.


    Hallo, Ella,


    endlich kann ich meine To-do-Liste um ein paar Punkte reduzieren, denn endlich antworte ich dir mal *pfeif*


    Also, doch, wir haben noch viel eigenes Leben. Wir nutzen die Wochenenden einfach intensiver - und wir telefonieren jeden Abend, wenn mein Mann von der Arbeit kommt, oder bevor er ins Bett geht. Es sind ja erst ein paar Monate und derzeit ist auch eine lange vorlesungsfreie Phase und wir müssen nur zu den Prüfungen zur Uni und genießen es sonst zu Hause. Klar, das Lernen organisieren und das neue Semester vorbereiten, das muss ich auch. Aber ansonsten kann ich in Ruhe alles abarbeiten, was so liegen geblieben ist und ich kann die Aufträge, dir reingekommen sind, viel entspannter abschließen.


    Und wir schaffen das auch nur, weil wir einfach machen und nicht - mehr - viel drüber nachdenken. Zuerst hat mir das viel Angst gemacht und ich dachte, ich würde das nicht leisten können, doch es ist nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Nur schrecklich langweilig, so in den Vorlesungen und so. Nur wenn ich das nicht mache, dann keiner. Oder höchstens ein paar Stunden die Woche und dann sind wir wieder beim "Recht auf Verwahrlosung". Es gab also wenig Alternativen. Will ich, dass mein Sohn wieder unter Menschen kommt, dann muss ich das unterstützen. Ansonsten landet er mit seinen Begabungen in so ner Behindertenmaßnahme, also einer Werkstätte. Und das geht nicht, da versuchen wir lieber, jetzt zu schauen, ob es nicht anders geht. Klappt es auf Dauer nicht, dann hat er es wenigstens versucht und vielleicht schon andere Wege für sich gefunden. Es wird sich zeigen.


    Zitat von Ella: "Du meinst sicher 7 Stunden Eingliederungshilfe in der Woche, oder? Uns wurde damals gesagt, dass 7 Stunden in der Woche schon stark an der Obergrenze kratzen, aber bei einer Studienassistenz müssten doch andere Bestimmungen greifen."


    ... genau, pro Woche. Doch bei über 40 notwendigen Stunden. Ob es was anderes gibt? Habe ich derzeit keine Lust, das anzuschieben. Wir sind seit 2014 vor Gericht wegen der Finanzierung der Eingliederungshilfe. Es gab noch keinen Gerichtstermin, nur ein Hin- und Hergeschreibsel.

    Klara, wie habt ihr das mit dem fehlenden Hormon herausgefunden? Das finde ich extrem spannend.


    Hallo, Michie,


    zum einen hatte ich das mal gelesen - in einem der gefühlten hundert Büchern zum Trockenwerden und nächtlichem Bettnässen - und auch der Urologe hat das bestätigt. Leider weiß ich nicht mehr, was für eine Untersuchung deshalb gemacht wurde. Es passte jedenfalls mit dem Alter, als das Problem endlich vorbei war. Hormongaben hatten nicht viel gebracht. Manchmal wirken Medis ja auch genau gegensätzlich bei Autisten. Kennt man ja von Koffein. Da reagieren ja auch viele eher mit Beruhigung als mit Aufgedrehtsein.


    Ich schau grad mal in meinem Buch bzw. in dem Manuskript, vielleicht habe ich was näheres dazu geschrieben. Einen Moment, bitte ...


    ... nee, mehr steht da auch nicht. Aber ich hatte gefunden, dass der Tipp auch von einer Mitpatientin kam und dass es wohl auch kurzfristig helfen könnte. Die Chance hatten wir nicht. Bei der avisierten Klassenfahrt musste ich meinen Sohn wieder abholen, er blieb dann doch nicht über Nacht. Ein Problem umgangen ;)

    Hallo, ihr Lieben,


    endlich gibt es "Die Amtsschimmelflüsterer" in einem kostengünstigen Sammelband, also 'Stolperfall', 'Aufbruch und 'Klagelaut' gemeinsam in einer Sonderausgabe. Hier der Link zum Taschenbuch:
    https://tredition.de/autoren/m…er-i-iii-paperback-89464/
    Nur noch € 11,99, also € 19,48 gespart.


