Team Wallraff hat verdeckt in einer GB Schule gefilmt

  • Ich sehe das auch so, das es für die "guten" Mitarbeiter eine Entlastung ist, wenn Missstände aufgezeigt werden.
    Das permanente Ertragen von Missständen ist ja fast wie eine Gehirnwäsche, wo an das "Gute" kaum noch geglaubt wird, weil das dann sanktioniert wird.
    Insoweit ist es auch entlastend , wenn die Öffentlichkeit Kenntnis bekommt und Stellung bezieht.
    Das stärkt den Rücken für diejenigen, die tatsächlich an einer guten Arbeit interessiert sind und klar, den Klienten und Angehörigen auch.


    Ich glaube, hier gibt es ein Missverständnis.
    Natürlich möchte ich, das Missstände aufgeklärt werden. ABER einen Menschen anzugreifen weil er sein möglichstes getan hat um Missstände zu beenden, ist einfach für mich der falsche Weg. Das wollte ich damit nur ausdrücken.


    Dagmar hat es ja z.B. selber geschrieben. Ihre Tochter musste darunter leiden.
    Ebenso müssen auch immer wieder Pfleger, Pädagogen, etc. darunter leiden wenn sie sich dann doch mal trauen auf Missstände hinzuweisen. Das System in sich ist einfach krank und kaputt an vielen Stellen.
    Aber eben... Ausgerechnet denjenigen die Schuld zu geben und sie anzugreifen, weil sie versuchen etwas zu ändern, kann nicht funktionieren.


    Vielleicht habe ich mich da in meinem 1. Beitrag dazu einfach etwas unglücklich ausgedrückt.

  • Für mich sind solche "Entdeckungen" (die mich jetzt nicht wirklich überraschen) mal wieder eine Bestätigung, ganz viel Wert auf das Erlernen von Kommunikation zu legen, auf Unterstützte Kommunikation im weitesten Sinn. Je besser ein Mensch mit kognitiver und/oder motorischer Beeinträchtigung seiner selbst sicher ist, je besser er seine Befindlichkeit kommunizieren kann, je besser er gelernt hat, Kritik zu üben, seine Bedürfnisse zu vertreten, desto sicherer ist er vor Übergriffen innerhalb solcher abgeschlossenen Systeme, wie sie inklusionsferne Behinderteneinrichtungen darstellen.


    Gute Gründe für UK, gute Gründe für Inklusion.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

  • ABER einen Menschen anzugreifen weil er sein möglichstes getan hat um Missstände zu beenden, ist einfach für mich der falsche Weg.


    Trixi, wer wird denn angegriffen und wer verallgemeinert? Ich stehe auf dem Schlauch. In den Netzwerken werden die Menschen angegriffen, die diese Missstände verursacht und die behinderten Menschen gequält haben.
    Die Angriffe sind sehr aggessiv und es wird den Menschen aus der Reportage mit Gewalt gedroht. Das ist ebenfalls nicht tolerabel.
    Die Menschen, die sich für gute Bedingungen einsetzen, werden zwar oftmals von ihren eigenen Kollegen gemobbt, aber doch nicht von der Öffentlichkeit. Verstehe ich etwas falsch?


    Als mein Sohn noch zur Schule ging und in der Werkstufe ein Praktikum in einer Werkstatt machte, musste er die ganze Zeit völlig monoton Etiketten auf Lebensmittelverpackungen kleben. Die Arbeit war vermutlich genauso eintönig wie die in der von Wallraff gezeigten Werkstatt. Mein Sohn beschwerte sich und reagierte in der Werkstatt sehr ungehalten. Er langweilte sich und war von der Monotonie überfordert.
    Die Werkstatt beschwerte sich ebenfalls. Er sei sehr schwierig und er wäre sehr unmotiviert. Im Endergebnis wurde er als nicht werkstattfähig eingestuft. Anstatt die Bedingungen zu hinterfragen, machte man meinen Sohn für sein Verhalten verantwortlich. Anstatt ihm Alternativen zu bieten, suchte man die Defizite bei ihm.
    Tja, ich würde bei solch einer Arbeit auch ausflippen und irre werden und wäre motivationslos, wenn keine Alternativen zur Verfügung stehen würden. Was mutet man diesen Menschen zu?
    Wo bleibt der gesunde Menschenverstand? Man muss noch nicht mal viel Empathie haben, um zu wissen, was solche Bedingungen beim Menschen auslösen können.

