Arbeitsmöglichkeiten außerhalb der WfbM

  • Hier wird eine Arbeitsmöglichkeit für Menschen mit Lernschwierigkeiten vorgestellt.


    Zitat

    Innerhalb des Pflegeteams ist die Jugendliche eine besondere Mitarbeiterin. Alicia hat keine reguläre Ausbildung in einer Altenpflegeschule durchlaufen. Das wäre für sie auch kaum zu bewältigen gewesen, denn die junge Frau hat große Probleme mit dem Lernen. Das Wissen, das sie benötigt, um Grundpflege zu leisten, Bettlägerige zu lagern und Dokumentationspflichten zu erfüllen, wurde ihr elf Monate lang in fünf sogenannten Qualifizierungsbausteinen theoretisch und praktisch beigebracht.
    „Berufsvorbereitende Qualifizierungsmaßnahme“ (BQM) nennt sich das Projekt, das die Würzburger Don-Bosco-Schule gemeinsam mit der Modellintegrationsgesellschaft „mig“, einer Tochter der Mainfränkischen Werkstätten, vor 15 Jahren auf den Weg gebracht hat. Damals war es nachgerade revolutionär gewesen, junge Menschen mit Handicap durch angepasste Module für verschiedene Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Inzwischen wurden um die 100 junge Menschen mit Lerneinschränkung, psychischen oder sozialen Defiziten für eine Tätigkeit in der Pflege fit gemacht.


    Quelle und kompletter Text: Mainpost



    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • Hallo Inge,


    sehr interessant, danke. Auch in München ist ein vergleichbares Modellprojekt in Zusammenarbeit mit dem HPCA (betreibt Förderschule, betreibt WfMB, und betreibt hochpreisige Seniorenheime) am entstehen. Soll ein ganz neuer Ausbildungsgang werden. Soweit Ich das mitbekommen habe, soll es in der Münchner Version allerdings weniger um Grundpflege gehen, sondern ganz viel um "Kümmern" und "Gesellschaft leisten".

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

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  • Hallo!


    Ich finde das sind echt super Projekte und ich denke auch, dass gerade solche Menschen wie Alicia extrem wichtig im Pflegebereich sind.
    Schade, dass es nicht mehr solcher Angebote überall in Deutschland gibt.
    Generell denke ich, dass viele Menschen mit Behinderung auch sehr wertvolle Arbeit machen können. Dadurch würden ja auch alle anderen entlastet und könnten sich dann eben z.B. mehr um die schwierigeren Aufgaben kümmern.


    Schade nur, das oftmals eben nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen um mehr solcher Arbeitsplätz zu beschaffen!



    LG Trixi

  • Ich glaub gar nicht, dass es vor allem am Geld liegt (ausnahmsweise), so ein Werkstattplatz kann auch ganz schön kosten, sondern es läuft einfach zu bequem (für die Träger, die Ämter, den damit unbehelligten Rest der Gesellschaft, z.B.) in den "bewährten" eingefahrenen Spuren. Und auch viele Eltern suchen v.a, Sicherheit (in der WfMB), denn am Ersten Arbeitsmarkt gibt es nicht die gleiche Sicherheit. Vielleicht sollte man da auch mal über die entsprechenden Rahmenbedingungen reden (neue innovative Modelle von Altersabsicherung, Kümdigungsschutz, sowas ...
    aber wenn ich mir die vielen prekären Arbeitsverhältnisse auf dem Ersten Argeitsmarkt so anschau, Stichwort Leiharbeit, Stichwort "Generation Praktikum", Stichwort Ausbeutung von Arbeitsmigranten (die berühmte polnische Pflegekraft 24/7 für 2500€ monatlich ...


    wenn wir mehr Teilhabe und Gerechtigkeit für behinderte Menschen erreichen möchten, dann brauchen wir gesamtgesellschaftlich mehr soziale Gerechtigkeit. Inklusion muss alle meinen ... Und da hakt es ja ganz gewaltig.
    Es gibt viel zu tun. 8o Die Frage ist, WO FANGEN WIR AN? :P Wir halt bei unseren Kindern, nahekiegenderweise ... Aber woanders muss auch was passieren.


    Sorry fürs grundsätzlich werden :icon_redface:D

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