    Erfahrungsgemäß folgt dann in vierzehn Tagen auch das eBook dazu: für sensationelle € 5,99

    Hallo, Ella,


    schon vor drei Jahren, als dieses Thema bei Grosch.co aufkam, war ich schon vehement gegen dieses "Mensch mit Behinderung". Jetzt im Studium heißt es "Studierende mit Beeinträchtigung". Mir ist das alles zu sperrig.


    Als Autismus Deutschland und sämtlich Landesgruppen plötzlich umbenannten von "Hilfe für das autistische Kind" in Mensch mit Autismus, da hat es mich schon geschüttelt. Für mich klingt das ähnlich wie im verlinkten Text nach etwas, das einem anhängt, das an einem klebt und nicht abzukriegen ist. Als wär da etwas, ohne das ich nicht bezeichnet werden dürfte. Mir gefiel "autistischer Mensch" bzw. "Autist" am allerbesten. Diese Klassifizierung Mensch mit/ohne Behinderung ist nicht mein Ding, denn da fängt oder besser bleibt das Schubladendenken und mir widerspricht das in meiner Vorstellung von Inklusion. Denn auch dort denke ich zuerst einmal "Mensch" - und alles andere ergibt sich. Und wenn die Inklusion irgendwann einmal in unser aller Herzen angekommen ist, dann geht es auch nur noch um Menschen und ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten.

    Hallo, Ella,


    "Zu meiner Schulzeit in den 70er und 80er Jahren gab es TAFELDIENSTE!"


    ... genau, ich bin derselbe Schülerjahrgang und kenne das genau so. Und ich kenne Tafeldienste auch aus der Zeit als Schulbegleitung. Also 2012 war das auch noch. Danach kann ich das nicht mehr beurteilen. Zwangsausschulung galt ja auch für mich *lach*

    Guten Morgen, ihr Lieben,


    jetzt juckt es mich doch in den Fingern, obwohl ich gerade so ein doofes Gerichtsverfahren vorbereiten muss ... Aber egal - mich regt es halt immer auf, wenn der Begriff Inklusion immer nur so eingeschränkt benutzt wird. Und zwar nur auf den Bereich Pädagogik und auch nur in Bezug auf das Miteinander von Behinderten und Nicht-Behinderten (wobei, wer ist schon Nicht-Behindert ...)


    Inklusion ist so viel mehr. Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das große "Wir", bei dem jeder seinen ihm möglichen Beitrag leistet, niemand ausgegrenzt wird, jeder dazugehört. Das haben wir erst richtig geschafft, wenn wir nicht mehr unterscheiden, wenn wir einfach nur Menschen sind, die miteinander leben. Diese "Frau und Mann, einfarbig, kariert, gestreift, gepunktet, bunt oder schwarz-weiß, Inländer, Ausländer, alt oder jung, klein oder groß"-Diskussionen kein Thema mehr sind und jeder Einzelne ein Teil einer Gemeinschaft ist.


    Hier eine Erklärung zu den Unterschieden der Inklusion allgemein und der Inklusion in der Bildung:



    Definition Inklusion
    Der Begriff Inklusion hat seine Wurzeln im Lateinischen. Dort bedeutet das Verb includere einlassen und einschließen, das Sustantiv inclusio bedeutet Einschließung und Einbeziehung.

    Als soziologischer Begriff beschreibt das
    Konzept der Inklusion eine Gesellschaft, in der jeder Mensch akzeptiert
    wird und gleichberechtigt und selbstbestimmt an dieser teilhaben kann –
    unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft, von
    Religionszugehörigkeit oder Bildung, von eventuellen Behinderungen oder
    sonstigen individuellen Merkmalen.