  • So wie ich gelesen habe, hat die Lebenshilfe ja sofort Team Wallraff, bzw. die Reporterin angezeigt.
    Gibt es eigentlich auch eine Anzeige gegen die betroffenen Mitarbeiter?
    Davon habe ich bisher noch nichts gelesen.


    Natürlich möchte ich, das Missstände aufgeklärt werden. ABER einen Menschen anzugreifen weil er sein möglichstes getan hat um Missstände zu beenden, ist einfach für mich der falsche Weg.


    Wenn ich richtig vermute, sprichst Du von einem (!) Menschen in einem Forum, der einen (!) anderen Menschen kritisiert hat, aufgrund seiner Leitungsstellung nicht genügend getan zu haben, richtig?
    Ich denke nicht, dass dieses eine Beispiel stellvertretend für die aktuelle Diskussion steht!

  • Das stimmt schon Mariaa... Aber ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere noch mit angegriffen hätten, wenn sie es denn genauer wahrgenommen hätten. Keine Ahnung.


    Bei allem Verständnis für die Wut etc. über die Missstände und auch über das Verhalten von Team Wallraff, fehlt mir einfach das Verständnis für eine solche Reaktionen.
    Klar, ich habe es jetzt nur von einer (!) Person mit bekommen. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass auch andere Personen so oder so ähnlich reagieren können.


    Generell denke ich, dass Wut auch eine starke Motivation sein kann, sich gegen Missstände zu wehren. Aber nicht, wenn aus der Wut Aggression und Gewalt wird. Damit kann man einfach nichts erreichen.


    Vielleicht sehe ich das zu falsch, weil ich versuche beide Seiten zu verstehen (damit will ich nicht sagen, dass ich verstehen kann wie man so handelt, sondern eher versuchen möchte zu verstehen, wie es überhaupt dazu kommen kann), aber ich bin fest davon überzeugt das man nur gemeinsam eine gute Lösung für alle finden kann. Was dann natürlich auch bedeutet, dass man grundsätzlich offen redet und vor allem reden darf und man auch die Chance bekommt Fehler einzugestehen, ohne gleich völlig runter gemacht zu werden.
    Klar muss es Konsequenzen geben... Aber manche Forderungen finde ich einfach zu heftig.


    Hmm... Ich glaube, ich mache mir momentan einfach sehr viele Gedanken über die Gesellschaft, über die System / Strukturen und Menschen. Es ist nicht ganz so leicht alles in gute und verständliche Worte zu formulieren. Aber die Aggressionen und der Hass (den ich teilweise ja wirklich verständlich finde), erschreckt mich doch sehr.
    Als Jugendliche habe ich gelernt "Gewalt erzeugt Gegengewalt". Um etwas ändern zu können, muss man doch erstmal aus dieser Spirale aus Gewalt und Macht aussteigen. Oder denke ich da einfach falsch?



    PS: Zum Thema Verallgemeinerung. Das erlebe / lese ich gerade in einem anderen Forum und finde es einfach furchtbar. Hier habe ich niemanden erlebt der in dieser Art und Weise verallgemeinert und pauschalisiert und dafür bin ich wirklich sehr dankbar.

  • Für mich sind solche "Entdeckungen" (die mich jetzt nicht wirklich überraschen) mal wieder eine Bestätigung, ganz viel Wert auf das Erlernen von Kommunikation zu legen, auf Unterstützte Kommunikation im weitesten Sinn. Je besser ein Mensch mit kognitiver und/oder motorischer Beeinträchtigung seiner selbst sicher ist, je besser er seine Befindlichkeit kommunizieren kann, je besser er gelernt hat, Kritik zu üben, seine Bedürfnisse zu vertreten, desto sicherer ist er vor Übergriffen innerhalb solcher abgeschlossenen Systeme, wie sie inklusionsferne Behinderteneinrichtungen darstellen.


