Beiträge von Ella

    Hallo Daniel,


    danke für deinen letzten Beitrag. Ich möchte dir unbedingt noch mit auf deinen Weg geben, dass du Kritik von behinderten Menschen und Angehörigen immer ernst nehmen und ihnen zuhören solltest. Die Kämpfe betroffener Menschen um gleiche Rechte, Selbstbestimmung und Unterstützung sind oftmals sehr schwer. Überall werden ihnen ihre Belange, ihre Selbstbestimmung und ihre Rechte abgesprochen. Kritik wird in der Regel von Nichtbehinderten reflexhaft abgewehrt. Viele behinderte Menschen und auch die Angehörigen haben beim Kämpfen und im Alltag so viel Kraft und Nerven gelassen, dass sich Frust breit macht und man einfach nicht immer gut gelaunt durch die Gegend läuft. Das ist kein Grund, ihnen nicht zuzuhören und sie abzuwerten. Eher ist es ein Grund gerade dann genau hinzuhören und sich in die Situation betroffener Menschen hineinzuversetzen und nachzufragen, anstatt beleidigt zu sein und Kritik abzuwehren.


    Ich wünsche dir viel Erfolg und ein immer offenes Ohr und Herz!

    Im Prinzip ist es in dieser Gesellschaft durchgehend ein Problem, wenn behinderte Menschen und die Angehörigen sich wehren. Tun sie das, werden sie von Nichtbehinderten beleidigt und niedergertrampelt, anstatt Kritik anzunehmen und nachzufragen.

    Ich habe es wirklich so satt. Die Gesellschaft ist so durchzogen von Ableismus, dass es trieft.

    Tut mir leid Daniel, aber ich finde das jetzt völlig daneben. Du schreibst hier in einem Forum, in dem sich behinderte Menschen und deren Angehörige austauschen. Statt dich mit der Kritik auseinanderzusezen, teilst du kräftig aus.


    Gehe doch mal bitte auf die Kritik ein. Noch einmal: Wenn du "Alle" schreibst, darf niemand ausgeschlossen werden. Was meinst du, wie sich behinderte Menschen fühlen, die ihr Leben lang in diesem Land ausgeschlossen wurden/ werden und schon wieder bei einer simplen Umfrage rausgeschmissen werden? Versuche doch mal deine priviligierte Perspektive zu verlassen und versuche mal eine andere Perspektive einzunehmen, anstatt beleidigt zu sein.

    alle Assistenznehmenden können teilnehmen, unabhängig vom Umfang in dem die Assistenz in Anspruch genommen wird.

    Vielen Dank für dein Interesse!

    Das war deine Aussage. Da steht "Alle"! Wenn dann bei der Teilnahme Menschen mit einer geistigen Behinderung bei der Umfrage herausfliegen, dann werden sie ganz klar ausgeschlossen.

    Wenn man das so liest mit den vielen Jahren Arbeit und Engagement: Hut ab Inge :thumbup: <3

    Ich bewundere deine Stärke und Ausdauer!!! <3

    Ein Armutszeugnis für diesen Land sind hingegen die Behördenwillkür und Behördenblockaden. Es ist unglaublich, mit wie viel Engergie und Vehemenz Behörden uns Eltern und unseren Kindern Steine in den Weg legen und ihnen ihre Selbstbestimmung absprechen. <X :evil:

    Zumindest an meiner letzten Realschule gabs ein paar Ausnahmen für mich. Das wäre heute so nicht mehr möglich, ohne große Bürokratie etc.

    Die Bürokratie sehe ich als großes Problem an, denn sie verhindert individuelle und schnelle Lösungen. Für alles gibt es Schubladen und alles muss beantragt werden. Man kann selten sofort handeln. Vieles zieht sich monatelang hin, teilweise sogar jahrelang.


    In meiner Paralellklasse gab es z.B. jemand mit starker Sehbehinderung (nicht blind).

    In meiner Klasse auch. Die Schülerin saß vorne in der ersten Reihe ganz dicht beim Lehrer. Sie bekam direkt in der Schule zweimal in der Woche Förderunterricht. Damals in der Grundschule gab es noch diese Matrizen statt Kopien. Diese wurden vom Lehrer einfach größer gestaltet und das allles ohne I-Status. Das wäre heute unmöglich.

    Und was das schwierige Verhalten angeht kann ich mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass das früher so viel weniger war.

    Ich denke, wir kennen doch alle noch aus unserer Schulzeit die Kinder, die in jeder Klasse waren und die irgendwie mitliefen. Die lernschwachen Schüler bekamen zusätzlichen Förderunterricht. Bei zweimaligem Sitzenbleiben ging es ab auf die Förderschule. Die verhaltensauffälligen Schüler wurden auch irgendwie mitgezogen.


    Ich hatte in der Grundschule einen Klassenkameraden, der wirklich über Tische und Bänke ging. Die Lehrer waren oft überfordert, aber es gab halt nicht viele Möglichkeiten und Förderung. Die Kinder bekamen auch keinen I-Status. Sie waren einfach da und die Lehrer mussten klarkommen. Allerdings gab es damals auch nicht so viele Herausforderungen zu bewältigen. Der Druck auf die Lehrer war damals noch nicht so hoch und Lehrermangel gab es auch nicht.


    In meiner Nebenklasse war ein Kind mit Leukämie. Das Kind wurde oft von der Mutter begleitet. Ein Kind im Rollstuhl gab es auch. Die Lehrer haben das Kind die Treppen hochgetragen, wenn es mal notwendig war und die Mutter hat das Kind in den Pausen versorgt. So lief das damals. Es gab damals noch keine Schulbegleiter.


    Lehrer stehen heute vor vielen Herausforderungen, aber es wurde Seitens der Schulträger nie darauf adäquat reagiert. Auch wird immer wieder kritisiert, dass das Lehramtsstudium Lehrer nicht gut vorbereitet und die Inhalte veraltet seien.

    Hier noch ein Artikel:


    "Besonders gravierend ist das zum Beispiel bei Krebspatienten. Sie bleiben oft über Monate im Krankenhaus. Laut einer Studie von 2021 war bei bis zu 20 Prozent der verstorbenen Krebspatienten nicht ihre Erkrankung, sondern Mangelernährung die Todesursache, so eine Studie der Klinik für Tumorbiologie der Universität Freiburg."

    Mit Risiken und Nebenwirkungen: Essen im Krankenhaus
    Neue Studien zeigen: Schlechtes Klinikessen kann den Genesungsprozess verlangsamen und sogar das Sterblichkeitsrisiko erhöhen. Nach Informationen des…
    www.br.de


    Dass gesundes Essen den Genesungsprozess fördert, ist ja nun keine neue Erkenntnis. Das wussten schon Generationen vor uns. Ich verstehe nicht, warum das so sträflich ignoriert oder heruntergespielt wird.


    Menschen mit Unverträglichkeiten sind wohl völlig verloren im KH. Auch Menschen, die keine Angehörigen und/ oder wenig Geld haben, können sich keine Alternativen leisten und sich anderweitig mit Essen versorgen.