    In der inklusiven Gesellschaft gibt es keine definierte
    Normalität, die jedes Mitglied dieser Gesellschaft anzustreben oder zu
    erfüllen hat. Normal ist allein die Tatsache, dass Unterschiede
    vorhanden sind. Diese Unterschiede werden als Bereicherung aufgefasst
    und haben keine Auswirkungen auf das selbstverständliche Recht der
    Individuen auf Teilhabe. Aufgabe der Gesellschaft ist es, in allen
    Lebensbereichen Strukturen zu schaffen, die es den Mitgliedern dieser
    Gesellschaft ermöglichen, sich barrierefrei darin zu bewegen.


    So auch im Bereich der Bildung. Die inklusive Pädagogik
    beschreibt einen Ansatz, der im Wesentlichen auf der Wertschätzung der
    Vielfalt beruht. In einem inklusiven Bildungssystem lernen Menschen mit
    und ohne Behinderungen von Anfang an gemeinsam. Homogene und damit
    separierende Lerngruppen werden nicht gebildert. Von der
    Kindertagesstätte über die Schulen und Hochschulen bis hin zu
    Einrichtungen der Weiterbildung wird niemand aufgrund einer Behinderung
    vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen. Vielmehr ist es die
    Aufgabe des Bildungssystems, durch Bereitstellen von speziellen Mitteln
    und Methoden einzelne Lernende besonders zu unterstützen und zu fördern.
    Nicht das Individuum muss sich also an ein bestimmtes System anpassen,
    sondern das System muss umgekehrt die Bedürfnisse aller Lernenden
    berücksichtigen und sich gegebenenfalls anpassen.


    Autorin: Andrea Schöb, Juli 2013

    nach den offiziellen, bisher gültigen Kriterien ist das so die Einteilung, michie. Stimmt natürlich, dass es viele Diagnostiker gibt, die leider unfähig sind und diese Kriterien nach eigenem Gutdünken anwenden. Das finde ich sehr frustrierend, denn dadurch kommt es ja, dass alles so schwammig gehandhabt wird.


    Brauns gehört auf jeden Fall zu den frühkindlichen, hochfunktionierenden. Er gehört aber zu der Generation der 1960-er geborenen. Die Diagnostik in der Form gibt es aber erst seit den 1990-er Jahren

    Hallo, Enscha,


    Asperger-Kind hat aber nichts mit besserem Kompensieren zu tun. Es gibt Asperger-Kinder, die sind schlechter im Kompensieren als hochfunktionierende frühkindliche Autisten. Asperger hat nur was mit dem späteren Eintritt der Auffälligkeiten zu tun.

    Hallo, ihr Lieben,


    als ich vorhin das mit dem "Recht auf Selbstbestimmung" oder eher "Recht auf Verwahrlosung" gelesen habe, da musste ich auch schlucken. Denn unsere Familie treiben diese Ängste auch gerade um. Immerhin verlangte das Jugendamt ja schon bei dem damals 16jährigen, er möge doch mal langsam selbstständig werden. Häh? Selbstständig? Ein hochfunktionaler Autist mit extrem traumatischen Erfahrungen, kurz vor einer schweren Depression? Darf der nicht erst mal wieder gesund werden, um erneut ein Selbstwertgefühl aufbauen zu können - in vertrauter Umgebung -, bevor man an das Thema Selbstständigkeit geht?


    Doch diese Überlegungen waren vom JA nicht gewünscht, denn Eltern die so denken, sind wohl kindeswohlgefährdend und denen gehört das Kind weggenommen und in eine Einrichtung gesteckt, damit es dort endlich mal selbstständig wird. Dass aber ein Autist kein üblicher Jugendlicher ist, sondern bei hochfunktionierenden Autisten es eh bis etwa zum 30. Geburtstag dauert, bis sie all das gelernt haben können, was für Selbstständigkeit und Selbstbestimmung notwendig ist, an so was denkt ein Amt nicht.


