Therapiehund/ Autismus

  • Hund anbrüllen... Das kann auch ne gute Therapie sein. *lach*
    Sorry, ich glaube ich muss dazu noch ne Erklärung abgeben... Ich war mal bei ner Freundin ein paar Tage zu Besuch die einen recht großen Hund hatte. Tja und ich neige zu Angst & Panik bei Hunden. Der Hund konnte sich nicht an meine Anwesenheit gewöhnen und es ging so weit, das ich nicht mal mehr alleine das Zimmer meiner Freundin verlassen konnte, um zur Toilette zu gehen.
    Das hat dann auch ihrer Mama gereicht, die mir irgendwann sagte, schrei den Hund an egal wie und wenn du Schimpfwörter benutzt, aber schrei ihn an. Nachdem ich dass dann 2 - 3 Mal gemacht habe, war dann tatsächlich Ruhe. Der Hund hatte dann eher Angst vor mir und ist auf Abstand geblieben. Wobei ich dann den Hund tatsächlich auch zu mir rufen / locken konnte (sogar ohne Leckerli) und er sich streicheln lies. Hätte ich den Hund nicht angeschrien, hätte ich wahrscheinlich die ganzen Tage nur in ihrem Zimmer oder ihrer permanenten Begleitung verbringen müssen.

  • https://www.youtube.com/watch?v=NMdvLoUts_Y




    Ein Hund der mich abblockt und schützt hätte ich heute echt gut gebrauchen können. Irgend so ein alter Vollidiot meinte an der Kasse er müsste sich mir auf die Füße stellen... Tja, ich bin mal eben in meine Freundin rein gerannt und dann irgendwie hinten rum auf größt möglichen Abstand.
    Im Laden kein Problem... An einer Straße sehr wohl schon. Ist echt nicht praktisch plötzlich mitten auf der Straße zu stehen, nur weil jemand zu nahe kommt. *seufz*

  • Hi,
    also die letzte Sequenz, in der man sieht, was der Hund "kann", hat mich etwas enttäuscht.
    Dafür braucht man keine lange Ausbildung, das kann eigentlich nahezu jeder Hund und kann auch superschnell beigebracht werden.
    Ein größerer Hund kann auf Kommando jede Türklinke öffnen (sieht man ja oft, wenn dann bei Hundehaltern die Klinken umgedreht sind, da soll er es nicht). das abschirmen nach hinten ist auch kein Ding und so nahe, wie die Fremde kam, kommt mir keiner OHNE dass ich meinem Hund vorher das OK gegeben habe, wer ein Distanzproblem hat, der wird hier doch nicht adäquat abgeschirmt, oder?
    DAS alles macht mein Hund völlig ohne Training. Wenn sie dabei ist, signalisiere ich ihr, dass das Unterschreiten der Distanz kein Problem ist und sie ist kein aggressiver Hund oder bewacht mich...Also Klinken öffnet meine nicht, auf die Idee kam sie GsD noch nie, aber das Abschirmen, kein Ding.


    Ich hätte da gerne noch mehr und spezielleres gesehen, nicht fast normales Verhalten.


    Und zu dem Hund deiner Freundin: Wir haben nicht so viel Besuch, aber immer wieder völlig unterschiedlichen und natürlich reagiert der Hund IMMER auf das Verhalten der Besucher (Souveränität, Beziehung, Einschätzbarkeit, Alter etc), ABER: Wenn ich sage jemand darf herein, dann darf er das, wenn ich sage, sie muss auf ihre Decke und dort bleiben, dann macht sie es und Besuch darf sich frei bewegen (wurde noch nie geblockt), anders sieht es aus, wenn wir nicht da sind, da kommt keiner rein, oder wenn ich es nicht wollte ;) (Immer wieder gut bei unerwünschtem Besuch oder Einbrecherbanden)...


    Abgesehen davon schafft ein großer Hund (wenn er dann noch dunkel ist) immer Abstand zu den Mitmenschen, selbst ich gehe nicht unter einem Mindestabstand an fremden Besitzern mit Hunden vorbei, ich grüße freundlich den Besitzer, ignoriere den Hund und gehe dran vorbei, aber nie zu nahe (dafür hab ich einfach schon zuviel mit Tieren zu tun gehabt)....


    LG, Finnja


    PS:Ein bisschen Werbung:
    http://www.gssh.ch/index.php/de/rasse/rasseportrait

  • Finnja, ja das was der Hund im Video kann / gezeigt hat ist etwas wenig.
    Ich hatte danach noch ein bisschen weiter geschaut, aber irgendwie findet man keine vernünftigen Videos darüber. Es gibt ein paar Videos über die Ausbildung von [lexicon]PTBS[/lexicon] Assistenzhunden die Privatpersonen hochgeladen haben. Aber da geht es eher um sehr spezielle Dinge.