    Gute Gründe für UK, gute Gründe für Inklusion.


    Hallo Enscha,


    ich sehe es genau andersrum , je selbstbewußter der behinderte Mensch ( oder seine Angehörigen) um Kritik zu üben , um so größer die Gefahr , in einem Klima, das nicht auf Selbstbestimmung ausgelegt ist, auf die Mütze zu kriegen.Da wo ohnehin Wert auf Selbstbestimmung gelegt wird, werden solche kriminellen Übergriffe eher nicht vorkommen!

  • Also irgendwie klingt für mich die Stellungnahme komisch...
    Sicher hat Team Wallraff nur die negativen Sachen gezeigt und manches ist vielleicht auch aus dem Kontext gerissen. Die Stellungnahme klingt aber eher so, als wäre alles völlig falsch dargestellt...

  • Gibt es eigentlich auch eine Anzeige gegen die betroffenen Mitarbeiter?


    22. Februar 2017 | 17.22 Uhr
    Lebenshilfe-Werkstatt in Leverkusen
    Eltern von behinderter Frau stellen Anzeige gegen Betreuer


    ..."Nach den Enthüllungen der RTL-Sendung "Team Wallraff" über Missstände in der Behindertenwerkstatt der Lebenshilfe in Leverkusen erheben die Eltern einer betroffenen behinderten Frau schwere Vorwürfe gegen den Träger. "Mehrere Personen müssen tatenlos zugesehen haben, wie sich aus dem Filmbeitrag ergibt", sagen die Eltern, die sich an unsere Redaktion gewandt haben, aber ihren Namen nicht nennen möchten. Gegen die Lebenshilfe und die beiden von der Arbeit freigestellten Betreuer, die ihre Tochter aufs Schwerste gedemütigt haben sollen, wollen die Eltern nun rechtlich vorgehen und Strafanzeige stellen. "Die Überwachung des Personals funktioniert nicht. Selbst wenn die Leitung integer sein sollte, hat sie die Organisation nicht im Griff", sagt Thomas Nolte, der Anwalt der Familie. "Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und weitere Konsequenzen.".......


    ..."Nach Angaben der Familie waren die Namen der beiden nun freigestellten Betreuer der Werkstattsleitung schon Anfang 2016 bekannt."....

    ..."Die Lebenshilfe sagt, die beiden Mitarbeiter seien bis zuletzt unauffällig gewesen. Man habe sie erst jetzt freistellen können, weil RTL den Vorfall nicht früher offiziell mitgeteilt habe. Konfrontiert mit den Vorwürfen der Familie bekräftigte der Geschäftsführer Harald Mohr am Mittwoch, er habe erst im Januar 2017 durch RTL Kenntnis über die Vorgänge bekommen, die Namen der Mitarbeiter kenne er seit Februar. Mohr bestätigte, dass es Anfang 2016 ein Gespräch der Eltern mit dem Werkstattleiter gab. Genaueres dazu habe er aber erst im Januar erfahren."...


    ..."Der Sozialverband NRW hofft, dass von dem Einzelfall nicht auf die Masse geschlossen wird"...