    Die bieten sogar für einen Studenten, der ähnlich gestrickt ist wie Ellas Sohn - in Bezug auf die Planung des Tagesablaufes - nur lächerliche 7 Stunden Eingliederungshilfe, um einen Studienassistenten zu finanzieren. 7 Stunden? Die Arbeitszeit eines Erstsemesters, um einigermaßen das Studium absolvieren zu können, beträgt bei Informatikern 44 Stunden. Da kann man als behinderter Mensch gleich zu Hause bleiben. Was heißt, dass man auch gleich das Studium in die Tonne kloppen kann, denn leider bietet von vier Professoren in unserem Fall nur einer die Möglichkeit, ordentliche Vorlesungsfolien zu bekommen und sogar die Vorlesungen per mp-4 nachträglich bearbeiten zu können. Der bietet sogar Lösungen für die Hausaufgaben und Lösungen für die Übungsaufgaben. Als einziger. Müsste also heißen: Ade Informatikstudium, ade erster Arbeitsmarkt als Top-Programmierer mit Studienabschluss.


    Wenn, ja wenn wir uns nicht eine andere Lösung überlegt hätten - hoffentlich nicht bis zum 30. Lebensjahr ;)


    Wir bilden eine WG am Studienort, ich bin als Pflegeperson dort und erfülle damit meine gesetzlichen Pflichten. Zudem bin ich Studienassistenz und versuche, irgendwie alles zu managen, dass ein Studium irgendwie möglich ist: und letztendlich trainieren wir Selbstständigkeit: üben rauszugehen, üben einzukaufen, üben den Tag zu planen, üben die Aufgaben zu strukturieren, üben den Haushalt zu führen. Und das so lange, wie es dauert.


    Denn darauf zu warten, bis mal ein Gericht entscheidet, dass das nette Amt die ganze Kohle endlich mal wieder zurückgibt, die wir für die Aufgaben des Landes als Anbieter von Schulbildung selbst aufbringen mussten - wenn wir so lange warten, ist der Zug abgefahren und die ganzen schweren Wege und die Jahre zu einem wiedergefundenen Selbstwertgefühl wären wieder dahin gewesen. Und das zurückgekommene Lachen und die Freude ebenfalls.


    Doch zurück zu den Ängsten? Ja, wir haben eine Lösung, eine dubiose WG-Lösung. Doch sie kann ja nicht immer sein. Was ist, wenn der junge Mann plötzlich allein dasteht, ohne die ganzen Assistenzen? Vielleicht sogar ganz ohne Familie, denn mein Mann und ich sind nicht für immer für ihn da. Dann ist er ganz allein. Wirklich ganz allein. Das macht mir Angst, das macht meinem Mann Angst und das macht dem jungen Mann Angst.


    Und was tun wir gegen die Ängste? Wir suchen uns Leute, die ihm vertraut sind, die bereit sind, im Notfall Ansprechpartner zu sein. Und es passiert das, was leider oft passiert: die verschwinden aus seinem Leben, ziehen weg, wenden sich ab, haben ihr eigenes Leben, in die so ein Anruf im Notfall nicht mehr passt. Das ist in den letzten zwanzig Jahren nun zum vierten Mal passiert. Also machen wir das weiter, was wir begonnen haben: wir üben selber - so gut wie möglich, so wenig ausreichend wie es halt ist. Und die Angst, die bleibt.

    Mal ne Frage an die Fachleute unter euch:


    Hat einer von euch eine private Pflegezusatzversicherung bzw. kennt sich damit aus?


    Wurde dieZahlung nach der Erhöhung der gesetztlichen auch erhöht? Bei uns war die Hälfte des gesetzlichen Beitrag, doch nach den Erhöhungen wegen EA und jetzt beim Pflegegrad: noch immer derselbe Betrag wie von Beginn an. Bei euch auch?

    also, mein Sohn war 12, als er nachts trocken war. Bei ihm lag es an einem fehlenden Hormon. Als der Körper das im Zuge der Entwicklung selbst produziert hat, war es mit der Enuresis nocturna schlagartig vorbei.