Wohnsinn - Gründungsleitfaden für inklusive WG


  • Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

    Einmal editiert, zuletzt von Monika ()

  • Hallo,


    das hört sich toll an.

    Um zu prüfen, ob das in der Zukunft was für einen wäre, kann man am einfachsten hingehen, das Haus ist ja konzeptionell eh offen. Mit Sicherheit werden auch Führungen oder Vorträge angeboten, bzw Feste und Tage der offenen Tür.

    Wir haben hier in München auch so einen inklusiven Wohn-Leuchtturm, allerdings dezentral: die WGs der GLL. Außen vor sind bisher allerdings Bewohner mit hohem Betreuungsbedarf und viel Mobilität. Nicht, weil die GLL nicht will, sondern weil sich noch keine Finanzierung auftat. Vielleicht ändert sich das ja mit dem neuen Gesetz? Ich hoffe da jedenfalls drauf für Hans. :)

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

  • Ja, das ist es ja, man denkt immer: “Was ist denn bei hohem Unterstützungsbedarf?“


    Aus dem Artikel ergibt sich ja auch, dass maximal 2 Schichten abgedeckt werden, da die Bewohner tagsüber in der Werkstatt sind. Ich hoffe, dass es in Zukunft auch was für die Nichtwerkstattfähigen gibt.


    Für Leute mit geringerem Unterstützungsbedarf sind aber solche Projekt definitiv toll.

  • Hallo Anni,


    also aus meiner Sicht: eine Tagesstruktur braucht es auf jeden Fall. Und die räumliche Trennung von Tagesstruktur einerseits und Wohnen andererseits hat auch gute Gründe. Insofern muss die Wohnform meiner Träume die Frage nach der werktäglichen Beschäftigung nicht lösen.

    Aber Hans hat auch an Feierabend, Wochenende und in den Ferien relativ hohen Unterstützungsbedarf. Er wird Anleitung brauchen bei der Körperpflege, beim Aufräumen und Sauberhalten, rund ums Essen, bei der Strukturierung seiner Freizeit, beim Sozialkontakt, ...


    Eine Bekannte holt ihren Sohn fast jedes Wochenende aus dem Wohnheim, weil dort nix los ist, auch viele andere Bewohner sind offenbar bei den Eltern. Das ist zwar angenehm für die Betreuer und den Trägerverein, aber eigentlich gehören junge Erwachsene am Wochenende nicht zu Mutti, sondern unter ihresgleichen...

    In einer WG ist immer was los. Und dennoch bliebe Hans selbstbestimmt und hätte genug Ruhe und Struktur, und eben „Leben in der Bude“.

    Ich hole ihn dann auch gerne am Wochenende, aber gut wäre schon, wenn er öfter sagen könnte: „Nein Danke, Mama, ich hab schon was vor.“ Oder „keine Zeit, wir machen heute Glotzabend/Party/Gulaschsuppe/...“

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
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  • Ich hole ihn dann auch gerne am Wochenende, aber gut wäre schon, wenn er öfter sagen könnte: „Nein Danke, Mama, ich hab schon was vor.“ Oder „keine Zeit, wir machen heute Glotzabend/Party/Gulaschsuppe/...“

    Cool....
    Das würde ich mir auch wünschen. Wenn Sohn nicht nach Hause will und dankend ablehnt, dann wüsste ich, dass es ihm gut geht. Das wäre das Beste und Schönste , was passieren kann. :)

  • und in den Ferien relativ hohen Unterstützungsbedarf.

    Deswegen ist ja die Frage, was vormittags und nachmittags passiert.

    Wochenenden werden vielleicht in einer bedürfnisorientierten WG eher berücksichtigt, denn da haben ja „alle“ Bewohner mit erhöhtem Betreuungsbedarf das Problem.


    Aber Urlaub liegt unterschiedlich, und die Bewohner sind auch mal krank. Ich hoffe, an solche Konstellationen wird eben auch gedacht.

  • Nachfolgend der Text aus einer Mail (Januar 2019) von Tobias Polsfuß.

    Es gab Ende April schon ein Treffen, an dem ich jedoch nicht teilnehmen konnte. München ist einfach zu weit für mich.

    Wie der aktuelle Stand ist, kann ich leider nicht sagen. Aber wenn jemand von Euch Interesse hat und näher an München wohnt (oder mehr Zeit hat als ich), meldet Euch einfach bei WOHN:SINN. Wenn Ihr mir Eure Mail-Adresse gebt, kann ich Euch die Mail auch weiterleiten.

