Deeskalationstechniken und Gewaltprävention im Umgang mit behinderten Menschen

  • Was anderes ist es schon , wenn Klientel oder Kind auf ganz bestimmte Dinge angewiesen ist , da läuft ja dann teilweise für Eltern zusätzlich Beratung und Therapie , um Konfliktpotential zu reduzieren.


    Darauf möchte ich unbedingt eingehen.
    Menschen mit Behinderung - egal ob Kind oder Erwachsener - sind sehr häufig auf bestimmte Dinge angewiesen und es ist gefährlich, wenn das Personal das nicht erkennt.
    Das Nichterkennen von elementaren Bedürfnissen setzt eine Spirale in Gang, bei der am Ende häufig der behinderte Mensch zum Täter gemacht wird, weil er in eigen- oder fremdgefährdene Verhaltensweisen getrieben wurde, dabei lief ganz am Anfang der Spirale etwas schief, was den behinderten Menschen erst in die Eskalation trieb, ohne dass er einen Einfluss darauf gehabt hätte.


    Das Personal, das die Spirale bis zur Eskalation in Gang setzte, hinterfragt die eigenen Verhaltensweisen viel zu selten und der Mensch mit Behinderung wird dadurch viel zu oft zum Täter, was bei der Anwendung von Deeskalationstechniken oft vermieden werden könnte.
    Versteht ihr, was ich meine? Ich drücke mich manchmal etwas schief aus.

  • Ich hab mir das jetzt bis zur Hälfte durchgelesen und hab da mein Problem mit.
    Wenn insgesamt davon ausgegangen wird das wesentliche Trigger in der Überforderung durch "Massenhaltung " zu sehen sind , fehlt mir die Perspektive , diese dann zu hinterfragen , bzw ab zu schaffen.
    Das individuelle Anpassen an die Möglichkeiten der getriggerten Menschen innherhalb von WfbM oder Wohnheimen scheint mir ein bisschen unrealistisch , weil ja grade das Fehlen der Individualität durch Massenhaltung das Problem ist.
    Die Sichtweise auf Verhalten dahin gehend zu korrigieren , das nicht sanktioniert sondern nach Lösungen gesucht wird , ist löblich , wird sich aber weder bei Betreuern in den Systemen durchsetzen lassen , noch gibt es vom Personalschlüssel die Möglichkeit , so individuell auf die Menschen ein zu gehen, wie es im Text empfohlen wird.
    Ich würde mal sagen , der Text bleibt auf halber Strecke stecken und ist nicht in die Praxis übertragbar.

  • Die Sichtweise auf Verhalten dahin gehend zu korrigieren , das nicht sanktioniert sondern nach Lösungen gesucht wird , ist löblich , wird sich aber weder bei Betreuern in den Systemen durchsetzen lassen , noch gibt es vom Personalschlüssel die Möglichkeit , so individuell auf die Menschen ein zu gehen, wie es im Text empfohlen wird.

    Dagmar, ich finde den Text als Einstieg ins Thema gut, weil er meiner Meinung nach die Zusammenhänge gut und verständlich erklärt. Das zu verstehen ist ein erster Schritt. An der Umsetzung muss noch gearbeitet werden. Stichwort: Inklusion.
    In den pädagogischen Ausbildungen lernt man das meist definitiv nicht. Es muss endlich auch die Ausbildungsqualität besser werden.

  • Doch , man lernt sowas durchaus in den Ausbildungen. Jedoch kommt dann der Realitätsschock , das all die schönen erlernten Dinge in der gnadenlosen Praxis nicht um zu setzen sind. Die Einrichtungen schrotten nicht nur Behinderte sondern auch motivierte Betreuer , die entweder schnellstmöglich das Weite suchen , oder die schlechten , den Ausbildungen entgegen laufenden Bedingungen internalisieren. :icon_sad

  • Doch , man lernt sowas durchaus in den Ausbildungen.

    Ich mache leider andere Erfahrungen. Scheint je nach Bundesland unterschiedlich zu sein.


    Ich denke jetzt nicht nur an Pädagogen, sondern auch an Eltern, die mit dem herausforderndem Verhalten ihres Kindes überfordert sind. Ich finde, der Artikel ist auch für Eltern eine gute Informationsquelle.

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