    Kompletter Beitrag:
    http://www.rp-online.de/nrw/st…en-betreuer-aid-1.6625422


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    Einmal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Zitat

    Doch die Bundesagentur für Arbeit als Geldgeber des Berufsbildungsbereichs prüfte die Einrichtung Monate nach den Undercover-Recherchen und unabhängig davon. Danach stellte sie fest, … „dass die Rurtalwerkstätten in der Praxis die Grundsätze des Berufsbildungsbereichs nicht eingehalten haben.“


    Sollte es bis Ende März nicht zu konzeptionell deutlichen Nachbesserungen kommen, droht demnach den Rurtalwerkstätten sogar die Aberkennung als Träger der Maßnahme. (

    http://www.ksta.de/kultur/-tea…ehindertenheimen-25774130


    ..also ganz ehrlich: für mich sind diese fadenscheinigen Entschuldigungen und vor allem diese geradezu widerlichen Unterstellung, es könne auch eine pädagogische Begründung für das Verhalten der Mitarbeiter denkbar sein, der eigentliche Skandal nach dem Skandal! :thumbdown::thumbdown:


    Mir fehlt auch jedes Verständnis für Menschen- teilweise selber Eltern von Kindern mit Behinderung -
    die die Vorfälle mit der seltsamen Begründung : "schließlich gäbe es auch LH Einrichtungen, die anders arbeiten als die gezeigten," relativieren.


    Ja natürlich : seelische Grausamkeit und körperliche Übergriffe sind weder standartmäßige Praxis noch allgemein konzeptionell verpflichtendes Ziel bei der LH !!!!! ( das hat aber selbst Team Wallraff nie behauptet)


    Aber sollen wir dafür jetzt schon dankbar sein: dafür, dass es nur in manchen , aber nicht flächendeckend in allen Einrichtungen so zugeht? :wein


    Sollten Eltern oder Angehörige und Einrichtungsträger nicht besser darüber nachdenken, dass man schon winzige Anfänge einer Haltung, die dann im Extrem am Ende zu solchen skandalösen Übergriffen führen kann, entschiedener entgegentreten muss ?


    Ich meine damit solche Sachen, die wahrscheinlich schon sehr viele Menschen mit Behinderung ( bzw auch deren Angehörige) erlebt haben: nämlich übergriffiges, pauschalierendes nicht individuell anerkennendes Verhalten von Profis , nicht wertschätzender Umgang im Alltag ....

    Schöne Grüße von Birgit, Mama vom

    • "Zwerg", geboren 2000 mit Tris21 und 'ner Reihe von Zusatzdiagnosen, gsd trotzdem topfit und zuckersüß
    • "Großen" ,gsd genauso topfit und zuckersüß (lässt sich aber leider seit längerem nur noch von wesentlich jüngeren Frauen knuddeln)

    6 Mal editiert, zuletzt von Birgit A ()

  • Nun, ich bin definitiv dafür nicht pauschal alle zu verurteilen.
    ABER das jetzt einzelne Missstände damit besser gemacht werden, das sie angeblich nur Einzelfälle sind usw. finde ich auch nicht richtig.


    Aber sollen wir dafür jetzt schon dankbar sein: dafür, dass es nur in manchen , aber nicht flächendeckend in allen Einrichtungen so zugeht?


    Ich finde dankbar sein ist hier auch das falsche Wort. Ich weiß nicht, wie ich das genau beschreiben / erklären soll. Irgendwie klingen alle Worte etwas falsch. Aber es ist zumindest gut, dass es eben nicht überall so ist. Das zeigt ja zum einen, dass es auch anders geht und zum anderen macht es, finde ich persönlich, noch mal mehr deutlich dass solche Missstände nicht okay sind.



    Hmm.... Was mir allerdings auch irgendwie bisschen Kopfzerbrechen macht ist der eine Vorfall mit Lisa.
    In der Reportage selber hat man ja gesehen wie sie über das Bein des Betreuers gefallen ist. Definitiv finde ich es nicht richtig, wie sich die Betreuer anschließend verhalten haben! Und sicher wäre es von dem Betreuer besser gewesen, wenn er sich richtig hin gestellt hätte, als er gesehen hat das Lisa kommt.
    Ich frage mich gerade nur, warum jetzt plötzlich immer wieder davon geschrieben wird, das er ihr ein Bein gestellt hätte. Vielleicht denke ich da falsch. Keine Ahnung. Aber für mich bedeutet "jemanden ein Bein stellen" das ich bewusst und absichtlich jemanden mein Bein in den Weg stelle um ihn zu Fall zu bringen. Also eine aktive Handlung. Die habe ich da aber nicht sehen können.
    Kann mir jemand mal bitte erklären, ob ich das jetzt nur falsch verstehe, oder ob meine Wahrnehmung richtig ist?
    Bevor es jetzt zu Missverständnissen kommt: So oder so finde ich es nicht richtig, was passiert ist! Darum geht es mir bei dieser Frage nicht. Ich denke, da sind sich alle einig, dass das Verhalten falsch war!
    (Zumindest hoffe ich jetzt mal stark, dass da alle mit einstimmen und nicht irgendwer ruft, das Verhalten wäre richtig gewesen).