    Zitat

    Sehr gerne würde ich deshalb bei WOHN:SINN eine deutschlandweite Arbeitsgruppe zu diesem Thema aufbauen. Was die Arbeitsgruppe genau leisten kann, möchte ich noch offen lassen. Zunächst geht es mir um eine Vernetzung der Akteure in diesem Bereich und einen Austausch darüber, was notwendig ist, damit auch Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf inklusiv wohnen können. Darauf aufbauend sollten wir überlegen, was wir gemeinsam dafür erreichen können.

    Ich würde mich sehr über Ihre Rückmeldung freuen, ob Sie grundsätzlich an einer solchen Arbeitsgruppe Interesse haben und zu einem ersten Treffen (z.B. Anfang März) kommen würden. Gregor Alexander Müller hat bereits angeboten die Koordination der Arbeitsgruppe zu übernehmen. Vielen Dank dafür! Ich komme auf Sie zu, wenn ich die ersten Rückmeldungen bekommen habe.

    Sehr gerne können Sie die Nachricht an Andere weiterleiten, von denen die Arbeitsgruppe Ihrer Meinung nach profitieren würde.

    Sie ist anders als die andern, und ihre Sprache geht weit an uns vorbei.
    Doch wenn sie lächelt, lächelt sie mit Leichtigkeit dir dein ganzes Herz entzwei.

    'Sommerkind' von Wortfront


    Viele Grüße
    Inge

  • „Sie wollen wohnen wie andere auch“
    Interview mit Prof. Dr. Monika Seifert
    Prof. Dr. Monika Seifert forscht seit Jahren zum Thema „Wohnen für Menschen mit Behinderung“. Im Interview blickt sie auf die Chancen und Herausforderungen, die das Bundesteilhabegesetz mit sich bringt.

    Das sehr ausführliche Interview mit vielen Informationen ist nachzulesen bei der Ideenschmiede



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    Viele Grüße
    Inge

  • Hallo Inge!


    Hier! Ich wohne sehr nah an München, und habe Interesse! ?

    Allerdings bin ich im Gegensatz zu Dir blutige Anfängerin in der Sache ?

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
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  • Vielem Dank, Inge.


    Ich kann mir leider immer noch nicht so viel darunter vorstellen. Ich hoffe, es wird in Zukunft Beispielsberichte geben, wie denn in Zukunft genau so ein Tag im Leben von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf aussehen kann.


    Hoffentlich kann ich in ungefähr 2 Jahren etwas mehr darüber berichten...

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    Viele Grüße
    Inge

  • Hallo Inge!


    Hier! Ich wohne sehr nah an München, und habe Interesse! ?

    Allerdings bin ich im Gegensatz zu Dir blutige Anfängerin in der Sache ?

    Das war ich vor zwölf Jahren auch :amraddreh.

    Damals habe ich angefangen, mich nach einer Wohnmöglichkeit für Annika (damals 24 Jahre) umzuschauen. Im Nachhinein viel zu spät - aber hinterher ist man/frau immer schlauer.
    Meine Erfahrung: je früher du dich informierst und Kontakte knüpfst, desto besser ist es.

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    Viele Grüße
    Inge

  • Hier ein interessanter Videobeitrag.

    Constantin Grosch und Tobias Polsfuß haben sich eine Stunde über inklusives Wohnen ausgetauscht.;)



    Inklusions-Podcast IPC23 mit Tobias Polsfuß – Gebt Eurer Wohnung einen Sinn: Wohn:sinn

    27.10.2019

    https://www.facebook.com/ganzn…/2683510235041588?__xts__


    https://inklusions-podcast.de/…nung-einen-sinn-wohnsinn/


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

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  • Das BlauHaus Bremen

    26.10.2019

    10 min

    Video verfügbar bis 26.10.2024

    https://www.zdf.de/gesellschaf…2019-100.html#xtor=CS5-90


    Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Das Gespräch von Constantin Grosch und Tobias Polsfuß war sehr interessant für mich, rund um die Entwicklungen und gesellschaftlichen Perspektiven von inklusivem Wohnen.

    Danke für den Link.

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  • Viele Grüße
    Monika                                                                                                  

  • Die Leuchttürme scheinen mehr zu werden. Hoffen wir, dass Inges Projekt auch bald dazuzählt. Und hoffen wir, dass die Leuchttürme nicht herhalten müssen als Feigenblatt („Passt eh alles“), sondern dass da ein Wald draus wird. ?

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