Ich fange mal an. Die UK ist ein großes und wichtiges Thema, die Bedeutung von UK für jemanden mit einer Kommunikationseinschränkung kann gar nicht noch genug eingeschätzt werden.
Teilhabe braucht Kommunikation!
Es gibt in Deutschland als Verband aller UK-Schaffenden mit und ohne Behinderung die Gesellschaft für UK, das ist der deutsche Ableger der ISAAC.
auf deren Website bekommt Ihr gute Informationen.
http://www.gesellschaft-uk.de/…terstuetzte-kommunikation
Was ist UK? Alle Mittel, die fehlende lautsprachliche Kommunikation ersetzen oder ergänzen.
Basale Kommunikation, Körpersprache allgemein, Gebärdensprache, Bildkarten, Pictogramme, Talker, Blicktafeln, und und und
Es geht aber bei UK nicht bloß um irgendwelche Bildkarten oder Talker, übergestülpt, sondern es geht um ein ganzheitliches und individuelles Ansetzen.
erstmal ein Schritt zurück, was ist überhaupt so wichtig an Kommunikation?
https://www.dbl-ev.de/kommunik…tion-ist-unser-leben.html
daraus sinngemäß: Kommunikation bedeutet Austausch und Teilhabe. Zu Kommunikation gehören mindestens zwei - Kommunikation verbindet Menschen.
Bedürfnisse, Wünsche, Abgrenzung, kreativer Ausdruck, Zusammengehörigkeit, Gemeinschaft, Freundschaft, Miteinander - Nichts geht ohne Kommunikation.
Betroffen sind Menschen mit vielerlei Behinderung: Solche die keine oder kaum Lautsprache haben, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Aber auch solche, die Lautsprache haben, aber sie nicht umfassend einsetzen können, zb viele Autisten. Mein Sohn zb kann reden wie ein Wasserfall - über seine Themen. Aber er tut sich unendlich schwer damit, einen "normalen" Dialog zu führen, Bedürfnisse zu formulieren, etwas Geschehenes zu erzählen.
eine aus meiner Sicht wunderbare etwas andere Einführung gibt es von Angela Hallbauer und Claudio Castaneda: Einander verstehen lernen.
Vom Umfeld (Eltern, oder Einrichtung) hört man öfter: "Der X braucht keine UK, der kann zeigen, was er will". Oder "Ich kenne die Y ja gut, ich weiß, was die will/braucht." Das mag gelten für's Lieblingsessen, für Gewohnheiten, für zeig- und greifbare Dinge. Auf den ersten Blick.
Aber Meñschen und Gewohnheiten ändern sich im Lauf eines Lebens, und es gibt so vieles, was sich nicht durch Zeigen ausdrücken lässt, zb: Jemand fehlt mir. Ich möchte etwas von früher, was es lange nicht gab. Ich habe Schmerzen. Mich juckt's am Rücken. Neue, andere Musik mal bitte.
Je besser ein Mensch kommunizieren kann, desto mehr Teilhabe hat er, desto mehr Selbstbestimmung.