  • Hallo Trixi,


    ich hätte auch formulieren können:
    Sollen wir jetzt tatsächlich schon als positiv anerkennen, dass es nur in manchen , aber nicht flächendeckend in allen Einrichtungen so zugeht?


    Egal ob, "dankbar sein", "positiv anerkennen "oder "sonst wie zur Relativierung der Missstände " heranziehen ..... für mich istdas alles gleich komplett der falsche Ansatz damit umzugehen!


    Und Trixi ernsthaft, ist das nicht einfach Haarspalterei : wo soll denn der Unterschied sein, ob der Betreuer sein Bein absichtlich in den Weg von Lisa gestellt hat oder es mit Absicht nicht aus dem Weg zieht, wenn die junge Frau,die sehr unsicher auf den Beinen ist an ihm vorbei läuft?


    P.s. Sorry für die ständige Überarbeitungen, ich schreibe wegen technischer Probleme hier häufig
    "blind"

    Schöne Grüße von Birgit, Mama vom

    • "Zwerg", geboren 2000 mit Tris21 und 'ner Reihe von Zusatzdiagnosen, gsd trotzdem topfit und zuckersüß
    • "Großen" ,gsd genauso topfit und zuckersüß (lässt sich aber leider seit längerem nur noch von wesentlich jüngeren Frauen knuddeln)

    2 Mal editiert, zuletzt von Birgit A ()

  • Aber sollen wir dafür jetzt schon dankbar sein: dafür, dass es nur in manchen , aber nicht flächendeckend in allen Einrichtungen so zugeht?


    Ich finde dankbar sein ist hier auch das falsche Wort. Ich weiß nicht, wie ich das genau beschreiben / erklären soll. Irgendwie klingen alle Worte etwas falsch. Aber es ist zumindest gut, dass es eben nicht überall so ist. Das zeigt ja zum einen, dass es auch anders geht und zum anderen macht es, finde ich persönlich, noch mal mehr deutlich dass solche Missstände nicht okay sind.


    Ich muss mich einfach darauf verlassen können, dass die Einrichtungen flächendeckend gut sind.
    Sicher, nicht alle Einrichtungen sind schlecht, aber es gibt leider genügend Einrichtungen, die schlecht arbeiten. WOHER soll ich bitte wissen, ob eine Einrichtung die behinderten Menschen schlecht behandelt? Ich kann mir vor Ort ein Bild machen, aber ich werde nie erfahren, wie es im Kern aussieht.


    Mein Sohn kann sprechen. Andere können es nicht und daher müssen viele Eltern einen Vertrauensvorschuss abliefern und sich darauf verlassen, dass ihre Kinder gut behandelt werden. Es darf einfach nicht sein, dass man diesem System auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist.
    Wenn ich eine schlechte Einrichtung erwischt habe, dann nutzt es mir nicht, wenn dafür 20 andere gut sind, zumal die alle nicht kontrolliert werden und scheinbar jeder Mitarbeiter machen kann, was er will.


    Die Werkstatt meine Sohnes schätze ich als gut und empfehlenswert ein, aber ich würde NIEMALS die Hand dafür ins Feuer legen, dass mein Eindruck auch stimmt und für jeden gültig ist. Das Personal wechselt zudem von Zeit zu Zeit und es werden neue Leute eingestellt. Wie gesagt, mein Sohn kann sprechen. Das ist sein Schutz.