    Hmm... Was ich bis jetzt so darüber gefunden habe, kann ein Hund darauf trainiert werden, seinen Menschen sicher nach Hause zu bringen, Panikanfälle unterbrechen bzw. den Mensch entsprechend aus der Situation "ziehen", im Fall eines Falles auch den Mensch an irgendeinen Rand, also aus dem Chaos raus bringen zwecks Ruhe und so.
    Außerdem hab ich irgendwo gelesen, das ein Hund auch lernen kann an die Medikamente zu erinnern.


    Ich denke ein normaler Hund ohne spezielle Ausbildung kann schon vieles bei [lexicon]PTBS[/lexicon] bewirken. Aber manche Sachen muss ein Hund dann eben doch zusätzlich lernen. Außerdem darf ein normaler Hund nicht einfach mit in irgendein Geschäft gehen.


    Was das Abschirmen angeht finde ich die Art und Weise wie sie im Video gezeigt wurde auch nicht sonderlich hilfreich.

  • Morgen,


    ich denke, es ist für einen Menschen ist [lexicon]PTBS[/lexicon] sicherlich einfacher, einen in allen relevanten Punkten ausgebildeten Hund zu bekommen, bzw bei Talent ihn gemeinsam mitmdem Trainer auszubilden, als ihm das alles selber beizubringen.


    Wenn das für Dich etwas sein könnte, dann besprich das einfach mal mit denen.


    Ein Hund kann da viel Sicherheit reinbringen, keine Frage, und damit viel Selbständigkeit und Teilhabe möglich machen.

    Enscha - mit Hans im Glück (frühkindlicher Autismus, und Pubertät)
    "Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative, und eine komische."

    Einmal editiert, zuletzt von Enscha ()

  • Hi,
    die einzigen Hunde, die überall in öffentliche Gebäude mitdürfen, sind Blindenhunde, denn die sind keine Hunde sondern Hilfsmittel, aber auch ihnen kann der Zutritt zu privaten Gebäuden (Einkaufscente, Ärzter etc) verboten werden. Assistenzhunde zählen wie normale Hunde, teilweise gibt es sehr großzügige Regelungen, worauf ich mich aber nicht verlassen würde.
    Die Steuerbefreiung für Assistenzhunde oder Behindertenbegleithunde ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, auch hier gilt wieder: nur der Blindenhund zählt verbindlich.


    Ich hab mich jetzt mehrere Stunden durch die Seiten gelesen (diverse) und komm zum Schluss: Augen auf!!!! Da wird viel, viel Schmuh getrieben, weil die Kasse klingelt, es lohnt sich (ich sollte auch noch Therapien etc anbieten, dann werde ich reich!).


    Mein Fazit: tiergestützte Therapie und tierische Assistenz sind unglaublich sinnvoll, wenn es das a)passende ist und b)wissen dahinter steckt und c) eine gute solide Basis-Ausbildung stattfand, leider wird mit der Verzweiflung von Menschen viel Geld verdient.




    Lg, Finnja

  • Was ich mich frage, wenn zumindest ein Blindenhund fast überall mitgenommen werden kann, wie ist dass denn bei Behörden, Ärzten usw. es gibt ja immer wieder auch Menschen die auf Hunde allergisch reagieren, man weiß ja nicht im vorhinein, wenn man in eine Arztpraxis geht, ob da jemand mit Allergie sitzt? Hoffe ihr wisst was ich meine. Oft sind die Warteräume ja doch auch sehr eng und klein und da könnte es doch bei einem Allergiker zu einer Reaktion kommen, wenn ein Blinder mit seinen Blindenhund dort sitzt

  • Ich seh es z.B. bei uns im Büro, meine Kollegin ist gegen Hunde (und noch so einiges anderes allergisch), also kann ich meine Hunde nicht mitnehmen (oder nur wenn sie nicht da ist, oder sie muss Tabletten nehmen, wenn ich einen mitnehme - was schon vorgekommen ist nach einer OP). Mein Chef hat einen Hund den er immer mal wieder mitnimmt, der bleibt dann aber bei ihm im Zimmer und läuft nicht im Büro frei rum, das funktioniert gut.

  • Interview mit Katrin Meyer: Therapiebegleithunde für AutistInnen
    Zitat: "Katrin Meyer bildet Therapiebegleithunde-Teams aus und hat
    als Autismuspädagogin reichlich Erfahrung gesammelt. Ihr Wissen und Ihre
    Erfahrung kombiniert sie in einem äußerst interessanten Ansatz.
    Für „Ellas Blog“ erzählt sie unter anderem darüber, welche Rolle
    Autismus in ihrem eigenen Leben spielt, wie sie arbeitet und wie
    Autisten von Hunden profitieren können."

    http://ellasblog.de/interview-…ithunde-fuer-autistinnen/

  • SWR Fernsehen RP
    13.12.2017


    Therapiehund für autistischen Jungen
    Neue Hoffnung für Luca


    Für den neunjährigen Autisten Luca aus Trier hat ein ganz neues Leben begonnen:
    Nach einem Spendenaufruf konnte Therapiehündin Tilda vor Kurzem bei der Familie einziehen...


    VIDEO:
    https://www.swr.de/landesschau…=122144/4hwnm2/index.html



    Viele Grüße
    Monika