  • ..."Nach dem Skandal um Misshandlungen bei der Lebenshilfe fordert die FDP möglichst schnelle Konsequenzen
    Unter anderem müssten alle Mitarbeiter in den Werkstätten im respektvollen und würdevollen Umgang mit Menschen mit Behinderung nachgeschult werden, schreibt Friedrich Busch in einer Pressemitteilung. Es müsse zudem "eine Meldekultur bei auffälligem Verhalten von Mitarbeitern" eingerichtet werden. "Der Träger ist gut beraten, alle Mitarbeiter in der betroffenen Abteilung auszuwechseln", meint Busch. Schließlich hätten alle Mitarbeiter der Gruppe das würdelose Verhalten mitbekommen und anscheinend hingenommen.
    Die Lebenshilfe dürfe außerdem die Schuld nicht nur auf die beiden jetzt freigestellten Mitarbeiter schieben. "Menschen mit Behinderung sind besonders schutzbedürftig", sagt der FDP-Politiker. "Dem ist der Träger der Einrichtung, die Lebenshilfe in Leverkusen, allem Anschein nach nicht nachgekommen."......
    http://www.rp-online.de/nrw/st…ach-skandal-aid-1.6629981

    FDP Leverkusen:

    https://www.facebook.com/fdple…en/posts/1402551249788397


    Eva Lux Vorsitzende der Lebenshilfe Leverkusen (SPD MdL)
    https://www.facebook.com/EvaLuxMdL/posts/1530637353675758


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    3 Mal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Unter anderem müssten alle Mitarbeiter in den Werkstätten im respektvollen und würdevollen Umgang mit Menschen mit Behinderung nachgeschult werden, schreibt Friedrich Busch in einer Pressemitteilung.


    Traurig, dass Nachschulungen überhaupt stattfinden müssen. Das sollte Teil der Ausbildung sein. Leider gibt es hier viel zu bemängeln. Die Erzieher, Heilpädagogen, Heilerziehungspfleger und Altenpfleger haben es mit Menschen zu tun, die sich anders Verhalten können als der Durchschnitt. Auch mit herausforderdem Verhalten müssen sie gut und professionell umgehen können. Das ist aber oftmals das Wissen eines Psychologiestudiums.
    Es mangelt leider schon an Deeskalationstechniken, die eigentlich jeder beherrschen sollte. Das sollte GRUNDWISSEN sein!

  • Hier finden Sie unsere Stellungnahme zur RTL Sendung "Team Wallraff".


    rurtalwerkstaetten.de/rtw/aktu…ldungen/Stellungnahme.php


    Das übliche Blabla, was man halt aus Stellungnahmen so kennt. Ich will das nicht mehr hören und lesen.
    Wer einen Arsch in der Hose hat und wirklich etwas ändern möchte, sollte endlich mal Verantwortung übernehmen. Das wäre ein Zeichen.

  • Hallo Trixi,


    ich hätte auch formulieren können:
    Sollen wir jetzt tatsächlich schon als positiv anerkennen, dass es nur in manchen , aber nicht flächendeckend in allen Einrichtungen so zugeht?


    Egal ob, "dankbar sein", "positiv anerkennen "oder "sonst wie zur Relativierung der Missstände " heranziehen ..... für mich istdas alles gleich komplett der falsche Ansatz damit umzugehen!



    Mich irritiert das Relativieren auch .Auch das sich Mitarbeiter solcher Einrichtungen durch das Kritisieren der Missstande angegriffen fühlen.
    Wer nix zu verbergen hat und wo es gut läuft , dürfte sich von der Berichterstattung gar nicht angesprochen fühlen :icon_rolleyes Jedenfalls nicht persönlich , ich würde da einfach nur Entsetzen und Solidarität mit den Opfern erwarten.

  • Neu erstellte Beiträge unterliegen der Moderation und werden erst sichtbar, wenn sie durch einen Moderator geprüft und freigeschaltet wurden.

    Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.